Anemone

Anemonen überwintern: So gelingt’s richtig

Anemonen benötigen für ein zuverlässiges Wachstum im Garten die richtigen Bedingungen während der kalten Jahreszeit. Dieser Artikel erläutert die optimale Überwinterung verschiedener Anemonenarten im Freiland und als Knollen.

Überwinterung von Anemonen im Freiland

Obwohl viele Anemonenarten winterhart sind, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen den Winter unbeschadet überstehen. Besonders junge Anemonen profitieren im ersten Jahr nach der Pflanzung von einem einfachen Winterschutz. Decken Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost mit einer Schicht aus trockenem Laub, Stroh oder Reisig ab. Verwenden Sie keine Tannenzweige, da diese den Boden versauern können.

Für winterharte Arten wie die Herbst-Anemone (Anemone hupehensis) ist in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung ein Schutz vor starken Frösten empfehlenswert. Mit zunehmendem Alter gewöhnen sich die Pflanzen an die kalten Temperaturen und benötigen in der Regel keinen zusätzlichen Schutz mehr. Bei besonders kalten Temperaturen unter -5 Grad Celsius können Sie die Anemonen zusätzlich mit einem Vlies abdecken, um die empfindlichen Wurzeln zu schützen.

Achten Sie darauf, dass der Standort gut gewählt ist: Geschützte Lagen, die nicht zu starkem Wind ausgesetzt sind, sind ideal. Der Boden sollte durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, die im Winter zu Wurzelfäule führen kann.

Überwinterung von Anemonenknollen

Um Anemonenknollen, wie die der Kronen-Anemone (Anemone coronaria), erfolgreich zu überwintern, müssen Sie besondere Maßnahmen ergreifen, da diese nicht winterhart sind. Graben Sie die Knollen im Herbst vor dem ersten Frost aus, und verwenden Sie dazu eine Gartengabel oder einen Spaten, um die empfindlichen Knollen nicht zu beschädigen. Nach dem Ausgraben sollten die Knollen gründlich gereinigt und getrocknet werden.

Lagern Sie die getrockneten Knollen an einem kühlen, dunklen und frostfreien Ort. Hierfür eignen sich ein unbelüftetes Gewächshaus, ein Frühbeetkasten oder ein Kellerraum. Um die Feuchtigkeit der Knollen zu bewahren, können Sie sie in trockenem Sand oder Torf einbetten. Achten Sie darauf, dass der Lagerort eine konstante Temperatur zwischen 5 und 10 Grad Celsius aufweist.

Im zeitigen Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Knollen wieder ins Freiland setzen. Anemonen bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und einen durchlässigen Boden. Um die Knollen vor Austrocknung zu schützen, ist es ratsam, sie eine Nacht in Wasser vorzuquellen, bevor Sie sie einpflanzen.

Unterschiedliche Anemonenarten und ihre Winterhärte

Nicht alle Anemonenarten sind gleichermaßen winterhart. Hier erhalten Sie einen Überblick über die Anpassungen der verschiedenen Arten an winterliche Bedingungen.

Winterharte Anemonenarten

Winterharte Anemonenarten

Winterharte Anemonenarten überstehen kalte Temperaturen und gedeihen im Frühjahr robust

  • Herbst-Anemone (Anemone hupehensis, Anemone japonica, Anemone tomentosa): Diese Anemonen sind sehr robust und können Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius überstehen. In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist es ratsam, sie mit einer Schicht aus Laub oder Reisig zu bedecken. Diese Arten werden vorzugsweise im Frühjahr gepflanzt, um ausreichend Zeit zum Anwachsen zu haben. Sie bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche Böden, die leicht feucht gehalten werden müssen.
  • Balkan-Windröschen (Anemone blanda): Mit einer Wuchshöhe von 10 bis 15 cm blüht dieses Frühjahrsblüher bereits im Februar bei milder Witterung. Es gedeiht am besten in sandig-humosen Böden im lichten Schatten, zum Beispiel unter laubabwerfenden Gehölzen.
  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa): Das heimische Buschwindröschen erreicht eine Höhe von bis zu 20 cm und blüht im zeitigen Frühjahr. Es ist ebenfalls winterhart und besonders geeignet für schattige Standorte. Ein durchlässiger Boden verhindert Staunässe, die den Wurzeln schaden könnte.

Nicht winterharte Anemonenarten

Kronen-Anemone (Anemone coronaria): Diese mediterrane Schönheit ist nicht winterhart und erfordert spezielle Überwinterungsmaßnahmen. Die Knollen sollten im Herbst vor dem ersten Frost aus dem Boden genommen, gereinigt und getrocknet werden. Lagern Sie die Knollen an einem kühlen, dunklen Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius.

Tipps für die Überwinterung von Anemonen

Eine sorgfältige Vorbereitung sichert Anemonen eine gesunde Überwinterung.

Tipps für die Überwinterung von Anemonen

Um Anemonen optimal durch den Winter zu bringen, sollten Sie auf einige wesentliche Aspekte achten:

  • Wassergabe anpassen: Reduzieren Sie das Gießen im Winter, aber achten Sie darauf, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Insbesondere bei Anemonen im Topf ist es wichtig, ein ausgewogenes Feuchtigkeitsniveau zu halten.
  • Winterschutzmaterialien: Decken Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost mit Materialien wie trockenem Laub, Stroh oder Reisig ab. Für Töpfe und Kübel ist eine zusätzliche Schicht aus Vlies oder Jute sinnvoll, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.
  • Knollenlagerung: Wenn Sie nicht winterharte Knollenarten haben, graben Sie diese im Herbst aus. Nach dem Reinigen und Trocknen sollten die Knollen an einem dunklen, frostfreien Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius gelagert werden.
  • Lichtverhältnisse: Achten Sie im Winter darauf, dass Anemonen in Kübeln oder Töpfen weiterhin ausreichend Licht erhalten. Ein unbeheiztes Gewächshaus kann hierfür ideal sein.
  • Kontrolle und Pflege: Überprüfen Sie regelmäßig die Pflanzen auf Schimmel oder Fäulnis und entfernen Sie beschädigte Pflanzenteile rasch. Dies gilt besonders für gelagerte Knollen.

Mit diesen Tipps schaffen Sie optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Überwinterung Ihrer Anemonen, sodass sie im Frühjahr wieder kräftig austreiben und blühen können.

Bilder: MiaZeus / iStockphoto