Buschwindröschen

Buschwindröschen pflanzen & pflegen: Anleitung & Tipps

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Das Buschwindröschen zählt zur Riege der Frühlingsblüher. Ab März überzieht es das Beet mit filigranen Schalenblüten, die sich im Laufe der Zeit zu dichten Teppichen vereinen. Erkunden Sie hier, wie die Anemone nemorosa auch in Ihrem Garten den Frühling einläutet.

Anemone nemorosa
Das Buschwindröschen mag es sonnig im Frühjahr und schattig im Sommer
AUF EINEN BLICK
Wann und wo sollte das Buschwindröschen gepflanzt werden?
Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ist ein Frühlingsblüher, der ab März weiße, filigrane Schalenblüten bildet und im halbschattigen Standort gedeiht. Es bevorzugt humose, lockere und nährstoffreiche Erde. Im August und September ist die ideale Pflanzzeit, um im nächsten Jahr üppige Blütenpracht zu erzielen.

Buschwindroeschen richtig pflanzen

Neigt sich der Sommer seinem Ende zu, ist es an der Zeit für die Pflanzung von Frühlingsblühern. Kommt die Anemone nemorosa jetzt in die Erde, steht einer frühzeitigen Blütenpracht im nächsten Jahr nichts mehr im Wege. Im August und September ist die Bodentemperatur perfekt geeignet, damit die Knollen rasch Fuß fassen im Beet. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Die Knollen über Nacht einweichen in Wasser
  • Am halbschattigen Standort kleine Mulden graben im Abstand von 15-20 cm
  • Jeweils 1 Rhizom 5-6 cm tief einpflanzen
  • Die Erdschicht über einer Knolle beträgt das Doppelte ihrer Höhe

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Drücken Sie die Erde mit den Händen fest und gießen anschließend mit der Gießkannen-Brause an. Sollte die Erdqualität nicht den Idealkriterien entsprechen, fügen Sie zuvor Bodenhilfsstoffe hinzu. Lehmige Erde wird angereichert mit Sand und Kompost. Enthält das Substrat zu viel Sand, geben Sie Rindenhumus oder Pferdedung dazu.
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Pflegetipps

Am halbschattigen Standort mit Substrat in Waldboden-Qualität, verlangt die Anemone nemorosa nur hin und wieder nach gärtnerischer Aufmerksamkeit. So pflegen Sie das Buschwindröschen richtig:

  • Im Frühling die Erde konstant feucht halten
  • Während des Sommers etwas trockener halten
  • Im März und April jeweils ein Mal flüssig düngen
  • Mulchen mit Brennnesseln, Beinwell oder Kompost
  • Verblühtes auszuputzen, verlängert die Blütezeit

Das herbstliche Laub dient als natürlicher Schutz vor winterlicher Dauernässe und gibt infolge der Zersetzung wertvolle Nährstoffe ab. Einen Rückschnitt im eigentlichen Sinn erhält das Buschwindröschen nicht. Sollten sich im Spätwinter noch Pflanzenteile am Rhizom befinden, können diese aus ästhetischen Gründen abgeschnitten werden. Bitte behalten Sie bei allen Pflegearbeiten den Giftgehalt im Hinterkopf und tragen schützende Handschuhe.

Welcher Standort ist geeignet?

Das Buschwindröschen liebt einen Standort mit Sonne im Frühling und Schatten im Sommer. Diese Idealbedingungen findet die Anemone nemorosa vor am Fuße von Laubbäumen und Sträuchern. Diese stehen im Frühjahr noch ohne ihr Laubkleid da, damit Licht und Regenwasser an die Blumen gelangen. Zur Sommerzeit bewahrt der Blätterbaldachin die eingezogenen Pflanzen vor schädlichen Witterungseinflüssen.

Ein häufig auftretender Pilzerreger verbietet die unmittelbare Nähe von Buschwindröschen zu Laubgewächsen der Gattung Prunus. Die Anemone nemorosa dient den Sporen dabei als Zwischenwirt, bevor sie sich im Sommer über Pflaumen-, Aprikosen- oder Kirschbäume hermachen.
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Der richtige Pflanzabstand

Setzen Sie die Anemone nemorosa in einem Abstand von 15-20 cm. Um ein größeres Areal mit Buschwindröschen zu begrünen, pflanzen Sie 25 Exemplare je Quadratmeter.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Anemone nemorosa gedeiht über viele Jahre unermüdlich im Garten, wenn die Wurzeln sich in dieser Erde ausbreiten können:

  • Humos und locker, wie frischer Waldboden
  • Nährstoffreich
  • Frisch-feucht und gut durchlässig
  • Neutral bis minimal kalkhaltig

Was ist die beste Pflanzzeit?

Pflanzen Sie die Knollen von Buschwindröschen ins sonnenwarme Erdreich während der Monate August und September. Zu dieser Zeit findet die Anemone nemorosa Idealbedingungen vor für eine zügige Ausbreitung ihrer Rhizome und Feinwurzeln. Wer den Termin verpasste, erwirbt im Frühjahr vorgezogene Jungpflanzen im Gartencenter, um diese ab März zu pflanzen.

Wann ist Blütezeit?

In der Regel erstreckt sich die Blütezeit einer Anemone nemorosa von März bis April. Mithilfe der beiden folgenden Kniffe wirken Sie verlängernd auf diese Periode ein:

  • Verwelkte Blüten ausputzen
  • Früh blühende mit später erscheinenden Sorten kombinieren

Buschwindroeschen richtig schneiden

Zu zwei Anlässen wird der Wunsch einer Anemone nemorosa nach ungestörtem Wachstum den Anforderungen der Pflege untergeordnet. Schneiden Sie verwelkte Blütenköpfchen ab, wirkt sich diese Maßnahme verlängernd auf die Blütezeit aus. Überdies kommt die Schere zum Einsatz, um im Spätwinter alle verbliebenen Pflanzenteile bodennah abzuschneiden. Bis dahin sollten Sie den Rhizomen Zeit geben, die restlichen Nährstoffe zu assimilieren und daraus Energiereserven anzulegen für die nächste Saison.

Buschwindroeschen gießen

Während der Wachstums- und Blütezeit befindet sich der Wasserbedarf auf einem höheren Niveau, als während des Sommers. So gießen Sie die Anemone nemorosa angemessen:

  • Im Frühling die Erde konstant feucht halten, ohne Staunässe zu verursachen
  • Im Anschluss an die Blütezeit Buschwindröschen gießen bei sommerlicher Trockenheit

Befindet sich im Garten ein Teich, verwenden Sie das nährstoffhaltige Wasser zum Gießen und können sich die Gabe von Dünger sparen.

Buschwindroeschen richtig düngen

Buschwindröschen reagieren unwirsch auf jegliche Störung. Behelligen Sie die Frühlingsblume daher nicht mit Kompost, um diesen als Dünger in die obere Erdschicht einzuarbeiten. Ein flüssiger organischer oder mineralisch-organischer Dünger deckt den Nährstoffbedarf, ohne einer Anemone nemorosa mit der Harke zu Leibe zu rücken. So machen Sie es richtig:

  • Jeweils März und April eine Dosis handelsüblichen Flüssigdünger verabreichen
  • Wahlweise mit Pflanzenjauche aus Brennnesseln und Beinwell düngen
  • Zusätzlich mulchen mit Kompost und Brennnesselblättern

Belassen Sie darüber hinaus das herbstliche Laub im Beet als ergänzenden Humus und natürlichen Winterschutz.

Krankheiten

Der Giftgehalt bewahrt die Anemone nemorosa wie ein Schutzschild vor etlichen Pflanzenkrankheiten, die im Zier- und Nutzgarten grassieren können. Die Erreger des Rostpilzes Puccinales kümmert die Toxizität indes wenig, denn diese Krankheit kann das Buschwindröschen heimsuchen. Erste Symptome sind gelbe, mosaikartige Flecken auf den Blattoberseiten. Da Rostpilze als Parasiten agieren, bilden sie keine Fruchtkörper aus. Stattdessen entziehen sie dem Buschwindröschen die Lebenskraft, bevor die Sporen im Sommer einen Wirtswechsel auf Steinobstgewächse vornehmen. So bekämpfen Sie die Krankheit und beugen ihr wirksam vor:

Vorbeugend wirkt wiederholtes Besprühen mit Schachtelhalmbrühe ab März sowie die Kalium-betonte organische Düngung mit Beinwelljauche. Vor allem aber sollte bei der Standortwahl eine Nachbarschaft zu Steinobstgehölzen vermieden werden, da diese als Wechselwirt für die Krankheitserreger herhalten.

Überwintern

Eine Anemone nemorosa bereitet sich auf den Winter vor, indem sie die oberirdischen Pflanzenteile vollkommen einzieht. Blätter und Stängel würden aufgrund ihres Wassergehaltes ohnehin frostige Temperaturen nicht überstehen. Das Rhizom ist demgegenüber in der Erde ausreichend geschützt und fungiert als Überwinterungsorgan. Ein gut etabliertes Buschwindröschen bedarf somit keiner expliziten Schutzmaßnahmen. Einzig frisch gepflanzte Stauden bewahren Sie so vor Winterschäden:

  • Vor dem ersten Frost die Pflanzstelle bedecken mit Laub, Stroh oder Reisig
  • Keine Folie verwenden, aufgrund möglicher Fäulnisbildung durch Kondenswasser

In den Folgejahren lassen Sie das Herbstlaub benachbarter Bäume im Beet liegen, als natürlichen Schutz vor Frost und Schnee.

Buschwindroeschen vermehren

Das Buschwindröschen kümmert sich selbst um die weitere Ausbreitung im Beet, indem es von Jahr zu Jahr die Rhizome ausstreckt. Hegen Sie den Wunsch, weitere Beete zu begrünen mit dem aparten Frühlingsblüher, hat die Anemone nemorosa folgende Vermehrungsmethoden im Angebot:

  • Teilung der Rhizome im Frühjahr oder Herbst
  • Stecklinge schneiden während der Blüte, in mageres Substrat setzen und bewurzeln lassen
  • Wurzelschnittlinge im Herbst abtrennen, flach in die Erde setzen mit Winterschutz

Sofern Sie über einen reichen Erfahrungsschatz als Hobbygärtner verfügen, ergänzt die Aussaat diese Liste. Ist Ihnen der Ablauf einer Stratifikation von Kalkeimern geläufig und ein langer Geduldsfaden zuteil, säen Sie die Samen hinter Glas aus. Eine Direktaussaat im Beet ist ab Februar theoretisch möglich, wird indes nur selten von Erfolg gekrönt.

Ist Buschwindroeschen giftig?

Die elfenzarte Blume birgt leider ein giftiges Geheimnis. Für alle Hahnenfußgewächse typischen Toxine durchströmen die Pflanzenbahnen einer Anemone nemorosa. Ein gemeinsames Lebensumfeld von Buschwindröschen und Kindern oder Haustieren ist somit nicht zu empfehlen. Pflanz- und Pflegearbeiten sollten ausschließlich mit schützenden Handschuhen erfolgen.
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Steht das Buschwindröschen unter Naturschutz?

Begegnet dem Wanderer im Frühlingswald das anmutige Buschwindröschen, ist die Versuchung groß, das zarte Blumengeschöpf zu pflücken. Diesem Wunsch sollten Sie besser widerstehen, denn die Anemone nemorosa steht unter Naturschutz. Sammeln und ausgraben wird in Deutschland mit empfindlichen Geldstrafen geahndet.
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Welche Erkennungsmerkmale enthält der Steckbrief?

Spielen Sie mit dem Gedanken, das Buschwindröschen in Ihrem eigenen grünen Reich zu kultivieren? Dann enthält der folgende Steckbrief interessante Attribute, die als nützliche Entscheidungshilfe dienen:

  • Krautige, frühjahrsgrüne Blume
  • Weiße Schalenblüten mit 6-8 Hüllblättern, angeordnet in 2 Kreisen
  • Quirlförmig angeordnete, tiefgrüne Hochblätter im oberen Stängeldrittel
  • Wuchshöhe von 10 bis 25 Zentimeter
  • Blütezeit von Ende Februar/Anfang März bis Ende April/Anfang Mai
  • Bis zu 30 Zentimeter lange Rhizome als Überdauerungsorgan
  • Vollkommen winterhart und laubabwerfend
  • Giftig in allen Teilen

Typisch für die Anemone nemorosa sind die kleinen, dunkelfarbigen Knollen. Aus diesen entwickelt sich im Laufe des Wachstums ein bis zu 30 Zentimeter langes Rhizom mit Wurzelsprossen und Ausläufern.
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Trivia

Das Trauerspiel eines düsteren Frühlingstages mag ein Buschwindröschen nicht mit ansehen. Bei Regen klappt die Anemone nemorosa einfach die Blüten zu und neigt das Köpfchen gen Boden. Blinzelt die Sonne hinter den Wolken wieder hervor, richtet sich die Blume auf und öffnet ihren Blütenkranz.

Die schönsten Sorten

  • Alba plena: die Sorte bezaubert mit dicht gefüllten, schneeweißen Blüten im April und Mai
  • Rosea: sendet grazile Frühlingsgrüße mit zartrosa Blüten ab Ende März
  • Robinsoniana: eine großblumige Anemone nemorosa mit lavendelblauem Blütenflor im Frühling
  • Bracteata Pleniflora: die elegante Selektion überrascht mit lindgrün umrandeten weißen Blüten
  • Vestal: weiße Anemone nemorosa mit markant gefüllter Blütenform und später Blütezeit ab April
  • Buckland: die zart blauen Blütenblätter changieren in Sonnenschein rosa und violett angehaucht
  • Lychette: das wüchsige Buschwindröschen punktet mit den größten Blüten seiner Art in reinem Weiß