Anemone

Blühende Anemonen im Garten: Auswahl, Standort & Pflege

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Wenn sich farbenfrohe Blütenteppiche sanft im Wind wiegen, verbreitet das Windröschen seinen filigranen Zauber. Damit die zierliche Blume entlang mächtiger Hecken oder am Fuß von Laubgehölzen bestens gedeiht, bewegt sich der Pflanz- und Pflegeaufwand im überschaubaren Rahmen. Ungeklärte Fragen erhalten hier eine Antwort.

Windröschen
Die Anemone wurde 2005 zur Staude des Jahres gekürt
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Anemonen richtig?
Um Anemonen, auch Windröschen genannt, erfolgreich zu pflegen, sollten Sie auf einen absonnigen bis halbschattigen Standort, nährstoffreichen und humosen Boden achten, bei Trockenheit gießen, alle 14 Tage flüssig düngen und Verwelktes entfernen.

Anemone richtig pflanzen

Das Windröschen wird seinem Titel als „Staude des Jahres“ mühelos gerecht, wenn Sie die Blume im März/April oder August/September in folgender Weise pflanzen:

  • Die Knolle für 12-24 Stunden in Wasser quellen lassen
  • Kleine Gruben ausheben mit 6-10 cm Tiefe, mit einem Abstand zwischen 10 und 25 cm
  • Das Rhizom mittig einsetzen, die Erde mit den Händen andrücken und angießen

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Achten Sie beim Pflanzen auf die Polarität der Knolle. Die Triebspitzen müssen aufwärts gerichtet sein und dürfen nur dünn mit Substrat bedeckt werden. Eine dünne Mulchschicht unterstützt den Prozess der Verwurzelung.

Pflegetipps

Das minimale Pflegeprogramm von Windröschen beschränkt sich auf die folgenden Aspekte:

  • Bei Trockenheit gießen, ohne die Blüten und Blätter zu beregnen
  • Von März bis Ende der Blütezeit alle 14 Tage flüssig düngen
  • Mulchen mit Kompost, Grasschnitt oder Brennnesselblättern
  • Verwelktes und Verblühtes ausputzen
  • Rückschnitt erst, wenn alle Blätter eingezogen sind

Das Windröschen gedeiht vor allem dort in seiner ganzen frühlingsfrischen Pracht, wo es seine Ruhe hat. Vermeiden Sie daher häufiges Harken und andere Störungen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Da bereits ein milder Windhauch die Blume erzittern lässt, erfordert die Wahl des Standortes eine besondere Berücksichtigung hinsichtlich der Windexposition. In diesen Lagen gedeiht das Windröschen problemlos:

  • Absonniger bis halbschattiger Standort
  • Im ausreichend feuchten Boden auch am sonnigen Platz
  • Windgeschützte Lage, gerne unter Laubbäumen und entlang von Hecken

Meiden Sie die Nähe von Anemonen zu Pflaumenbäumen und anderen Prunusgewächsen, da beide Pflanzengattungen einen gemeinsamen Pilzerreger beherbergen können, der fröhlich von Einem zum Anderen wechselt.
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Der richtige Pflanzabstand

Für das zierliche Busch-Windröschen empfehlen wir einen Pflanzabstand von 10-15 cm. Fungiert die Blume als blühender Bodendecker, setzen Sie 25 Pflanzen je Quadratmeter. Favorisieren Sie das bis zu 40 cm hoch wachsende Wald-Windröschen, liegt die Distanz zum Pflanznachbarn bei 25 cm, bzw. 16 Exemplare je Quadratmeter.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Treffen Sie in freier Natur auf Windröschen, gedeihen diese im luftig-lockeren Waldboden. Je besser die Erde im Garten es mit dieser natürlichen Bodenqualität aufnehmen kann, desto heimischer fühlt sich die Blume. So sollte das Substrat beschaffen sein:

  • Nährstoffreich und humos
  • Locker, mit ungehindertem Wasserabzug
  • Frisch-feucht, ohne Gefahr von Staunässe

Was ist die beste Pflanzzeit?

Für die Anemone ist gleich zwei Mal im Jahr Pflanzzeit. Wahlweise setzen Sie die Knollen im März/April oder August/September in die Erde. Eine Pflanzung im sonnenwarmen Boden des Spätsommers erweist sich als förderlich für eine zügige Wurzelbildung. Die Blume hat sich gut etabliert, wenn der Winter an die Gartenpforte klopft.
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Wann ist Blütezeit?

Ihre Krönung zur „Staude des Jahres“ verdankt die Blume nicht zuletzt ihrer breit gefächerten Sortenvielfalt mit Blütenzeiten während der gesamten Gartensaison. Besonnen kombiniert, zieren die filigranen Blüten ohne Unterlass das Beet und den Kübel. Das folgende Arrangement möge als Ideengeber dienen:

  • Balkanwindröschen „White Splendour“: Blütezeit von Februar bis März/April
  • Gelbes Windröschen: Blütezeit von März bis April/Mai
  • Waldwindröschen „Elise Fellmann“: Blütezeit von Mai bis Juni/Juli
  • Herbstanemone „Prinz Heinrich“: Blütezeit von Juli bis September

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Anemone richtig schneiden

Zu verschiedenen Anlässen ist es sinnvoll, die Blume zu schneiden. Frisch erblüht, schneiden Sie die Stängel bodennah ab als dekorativen Vasenschmuck. Abschneiden verwelkter Blütenköpfe verlängert die Blütezeit um Wochen. Den vollständigen Rückschnitt des eingezogenen Laubs nehmen erfahrene Hobbygärtner erst spät im Jahr vor, damit die Knolle alle verbliebenen Nährstoffe einlagern kann als Energiereserve.
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Anemone gießen

Gießen Sie die Blume regelmäßig, sobald die Erde antrocknet. Unter einem Laubdach kann dies nach einem Regenguss ebenfalls erforderlich sein. Kultivieren Sie Windröschen im Topf oder Balkonkasten, verrät die tägliche Daumenprobe am Morgen, ob Gießbedarf besteht.

Anemone richtig düngen

Da frühlingsblühende Anemonen ihre Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche ausbreiten, ist die Verwendung flüssigen Düngers sowohl im Beet als auch im Kübel von Vorteil. So machen Sie es richtig:

  • Im Beet von März bis Ende der Blütezeit alle 2 Wochen düngen mit Brennnessel- oder Beinwelljauche
  • Alternativ Düngegranulat nach Dosierungsanleitung ausstreuen und einregnen
  • Die Blume im Pflanzgefäß auf dem Balkon versorgen mit handelsüblichem Flüssigdünger

Idealerweise mulchen Sie mit einer dünnen Schicht Kompost, Grasschnitt oder Brennnesselblättern. Vermeiden Sie das Einarbeiten von Düngemitteln in die Erde, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu verletzen.

Krankheiten

Es sind in erster Linie zwei häufig auftretende Pilzinfektionen, die einem Windröschen zu schaffen machen können. Sowohl Rußtau als auch Anemonen-Rost äußern sich in Form von bräunlich-schwarzen Blattflecken, in deren Folge die Photosynthese zum Erliegen kommt und die Pflanze abstirbt.

Verursacher von Rußtau sind Blattläuse, deren Bekämpfung die Krankheit in Schach hält. Bei Anemonen-Rost handelt es sich um einen Erreger, der zwischen Steinobstpflanzen und Anemonen wechselt. Meiden Sie daher einen Standort von Windröschen in der Nähe von Pflaumen- und Zwetschgenbäumen.

Schädlinge

Die im Garten omnipräsenten Blattläuse machen vor Windröschen nicht Halt. Gehen Sie bei den ersten Anzeichen vehement gegen die Plagegeister vor, indem Sie die Blume mit der klassischen Seifenlösung behandeln. Hierzu werden in 1 Liter Wasser je 1 Esslöffel reine Kernseife und Spiritus gemischt, in eine Sprühflasche gefüllt und aufgetragen.

Überwintern

Windröschen verfügen über eine stabile Winterhärte, ohne die sie ihre frühe Blüte nicht entfalten könnten. In rauen Lagen ist die Blume dennoch dankbar für eine schützende Schicht aus Laub und Reisig ab dem ersten Frost. Im Pflanzgefäß sind alljährlich folgende Maßnahmen ratsam:

  • Den Topf oder Pflanzkasten dick einpacken mit Folie oder Jute
  • Das Gefäß auf Styropor oder Holz stellen vor die Südwand des Hauses
  • Das Substrat bedecken mit Laub, Stroh, Reisig oder Holzwolle

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Anemone vermehren

Für die Vermehrung von Windröschen bietet die facettenreiche Pflanzengattung gleich mehrere Methoden zur Auswahl an:

  • Teilung der Wurzeln im Frühjahr oder Herbst
  • Stecklinge während der Blüte schneiden, einpflanzen in kleine Töpfe und bewurzeln lassen
  • Wurzelausläufer abschneiden und in mageres Substrat setzen
  • Aussaat der Samen nach einer Stratifikation der Kaltkeimer

Die ersten drei Vermehrungstechniken gelingen im Hobbygarten problemlos. Die Aussaat dagegen erstreckt sich über eine Kulturzeit von 12-14 Monaten, bis mit einer ersten Blüte zu rechnen ist.

Wie pflanze ich richtig um?

Umpflanzen von Windröschen dient nicht einzig einem Standortwechsel, sondern bietet die perfekte Gelegenheit für die Verjüngung der Staude. In diesen Schritten gehen Sie dabei vor:

  • Ein klug gewählter Termin ist ein Tag im zeitigen Frühjahr
  • Mithilfe der Grabegabel die Knolle mitsamt Wurzeln lockeren
  • Den Spaten unter die Pflanze schieben, um diese aus dem Boden zu heben
  • Den Wurzelballen in zwei oder mehr Segmente zerteilen
  • Ein Teilstück verfügt über mindestens 2 Knospen

Am neuen Standort pflanzen Sie die Windröschen so tief ein wie zuvor und gießen mit einem guten Schluck Wasser an.

Anemone im Topf

Eine typische Blume für die Topfkultur ist das Windröschen zwar nicht, dennoch können Sie das Experiment gerne wagen. Verwenden Sie als Substrat Blumenerde auf Kompostbasis. Legen Sie auf dem Topfboden einige Tonscherben aus als Drainage, bevor Sie die Erde einfüllen. Achten Sie bei der Pflanztiefe, dass diese dem vorherigen Wert weitgehend entspricht. So pflegen Sie die Anemone im Topf richtig:

  • Regelmäßig gießen, wenn sich die oberen Zentimeter des Substrats trocken anfühlen
  • Von März bis Ende der Blütezeit alle 14 Tage flüssig düngen
  • Verwelkte Blütenköpfe ausputzen

Am Ende der Blüte ist es von Vorteil, das Laub an der Pflanze zu belassen, bis es vollkommen verdorrt ist. Bis zur nächsten Saison stellen Sie den Topf auf am halbschattigen, frostfreien Platz und achten darauf, dass die Knolle nicht vollkommen austrocknet. Im zeitigen Frühjahr topfen Sie das Windröschen um in frisches Substrat.
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Ist Anemone giftig?

Die umfangreiche Gattung der Anemonen zählt zu den Hahnenfußgewächsen. Somit besteht eine botanische Verwandtschaft mit hoch giftigen Pflanzen, wie Eisenhut oder Nieswurz. Wenngleich sich bei Windröschen die Toxizität auf niedrigerem Niveau bewegt, sollten sie nicht in Gärten angebaut werden, in denen sich Kinder und Haustiere tummeln. Zu groß ist die Versuchung, die Blume zu pflücken und daran herumzuknabbern.
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Anemone blüht nicht

Will ein im Vorjahr gepflanztes Windröschen einfach nicht blühen, stellen Sie die Standortbedingungen auf den Prüfstand. Die Blume bevorzugt absonnige bis halbschattige Lichtverhältnisse. Steht sie zu dunkel, bleibt die Blüte aus. Entwickelt dagegen eine ältere Staude reichlich Blattmasse, ohne eine Blüte zu präsentieren, leidet sie unter Stickstoffüberschuss. Stellen Sie auf eine organische Düngung um oder verabreichen gezielt ein Phosphat-betontes Präparat.

Braune Blätter

Mit braunen Blättern kommuniziert das Windröschen sein Missfallen über Versäumnisse in der Pflege. Untersuchen Sie die Rahmenbedingungen auf die folgenden Auslöser hin:

  • Trockenstress: regelmäßig gießen unmittelbar an die Wurzeln
  • Staunässe: umtopfen oder umpflanzen in trockenes Substrat
  • Anemonen-Rost: Standortwechsel aus der Reichweite von Steinobstbäumen
  • Rußtau: Bekämpfung von Blattläusen, Behandlung mit einem zugelassenen Fungizid

Gelbe Blätter

Gelbe Blätter an Windröschen weisen auf eine Blattchlorose hin. Die Gelbsucht wird ausgelöst durch Eisenmangel im Substrat. Diese Unterversorgung tritt auf, wenn der Kalkgehalt in die Höhe schießt und den wichtigen Nährstoff blockiert. Staunässe und nass-kalte Witterung verursachen ebenfalls das Schadbild. Prüfen Sie den pH-Wert und düngen mit einem speziellen Eisendünger aus dem Fachhandel, sollte der Wert deutlich über 7 liegen.

Die schönsten Sorten

  • Bracteata Pleniflora: hübsches Busch-Windröschen mit weißen, grün umrandeten halbgefüllten Blüten; Wuchshöhe 15 cm
  • Robinsoniana: lavendelblaue Frühlingsschönheit mit zierlichem Habitus; Wuchshöhe 10-20 cm
  • Alba plena: traumhaft schönes Windröschen mit rein weißen, prall gefüllten Blüten im April und Mai; Wuchshöhe 20-45 cm
  • Wald-Windröschen: die robuste einheimische Anemone mit langer Blütezeit von Mai bis Juli/August; Wuchshöhe 15 cm
  • Leipziger Busch-Windröschen: besticht mit cremegelben Blüten ab März; Wuchshöhe 10-20 cm
  • Charmer: prächtiges Balkan-Windröschen mit rosaroten Strahlenblüten ab Februar/März; Wuchshöhe 10-15 cm