Eisenhut

Eisenhut-Samen: Wie giftig sind sie wirklich?

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Der Blaue Eisenhut ist zwar eine attraktive Gartenpflanze, aber auch hochgiftig. Dieser Artikel informiert über die Giftwirkung und notwendige Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit der Pflanze.

Eisenhut giftig
Auch die Samen sind - wie praktisch alle Pflanzenteile des Eisenhuts - giftig

Hauptsächliche Informationen

Der Eisenhut (Aconitum) zählt zu den giftigsten Pflanzen Europas, wobei insbesondere die Samen und Wurzelknollen hochgefährlich sind. Bereits durch Hautkontakt können lokale Entzündungen ausgelöst werden. Die Aufnahme geringster Mengen kann schwere Vergiftungen verursachen. Typische Symptome sind Kribbeln und Taubheit im Mund, Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.

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Um Gesundheitsrisiken zu minimieren, sind besondere Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich. Tragen Sie stets Handschuhe, vermeiden Sie den Kontakt mit Augen und Schleimhäuten und waschen Sie gründlich Ihre Hände nach der Handhabung. Bewahren Sie die Samen sicher und unzugänglich für Kinder und Haustiere auf.

Giftwirkung der Eisenhut-Samen

Die Samen des Eisenhuts enthalten eine hohe Konzentration an Diterpen-Alkaloiden, insbesondere Aconitin, das als neurotoxisches Gift wirkt. Aconitin blockiert die Natriumkanäle in den Nervenzellen, was schwerwiegende Folgen haben kann. Typische Symptome umfassen schnelle und schwerwiegende Herzrhythmusstörungen, Lähmungen der Muskulatur, Kribbeln und Taubheit sowie Atemstillstand.

Da Aconitin bereits durch minimalen Hautkontakt resorbiert werden kann, sollten direkte Berührungen mit der Haut vermieden und stets Handschuhe getragen werden. Außerdem ist eine sichere Lagerung der Samen unbedingt erforderlich, um sie von Kindern und Haustieren fernzuhalten.

Eine Vergiftung kann bereits durch den Verzehr von nur 10 bis 20 Samen tödlich sein. Bei Verdacht auf Vergiftung sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Symptome einer Eisenhut-Vergiftung

Die ersten Symptome einer Eisenhut-Vergiftung können schnell, meist binnen 30 Minuten bis zwei Stunden nach der Aufnahme auftreten. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Kribbeln und Taubheit: Diese beginnen oft im Mund- und Rachenraum und können sich auf Hände und Füße ausbreiten.
  • Kältegefühl und Brennen: Betroffene Körperstellen können sich kalt anfühlen und von einem brennenden oder pelzigen Gefühl begleitet sein.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome setzen häufig früh ein und können von Durchfall begleitet werden.
  • Bauchschmerzen und Koliken: Starke Bauchkrämpfe sind häufig.
  • Schwindel und Kopfschmerzen: Diese treten häufig auf.
  • Herzrhythmusstörungen: Manifeste sind oft ein beschleunigter oder unregelmäßiger Herzschlag.
  • Schweißausbrüche: Übermäßiges Schwitzen kann auftreten.
  • Bewusstseinsveränderungen: Betroffene können Verwirrtheit, Halluzinationen und Bewusstseinstrübungen bis hin zur Bewusstlosigkeit erleben.
  • Lähmungen und Atemnot: Die Muskulatur, einschließlich der Atemmuskulatur, kann gelähmt werden, was in schwerwiegenden Fällen zu Atemstillstand führen kann.

Bei Auftreten dieser Symptome sollte unverzüglich medizinische Hilfe aufgesucht werden.

Tödliche Dosis

Bereits geringe Mengen des Gifts Aconitin, das im Eisenhut enthalten ist, können tödlich sein. Die tödliche Dosis für einen erwachsenen Menschen liegt bei etwa 1,5 bis 5 Milligramm. Dies entspricht etwa 10 bis 20 Samen. Auch andere Pflanzenteile, wie die Wurzelknollen, sind extrem giftig und sollten gemieden werden.

Tragen Sie beim Umgang mit Eisenhut-Samen oder anderen Pflanzenteilen stets Handschuhe und lagern Sie diese außer Reichweite von Kindern und Haustieren. Im Falle einer Vergiftung sollten Sie sofort medizinische Hilfe aufsuchen, da das Gift sehr schnell wirkt und lebensbedrohlich ist.

Vorsichtsmaßnahmen

Um gesundheitliche Risiken zu minimieren und Vergiftungen zu vermeiden, sollten Sie folgende Sicherheitsvorkehrungen treffen:

  1. Tragen Sie Schutzhandschuhe: Beim Umgang mit Eisenhut, sei es beim Pflanzen, Pflegen oder Ernten der Samen, sollten Sie stets robuste Handschuhe tragen, um Hautkontakt und die Aufnahme des Gifts zu verhindern.
  2. Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen und Schleimhäuten: Der Eisenhut kann auch über Schleimhäute hochgiftig wirken. Halten Sie Ihre Hände während und nach der Arbeit fern von Gesicht und Augen.
  3. Gründliche Handhygiene: Waschen Sie sich nach jedem Kontakt mit der Pflanze oder ihren Samen gründlich die Hände, um eventuelle Giftreste zu entfernen.
  4. Sichere Lagerung: Bewahren Sie Eisenhut-Samen und Pflanzenteile unzugänglich für Kinder und Haustiere auf. Ein abgeschlossener, trockener und kühler Ort ist ideal.
  5. Schutz von Kindern und Haustieren: Pflanzen Sie Eisenhut nicht in der Nähe von Spiel- oder Aufenthaltsbereichen für Kinder und Haustiere.
  6. Achtsamkeit bei der Standortwahl: Pflanzen Sie Eisenhut nicht in der Nähe von Kräuter- oder Gemüsegärten, um Verwechslungen mit essbaren Pflanzen zu verhindern.

Denken Sie daran, dass alle Pflanzenteile des Eisenhuts stark giftig sind. Ihre Sicherheit und die Gesundheit Ihrer Mitmenschen und Tiere sollten stets oberste Priorität haben. Falls Sie den Verdacht haben, dass jemand Eisenhut-Samen oder Pflanzenteile aufgenommen hat, suchen Sie sofort medizinische Hilfe und kontaktieren Sie das nächstgelegene Giftinformationszentrum. In schweren Fällen sollten Sie unverzüglich den Notarzt verständigen.

Bilder: rockptarmigan / iStockphoto