Eisenhut

Eisenhut-Samen: Giftig! So gehen Sie sicher damit um

Der Eisenhut ist eine attraktive Zierpflanze, deren Samen jedoch hochgiftig sind. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Giftwirkung, Symptome einer Vergiftung und wichtige Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Eisenhut-Samen.

Hauptsächliche Informationen

Der Eisenhut (Aconitum) ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die vor allem in den Bergregionen Europas vorkommt und in Gärten wegen ihrer auffälligen Blüten geschätzt wird. Die Samen sind pyramidenförmig und reifen in Balgfrüchten heran. Alle Pflanzenteile des Eisenhuts sind stark giftig, besonders die Wurzelknollen und Samen. Das Gift kann durch bloße Berührung der Haut aufgenommen werden und zu schweren Vergiftungen führen. Beim Umgang mit der Pflanze ist daher besondere Vorsicht geboten.

Beachten Sie diese wichtigen Hinweise zum Schutz vor Vergiftungen:

  • Tragen Sie beim Kontakt mit der Pflanze immer Handschuhe.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen und Schleimhäuten.
  • Sorgen Sie dafür, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zu Eisenhut-Pflanzen haben.

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Durch diese Maßnahmen können Unfälle und schwere Vergiftungen vermieden werden.

Giftwirkung der Eisenhut-Samen

Die Samen des Eisenhuts sind wegen ihres hohen Gehalts an Diterpen-Alkaloiden, insbesondere Aconitin, außerordentlich giftig. Aconitin fördert den Einstrom von Natriumionen in Nervenzellen, was zunächst zu einer Überreizung und später zu einer Blockade der Nervenfunktion führt. Bereits geringste Mengen des Alkaloids können Lähmungen, tödliche Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand verursachen. Ein Hautkontakt mit den Samen ist ebenfalls gefährlich, da das Gift durch die Haut aufgenommen werden kann.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Eisenhut-Samen

  • Tragen Sie immer Handschuhe, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.
  • Halten Sie die Samen außer Reichweite von Kindern und Haustieren.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach der Arbeit mit den Samen, auch wenn Sie Handschuhe getragen haben.

Durch Einhalten dieser Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko einer Eisenhut-Vergiftung erheblich minimieren.

Symptome einer Eisenhut-Vergiftung

Symptome einer Eisenhut-Vergiftung treten in der Regel schnell auf und können bereits nach wenigen Minuten spürbar sein. Nach der Aufnahme des Giftes können die folgenden Beschwerden auftreten:

  • Kribbeln und Brennen: Diese Empfindungen beginnen im Mund- und Rachenraum und breiten sich häufig auf die Hände und Füße aus.
  • Taubheitsgefühl: Betroffen sind vor allem die Zunge, Fingerspitzen und Zehen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Starke Übelkeit kann zu anhaltendem Erbrechen und auch zu Durchfall führen.
  • Schweißausbrüche: Häufig gepaart mit Schwindel und allgemeiner Schwäche.
  • Herzrhythmusstörungen: Diese reichen von beschleunigtem bis hin zu verlangsamtem Puls und sind potenziell lebensbedrohlich.
  • Koliken und Bauchschmerzen: Starke, krampfartige Schmerzen im Bauchraum sind typisch.
  • Neurologische Symptome: Verwirrtheit, Halluzinationen und Bewusstseinstrübungen können bis zur Bewusstlosigkeit führen.
  • Atemprobleme: Atemnot kann bis zum Atemstillstand fortschreiten, was eine sofortige medizinische Intervention erfordert.

Bei Verdacht auf eine Eisenhut-Vergiftung ist es wichtig, unverzüglich eine Klinik aufzusuchen oder den Notarzt zu benachrichtigen. Aufgrund der schnellen und schweren Symptomatik ist schnelles Handeln entscheidend.

Tödliche Dosis

Die tödliche Dosis von Aconitin, dem Hauptgiftstoff des Eisenhuts, variiert je nach individueller Empfindlichkeit und kann bereits bei Aufnahme weniger Milligramm lebensbedrohlich sein. Für Erwachsene liegt die kritische Menge bei etwa 1,5 bis 5 Milligramm Aconitin. Dies entspricht 2 bis 4 Gramm der Wurzelknollen oder etwa 15 bis 20 Samen. Bei Kindern können bereits 1 bis 2 Gramm der Wurzel oder etwa 5 bis 10 Samen gefährlich sein.

Die Aufnahme über Hautkontakt kann ebenfalls schwerwiegende Folgen haben. Beim Umgang mit der Pflanze ist höchste Vorsicht geboten. Tragen Sie stets Schutzhandschuhe und vermeiden Sie den Kontakt der Pflanzenteile mit Schleimhäuten oder offenen Wunden.

Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen

Um einen sicheren Umgang mit Eisenhut-Samen zu gewährleisten, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:

  • Schutzhandschuhe tragen: Verwenden Sie immer dicke Schutzhandschuhe, um den direkten Hautkontakt zu vermeiden.
  • Augen- und Mundschutz tragen: Bei der Bearbeitung größerer Mengen an Samen oder beim Umtopfen der Pflanze empfehlen sich Schutzbrillen und Mundschutz.
  • Arbeitskleidung tragen: Tragen Sie langärmelige Kleidung sowie eine Schürze, die Sie nach der Arbeit separat ausziehen und waschen sollten.
  • Korrekte Lagerung: Bewahren Sie die Samen in gut verschlossenen Behältern auf, die außer Reichweite von Kindern und Haustieren sind.
  • Arbeitsutensilien separat lagern: Nutzen Sie separate Werkzeuge und Utensilien für den Umgang mit Eisenhut-Samen, die Sie nicht für andere Pflanzen einsetzen.
  • Erste-Hilfe-Set bereithalten: Halten Sie ein Erste-Hilfe-Set inklusive Telefonnummern von Giftinformationszentralen bereit.

Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen befolgen, können Sie das Risiko einer ungewollten Vergiftung deutlich reduzieren und den sicheren Umgang mit Eisenhut-Samen sicherstellen.

Bilder: rockptarmigan / iStockphoto