Wunderblume

Ist die Wunderblume giftig? Alles Wissenswerte zum Thema

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Die Wunderblume (Mirabilis jalapa) besticht mit ihren farbenfrohen Blüten, jedoch ist Vorsicht geboten. Bestimmte Teile der Pflanze enthalten Giftstoffe, die bei Verzehr gesundheitliche Probleme verursachen können.

Wunderblume Heilpflanze
Die Wunderblume ist sowohl giftig als auch heilsam

Giftigkeit der Wunderblume: Ja oder Nein?

Die Wunderblume (Mirabilis jalapa) ist teilweise giftig, insbesondere in ihren Samen und Wurzelknollen. Während Blüten und Blätter als ungiftig gelten und möglicherweise heilende Eigenschaften besitzen können, kann der Verzehr der Samen und Wurzelknollen ernsthafte Vergiftungen verursachen.

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Welche Teile der Wunderblume sind giftig?

  1. Samen: Diese enthalten eine hohe Konzentration an Giftstoffen. Selbst geringe Mengen können Symptome wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen auslösen.
  2. Wurzelknollen: Diese weisen ebenfalls toxische Substanzen auf. Der Verzehr kann zu gesundheitlichen Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen.
  3. Pflanzensaft: Bei Kontakt mit der Haut kann der Pflanzensaft Dermatitis verursachen, was Hautrötungen und Juckreiz einschließt.

Vorsichtsmaßnahmen

Zum Schutz vor den toxischen Teilen der Wunderblume sollten folgende Maßnahmen getroffen werden:

  • Handschuhe tragen: Beim Beschneiden oder Umpflanzen der Wunderblume sollten Sie Handschuhe tragen, um Hautkontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden.
  • Gründliche Handhygiene: Waschen Sie sich nach der Gartenarbeit mit der Wunderblume gründlich die Hände.
  • Pflanze unzugänglich platzieren: Pflanzen Sie die Wunderblume an Orten, die für Kinder und Haustiere unerreichbar sind.
  • Familienmitglieder aufklären: Informieren Sie Ihre Familienmitglieder über die potenziellen Gefahren der Pflanze.

Symptome einer Vergiftung

Eine Vergiftung durch die Wunderblume kann verschiedene Symptome hervorrufen. Diese variieren je nach Menge des eingenommenen Giftes und individueller Empfindlichkeit:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall sind häufig. In schwerwiegenden Fällen können blutige Durchfälle auftreten.
  • Hautreaktionen: Kontakt mit dem Pflanzensaft kann Hautrötungen und Juckreiz verursachen.
  • Atemwegsbeschwerden: Atemnot und Änderungen in der Atemfrequenz können vorkommen.
  • Neurologische Symptome: Dazu zählen Schwindel, Verwirrtheit, Taubheitsgefühle, Halluzinationen, Krämpfe und möglicherweise Bewusstlosigkeit und Lähmungen.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Herzrhythmusstörungen und Kreislaufkollaps können auftreten.
  • Allgemeine Symptome: Übermäßiger Speichelfluss und wunde Stellen in der Mundhöhle sind ebenfalls mögliche Anzeichen.

Gefahren für Kinder und Haustiere

Kinder und Haustiere sind besonders gefährdet, wenn sie mit der Wunderblume in Kontakt kommen. Die bunten Blüten und Samen können irrtümlich als essbar wahrgenommen werden und stellen daher ein Risiko dar.

Kinder

Kinder sind durch ihre Neugierde besonders gefährdet. Die farbenfrohen Blüten und Samen der Wunderblume können dazu verleiten, Teile der Pflanze zu erkunden oder sogar zu essen. Bereits der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen, und das Verschlucken von Samen oder Wurzelknollen kann zu schweren Vergiftungen führen.

Haustiere

Auch Haustiere wie Hunde und Katzen können gefährdet sein, insbesondere wenn sie Teile der Wunderblume fressen. Der Verzehr von Samen oder Wurzelknollen kann bei Tieren zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen. In solchen Fällen sollte schnell ein Tierarzt aufgesucht werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Um die Sicherheit von Kindern und Haustieren zu gewährleisten, sollten Sie diese Maßnahmen berücksichtigen:

  • Pflanze außer Reichweite halten: Stellen Sie sicher, dass Kinder und Haustiere nicht an die Wunderblume gelangen können.
  • Überwachen Sie Gartenbesuche: Beaufsichtigen Sie Kinder und Haustiere, wenn sie im Garten spielen.
  • Aufklärung betreiben: Informieren Sie Ihre Familie über die Gefahren der Wunderblume.
  • Vermeiden Sie die Pflanze im Familiengarten: Falls möglich, verzichten Sie auf das Anpflanzen von Wunderblumen in kinder- und haustierfreundlichen Gärten.

Weitere giftige Gartenpflanzen

Neben der Wunderblume gibt es viele weitere giftige Pflanzen im Garten, die ebenfalls mit Vorsicht behandelt werden sollten.

Eibe (Taxus baccata)

  • Giftige Teile: Alle Pflanzenteile, besonders Nadeln und Samen, enthalten toxische Substanzen.
  • Symptome bei Verzehr: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand können auftreten.

Fingerhut (Digitalis purpurea)

  • Giftige Teile: Besonders Blätter und Blüten sind extrem giftig.
  • Symptome bei Verzehr: Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und schwere Herzprobleme.

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

  • Giftige Teile: Die gesamte Pflanze, besonders Blätter und Blüten, ist giftig.
  • Symptome bei Verzehr: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzrhythmusstörungen. Hautkontakt kann zu Reizungen führen.

Tollkirsche (Atropa belladonna)

  • Giftige Teile: Insbesondere die Beeren sind hochgiftig.
  • Symptome bei Verzehr: Erweiterte Pupillen, trockener Mund, schnelle Atmung, Halluzinationen, Krämpfe und Herz-Kreislauf-Probleme.

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

  • Giftige Teile: Blüten, Samen und Blätter sind sehr giftig.
  • Symptome bei Verzehr: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kreislaufkollaps und Nierenversagen.

Eisenhut (Aconitum napellus)

  • Giftige Teile: Besonders Wurzeln und Blüten enthalten hochgiftige Alkaloide.
  • Symptome bei Verzehr: Herzrhythmusstörungen, Atemlähmung und Krämpfe sind lebensbedrohlich.

Blauregen (Wisteria)

  • Giftige Teile: Samen und Hülsen sind stark giftig.
  • Symptome bei Verzehr: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.

Es ist wichtig, die Giftigkeit dieser Pflanzen zu kennen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Setzen Sie diese Pflanzen nicht an Orten ein, die für Kinder und Haustiere zugänglich sind, und tragen Sie bei der Gartenarbeit stets Handschuhe. Informieren Sie sich gut über die Pflanzen, die Sie in Ihrem Garten anbauen möchten, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Bilder: hsvrs / iStockphoto