Astilben im Garten: Pflege, Standort & Sortenwahl
Astilben bestechen durch ihre farbenfrohen, federartigen Blütenstände und ihr filigranes Laub. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Eigenschaften der Pflanze und liefert eine umfassende Anleitung für ihre Kultivierung im Garten.
- Wuchs
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Blätter
- Astilbe pflegen
- Pflanzung
- Astilbe vermehren
- Astilbe richtig schneiden
- Sorten & Arten
- Verwendung
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Wuchs
Astilben, auch bekannt als Prachtspieren, sind mehrjährige, krautige Pflanzen aus der Familie der Steinbrechgewächse. Sie erreichen je nach Art und Sorte Wuchshöhen von 10 bis 200 Zentimetern. Astilben wachsen aus dicken Rhizomen, die dichte Bestände bilden. Die Pflanzen treiben im Frühjahr bronzefarbene oder rötliche Triebe aus, die zu sattgrünen, vielfach geteilten Blättern heranwachsen. Diese Blätter sind grundständig und können grün, bronzegetönt oder rotbraun sein. Im Sommer entfaltet sich das Laub vollständig und färbt sich sattgrün.
Die Blütenstände der Astilben sind entweder straff aufrecht oder überhängend und bestehen aus zahlreichen kleinen, dicht aneinander gereihten Einzelblüten. Diese Blütenstände können bis zu 2000 Einzelblüten umfassen und sind je nach Sorte in verschiedenen Farben erhältlich. Die Pflanzen blühen moderat aber stetig von Jahr zu Jahr reicher und treiben keine Ausläufer, wodurch sie nicht wuchern. Ihre unterschiedlichen Wuchsformen und -höhen machen sie vielseitig verwendbar, sowohl als Bodendecker als auch für höhere Staudenpflanzungen in schattigen Gartenbereichen.
Blüte
Die prächtigen Blütenstände der Astilbe, die von Juni bis September blühen, erscheinen in Farben wie Weiß, Cremegelb, Rosa, Karminrot, Rot und Violett. Diese Blütenrispen können sowohl aufrecht stehen als auch überhängen und erreichen Längen von über 55 Zentimetern. Zu den kleinsten Vertretern gehört Astilbe glaberrima var. saxatilis, während die Thunbergii-Hybride „Professor van der Wielen“ zu den größten zählt. Astilben eignen sich hervorragend als Schnittblumen und ihre Blüten halten in der Vase bis zu eine Woche frisch. Auch in Trockensträußen machen sie eine gute Figur.
Nach der Blüte entwickeln sich kleine, braune, geflügelte Samen in Kapsel- oder Balgfrüchten. Diese Fruchtstände geben dem winterlichen Garten eine zusätzliche dekorative Note.
Welcher Standort ist geeignet?
Astilben bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte, wie sie beispielsweise an Teich- und Bachufern oder unter lichten Laubbäumen vorkommen. Sie gedeihen am besten in feuchten, humusreichen und gut durchlässigen Böden. An sonnigen Standorten kommen nur wenige Arten gut zurecht, und diese benötigen konstant feuchten Boden, um nicht auszutrocknen. Ein zu sonniger Standort kann zu Trockenstress und schnellerem Verblühen führen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Astilben ist frisch, humos, nährstoffreich und gut durchlässig. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern. Schwere Lehmböden können mithilfe von Sand aufgelockert werden, sandige Böden hingegen profitieren von Zugabe von Kompost oder Pflanzerde, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen. Regelmäßige Kompostgaben, besonders im Frühjahr, verbessern die Bodenstruktur und versorgen die Pflanzen mit notwendigen Nährstoffen.
Blätter
Das Laub der Astilbe besticht durch seine filigrane Schönheit. Die Blätter erscheinen im Frühjahr meist in bronze- oder rötlichen Farbtönen und färben sich im Sommer sattgrün. Sie sind zwei- bis dreifach gefiedert mit ovalen bis lanzettlichen Fiederblättchen, deren Ränder gesägt oder gezähnt sind. Viele Sorten besitzen glänzende Blattspreiten, die dekorativ schimmern. Trotz ihrer Zartheit sind die Blätter robust und behalten ihre Struktur bis in den Herbst hinein.
Astilbe pflegen
Astilben sind relativ pflegeleicht. Halten Sie den Boden stets feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Eine Mulchschicht aus halb zersetztem Herbstlaub kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren und den Pflanzen zusätzliche Nährstoffe zu liefern. Im Frühjahr freut sich die Pflanze über eine Gabe von Langzeitdünger oder Kompost. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig; allerdings sollten abgestorbene Blütenstängel und alte Pflanzenteile im Frühjahr bodennah entfernt werden. Bei starker Vermehrung und zur Verjüngung der Horste können diese im Frühjahr oder Herbst geteilt werden.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für Astilben ist im Frühjahr oder Herbst. Der Boden sollte gut aufgelockert und bei Bedarf mit Kompost oder Hornspänen angereichert werden. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa eineinhalb Mal so groß wie der Wurzelballen ist. Setzen Sie die Pflanze ein, füllen Sie das Loch mit dem Erdgemisch auf und formen Sie einen Gießring um die Pflanze. Gießen Sie gründlich an und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht.
Astilbe vermehren
Astilben lassen sich durch Teilung, Wurzelschnittlinge oder Samen vermehren. Die Teilung ist die gängigste Methode und kann im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Dazu den Wurzelballen ausgraben, mit einem scharfen Spaten teilen und die Teilstücke wieder einpflanzen. Zwerg-Astilben lassen sich auch über Wurzelschnittlinge vermehren. Für die Aussaat legen Sie das Saatgut auf das Substrat, da Astilben Lichtkeimer sind, und halten es gleichmäßig feucht.
Astilbe richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist für Astilben nicht erforderlich. Entfernen Sie jedoch nach dem Verblühen die Blütenstände, um Selbstaussaat und Krankheitsbefall zu verhindern. Im Frühjahr können alte, abgestorbene Stängel bodennah entfernt werden, um Platz für den neuen Austrieb zu schaffen. Im Herbst kann das Laub stehen bleiben, um einen natürlichen Schutz gegen Winterfrost zu bieten.
Sorten & Arten
Es gibt eine Vielzahl an Astilben-Sorten, die sich in Blütenfarbe, Blütezeit und Wuchshöhe unterscheiden. Ein paar Beispiele sind:
- ‚Chocolate Shogun‘: Dunkelbraunes Laub und cremeweiße Blütenrispen.
- ‚Fanal‘: Tiefrote Blütenstände, kompakte Wuchsform.
- ‚Deutschland‘: Reinweiße Blütenstände, besonders für Gruppenpflanzungen geeignet.
- ‚Amethyst‘: Purpurviolette Blütenrispen, hoher Wuchs.
- ‚Brautschleier‘: Weiße Blütenrispen, geeignet für romantische Akzente.
- ‚Glut‘: Leuchtend rote Blütenrispen, auffällig in halbschattigen Bereichen.
- ‚Red Sentinel‘: Dunkel-rubinrote Blütenkerzen, die im Laufe der Zeit heller werden.
- ‚Pumila‘: Lilafarbene Blütenstände, ideal als Bodendecker.
- ‚Visions in Pink‘: Zartrosa Blüten, kompakte Wuchsform.
Verwendung
Astilben sind äußerst vielseitig. Sie eignen sich für:
- Einzel- oder Gruppenpflanzungen: Setzen Sie farbliche Akzente im schattigen Garten.
- Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern: Besonders die Zwerg-Astilben bilden dichte Teppiche.
- Rabatten und Beete: Größere Sorten passen gut zu anderen schattenliebenden Pflanzen wie Hosta oder Anemone.
- Teich- und Bachufer: Ideal für feuchte Standorte.
- Steingärten und Kübelpflanzungen: Besonders Zwerg-Astilben eignen sich für diese Zwecke.
Astilben sind auch als Schnittblumen beliebt. Ihre Blüten halten in der Vase mehrere Tage und ihre dekorativen Blätter können in Sträußen verarbeitet werden. Auch in asiatischen oder japanischen Gärten sind sie unverzichtbar.
Krankheiten & Schädlinge
Astilben sind relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch können sie von Blattläusen, Blattälchen, Blattwanzen, Wurzelälchen und dem Gefurchten Dickmaulrüssler befallen werden. Ein zu trockener oder sonniger Standort kann zu Trockenheitsschäden und Mehltaubefall führen. Wichtig sind ein geeigneter Standort und regelmäßige Kontrolle der Pflanzen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Astilben sind im Freiland winterhart und benötigen keinen speziellen Winterschutz. Eine Abdeckung des Wurzelbereichs mit Laub, Reisig oder Stroh kann jedoch in besonders rauen Lagen nützlich sein. Kübelpflanzen sollten isoliert und windgeschützt aufgestellt werden, um Frostschäden zu vermeiden. Auch im Winter sollten die Pflanzen gelegentlich gegossen werden, um ein Austrocknen der Wurzeln zu verhindern.
Häufig gestellte Fragen
Sind Astilben wirklich winterhart und was muss ich bei der Überwinterung beachten?
Ja, Astilben sind grundsätzlich winterhart und vertragen Temperaturen bis -28 °C. Ältere Pflanzen kommen meist ohne zusätzlichen Schutz aus. Für jüngere Pflanzen empfiehlt es sich jedoch, den Wurzelbereich mit Reisig oder Laub abzudecken, um besonders kalte Nächte abzufedern. Kübelpflanzen sollten mit isolierenden Materialien wie Noppenfolie umwickelt und auf eine Styroporplatte gestellt werden, um die Wurzeln vor Bodenfrost zu schützen. Auch im Winter müssen Astilben gelegentlich gegossen werden, um ein Austrocknen der Wurzeln zu verhindern.
Können Astilben sowohl männliche als auch weibliche Blüten haben?
Ja, Astilben sind getrenntgeschlechtliche Pflanzen und es gibt sowohl männliche als auch weibliche Exemplare. Beide Geschlechter tragen auffällige Blütenstände, die aus zahlreichen Einzelblüten bestehen, wobei die männlichen Blüten oft etwas auffälliger und zahlreicher sind.
Welche Besonderheiten gibt es bei der Vermehrung der Astilben durch Samen?
Astilben sind Lichtkeimer, was bedeutet, dass die Samen nicht mit Erde bedeckt werden sollten. Für die erfolgreiche Aussaat wird das Saatgut auf ein feuchtes Substrat gelegt und bei Temperaturen zwischen 22 °C und 25 °C keimen gelassen. Nach der Keimung kann die Temperatur auf 18 °C abgesenkt werden, und die jungen Pflanzen sollten erst pikiert werden, wenn sie 10-15 cm groß sind.
Sind Astilben in irgendeiner Weise giftig?
Astilben sind nicht giftig und daher sicher für Gärten, in denen Kinder und Haustiere spielen. Sie bieten eine schön anzusehende und pflegeleichte Alternative zu anderen Gartenpflanzen und sind besonders aufgrund ihrer Robustheit und Winterhärte geschätzt.