Pfennigkraut: Pflege, Vermehrung & Verwendung im Garten
Das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) ist ein robuster und schnellwüchsiger Bodendecker, der sich durch leuchtend gelbe Blüten auszeichnet. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Eigenschaften der Pflanze und bietet eine umfassende Anleitung zu ihrer Kultivierung und Verwendung im Garten.
- Wuchs
- 🌱 Planung leicht gemacht: Aussaatkalender
- Blätter
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Pfennigkraut pflegen
- Pfennigkraut richtig pflanzen
- Pfennigkraut richtig schneiden
- Pfennigkraut vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Verwendung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Das Pfennigkraut, auch als Münzkraut oder Pfennig-Gilbweiderich bekannt, ist eine mehrjährige und immergrüne Staude. Es wächst kriechend und bildet dichte teppichartige Bestände. Die Pflanzenstängel können bis zu 50 cm lang werden, während die Wuchshöhe selten mehr als 5 bis 10 cm beträgt. An den Knoten der Stängel bilden sich Wurzeln, die der Pflanze zusätzliche Stabilität verleihen.
Die Blätter sind grün, rund bis breit eiförmig und gegenständig an den Stängeln angeordnet. Sie erreichen eine Länge und Breite von etwa 1,5 bis 3 cm. Diese Blätter verleihen der Pflanze ihr typisches pfennigartiges Aussehen.
Der schnelle Wuchs des Pfennigkrauts ermöglicht die Bildung von Bodenteppichen. Unter optimalen Bedingungen kann eine Pflanze eine Wuchsbreite von 30 bis 40 cm erreichen, bei günstigen Bedingungen auch bis zu 50 cm.
Blätter
Die Blätter des Pfennigkrauts sind hellgrün, glänzend und ledrig. Sie haben eine runde bis elliptische Form und sitzen kreuzgegenständig an den langen, vierkantigen Trieben. In milden Wintern behält die Pflanze ihr Laub, was sie auch im Winter attraktiv macht. Der Name „Pfennigkraut“ leitet sich von den rundlichen, pfenniggroßen Blättern ab.
Blüte

Foto: Ettore Balocchi | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia
Die leuchtend gelben Blüten des Pfennigkrauts sind schalenförmig und bilden sich in den Blattachseln. Sie bestehen aus fünf Kronblättern und sind etwa so groß wie ein Pfennig, was der Pflanze auch ihren Namen verleiht. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli, seltener bis in den August hinein. Nach der Blüte erscheinen unauffällige, kugelförmige Fruchtstände, die Kapseln bilden.
Die Blüten folgen dem Lauf der Sonne und sind selbststeril, wodurch die Samenbildung selten ist. Sie dienen jedoch als wichtige Pollenquelle für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Kurt Stüber [1] | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Das Pfennigkraut gedeiht sowohl im Halbschatten als auch im Schatten. Pralle Mittagssonne sollte dabei vermieden werden. Besonders gut wachsen die Pflanzen an Teichrändern und Bachläufen, da sie feuchte bis nasse Böden bevorzugen. Ein nährstoffreicher, sandig-lehmiger Boden mit guter Wasserführung ist ideal.
Für Balkone und Terrassen eignet sich das Pfennigkraut ebenfalls gut, besonders in Ampeln oder Blumenkästen mit durchlässiger Blumenerde.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Ein sandig-lehmiger, nährstoffreicher und humoser Boden ist optimal für das Pfennigkraut. Der Boden sollte stets feucht bis nass sein, jedoch staunässefrei. Ein humoser Anteil im Boden verbessert die Nährstoffversorgung und hilft, die notwendige Bodenfeuchtigkeit zu wahren.
Pfennigkraut pflegen

Foto: Bogdan Giuşcă | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Für eine gesunde Entwicklung des Pfennigkrauts sollten Sie die Bodenfeuchtigkeit stets hoch halten. Ein jährlicher Rückschnitt im Herbst verhindert übermäßiges Wachstum. Langzeitdünger im Frühling unterstützt die Nährstoffversorgung. Alle 2-3 Jahre ist eine Teilung der Pflanze ratsam, um den Bestand auszudünnen und die Wuchs- und Blühkraft zu verbessern.
Bei der Kübelhaltung sollte das Pfennigkraut vor Winternässe geschützt werden, obwohl es winterhart ist. Eine Abdeckung oder das Verstauen an einem geschützten Ort kann hier hilfreich sein. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile im Frühling vor dem Neuaustrieb.
Pfennigkraut richtig pflanzen
Das Pfennigkraut kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gepflanzt werden. Der Pflanzabstand sollte mindestens 30 cm betragen. Pro Quadratmeter werden etwa 12 bis 14 Pflanzen empfohlen, um eine flächendeckende Begrünung zu erreichen.
Pflanzvorgang
Lockern Sie den Boden gründlich auf und arbeiten Sie eventuell Sand oder Kompost ein. Setzen Sie die Pflanzen so tief ein, dass sich die Wurzeln gut ausbreiten können. Füllen Sie die Pflanzlöcher mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an. Anschließend sollten Sie die Pflanzstelle ausreichend wässern.
Pflanzung im Kübel
Verwenden Sie gut durchlässige Blumenerde und sorgen Sie stets für eine ausreichende Wasserzufuhr, damit die Erde konstant feucht bleibt.
Eine Mulchschicht kann die Bodenfeuchtigkeit länger halten und das Unkrautwachstum unterdrücken.
Pfennigkraut richtig schneiden
Ein Rückschnitt des Pfennigkrauts sollte idealerweise im Frühling erfolgen, kann aber das ganz Jahr über durchgeführt werden. Dies verhindert ein unkontrolliertes Wachstum und fördert eine dichtere Wuchsform. Ein Radikalschnitt ist möglich, besonders bei starkem Wildwuchs oder zur Formgebung im Herbst.
Pfennigkraut vermehren
Das Pfennigkraut lässt sich einfach durch vegetative Methoden wie Stecklinge, das Abtrennen bewurzelter Stängelstücke oder die Teilung des Wurzelballens vermehren.
Stecklinge
Schneiden Sie im Frühherbst halbreife Triebstücke ab und setzen Sie sie in Anzuchterde oder Moos. Halten Sie das Substrat ständig feucht, bis die Stecklinge bewurzeln.
Abtrennen bewurzelter Stängelstücke
Trennen Sie die bewurzelten Triebe vorsichtig von der Mutterpflanze ab und pflanzen Sie sie an einem neuen Standort.
Teilung des Wurzelballens
Graben Sie eine kräftige Pflanze aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder einer Schere. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück ausreichend Wurzeln und Blätter hat. Pflanzen Sie die Teilstücke an den gewünschten Standorten und wässern Sie gründlich.
Sorten & Arten
Vom Pfennigkraut existieren mehrere Sorten, die sich durch ihre Blattfarbe unterscheiden:
Sorte ‚Aurea‘ (Gold-Pfennigkraut): Diese Sorte hat goldgelbe Blätter und eignet sich besonders für schattige bis halbschattige Plätze. Sie verträgt keine direkte Sonneneinstrahlung und ist weniger wüchsig als die Wildform.
Sorte ‚Goldilocks‘: Diese Sorte ist ebenfalls goldgelb, aber etwas höher in der Wuchshöhe als ‚Aurea‘. Sie eignet sich gut für Töpfe und Kübel.
Wildform (Lysimachia nummularia): Die Wildform hat kräftig grüne Blätter und leuchtend gelbe Blüten. Sie wächst schneller und breiter als die Zuchtsorten und eignet sich ideal als Bodendecker.
Krankheiten & Schädlinge
Das Pfennigkraut ist äußerst resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Schnecken und andere Schädlinge meiden die Pflanze zumeist. Bei einem seltenen Befall durch Schnecken können Maßnahmen wie Schneckenkorn oder ein Schneckenzaun hilfreich sein.
Verwendung
Das Pfennigkraut dient als vielseitiger Bodendecker, besonders gut geeignet für Wassergärten und feuchte Standorte. Es schmückt Teichränder und Bachläufe, kann aber auch in Steingärten, unter Gehölzen oder in Töpfen als hängende Pflanze verwendet werden.
Im Aquarium sorgt es für eine ansprechende Wasserpflanzung und trägt zum Nährstoffentzug des Wassers bei. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Wassertemperatur 23°C nicht überschreitet.
In der Naturheilkunde wird das Pfennigkraut in Osteuropa noch gegen verschiedene Beschwerden wie Durchfall und Rheuma eingesetzt. Blätter und Blüten können zudem als leicht säuerliche Beigabe zu Salaten oder Kräuterquarks verwendet werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann man Pfennigkraut mit anderen Pflanzenarten verwechseln?
Ja, eine häufige Verwechslungsgefahr besteht mit dem Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum). Im Gegensatz zum Pfennigkraut laufen die Laubblätter des Hain-Gilbweiderichs spitzer zu. Diese beiden Pflanzensorten sind jedoch nahe verwandt.
Wie wird Pfennigkraut in der Naturheilkunde verwendet?
In der Naturheilkunde wird das Pfennigkraut, besonders in Osteuropa, gegen Beschwerden wie Durchfall, Rheuma, Blutungen und Schwindsucht eingesetzt. Es enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Schleimstoffe, Kieselsäure und Gerbstoffe und wird zur Blütezeit geerntet, getrocknet und als Tee oder äußerlich als Kompresse verwendet.
Ist Pfennigkraut giftig für Menschen oder Tiere?
Nein, Pfennigkraut ist nicht giftig. Allerdings kann der Verzehr großer Mengen aufgrund der enthaltenen Saponine zu Magenbeschwerden führen. Saponine sind auch in vielen Gemüsesorten in ähnlichen Mengen vorhanden und sorgen dafür, dass große Mengen unbekömmlich sein können.
Welche besonderen ökologische Funktionen erfüllt Pfennigkraut?
Pfennigkraut ist ein echter Insektenmagnet und bietet reichlich Nahrung für Bienen und die Raupen von Schmetterlingen. Obwohl es nur selten zur Samenbildung kommt, unterstützt es durch seine Blüten dennoch bestäubende Insekten. Zusätzlich trägt es im Aquarium zur Nährstoffentziehung aus dem Wasser bei, was eine übermäßige Algenbildung verhindern kann.