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Umgraben im Herbst: Wann ist es sinnvoll und warum?

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Das Umgraben im Herbst, einst gängige Praxis, ist umstritten. Dieser Artikel beleuchtet Vor- und Nachteile sowie schonende Alternativen für einen gesunden Gartenboden.

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Das Umgraben im Herbst hat seine Vorteile

Umgraben im Herbst: Vor- und Nachteile

Das Umgraben der Beete im Herbst war lange Zeit eine bevorzugte Methode in der Gartenarbeit. Die Hauptidee ist, den Boden aufzulockern, zu belüften und Unkraut sowie Pflanzenreste in tiefere Schichten zu befördern, um das Wachstum im Frühjahr zu fördern. Heutzutage ist jedoch bekannt, dass das Umgraben auch negative Auswirkungen auf den Boden haben kann.

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Nachteile des Umgrabens

Beim Umgraben im Herbst ergeben sich mehrere Nachteile:

  • Störung des Bodenlebens: Der Boden beherbergt ein komplexes Ökosystem aus Mikroorganismen, Pilzen und Kleintieren. Durch das Umgraben werden diese empfindlichen Gemeinschaften gestört, viele Organismen sterben ab oder verlieren ihren Lebensraum.
  • Erosion und Nährstoffverlust: Umgegrabene Böden sind anfälliger für Erosion durch Wind und Wasser. Dies führt dazu, dass wertvolle Nährstoffe schneller ausgewaschen werden können, was die langfristige Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt.
  • Verschlechterung der Bodenstruktur: Das Vermischen der Bodenschichten kann die natürliche Struktur zerstören, die Luft- und Wasserzirkulation wird erschwert, was zu einer Verdichtung führen kann.

Vorteile des Umgrabens

Unter bestimmten Umständen kann das Umgraben dennoch vorteilhaft sein:

  • Schwere, lehmige Böden: In lehmreichen Böden kann das Umgraben helfen, diese aufzulockern. Der Frost im Winter zersprengt die großen Erdklumpen, was als Frostgare bezeichnet wird, und schafft so eine krümelige Struktur, die im Frühjahr leichter zu bearbeiten ist.
  • Stark verkrautete Flächen: Bei starkem Unkrautbefall kann das Umgraben Unkraut entfernen. Durch das Wenden der Erde sterben die Unkräuter ab.
  • Einbringung von organischem Material: Kompost und Mist können beim Umgraben effektiv in den Boden eingearbeitet werden, was die Bodenstruktur verbessert und den Nährstoffgehalt erhöht.

Alternativen zum Umgraben

Es gibt schonendere Methoden als das Umgraben, die den Boden und seine Lebewesen schützen:

  • Mulchen: Durch das Abdecken des Bodens mit organischen Materialien wie Laub, Grasschnitt oder Stroh bleibt die Erde feucht, wird vor Erosion geschützt und das Bodenleben gefördert.
  • Gründüngung: Die Aussaat von Gründüngungspflanzen wie Klee oder Lupinen verbessert die Bodenstruktur. Diese Pflanzen können im Herbst abgemäht und als Schutzschicht auf dem Beet liegen gelassen oder flach eingearbeitet werden.
  • Bodenlockerung: Mit einer Grabegabel (43,00€ bei Amazon*) oder einem Sauzahn kann der Boden gelockert werden, ohne die Schichten zu wenden. Dies verbessert die Luftzirkulation und erhält die Struktur des Bodens.

Zeitpunkt des Umgrabens

Das Umgraben sollte im Herbst möglichst spät erfolgen, idealerweise von Mitte September bis Ende Oktober. Es ist wichtig, die Arbeiten vor den ersten Bodenfrösten abzuschließen. Während dieser Zeit sind die Temperaturen optimal, um den Boden gut zu bearbeiten. Der Frost im Winter zersprengt große Erdklumpen, wodurch die Erde im Frühjahr feinkrümeliger und leichter zu bearbeiten ist.

Bilder: schankz / Shutterstock