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Unkraut jäten im Herbst: Tipps für effektive Bekämpfung

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Unkraut über Winter einfach stehen lassen, geht für die Mehrheit der Freizeitgärtner überhaupt nicht. Wenn das Wetter danach ist, sollten in den ersten Oktobertagen von daher nochmals einige Stunden zur Unkrautbeseitigung eingeplant werden, da ein zu intensiver Wildwuchs dem Gartenboden in der Ruhepause unnötig viele Nährstoffe entzieht, die wir im Frühjahr lieber wieder für unsere Jungpflanzen nutzen.

Unkraut bekämpfen im Herbst
Unkraut lässt sich viel leichter entfernen, wenn der Boden vorher aufgelockert wird
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man Unkraut im Herbst jäten?
Um Unkraut im Herbst effektiv zu jäten, lockern Sie zuerst den feuchten Boden mit einem stabilen Dreizack, ziehen größere Pflanzen samt Wurzel heraus, sammeln kleinere Pflanzen ab und harken die Erde mehrmals durch. Unkraut sollte samstags und trocken entsorgt werden, um eine erneute Ausbreitung zu vermeiden.

Jeder Gartenbesitzer hat bei der Unkrautbekämpfung bestimmte Methoden favorisiert. Wie man diese Plage auf kleinstem Raum, beispielsweise in schwer sauber zu haltenden Fugen von Gehwegen oder Terrassen bekämpft, darüber haben wir im letzten Monat berichtet. Hier nun noch einige Tipps, wie Brennnesseln, Quecken, Staudenknöterich & Co. etwas einfacher aus dem Freiland verbannt werden können.

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Abwarten und wachsen lassen!?

Wenn es nicht zu sehr stört und die Gartenoptik verschandelt, warten Sie mit dem Jäten einfach mal versuchsweise ein paar Tage länger mit der Unkrautbekämpfung. Größere, um die 5 bis 10 cm hohe Pflanzen mit Stumpf und Stiel aus dem Beet zu entfernen, bringt weitaus mehr, als bereits bei kleinen, aus dem Boden ragenden Blättchen und Trieben wild mit der Hacke über die Gartenerde zu ziehen und das so kleingehäckselte Grün, hinterher noch mühsam und zeitaufwendig mit den Fingern aufzusammeln.

Tatsächlich rückenfreundlich jäten geht so

  • den noch regenfeuchten Boden mit einem stabilen Dreizack (keinesfalls diese biegsamen Blechkrallen vom Wühltisch des Baumarkts benutzen!) möglichst bis unter die Unkrautwurzeln quadratmeterweise beherzt lockern;
  • Pflanzen kurz über den Boden fest anpacken und langsam mit der Wurzel vollständig rausziehen;
  • kleinere Pflanzen können nun ebenfalls leichter abgesammelt werden;
  • die Erde danach mehrmals vollständig mit dem Dreizack kräftig durchharken und die danach sichtbaren Restpflanzen ebenfalls absammeln;
  • nachdem der Boden abgetrocknet ist, ggf. noch die inzwischen schon leicht vertrockneten Pflanzenreste entfernen;

Die Methode hat den Vorteil, dass die Beete mindestens dreimal so lange unkrautfrei bleiben, als beim normalen Hacken. An Einfachsten geht es, wenn auf den Knien gearbeitet wird, wobei man auch schon Gärtner gesehen hat, die sich dafür einen Melkschemel umgebunden haben.

Noch ein paar Tipps gegen die Unkrautplage?

  • Die tiefwüchsigen Pfahlwurzeln von Löwenzahn und Kratzdistel sticht man am besten möglichst weit unterhalb der Bodenoberfläche ab. Mit einem Spargelstecher aus dem Gartenfachhandel kommen Sie besonders gut voran.
  • Unter Sträuchern, Rosengewächsen oder Obstbäumen hilft eine ca. 5 bis 10 cm dick Mulchschicht auf dem Boden, damit Unkraut nicht ungehindert sprießen kann; Holzhäcksel mit Rindenmulch unter Zugabe von Hornspänen für die Düngung, wäre ein optimales Gemisch;
  • Quecken und Giersch gehören zu den hartnäckigsten Unkräutern, die nur durch rückstandsloses Ausgraben auf Dauer vernichtet werden können; hier hilft normalerweise nur eine Grabegabel, um die befallenen Stellen wieder für Folgebepflanzungen zu kultivieren;
  • Auspflanzen von Bodendeckern, die das Durchwachsen von Unkräutern auf diesen Flächen wesentlich eindämmen oder sogar unmöglich machen;
  • Beetüberdeckungen mit Mulchpapier oder lichtundurchlässigen Kunststofffolien; zum Einsetzen der Pflanzen (bspw. Erdbeeren) wird die Deckschicht an diesen Stellen kreuzförmig ausgeschnitten; Unkraut kann nun nicht mehr bis zur Oberfläche vordringen; gleichzeitig bleibt die Erdwärme im Boden, womit das Pflanzenwachstum zusätzlich gefördert wird;

Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden – Berücksichtigen Sie immer, dass Unkraut, solange es nicht samenfrei und vertrocknet ist, nicht auf den Kompost gehört. Aufgrund der niedrigen Temperaturen von um die 40 °C, die sich im Komposthaufen entwickeln (4), sterben die Keimlinge und Samen der Unkräuter nicht immer vollständig ab. Sie breiten sich im Komposter sogar noch ungehindert aus und Monate später vielleicht im Frühbeet, wenn Sie in vermeintlich gutem Glauben, den reifen Kompost als organischen Naturdünger unter die Erde mischen. Das wäre zwar nicht gesundheitsschädlich für unser Leben, aber Gift für das Pflanzenwachstum. Aber bleiben wir doch mal gleich noch ein wenig beim Thema Gift?