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Unkraut in Fugen vernichten: Effektive Methoden & Tipps

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Gurken, Tomaten, Zucchini, Bohnen und auch viele andere Gemüsesorten sind ebenso wie Erdbeeren und Naschobst im Allgemeinen in diesem Sommer prächtig herangewachsen und brachten, wenn auch regional unterschiedlich, reichliche Erträge. Ebenso üppig wurden Gartenbesitzer allerdings auch vom Unkraut in Schach gehalten, denn vielerorts herrschte in den letzten Wochen ein regelrechtes Treibhauswetter. Es gibt viele Wege, dem Unkraut das sprichwörtliche Leben schwer zu machen, der effektivste allerdings auch körperlich anstrengendste ist und bleibt die manuelle Methode des Auszupfens von Hand, solange es sich um Gartenflächen handelt, die von ihrer Größe her überschaubar sind.

Unkraut vernichten Gehwegplatten
Das Abbrennen von Unkraut ist eine Möglichkeit, Unkraut einfach loszuwerden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Unkraut erfolgreich aus Fugen vernichten?
Um Unkraut effektiv aus Fugen zu entfernen, können Sie manuell auszupfen, Unkrautvlies verlegen, Fugen mit Kunstharz versiegeln, Essig-Salz-Lösungen nutzen (Achtung: umstritten), Abflammgeräte verwenden oder Hochdrucktechnik und heißes Wasser einsetzen.

Allerdings soll es heute bei uns nicht darum gehen, dass wir Ihnen erklären, wie Sie am schnellsten Ihre Beete unkrautfrei bekommen, sondern wir wollen den lästigen Pflänzchen zwischen Gehwegplatten, Pflastersteinen und Betonfugen an die Stängel gehen.

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Unkrautvlies als mechanische Wachstumssperre

Wenig oder gar keinen Ärger mit Löwenzahn, Ferkelkraut, Kriechquecke & Co. haben Gartenbesitzer, die bereits beim Anlegen ihrer Gartenwege oder der mühsam mit Mosaiksteinchen gepflasterten Ruhezone mit Grillplatz, wenn bereits vor dem Bau über eine möglichst kräfteschonende Unkrautbekämpfung nachgedacht wurde. Die richtige Verlegetechnik, geeignete Materialien und das zielgerichtete Einbringen von Sperrschichten können hier bereits prophylaktisch sehr viel bewirken und dem Unkraut das Ansiedeln erschweren. Besonders bewährt hat sich die Verwendung von verrottungsfestem und frostbeständigem Unkrautvlies, das im Handel als Rollenware oder in Form vorkonfektionierter Planen erhältlich ist. Beim Kauf der Polyesterbahnen sollten folgende Kriterien beachtet werden:

  • Materialstärke mindestens 150g/m2;
  • Hohe Lichtdichtheit und Wasserdurchlässigkeit;
  • Reißfestigkeit;
  • Möglichst dunkelfarbig um Lichtentzug sicherzustellen;
  • Frei von chemischen Bindemitteln.

Versiegeln der Fugen mit Kunstharz

Die Bildung von Unkraut wird umso mehr begünstigt, je unregelmäßiger sich das Fugenbild nach dem Verlegen von Gehwegplatten oder den sehr beliebten Bruchsteinplatten aus Naturstein darstellt. Breite Fugen begünstigen das Wachstum erheblich, und wenn zusätzlich noch die sich anstauende Nässe hinzukommt, ist der Wildwuchs von Unkraut kaum noch beherrschbar. Mit Pflasterfugenmörtel lassen sich Betonstein- und Natursteinpflaster aber auch Klinkerbeläge schnell, dauerhaft und sehr preiswert gegen nachwachsendes Unkraut aller Art versiegeln. Sie sind selbstverdichtend, besitzen eine hohe Abriebfestigkeit, widerstehen Tausalzen sowie Frost und vermindern darüber hinaus noch die Unfallgefahr, die durch hervorstehende Kanten des Pflasters hervorgerufen wird.

Salz & Essig- (k)ein Hausmittel gegen unerwünschtes Grün!?

Keins der beiden berühmt berüchtigten Hausmittel wird den Unkrautwuchs auf Dauer und gleich gar nicht ohne negative Auswirkungen auf die benachbarten Anpflanzungen eindämmen. Darüber hinaus sind nach Lesart des Pflanzenschutzgesetzes Essig-Salz-Lösungen im Garten verboten oder eben auch nicht, wie das Oberlandesgericht Oldenburg vor Kurzem entschieden hat. Dennoch sollte beachtet werden:

  • Salz: Kann auf versiegelten Flächen, wie Einfahrten, Terrassen und Wegen nicht abgebaut werden, gelangt ins Grundwasser und macht den Wasserwerken schwer zu schaffen.
  • Essig: Die Zellmembranen anderer Pflanzen in der Umgebung werden je nach Konzentration der Essiglösung stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass der Einsatz dieses Hausmittels als bedenklich gilt.

Totalangriff auf Unkraut mit Abflammgeräten

Und die Flammenwerfer oder passender formuliert, die Unkrautbrenner liegen voll im Trend und machen ganze Arbeit mit ihrer um die 1.000 Grad heißen Gasflamme. In verschiedenen Größen, als Gasflaschen- oder kleine Kartuschengeräte erhältlich, arbeiten sie mit einem Propan-Luft-Gemisch und bekämpfen das Unkraut bis an die Wurzel. Wichtig zu wissen: Es muss nicht so lange draufgehalten werden, bis die Pflanzen verbrennen. Ein kurzer und beherzter Schwenk mit der Lanze auf das Zielobjekt genügt, da die zum Wachstum benötigten Zellwände so bereits komplett und inklusive vorhandener Samen zerstört werden, sodass Ihr Unkraut innerhalb weniger Tage eingehen wird. Relativ zügig voran kommt man bei der Bekämpfung von noch relativ jungen Pflanzen, bei denen die Gefahr des Nachwachsens von neuem Unkraut sehr gering ist. Relativ einfache und wegen ihrer Bauart auch sehr leichte Unkrautbrenner (32,00€ bei Amazon*) bekommen Sie im Fachhandel bereits für unter 20,00 Euro. Wichtig beim Abflammen: Die Geräte sollten ausschließlich bei möglichst windstillem Wetter betrieben werden, da die Brandgefahr, besonders wenn sich trockenes Laub oder Rasenschnitt in unmittelbarer Nähe befindet, recht hoch ist.

Mit Hochdrucktechnik & heißem Wasser Unkraut bekämpfen

Obwohl diese umweltfreundliche Methode noch relativ unbekannt ist, überzeugt die Heißwassertechnik immer mehr Gartenbesitzer. Die Gründe liegen auf der Hand:

  • Wirkungsvolle und zeitsparende Unkrautvernichtung;
  • Keinerlei chemische Mittel erforderlich, das heiße Wasser versickert einfach im Sand;
  • Sehr präzises Arbeiten möglich, benachbarte Pflanzen werden somit nicht in Mitleidenschaft gezogen;
  • Bodenbelag (Naturstein, Klinker usw.) werden nebenbei gleich mit gesäubert;
  • Geringe Lärmbelästigung bei benutzerfreundlichen Arbeitsabläufen;
  • Dauerhafte Wirkung aufgrund des 98°C heißen Wassers;

Das Wirkungsprinzip der thermischen Unkrautbekämpfung

Man macht sich im Grunde genommen die biologischen Eigenschaften von Pflanzen zunutze, dass ihre Eiweißmoleküle ab einer Temperatur von 42 Grad Celsius langsam aber sicher abgebaut werden. Gartenbesitzer kennen das, wenn der Rasen oder bestimmte Gemüsekulturen während der hochsommerlichen Witterung anfangen, sich bräunlich zu verfärben. Heißes Wasser hat dabei noch den Vorteil, dass es bis an die Wurzeln vordringen kann, da es eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Dennoch stellt sich der Erfolg bei der Unkrautbeseitigung mit heißem Wasser nicht sofort ein. Im ersten Jahr sind mit dieser Technologie drei bis vier Anwendungen erforderlich, ehe die Pflanzen vollständig absterben. Danach reduziert sich der Arbeitsaufwand um zirka die Hälfte.

Equipment für den privaten Anwender

Während von den Kommunen bereits vor mehreren Jahren damit begonnen wurde, die Heißwasser-Dampftechnik großflächig und auf Spezialfahrzeugen montiert anzuwenden, müssen sich die auf Sauberkeit bedachten Gartenbesitzer mit kleineren Geräten begnügen. Marktführer Kärcher hat hier unterschiedlich große Systemlösungen, die sich auch für Privatanwender eignen, auf den Markt gebracht. Erheblich preisgünstiger, aber nicht weniger effizient, sind die Dampfreiniger von Batavia, die bereits für um die 150,00 Euro zu haben sind.