Unkraut vernichten mit Chemie: Schnelle & effektive Methoden
Der Einsatz chemischer Unkrautvernichter im Garten ist streng geregelt und nur auf bestimmten Flächen erlaubt. Dieser Artikel klärt über die rechtlichen Rahmenbedingungen auf und gibt einen Überblick über Wirkungsweisen, Alternativen und wichtige Sicherheitsvorkehrungen.
Chemiekeule im Garten: Wo ist der Einsatz erlaubt?
Der Gebrauch chemischer Unkrautvernichter im Garten unterliegt strengen gesetzlichen Bestimmungen. Grundsätzlich ist der Einsatz von Herbiziden nur auf Flächen zulässig, die landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden.
Nicht zugelassene Flächen
- Gehwege
- Einfahrten
- Terrassen
- Pflastersteine
Auch die Anwendung von selbst hergestellten Mischungen, die Essig oder Salz enthalten, ist in diesen Bereichen verboten. Bei Zuwiderhandlungen drohen erhebliche Bußgelder.
Gründe für das Verbot
- Umweltschutz: Chemische Unkrautvernichter können über das abfließende Regenwasser in die Kanalisation gelangen und so das Grundwasser verunreinigen.
- Gesundheit: Die Stoffe können Menschen, Tieren und Mikroorganismen im Boden Schaden zufügen. Besonders sensibel reagieren Bodenlebewesen und Kulturpflanzen auf veränderte pH-Werte, die durch Essig oder Salz hervorgerufen werden können.
- Natürliche Abbauprozesse: Einige chemische Wirkstoffe bauen sich im Boden nur langsam ab, was zu langfristigen negativen Auswirkungen führen kann.
Denken Sie daran, vor dem Einsatz chemischer Unkrautvernichter stets die lokalen Vorschriften und die Anwendungshinweise der Hersteller zu beachten.
Glyphosat: Wirkungsweise und Anwendungshinweise des bekannten Herbizids
Glyphosat ist ein weitverbreiteter Wirkstoff, der gegen nahezu alle unerwünschten Beikräuter eingesetzt werden kann. Seine systemische Wirkung bedeutet, dass es von den Blättern aufgenommen und durch das ganze Unkraut bis hin zu den Wurzeln verteilt wird. Dies führt letztlich zur vollständigen Abtötung der Pflanze.
Anwendungshinweise für Glyphosat:
- Zielgruppe der Anwendung: Glyphosathaltige Herbizide können in der Landwirtschaft, im professionellen Gartenbau und im Weinbau eingesetzt werden. Die Verwendung im privaten Garten ist streng reguliert und oft nicht gestattet.
- Wirkungsweise im Detail: Nach der Behandlung dringt Glyphosat in die grünen Teile der Pflanze ein und verteilt sich systemisch über das Phloem, das wie die Blutbahn im menschlichen Körper funktioniert.
- Blockierung des Stoffwechsels: In der Pflanze hemmt Glyphosat ein spezifisches Enzym (EPSPS), das für die Synthese lebenswichtiger Aminosäuren verantwortlich ist. Diese Blockade führt dazu, dass die Pflanze verhungert und innerhalb weniger Tage abstirbt.
- Häufigkeit der Anwendung: Der Einsatz ist auf maximal zweimal pro Jahr pro Fläche begrenzt, wobei zwischen den Anwendungen mindestens 90 Tage liegen müssen.
- Sicherheitsvorkehrungen: Während der Anwendung sollten stets Handschuhe und Atemschutz getragen werden, um direkten Kontakt und das Einatmen des Sprühnebels zu vermeiden.
- Nachbehandlung: Warten Sie nach dem Auftragen des Herbizids, bis die behandelte Fläche vollständig getrocknet ist, bevor Sie diese wieder betreten.
- Umweltvorgaben: Reste des Herbizids dürfen nicht in die Kanalisation gelangen. Unverbrauchte Mengen sollten bei einer Schadstoffsammelstelle entsorgt werden.
- Lagerung: Bewahren Sie die Produkte unzugänglich für Kinder und Haustiere auf, um Unfälle zu vermeiden.
Alternativen zu Glyphosat: Wegerein – Der Steinreiniger mit Vergangenheit
„Wegerein“ ist als Steinreiniger bekannt und basiert auf dem Wirkstoff Natriumchlorat. Seine Geschichte als Unkrautvernichter unter dem Namen „UnkrautEx“ zeigt seine frühere Anwendung gegen unerwünschte Pflanzen. Heute darf „Wegerein“ nicht mehr als Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, sondern ausschließlich zur Reinigung von Pflasterwegen, Hofeinfahrten und anderen befestigten Flächen, Unkraut natürlich bekämpfen, Unkraut abflammen, Unkraut mit heißem Wasser entfernen, oder Brennnessel-Unkrautvernichter zusätzliche Alternativen zur Unkrautbekämpfung.
Der Wirkstoff Natriumchlorat führt bei Kontakt mit Pflanzen zu deren Gewebeschädigung, was die oberirdischen Teile der Pflanze innerhalb weniger Tage zum Absterben bringt. Aufgrund der starken Wirkung auf alle Pflanzenarten und der damit verbundenen Umweltrisiken ist die Verwendung auf Pflanzen selbst verboten.
Anwendungshinweise für Wegerein
Um „Wegerein“ effektiv und sicher als Steinreiniger zu nutzen, beachten Sie bitte die folgenden Schritte:
- Temperatur und Wetterbedingungen: Wenden Sie das Mittel nur bei konstanten Außentemperaturen über 10°C an und vermeiden Sie die Anwendung bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit.
- Mischverhältnis und Auftragen: Verdünnen Sie 100 ml des Konzentrats mit 500 ml Wasser und benetzen Sie die zu behandelnde Fläche gleichmäßig mit der Lösung.
- Nach der Anwendung: Lassen Sie das Produkt auf der gesprühten Oberfläche und spülen Sie es nicht ab. Die behandelten Oberflächen sollten nach der Anwendung nicht betreten werden, bis sie vollständig getrocknet sind.
- Sicherheitsvorkehrungen: Tragen Sie geeignete Schutzkleidung und Handschuhe während der Anwendung. Beachten Sie, dass das Mittel korrosiv sein kann und schädlich für Wasserorganismen ist. Achten Sie darauf, dass es nicht in Gewässer gelangen kann.
„Wegerein“ ist frei verkäuflich und unterliegt nicht den Bestimmungen der Pflanzenschutzmittelverordnung. Dennoch sollten Sie die Herstellerangaben und alle Sicherheitshinweise genau beachten, um Mensch und Umwelt zu schützen.