Gartenboden

Gartenboden sauer machen: So gelingt es ohne Torf

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Wenn der Boden einen neutralen pH-Wert hat oder gar einen im alkalischen Bereich, ist das für das Wachstum einiger Pflanzen eine denkbar schlechte Grundlage. Auf Dauer kann das niemals gutgehen. Sie müssen jedoch nicht zwangsläufig ihren Platz räumen, denn der Gartenboden lässt sich nachträglich sauer machen.

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Einige Pflanzen mögen eher sauren Boden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man den Gartenboden saurer machen?
Um den Gartenboden saurer zu machen, können Sie Nadelerde, Spezialkompost, Mulchmaterial aus Nadelholz und Eichenlaub, Traubentrester, Eisensulfat oder Schwefel verwenden. Vermeiden Sie Torf und Essig, da diese Mittel ökologisch bedenklich oder schädlich für Bodenorganismen sind.

pH-Wert ermitteln

Das Aussehen und Wachstumsverhalten einer Pflanze können deutliche Signale sein, dass ihr der Boden nicht sauer genug ist. Ganz sicher können Sie jedoch nur sein, wenn Sie den pH-Wert des Bodens bestimmen.

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Torf – ein ausgedientes Mittel

Torferde senkt den pH-Wert des Bodens. Deswegen wurde sie früher häufig eingesetzt, wenn es darum ging, den Gartenboden sauer zu machen. Inzwischen ist das ökologische Bewusstsein gewachsen, weswegen die Zerstörung der Moore nicht mehr hingenommen wird.

Alternativen

Der pH-Wert des Gartenbodens kann auch mit folgenden Mitteln gesenkt werden, die uns preiswert oder gar kostenlos zur Verfügung stehen und zudem ihre Anwendung sich einfach gestaltet. Das sind sie:

  • Nadelerde
  • Spezialkompost
  • Spezielles Mulchmaterial
  • Traubentrester
  • Eisensulfat und Schwefel

Nadelerde

Erde unter Nadelbäumen hat einen niedrigen pH-Wert. Wenn Sie nur einen kleinen Bereich des Gartenbodens sauer machen möchten, können Sie etwas von der Nadelerde abtragen und mit der Erde vermischen.

Spezialkompost

Es gibt spezielle Kompostarten, deren Zusammensetzung aus säurebildenden Pflanzenmaterialen bestehet. Auch ein reiner Eichenblätterkompost liefert reichlich Säure.

Hinweis:
Verzichten Sie auf den Einsatz von Essig, auch wenn dieser Tipp immer wieder als erfolgsversprechend angepriesen wird. Sein Erfolg ist nur von kurzer Dauer und er schadet nebenbei den Bodenorganismen.

Spezielles Mulchmaterial

Insbesondere sei hier das Mulchen mit einer Mischung aus zerkleinertem Nadelholz und Eichenlaub erwähnt. Die etwa 5 cm dicke Schicht wird zusätzlich mit einem organischen Dünger angereichert. Dafür bieten sich Hornspänne (52,00€ bei Amazon*) an.

Tipp

Auch die Mischung aus Kaffeesatz und Hornspännen macht den Gartenboden sauer. Da Kaffeesatz nicht unbegrenzt verfügbar ist, eignet sich diese Mischung eher nur für kleine Flächen.

Traubentrester

Wenn Sie in einer Winzergegend wohnen, dann versuchen Sie doch einmal an Traubentrester zu gelangen. Dabei handelt es sich um gepresste Traubenrückstände, die bei der Weinherstellung anfallen. Die darin enthaltene natürliche Traubensäure macht den Boden sauer und ist zugleich schonend zu den Mikroorgansimen der Gartenerde.

Eisensulfat und Schwefel

Beide Stoffe eignen sich für verdichtete Böden. Doch während der Schwefel schnell Wirkung zeigt, lässt sich das Eisensulfat viele Monate Zeit. Es sollte daher schon in der Vorsaison ausgebracht werden.

Bilder: Sergey Kamshylin / Shutterstock