Pflanzen mit besonderen Bedürfnissen
Grundsätzlich sind die für den Garten im Fachhandel angebotenen Kulturheidelbeeren mit ihren heimischen Pendants in den Moorwäldern nur sehr entfernt verwandt. Dies macht sich nicht nur an der Höhe der Sträucher, sondern auch an den Früchten bemerkbar. Diese sind bei Kulturheidelbeeren größer und saftiger, besitzen aber weißes Fruchtfleisch und färben so Finger und Zungen nicht blau. Gemeinsam haben beide Pflanzenfamilien aber, dass sie an ihrem Standort zum Gedeihen einen eher sauren und kalkfreien Boden benötigen.
Im Garten die nötigen Verhältnisse schaffen
In den meisten Gärten ist kein torfiger und saurer Boden vorhanden. Vor dem Pflanzen der Heidelbeeren muss also der richtige Boden erst geschaffen werden. Einfacher gelingt dies in der Regel bei einer Kultur im Topf, bei der nur das Pflanzgefäß mit Rhododendron- oder Azaleen-Erde beziehungsweise Pflanztorf gefüllt werden muss. Bei einem Anbau in Reihen können Kulturheidelbeeren entweder mitsamt den Töpfen in das Erdreich versenkt, oder aber in einen ausgetauschten Bodengrund gepflanzt werden. Bei einem Austausch der Erde ist aber darauf zu achten, dass Heidelbeeren mehr in die Breite als in die Tiefe wurzeln.
Saure Erde für süße Früchte
Der im Handel erhältliche Torf sollte für den Anbau von Heidelbeeren nicht zu sehr gedüngt, dafür aber mit etwas Sand versetzt werden. Wenn Sie aus ökologischen Gründen keinen Frästorf aus dem Abbau von Mooren verwenden wollen, müssen Sie sich für eine saure Erde mit anderen Hilfsmitteln behelfen. Dazu benötigen Sie außer einem lockeren Erdmaterial mit möglichst wenig Lehm- und Kalkanteil die folgenden Materialien:
- Kompost aus Fichtennadeln
- Sägemehl ohne künstliche Zusätze
- Humus aus kompostiertem Laub und Baumrinde
Mit dem Einarbeiten dieser Stoffe können Sie einen normalen Gartenboden etwas ansäuern. Mit einem entsprechenden Set für Bodenproben (124,00€ bei Amazon*) aus dem Handel können Sie den genauen pH-Wert ermitteln und gegebenenfalls weitere Maßnahmen setzen.
Tipps & Tricks
Beim Pflanzen von Kulturheidelbeeren auf einem eher kalkigen Grundstück sollte mit der angesäuerten Erde für die Pflanzen ein etwas erhöhter Wall angelegt werden. So kann Kalk aus umliegenden Flächen nicht mit dem Regenwasser zu den Wurzeln der Heidelbeeren gelangen.