Lupine

Lupinen im Garten: Wachstum, Pflege und Vermehrung

Lupinen vereinen ländlichen Charme mit erhabener Eleganz. Mit ihren bunten Blütenkerzen zieren die vielseitigen Sommerblumen den Garten, dienen als Futter-, Gründüngung- und Gemüsepflanze. Sie fragen sich, wie diese wundersame Blume sachgemäß zu kultivieren ist? Dann lesen Sie hier alle elementaren Antworten.

AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Lupinen im Garten richtig?
Lupinen sind pflegeleichte Blumen, die in sonnigen bis halbschattigen Standorten mit tiefgründigem, humosem und leicht sandigem Boden gedeihen. Sie benötigen regelmäßiges Gießen, gelegentliches Ausputzen der Blüten und gegebenenfalls Kompostdüngung (im Topf auch Flüssigdünger) für optimales Wachstum und Blüte.

Lupine richtig pflanzen

Pflanzzeit für die eigenhändig vorgezogene oder fertig gekaufte Jung-Lupine beginnt Mitte Mai nach den Eisheiligen. Während Sie den Boden vorbereiten, tränken Sie den eingetopften Wurzelballen der Blume in einem Gefäß mit Wasser. In diesen Schritten gehen Sie zu Werke:

  • Eine Pflanzgrube anlegen mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • An der Sohle eine Drainage ausbreiten aus Splitt oder Tonscherben
  • Die ausgetopfte Blume einpflanzen, die Erde andrücken und gießen
  • Weitere Lupinen im Abstand von 40-50 Zentimetern setzen

Im großen Kübel mit mehr als 20 Litern Volumen macht die Lupine ebenfalls eine gute Figur. Verwenden Sie als Substrat handelsübliche Blumenerde, die mit einer Handvoll Sand abgemagert wird. Versäumen Sie nicht, über dem Wasserablauf im Topfboden die unverzichtbare Drainage anzulegen zum Schutz vor gefährlicher Staunässe. Ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies verhindert, dass Erdkrümel sich zwischen das anorganische Material setzen und es verstopfen.

Lupine pflegen

Als Paradebeispiel einer pflegeleichten Blume, gibt sich die Lupine mit den folgenden Maßnahmen vollkommen zufrieden:

  • Im ersten Standjahr regelmäßig wässern
  • Alle paar Tage Unkraut jäten, bis sich die Lupine etabliert hat
  • Ab dem zweiten Jahr die Blume lediglich bei sommerlicher Trockenheit gießen
  • Lupinen im Pflanzgefäß immer gießen, wenn das Substrat antrocknet
  • Während der Blütezeit ab und zu ausputzen, um Platz zu schaffen für frische Blüten
  • Statt mineralisch zu düngen, alle 4-6 Wochen eine Portion Kompost verabreichen

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Mit Laub oder Rasenschnitt möchte die Blume nicht gemulcht werden. Gegen eine dünne Schicht aus Kies oder Splitt hat die Lupine indes nichts einzuwenden. Mit Nährstoffen versorgen sich die Schmetterlingsblütler selbst, indem die tiefreichenden Pfahlwurzeln den im Boden vorhandenen Stickstoff und Phosphor aufnehmen.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Lupine punktet nicht nur mit ihren facettenreichen Talenten, sondern überzeugt überdies mit genügsamen Ansprüchen an den Standort. Damit die majestätische Blume ihre Schönheit in Perfektion entfaltet, kommt es auf diese Lage an:

  • Sonnig bis halbschattig mit mindestens 4 Stunden Sonnenschein am Tag
  • Warm und windgeschützt
  • Tiefgründiges, humoses Erdreich, frisch und gerne leicht sandig
  • Idealerweise mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5
  • Keine anderen Lupinen in den vorhergehenden 4-5 Jahren am Standort

Bestens aufgehoben fühlt sich die opulente Blume entlang eines sonnigen Gehölzrandes oder einer Hecke. Vor allem aber möchten Lupinen weder konfrontiert werden mit Staunässe noch mit extremer Trockenheit.
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Wann ist Blütezeit?

Die Lupine verdankt ihre Popularität nicht zuletzt einer nicht enden wollenden Blütezeit von Mai bis weit in den August. Regelmäßiges Ausputzen und ein leichter Rückschnitt nach der ersten Blüte verlängert die Blütezeit bis in den Spätsommer.

Lupine richtig schneiden

Mit einem gezielten Rückschnitt zur rechten Zeit erhöhen sich die Chancen auf eine Nachblüte im Spätsommer. Schneiden Sie nach der Blüte die Blume zurück bis auf 10 Zentimeter. Auf diese Weise verbleiben genügend Knospen an einer Lupine, aus denen sie erneut austreibt. Kurz vor dem ersten Frost stutzen Sie die Pflanze bis handbreit über der Erde oder nehmen den Schnitt im zeitigen Frühjahr vor.

Enthält das Schnittgut Hülsenfrüchte, werden diese nicht auf dem Kompost entsorgt. Zu groß ist die Gefahr, dass sich arglose Tiere an den Körnern vergiften.
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Lupine richtig düngen

Zu den besten Pflanzen für eine Gründüngung zählt die Lupine. Die Blume reichert das Erdreich mit Stickstoff an, macht Phosphor besser zugänglich und lockert selbst verdichteten Boden auf mit ihren mächtigen Pfahlwurzeln. Lupinen ebnen folglich als Vorfrucht anderen Pflanzen den Weg zu einem vitalen Wachstum.
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Lupine vermehren

Zu den mannigfaltigen unkomplizierten Charakterzügen einer Lupine zählt die kinderleichte Vermehrung. Graben Sie hierzu im März oder April den Wurzelstock einer etablierten Blume aus. Mit einem scharfen Messer oder dem Spaten teilen Sie den Ballen in mehrere Segmente. Jedes Teilstück sollte über mindestens 2 Knospen verfügen. Am geeigneten Standort pflanzen Sie die verjüngten Lupinen wieder ein.

Mit Stecklingen gelingt die Nachzucht während des Sommers ebenfalls im Handumdrehen. Geeignete Triebe sind 10-15 Zentimeter lang. Nachdem die untere Hälfte entlaubt wurde, setzen Sie jeden Steckling in einen Anzuchttopf mit magerem Substrat. Bei warmen 20-25 Grad am hellen Ort, geht die Bewurzelung zügig vonstatten.
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Lupine im Topf

Eine Vielzahl bezaubernder Lupinensorten eignet sich ausgezeichnet für die Kultivierung im Topf. Damit die Blume sich im eng begrenzten Substratvolumen gut entwickelt, kommt es auf folgende Aspekte an:

  • Regelmäßig gießen, wenn die Substratoberfläche angetrocknet ist
  • Alle 4-6 Wochen eine Dosis verdünnten Flüssigdünger verabreichen
  • Vor dem Winter bodennah zurückschneiden
  • Den Wurzelballen im Topf mit Vlies oder Luftpolsterfolie schützen vor Frost

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Giftigkeit

In Lupinen sind giftige Alkaloide enthalten, die aufgrund ihres Geschmacks auch als Bitterstoffe bezeichnet werden. Insbesondere der Verzehr von Lupinenkörnern ruft Vergiftungserscheinungen hervor, wie Erbrechen oder Krämpfe. Aufgrund des unangenehmen Geschmacks nehmen Menschen nur selten eine gesundheitsschädliche Menge an Pflanzenteilen dieser Blume auf. Für Tiere stellen Garten-Lupinen hingegen eine Gefahr dar. Betroffen sind Pferde, Schweine, Kühe, Hunde, Katzen oder Kaninchen.

Es ist gelungen, aus speziellen Lupinen-Sorten die Bitterstoffe nahezu vollständig herauszuzüchten. Daher hält diese Blume unter der Bezeichnung Süßlupine mittlerweile Einzug in den Gemüsegarten und wird als Futterpflanze angebaut, denn die Körner ihrer Hülsenfrüchte sind reich an gesunden Proteinen.

Die Staude Lupine

Die Lupine zählt zu den laubabwerfenden Stauden. Diese Eigenschaft impliziert, dass die Blume vor dem ersten Frost alle Blätter abwirft. Anschließend können die verwelkten Stängel bodennah abgeschnitten werden. Der Wurzelballen überwintert im Boden, um in der nächsten Saison wieder auszutreiben.
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Die Lupine im Garten

Die Pflege einer Garten-Lupine erfordert nur ein geringes Maß an gärtnerischer Aufmerksamkeit. Das natürliche Regenaufkommen deckt ab dem zweiten Jahr den Wasserbedarf. Einzig bei sommerlicher Dürre kommt die Gießkanne zum Einsatz. Mit ihren langen Pfahlwurzeln holt sich die Blume alle wichtigen Nährstoffe selbsttätig aus dem Boden, sodass Dünger überflüssig ist. Ein Rückschnitt nach der Blüte lockt eine Nachblüte hervor.

Lupinen anbauen

Für den Anbau von Lupinen in Ihrem grünen Reich, haben Sie die Wahl unter zwei verschiedenen Methoden. Die Direktaussaat der robusten Samenkörner ist ab Mitte März möglich. Die Saattiefe beträgt 2-3 Zentimeter, bei einem Abstand von 40-50 Zentimetern. Bei einer Temperatur von 4-6 Grad Celsius setzt die Keimung innerhalb von 7 Tagen ein. Tägliches Unkrautjäten und regelmäßiges Gießen sind oberste Pflicht für eine erfolgreiche Kultur.

Um den Unwägbarkeiten einer Aussaat aus dem Weg zu gehen, favorisieren Hobbygärtner die Pflanzung einer vorgezogenen Blume. Sind die Eisheiligen Mitte Mai vorübergezogen, setzen Sie die zuvor in Wasser getränkte Lupine am sonnigen Standort in die lockere, durchlässige Erde. Auf die Gabe von Dünger jeglicher Art kann verzichtet werden, während in den ersten Wochen eine ausreichende Wasserversorgung das A und O der Pflege darstellt.
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Lupinen säen

Da blaue Lupinen nach der Aussaat bis zu -8 Grad Celsius vertragen und weiße oder gelbe Arten immerhin noch -4 Grad, kommt eine zeitige Direktaussaat in Betracht. Da für die Keimung eine Minimum-Temperatur von 4-6 Grad Celsius erforderlich ist, öffnet sich das Zeitfenster für die Aussaat Mitte/Ende März. Im August ist ein weiterer Termin, um Lupinen zu säen. So machen Sie es richtig:

  • Das Saatbeet feinkrümelig und locker vorbereiten
  • Im Abstand von 40 Zentimetern die Samen 2-3 Zentimeter tief einsetzen
  • Die Erde leicht andrücken und mit feiner Brause bewässern
  • Ein Gartenvlies schützt vor unerwarteten Bodenfrösten, ein Netz vor pickenden Vögeln

Nach wenigen Tagen setzt die Keimung ein. Halten Sie das Saatbeet konstant leicht feucht und frei von Unkraut. Alternativ säen Sie die Samen in Torfquelltöpfen auf der halbschattigen Fensterbank oder im Treibhaus aus. Als Substrat empfehlen wir eine nährstoffarme Torf-Sand-Mischung oder handelsübliche Saaterde. Diese Form der Anzucht ist ganzjährig möglich.
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Ist die Lupine mehrjährig?

Einmal angesiedelt im Beet, erfreut die Lupine Sie jedes Jahr aufs Neue mit ihrem Blütenfestival. Die krautige Blume zieht sich den Winter hindurch in ihren frostfesten Wurzelballen zurück. Im zeitigen Frühjahr erscheint der junge Austrieb, aus dem sich rasch die Blütenkerzen entwickeln.

Ist die Lupine winterhart?

Die Lupine zählt zu den winterharten Stauden. Das bedeutet, dass sie vor dem Winter ihre oberirdischen Pflanzenteile einzieht, um im nächsten Jahr fröhlich wieder auszutreiben. Auf einen Schutz vor Frost und Schnee können Sie getrost verzichten. Einzig im Jahr der Aussaat bzw. Pflanzung sowie im Kübel bedarf die Blume geeigneter Vorkehrungen gegen frostige Temperaturen.
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Die schönsten Sorten

  • Edelknabe: eine prachtvolle Lupine mit karminroten Leuchtraketen
  • Fräulein: cremeweiße Blütenfülle den ganzen Sommer hindurch
  • Kronleuchter: diese gelbe Lupine macht ihrem Namen alle Ehre
  • Kastellan: blaues Leuchtfeuer auf bis zu 100 Zentimetern Wuchshöhe
  • Schlossfrau: rosafarbene Schönheit, deren Laub sich nach der Blüte gelb färbt
  • Masterpiece: die ideale Sorte für den Vasenschmuck dank violettblauer Blütentraube
  • Towering Inferno: flammend-rote Garten-Lupine mit bemerkenswerter Winterhärte
  • Beefeater: besticht mit schlanker Silhouette und leuchtend roten Blütenkerzen
  • Nanus Gallery Gelb: die Zwergen-Lupine für kleine Gärten und Kübel

Die gelbe Lupine

Wie keine zweite Lupine innerhalb der vielfältig besetzten Pflanzengattung, ist die Gelbe Lupine prädestiniert für einen sandigen Standort mit saurem Erdreich. Überhaupt stellt diese Blume die geringsten Pflegeansprüche und gedeiht auch dann noch, wenn sie sich selbst überlassen wird. Die Kehrseite der Medaille ist indes ihre hohe Anfälligkeit für die Pflanzenkrankheit Anthraknose. Mit Sorten, wie Bornal oder Desert Sun gehen Sie diesem Manko aus dem Weg.
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Bilder: rootstock / Shutterstock