Wicken

Duft-Wicke pflanzen & pflegen: So blüht sie üppig

Die Duft-Wicke (Lathyrus odoratus) ist eine beliebte Kletterpflanze, die mit ihren farbenfrohen Blüten und ihrem intensiven Duft jeden Garten verzaubert. Dieser Artikel liefert alles Wissenswerte über die richtige Pflege, Pflanzung und Vermehrung der Duft-Wicke.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Kletterpflanze
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig
Wuchs icon
Wuchs
Krautig
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
50 bis 150 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß, Rosa, Lachsfarben, Rot, Blau, Violett
Blütenform icon
Blütenform
Schmetterlingsartige Blüten, Traubenblüten
Toggle Icon Gesamten Steckbrief anzeigen

Wuchs

Die Duft-Wicke, auch als Duftende Platterbse bekannt, ist eine einjährige, krautige Kletterpflanze. Mit ihren zarten Ranken klammert sie sich an Spalieren, Zäunen sowie anderen Rankhilfen fest und kann je nach Sorte eine Wuchshöhe von 50 bis 150 Zentimetern erreichen. Der Stängel der Pflanze ist meist kahl und stark verzweigt.

Ihre unpaarig gefiederten Blätter bestehen aus meist drei Blattpaaren, wobei das erste Blattpaar direkt am Stängel über zwei gezähnten Nebenblättern sitzt. Die eirunden Einzelblätter enden oft in einer verzweigten Ranke, die der Pflanze zusätzlich Halt gibt. Zum Herbst hin stirbt die Pflanze oberirdisch ab, während die tiefreichenden Wurzeln überdauern.

Wicken sind in gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet und bieten mit ihren Rankstrukturen sowohl dichte Laubmassen als auch filigrane Elemente, die für die Gartengestaltung wertvoll sind. Sie sind besonders wichtig für Insekten und Vögel, da sie häufig von heimischen Wildbienen und Schmetterlingen besucht werden.

Lesen Sie auch

Blätter

Die Blätter der Duft-Wicke sind hellgrün bis graugrün und fiederartig geteilt. Sie bestehen meist aus drei Blattpaaren und entwickeln sich an langen Ranken, wodurch die Pflanze beispielsweise an Spalieren und Zäunen Halt findet. Das erste Blattpaar sitzt direkt am Stängel über zwei gezähnten Nebenblättern. Die eirunden Einzelblätter enden oft in einer verzweigten Ranke, die der Pflanze zusätzliche Kletterfähigkeit verleiht. Neben ihrer Kletterfunktion tragen die Blätter auch zur dekorativen Erscheinung der Pflanze bei.

Blüte

wicken_bluete
Blühende Wickenblüte (Vicia villosa) im Garten.
Foto: hedera.baltica | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die schmetterlingsartigen Blüten der Duft-Wicke erscheinen von Juni bis September und wachsen in Trauben an langen, dünnen Stielen. Sie sind zwittrig und verströmen einen angenehmen Duft. Die Farbenvielfalt reicht je nach Sorte von Weiß über Rosa, Lachsfarben, Rot, Blau bis hin zu Violett. Einige Sorten können an derselben Pflanze unterschiedlich gefärbte Blüten ausbilden.

Die Blüten bestehen aus fünf Blütenblättern in einer klar getrennten Blütenhülle, bekannt als Schmetterlingsblüte. Die Trauben der Duft-Wicke können bis zu 30 Einzelblüten enthalten, die sich fast gleichzeitig öffnen und eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten darstellen.

Früchte

Aus den Blüten entwickeln sich charakteristische Fruchtschoten. Diese Schoten sind zunächst grün und reifen zu einer braunen Farbe heran. Jede Schote kann bis zu acht große, runde Samen enthalten. Die Schoten sind länglich und oft leicht gebogen, zweiklappig und öffnen sich bei Reife, um die Samen freizugeben. Die Samen der Duft-Wicke sind kurz keimfähig und sollten nach der Ernte rasch wieder verwendet werden. Ein Einweichen der Samen über Nacht fördert die Keimung.

Welcher Standort ist geeignet?

Lathyrus odoratus bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort. Ein zu schattiger Platz kann die Blüte beeinträchtigen, daher sollte der Halbschatten sehr hell sein. Ideal ist ein Platz, der vor praller Mittagssonne geschützt ist, da diese die zarten Blüten schädigen kann.

Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und mäßig feucht sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, um Wurzelfäule zu verhindern. Ein tiefgründiger Boden mit einem pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich (6,2 bis 7,2) ist optimal. Duft-Wicken eignen sich auch für die Kübelpflanzung, wenn ein ausreichender Wasserabfluss gewährleistet ist.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für die Duft-Wicke ist nährstoffreich, tiefgründig und mäßig feucht. Staunässe verträgt die Pflanze jedoch nicht. Ein durchlässiges, humoses Substrat ist optimal. Kalkhaltige Erde mit einem pH-Wert im Bereich von 6,2 bis 7,2 sorgt für ideale Wachstumsbedingungen. Die Bodenbeschaffenheit sollte durchlässig, locker und nährstoffreich sein.

Für die Kultur im Kübel ist sicherzustellen, dass ein ausreichender Wasserabfluss vorhanden ist. Regelmäßige Bodenkontrollen helfen, eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten.

Wicken pflegen

Die Duft-Wicke benötigt regelmäßige Wassergaben und eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nie ganz austrocknen, aber auch nicht im Wasser stehen. Besonders an heißen Tagen sollten Sie morgens und abends gießen.

Die Pflanze hat einen hohen Nährstoffbedarf. Es empfiehlt sich, mehrmals im Jahr zu düngen, vorzugsweise mit Kompost im Frühjahr und im Herbst. Auch eine zusätzliche Gabe im Juli kann das Wachstum fördern.

Das Entfernen verblühter Triebe fördert die kontinuierliche Blütenbildung. Ein Rückschnitt im Herbst etwa eine Handbreit über dem Boden regt einen dichten Wuchs an. Wicken benötigen eine Rankhilfe, sofern sie nicht an Zäunen oder Mauern gepflanzt werden.

Wicken richtig pflanzen

Die Aussaat der Duft-Wicke kann ab Mitte April erfolgen, entweder in Töpfen oder direkt im Freiland mit einem Abstand von etwa 15 cm. Für eine bessere Keimung sollten die Samen über Nacht in Wasser eingeweicht werden und anschließend etwa 5 cm tief in die Erde gesetzt werden. Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad Celsius unterstützen die Keimung, die innerhalb von einer bis drei Wochen erfolgt. Um das Wachstum der Blüten zu fördern, sollten die ersten Spitzen nach Ausbildung des zweiten Blattpaares ausgebrochen werden.

Wicken vermehren

wicken_samen
Samen der Vogel-Wicke (Vicia cracca) auf einer Holzoberfläche.
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung der Duft-Wicke erfolgt hauptsächlich durch Aussaat. Sie können entweder ab Februar in der Wohnung vorziehen oder ab Mitte April direkt im Garten aussäen. Die Samen sollten vorher über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Für eine erfolgreiche Keimung ist ein sonniger bis halbschattiger, windgeschützter Standort ideal. Der Boden sollte humos, nährstoffreich und durchlässig sein.

Einige Wickenarten sind mehrjährig und winterhart, sodass sie sich auch selbst aussäen können. Eine alternative Methode zur Vermehrung ist die Stecklingsvermehrung im Sommer.

Sorten & Arten

Die Duft-Wicke bietet eine vielfältige Auswahl an Sorten. Zu den traditionellen Sorten gehören ‚Lord Nelson‘ mit dunkelblauen Blüten und starkem Duft, ‚Miss Willmott‘ mit kleinen rosa-aprikosenfarbenen Blüten und intensivem Duft sowie ‚Charlie’s Angel‘ mit großen lavendelfarbenen Blüten.

Kleinwüchsige Sorten, wie die ‚Little Sweetheart‘ oder ‚Villa Roma Scarlet‘, sind ideal für Balkonkästen und als Beeteinfassung. Während einige Sorten besonders durch ihre Blütenmasse hervorstechen, wie die ‚Spencer‘-Sorten, fehlt ihnen oft der intensive Duft.

Krankheiten & Schädlinge

Duft-Wicken können von Krankheiten wie Echtem Mehltau, Wurzelfäule und Blattfleckenkrankheit befallen werden. Befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelfäule vorzubeugen.

Zu den häufigsten Schädlingen gehören Blattläuse, Spinnmilben und Erbsenläuse. Ein gezieltes Abspritzen mit Wasser oder der Einsatz von Brennnesselbrühe kann bei leichtem Befall helfen. Bei schwerem Befall können biologische Pflanzenschutzmittel notwendig sein.

Vorbeugende Maßnahmen umfassen eine gute Wasserversorgung, die Vermeidung von Staunässe und regelmäßige Kontrollen.

Verwendung

Die Duft-Wicke eignet sich hervorragend zur Bepflanzung von großen Kübeln oder Balkonkästen, sowie an Zäunen und Spalieren, wo sie schnell einen dichten, blühenden Sichtschutz bildet. Dank ihrer Fähigkeit, Stickstoff im Boden zu binden, eignet sie sich auch als Gründüngungspflanze.

Für die Kletterhilfe empfehlen sich Maschendraht, Zäune oder Rankobelisken aus Holz oder Metall. Regelmäßiges Schneiden fördert die Blütenbildung und verhindert die Samenbildung. Darüber hinaus sind Wicken ideal als Schnittblumen für Vasen, was die Blütezeit verlängert. Nutzen Sie die verschiedenen Sorten, um eine farbenfrohe und duftende Gartenlandschaft zu gestalten.

Häufig gestellte Fragen

Welche Wickenarten gibt es neben der Duft-Wicke?

Es gibt viele verschiedene Wickenarten, die neben der Duft-Wicke (Lathyrus odoratus) existieren. Dazu gehören unter anderem die Vogel-Wicke (Vicia cracca), die Saat-Wicke (Vicia sativa) und die Zottige Wicke (Vicia villosa). Einige dieser Arten werden häufig in der Landwirtschaft genutzt, sowohl als Futterpflanzen als auch für die Gründüngung.

Was ist der Unterschied zwischen Duft-Wicke und Stauden-Wicke?

Die Duft-Wicke (Lathyrus odoratus) ist eine einjährige Pflanze, die vor allem durch ihren intensiven Duft und die Vielfalt der Blütenfarben beeindruckt. Hingegen ist die Stauden-Wicke (Lathyrus latifolius) eine mehrjährige Pflanze. Ihre Blüten sind ebenfalls attraktiv, jedoch weniger variabel in der Farbgebung und sie verströmen keinen Duft.

Können Wicken auch im Kübel gepflanzt werden?

Ja, Wicken eignen sich auch für die Kübelpflanzung. Wichtig ist, dass der Kübel einen guten Wasserabfluss hat, um Staunässe zu vermeiden. Besonders kleinere Sorten wie ‚Little Sweetheart‘ eignen sich gut für Balkonkästen und Kübel.

Warum sind Wicken gut für die Gründüngung?

Wicken sind hervorragende Gründüngungspflanzen, weil sie rasch viel organische Masse bilden, tief wurzeln und Stickstoff im Boden binden. Dadurch verbessern sie die Bodenstruktur und erhöhen den Nährstoffgehalt. Einjährige Wicken werden häufig als stickstoffanreichernde Winterbegrünung genutzt.

Bilder: Peter Oetelshofen / stock.adobe.com