Tagetes

Tagetes: Pflege, Standort & Sorten der Studentenblume

Tagetes sind pflegeleichte Sommerblumen, die mit ihren leuchtenden Blüten Farbe in jeden Garten bringen. Der folgende Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die vielseitige Pflanzenart und gibt wertvolle Tipps zur Kultivierung.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig bis mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht, buschig
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
30 cm bis 2 m
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Gelb, orange, rot, kastanienbraun
Blütenform icon
Blütenform
Körbchenförmig, endständig
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Wuchs

Tagetes, auch bekannt als Studentenblumen, Sammetblumen oder türkische Nelken, wachsen aufrecht und buschig. Die Wuchshöhe variiert je nach Art und Sorte:

  • Die meisten Sorten erreichen eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern.
  • Strauchige Arten wie Tagetes lemmonii können bis zu 150 Zentimeter hoch werden.
  • Tagetes minuta kann Höhen von 1 bis 2 Metern erreichen.

Tagetes-Arten sind meist ein- bis mehrjährig, doch aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit werden sie in unseren Breitengraden häufig als Einjährige kultiviert. Der stark aromatische Duft der Tagetes, der auf die ätherischen Öle in den Blättern zurückzuführen ist, wirkt im Garten abschreckend auf Schädlinge und bekämpft Nematoden.

Folgende vegetative Merkmale der Tagetes sind charakteristisch:

  • Die Pflanzen sind reich verzweigt.
  • Laubblätter sind zumeist ein- bis dreifach gefiedert oder fiederteilig, gelegentlich ungeteilt.
  • Blätter und Stiele duften aufgrund drüsenartiger Punktierung.

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Durch regelmäßiges Schneiden können Sie das buschige Wachstum der Pflanzen fördern und die Blütezeit verlängern. Entfernen Sie dazu konsequent verblühte Blumen. Ein Rückschnitt nach der ersten Hauptblüte im Sommer kann zu einer zweiten Blütenpracht im Herbst führen.

Blätter

Die Blätter der Tagetes sind gegenständig angeordnet und besitzen eine filigrane Struktur. Sie sind meist ein- bis dreifach gefiedert oder stark gelappt. Die Blattspreiten sind linealisch, lanzettlich bis eiförmig und enthalten ätherische Öle, die einen intensiven, oft als streng empfundenen Duft verströmen. Einige Züchtungen haben diesen Duft in einen angenehmen Zitrusduft umgewandelt.

Die Blätter der Gewürz-Tagetes (Tagetes tenuifolia) sind besonders bemerkenswert, da sie essbar sind. Sie können in der Küche vielseitig verwendet werden, zum Beispiel zur Verfeinerung von Speisen wie Salaten und Saucen, für aromatische Tees oder als dekoratives und geschmackliches Element in Kräuteressigen und Blütenzucker.

Blüte

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Tagetes patula: Leuchtende Blüte in Gelb und Rot.
Foto: Jim Evans | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten der Tagetes bieten eine beeindruckende Farbvielfalt, die von leuchtendem Gelb über warme Orangetöne bis hin zu kräftigem Rot und edlem Kastanienbraun reicht. Die Blütenstände sind körbchenförmig und stehen einzeln am Ende eines Stiels. Es gibt einfarbige, gemusterte und gefüllte Blüten.

Besonders große Blüten mit einem Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern finden sich bei Sorten wie Tagetes erecta und den „African“-Hybriden. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober.

Einige Tagetes-Sorten, wie Tagetes patula, verströmen einen schwachen Duft und produzieren reichlich gelbe, orangefarbene und rote Blüten von etwa fünf Zentimetern Durchmesser. Diese Blüten sind ebenso wie die Blätter bestimmter Tagetes-Sorten essbar und vielseitig in der Küche verwendbar.

Sorten & Arten

Die Gattung Tagetes umfasst etwa 60 Arten, die in vier Hybrid-Gruppen unterteilt werden:

  • „African“-Tagetes: Abgeleitet von Tagetes erecta, zeichnen sich durch kompakten Wuchs und große, gefüllte Blüten aus.
  • „French“-Tagetes: Basierend auf Tagetes patula, mit auffällig gefärbter Blütenmitte.
  • „Afro-French“-Hybriden: Kreuzungen aus Tagetes erecta und Tagetes patula mit vielen kleinen Blüten.
  • „Signet“-Tagetes: Züchtungen der filigranen Tagetes tenuifolia, mit einfachen Blüten.

Beliebte Arten und Sorten sind:

  • Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta): Mit gefüllten, gelben oder orangefarbenen Blüten, Wuchshöhe bis zu einem Meter.
  • Niedrige Studentenblume (Tagetes patula): Beachtliche Zierde mit zweifarbigen Blüten.
  • Schmalblättrige Studentenblume (Tagetes tenuifolia): Kompakter Wuchs, feine gelbe Blüten, essbare Blätter und Blüten.
  • Lakritz-Tagetes (Tagetes filifolia) und Anis-Tagetes (Tagetes lucida): Essbare Sorten, die als Gewürz oder Tee verwendet werden können.

Eine Übersicht beliebter Sorten:

Sorte Beschreibung Wuchshöhe Blütezeit Besonderheiten
‚Arctic‘ Gefüllte, gelbe oder orangefarbene Blüten Bis 1 Meter Juni bis Oktober Klassische Studentenblume
‚Hot Mexican‘ Blätter schmecken nach Anis und Waldmeister Mai bis Juni Ideal zum Würzen von Speisen
‚Jolly Jester‘ Zweifarbige Blüten in Braunrot-, Gelb- und Orangetönen 15-30 cm Juni bis Oktober Attraktive Streifen, ideal für die Beetgestaltung
‚Lemon Gem‘ Geschmack nach Zitrusschalen 20-30 cm Juni bis Oktober Essbare Blüten und Blätter, vielseitig verwendbar
‚Luna Orange‘ Kompakter Wuchs, gelbe Blütenblätter mit rotbraunen Flecken 20-30 cm Juni bis Oktober Hervorragend als Bodendecker geeignet

Welcher Standort ist geeignet?

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Tagetes tenuifolia in voller Blüte im Garten.
Foto: André Karwath aka Aka | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Tagetes bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ursprünglich aus heißen und trockenen Regionen Südamerikas stammend, gedeihen sie am besten an vollsonnigen Plätzen. An halbschattigen Orten könnten sie ebenfalls wachsen, obwohl die Blütenpracht etwas vermindert sein kann.

Die Pflanzen sind widerstandsfähig gegen Wind und Regen und bevorzugen gut durchlässige, nährstoffreiche und gleichmäßig feuchte Böden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Sie gedeihen sowohl im Beet als auch in Töpfen und Balkonkästen.

Empfohlene Standortbedingungen:

  • Sonnig bis halbschattig: Ideal sind vollsonnige Standorte, Halbschatten wird toleriert.
  • Bodenbeschaffenheit: Gut durchlässiger, humoser Gartenboden ist vorzuziehen. Für Topfpflanzung lockere, nährstoffreiche Erde.
  • Wasserbedarf: Gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne Staunässe.

Tagetes harmonieren gut mit anderen Sommerblühern wie Schmuckkörbchen und Ringelblumen und eignen sich als blühende Begrenzung von Gemüsebeeten.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Tagetes bevorzugen einen mittelschweren, nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden, der gleichmäßig feucht gehalten wird. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Eine gute Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage ist wichtig. Schwere Böden können durch Zugabe von Sand oder gut verrottetem Kompost verbessert werden. Regelmäßige Beimischung von Kompost trägt zur Nährstoffversorgung und zum gesunden Wachstum der Pflanzen bei.

Vorteilhaft sind die in die Wurzeln freigesetzten Duftstoffe der Tagetes, die schädliche Nematoden (Wurzelälchen) anlocken und bekämpfen. Um den Boden effektiv zu entseuchen, sollten Tagetes mindestens 100 Tage auf dem Beet verbleiben.

Optimale Bodenbedingungen:

  • Mittelschwer und nährstoffreich
  • Gut durchlässig
  • Gleichmäßig feucht, ohne Staunässe

Tagetes pflegen

Tagetes sind pflegeleicht und robust. Regelmäßiges Gießen, vor allem an heißen Sommertagen, ist wichtig. Ideale Gießzeiten sind morgens oder abends. Verwenden Sie Langzeitdünger (8,00€ bei Amazon*) im Frühjahr und flüssigen Blühpflanzendünger alle zwei Wochen bei Topfkultur.

Verblühte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, um die Blütenproduktion zu fördern. Schneckenfraß und Pilzbefall können durch richtigen Pflanzabstand und regelmäßige Kontrolle minimiert werden.

Pflegetipps:

  • Schnecken kontrollieren: Besonders nach Regenperioden.
  • Pflanzabstand einhalten: Fördert Luftzirkulation und vermindert Pilzbefall.
  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und Florfliegen als natürliche Schädlingsbekämpfer.

Tagetes richtig pflanzen

Tagetes können ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden. Der Pflanzabstand richtet sich nach der Wuchsstärke der Sorte:

  • Schwachwüchsige Sorten: 15 cm
  • Starkwüchsige Sorten: 25 bis 30 cm

Ein nährstoffreicher Boden und gleichmäßige Feuchtigkeit sind wichtig für optimales Wachstum. Tagetes eignen sich hervorragend für Beete, Balkonkästen und als Begleitpflanze in Mischkulturen, insbesondere um Nematoden und Schädlinge abzuhalten.

Tagetes vermehren

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Samen und Früchte der Französischen Studentenblume (Tagetes).
Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung von Tagetes erfolgt durch Aussaat:

  1. Samen sammeln: Im Herbst reife Samenkapseln abnehmen und trocknen.
  2. Aussaat: Im zeitigen Frühjahr nährstoffarme Anzuchterde verwenden. Tagetes sind Lichtkeimer.
  3. Pikieren: Keimlinge bei der Bildung der ersten richtigen Blätter vereinzeln.

Die Samen können im Herbst gesammelt und im Frühjahr neu ausgesät werden.

Tagetes richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden verlängert die Blütezeit und fördert buschiges Wachstum:

  • Welke Blüten entfernen: Fördert die Bildung neuer Knospen.
  • Rückschnitt im Sommer: Ein Drittel zurückschneiden für eine zweite Blüte im Herbst.
  • Gewürz-Tagetes: Seitentriebe regelmäßig schneiden.

Krankheiten & Schädlinge

Tagetes sind relativ robust, können jedoch von Schädlingen und Krankheiten wie Mehltau, Grauschimmel, Schnecken und Blattläusen befallen werden.

Präventive Maßnahmen:

  • Standortwahl: Sonnig mit guter Luftzirkulation.
  • Richtiges Gießen: Morgens gießen und Staunässe vermeiden.
  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und Florfliegen unterstützen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Tagetes sind in unseren Breitengraden nicht winterhart. Mehrjährige Arten wie Tagetes lucida und Tagetes lemmonii benötigen Schutzmaßnahmen:

  1. In Töpfe pflanzen: Vor Frost ins Haus holen.
  2. Standort: Heller, kühler Ort, etwa 5-10 °C.
  3. Gießen reduzieren: Verhindert Schimmelbildung.
  4. Frostschutz: Bei Überwinterung im Freien dick mulchen in milden Regionen.
  5. Stecklinge schneiden: Im Herbst für das nächste Jahr.

Alternativ können die Samen im Herbst gesammelt und im Frühjahr neu ausgesät werden.

Häufig gestellte Fragen

Sind Tagetes winterhart?

Nein, die meisten Tagetes-Arten sind nicht winterhart und sterben im Herbst ab. Besonders einjährige Sorten überstehen keinen Frost. Mehrjährige Arten wie Tagetes lucida und Tagetes lemmonii sind nur bedingt winterhart und vertragen nur geringe Minusgrade. Diese sollten frostfrei, kühl und hell überwintert werden, etwa in einem Wintergarten oder einem hellen Kellerraum bei Temperaturen um 5-10 °C. Alternativ können sie durch Stecklinge vermehrt oder die Samen gesammelt und im nächsten Frühjahr ausgesät werden.

Können die Blätter und Blüten von Tagetes gegessen werden?

Ja, insbesondere die Blätter und Blüten der Gewürz-Tagetes (Tagetes tenuifolia) sind essbar und können vielfältig in der Küche verwendet werden. Sie eignen sich zur Verfeinerung von Salaten, Saucen, Tees und als dekoratives Element in Speisen. Auch andere Sorten wie Tagetes patula haben essbare Blüten. Sie bringen nicht nur Farbe, sondern auch ein besonderes Aroma in die Gerichte.

Warum werden Tagetes auch als Totenblumen bezeichnet?

Die Bezeichnung „Totenblume“ kommt von dem ursprünglich sehr strengen und herben Geruch vieler Tagetes-Arten, der von den ätherischen Ölen in den Blättern und Blüten herrührt. Dieser Geruch wurde als unangenehm empfunden und erinnerte an Friedhöfe. Dank moderner Züchtungen wurde der Geruch vieler Sorten jedoch in einen angenehmeren Duft, teilweise sogar in einen Zitrusduft, umgewandelt.

Welche Vorteile bieten Tagetes im Garten?

Tagetes sind nicht nur farbenfrohe Zierpflanzen, sie haben auch einige nützliche Eigenschaften im Garten. Aufgrund ihrer ätherischen Öle wirken sie abschreckend auf viele Schädlinge und können sogar schädliche Nematoden im Boden bekämpfen. Des Weiteren können sie als Schneckenköder dienen und somit andere Gartenpflanzen schützen. Auch als Begleitpflanze in Mischkulturen sind sie beliebt, da sie das Aroma von Gemüse wie Erdbeeren verbessern können und sich gut als blühende Begrenzung von Beeten eignen.

Bilder: pinkpanter30 / iStockphoto