Nelken

Nelken: So gelingt die Pflanzung & Pflege der Blütenpracht

Nelken (Dianthus) bestechen durch ihre Vielfalt an Formen und Farben. Der Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von der Standortwahl über die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung.

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Die charakteristischen Blüten der Nelken variieren in Form, Farbe und Anzahl. Sie stehen einzeln oder in verschiedenen Blütenständen, die endständig, zymös oder kopfig sein können. Diese sind oft von grünen bis trockenen Hochblättern umgeben. Am Blütenboden finden sich ein bis drei Paare von Deckblättern, die manchmal reduziert sind.

Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten weisen eine doppelte Blütenhülle und eine fünfzähliger Symmetrie auf. Die Kelchblätter sind an der Basis röhrig verwachsen und in Grün- bis Rottönen gefärbt. Sie enden in kurzen Kelchzähnen, die trockene, rot bis weiß gefärbte Ränder haben. Manchmal ist ein zusätzlicher Außenkelch vorhanden.

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Die Blütenkrone besteht aus fünf Kronblättern, die an der Basis genagelt sind und in vielen Farben vorkommen, darunter Weiß, Rosa, Rot und Purpur. Einige Sorten sind gefleckt oder haben dunklere Innenbereiche. Ein süßer Duft, der häufig Insekten anzieht, gehört zu den markantesten Merkmalen vieler Nelkenarten.

Innerhalb der Blüte befinden sich zwei Kreise mit jeweils fünf fertilen Staubblättern und Nektarien an der Basis. Der oberständige, einkammerige Fruchtknoten enthält zahlreiche Samenanlagen. Der Stempel trägt zwei oder zweiästige Griffel. Nelkenblüten können sowohl einfach als auch gefüllt sein und blühen von Juni bis September.

Wuchs

Nelkenarten (Dianthus) zeigen eine bemerkenswerte Vielfalt in ihrer Wuchsform. Die meisten Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, während einige ein- oder zweijährig sind. Es gibt sogar einige Kleinsträucher wie Dianthus fruticosus. Typisch ist die dichotomische Verzweigung, bei der sich aus jeder Achsel zwei Triebe entwickeln.

Die Pflanzen haben verschiedene Überdauerungsorgane wie kräftige Pfahlwurzeln oder Rhizome, die sich ober- oder unterirdisch ausbreiten. Die Stängel wachsen aufrecht oder aufsteigend und können simpel oder verzweigt sein. Ein charakteristisches Merkmal ist die Stängelverzweigung.

Je nach Art und Sorte variieren die Wuchshöhen erheblich. Gartennelken (Dianthus caryophyllus) wachsen kugelig-buschig und erreichen zwischen 20 und 40 Zentimetern Höhe. Landnelken können bis zu 80 Zentimeter hoch werden, während einige kleinwüchsige Arten wie Dianthus alpinus nur etwa 10 bis 15 Zentimeter erreichen.

Welcher Standort ist geeignet?

Für ein optimales Wachstum und eine reiche Blüte bevorzugen Nelken sonnige und gut belüftete Standorte. Mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag sind ideal. Sie gedeihen sowohl im Freiland als auch in Kübeln oder Balkonkästen, solange sie genug Licht bekommen.

Der Boden sollte locker und durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein leicht feuchter bis trockener Boden mit einem pH-Wert von etwa 6,5 ist optimal. Viele Nelkenarten tolerieren auch kalkhaltige Böden gut.

Sorten & Arten

Die Welt der Nelken ist beeindruckend vielfältig. Hier sind einige der beliebtesten Arten und Sorten:

Gartennelke (Dianthus caryophyllus): Diese mehrjährige Pflanze zeigt Blüten in Farben wie Rot, Rosa, Weiß, Gelb und Violett und erreicht Höhen von bis zu 60 cm.

Chinesische Nelke (Dianthus chinensis): Ein- oder zweijährig, mit Blüten in Rot-, Rosa- und Weißtönen, die Höhen von 15 bis 30 cm erreichen.

Bartnelke (Dianthus barbatus): Ein- bis zweijährig, mit dichten Blütenständen in Rot, Rosa, Weiß oder Violett, bis zu 60 cm hoch.

Heidenelke (Dianthus deltoides): Ideal für Steingärten, blüht in Rosa, Weiß oder Rot und erreicht 15 bis 20 cm Höhe.

Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus): Zeigt einfache Blüten in Rot, Rosa oder Weiß und wächst auf 10 bis 15 cm Höhe.

Federnelke (Dianthus plumarius): Bekannt für gefüllte Blüten in kräftigen Farben, mit Höhen von 20 bis 40 cm.

Zwergnelke (Dianthus barbatus nanus): Kompakt, erreicht 15 bis 20 cm Höhe, ideal für Kübel und Balkonkästen.

Prachtnelke (Dianthus superbus): Mehrjährig, mit flaumigen Blüten in Rot, Rosa oder Weiß, die bis zu 60 cm hoch werden.

Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum): Blüht in kräftigen roten bis rosafarbenen Tönen und wird bis zu 40 cm hoch.

Alpennelke (Dianthus alpinus): Niedrig wachsende, polsterbildende Art für Steingärten, erreicht 10 bis 15 cm Höhe.

Blätter

Die Blätter der Nelken sind gegenständig am Stängel angeordnet und einfach. Sie können Blattstiele haben oder direkt am Stängel sitzen. Die Blattspreiten sind schmal und in unterschiedlichen Formen wie linealisch, lanzettlich oder eiförmig ausgeprägt.

Typische Merkmale der Nelkenblätter sind ihre einnervige oder seltener parallelnervige Blattnervatur, eine matte, blaugrüne bis grüne Färbung und eine dünne, weiche Textur.

Ein möglicher Krankheitsbefall, wie der Nelkenrost, sowie Schädlinge wie Blattläuse und Schnecken, können die Blätter beschädigen. Eine regelmäßige Überprüfung und entsprechende pflegende Maßnahmen sind daher zu empfehlen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Nelken gedeihen in gut durchlässigen, locker und fruchtbaren Böden hervorragend. Bevor Sie die Pflanzen setzen, sollten Sie den Boden gründlich auflockern und gut verrotteten Kompost oder Mist einarbeiten.

Der Boden für Nelken sollte folgende Eigenschaften haben:

  • Durchlässigkeit: Um Staunässe zu vermeiden, benötigt der Boden eine gute Wasserabführung.
  • Nährstoffarmut: Zu viele Nährstoffe können das Wachstum und die Blühfähigkeit beeinträchtigen.
  • Lockerheit: Ein lockerer Boden fördert das Wurzelwachstum.
  • Feuchtigkeit: Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne nässe ist ideal.

Für die Topfkultur sollten Pflanzgefäße ein ausreichendes Wasserabzugsloch haben.

Pflanzung

Nelken können sowohl aus Samen als auch aus Stecklingen gezogen werden.

  • Aussaat: Die Samen können direkt ins Freiland oder in Saatschalen gesät werden. Die ideale Pflanzzeit reicht von März bis Oktober.
  • Pflanzung von Stecklingen: Im Frühsommer werden Stecklinge von blütenlosen Trieben geschnitten und in sandige Anzuchterde gesteckt.

Nach dem Pflanzen sollten die Nelken gut angegossen werden, um die jungen Pflanzen optimal zu unterstützen.

Nelken pflegen

Nelken sind pflegeleicht, wenn einige grundlegende Maßnahmen beachtet werden:

  • Gießen: Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Besonders in Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen wichtig.
  • Düngen: Während Wachstums- und Blütezeit kann eine bedarfsgerechte Düngung das Wachstum fördern. Ein ausgewogener Dünger für Blühpflanzen ist ideal.
  • Schneiden: Verwelkte Blüten und gelbe Blätter sollten regelmäßig entfernt werden. Ein leichter Rückschnitt nach dem Winter fördert die kompakte und buschige Wuchsform.
  • Standort: Ein sonniger Standort mit durchlässigem Boden ist optimal.
  • Krankheiten und Schädlinge: Nelken können anfällig für Pilzerkrankungen und Blattläuse sein. Regelmäßige Kontrolle und geeignete Bekämpfungsmittel sind wichtig.
  • Winterpflege: Nelken sind meist winterhart, sollten aber in rauen Lagen durch Schutzmaßnahmen unterstützt werden.

Nelken richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden fördert gesundes Wachstum und eine lange Blütezeit bei Nelken:

  • Verwelkte Blüten entfernen: Dies verhindert die Samenbildung und fördert neue Blüten.
  • Tote oder kranke Pflanzenteile entfernen: Dient der Vorbeugung von Krankheiten.
  • Rückschnitt im Frühjahr: Gibt den Pflanzen einen Wachstumsimpuls.
  • Formschnitt nach der Blüte: Trägt zur kompakten Wuchsform und einer zweiten Blüte bei.

Früchte

Nach der Blüte bilden Nelken Kapselfrüchte. Diese stehen im Kelch aufrecht und sind gestielt. Sie öffnen sich an der Spitze mit vier Zähnen oder kurzen Klappen und enthalten zahlreiche schwärzlich-braune Samen.

Nelken vermehren

Nelken lassen sich durch Samen oder Stecklinge vermehren.

Vermehrung durch Samen

Die Aussaat kann im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Ein Abstand von etwa 15 bis 30 cm zwischen den Samen ist wichtig. Lichtkeimer sollten die Samen nur leicht andrücken.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist besonders für mehrjährige Nelkenarten geeignet. Stecklinge werden im Frühsommer von blütenlosen Trieben geschnitten und in sandige Anzuchterde gesteckt.

Andere Methoden wie das Teilen der Bestände oder die Vermehrung durch Absenker sind ebenfalls möglich.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Nelkenarten sind winterhart, dennoch kann zusätzlicher Schutz in rauen Lagen sinnvoll sein:

  • Im Boden ausgepflanzte Nelken: Schützen durch Abdeckung mit Reisig oder Laub.
  • Nelken in Kübeln: Idealerweise an einem kühlen, frostfreien Ort überwintern.

Reduzieren Sie die Wassergabe im Winter, lassen Sie die Pflanzen jedoch nicht vollständig austrocknen.

Häufig gestellte Fragen

Wie überwintert man geschnittene Nelken am besten?

Nach dem Schneiden empfiehlt es sich, die Nelkenpflanzen mit einer Schicht Laub oder Reisig vor Kahlfrost zu schützen. Topfnelken sollten an einem hellen und kühlen Ort bei Temperaturen von 5-10°C überwintern. Dabei ist es wichtig, die Wassergabe zu reduzieren, aber die Pflanzen nicht komplett austrocknen zu lassen.

Welche Gefahr besteht für Nelken im Winter?

Mehrjährige Nelkenstauden sind zwar frosthart, jedoch kann zu viel Feuchtigkeit im Winter zu Fäulnis führen und strenge Kahlfröste können die immergrünen Sprosse austrocknen. Daher ist ein Schutz durch Reisig oder Laub im Spätherbst empfehlenswert.

Warum sind Topfnelken im Winter empfindlicher als Gartennelken?

Topfnelken sind anfälliger für Erfrierungen der Wurzeln. Um dies zu verhindern, sollten sie an einem frostsicheren Platz überwintert werden. Können sie nicht ins Haus gebracht werden, sollten die Töpfe auf Holz- oder Styroporplatten gestellt und zusätzlich mit Vlies oder Reisig vor Kälte geschützt werden.

Gibt es besondere Pflegehinweise für Nelken während des Winters?

Ja, besonders bei Topfnelken ist eine korrekte Wassergabe entscheidend. Gießen Sie nur an frostfreien Tagen und vermeiden Sie Staunässe, da die Wurzeln leicht verfaulen. Eine Drainage im Topf ist dabei sehr hilfreich. Zudem sollten Nelken trotz winterlicher Abdeckung weiterhin genügend Licht und Luft bekommen.

Bilder: ozgurdonmaz / iStockphoto