Gartennelke

Gartennelke: Pflege, Vermehrung und Standort-Tipps

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Gartennelken beeindrucken die Menschen seit Generationen. Aus der Wildart sind unzählige Züchtungen entstanden, die sich gegenseitig in Farbe, Form und Größe übertreffen. Doch damit die Kultur gelingt, müssen die speziellen Standortansprüche beachtet werden. Diese unterscheiden sich je nach Sorte.

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Die Gartennelke stammt ursprünglich aus dem warmen Mittelmeerraum
AUF EINEN BLICK
Was sind die Merkmale und Pflegeanforderungen von Gartennelken?
Gartennelken sind Zierpflanzen aus der Familie der Nelkengewächse und stammen ursprünglich aus dem mediterranen Raum. Sie blühen in verschiedenen Farben zwischen Juni und September und bevorzugen sonnige, gut durchlässige Standorte. Vermehrt werden sie durch Samen oder Stecklinge.

Herkunft

Gartennelken sind verschiedene Züchtungen einer Wildart, die ursprünglich aus dem mediterranen Raum stammt. Die Pflanzen gehören zur Familie der Nelkengewächse und werden gelegentlich als Edel-Nelken bezeichnet. Die Wildart ist als Landnelke bekannt und trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Dianthus caryophyllus. Das Nelkengewächs wird bereits seit dem Altertum als Zierpflanze gezogen. Gartennelken wachsen wild in Griechenland, Italien und auf Sardinien und Sizilien.

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Wachstum

Landnelken wachsen als krautige Pflanzen, die in ihren natürlichen Lebensräumen ausdauernd sind. Die Pflanzen werden zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch und entwickeln einen kugelig bis buschigen Habitus. Als Zierpflanze wird die Gartennelke meist einjährig kultiviert.

Blätter

Die Blätter der Edel-Nelke sind gegenständig angeordnet. Ihre Blattspreite ist ganzrandig und lang ausgezogen. Auffällig ist die blaugrüne Blattfärbung, die einen ästhetischen Kontrast zu den Blüten bilden. Die Blattformen der Hybride variieren von der Grundform. Topfnelken entwickeln oft breitere Blätter, die grüner erscheinen.

Blüte

Landnelken entwickeln mehrere Blüten an einem Mitteltrieb, der sich rispenartig verzweigt oder einfach erscheint. Die Krone besteht aus fünf intensiv gefärbten Kronblättern mit ausgefranstem Rand. Sie werden von vier bis sechs Kelchblättern umgeben. Die Nelkengewächse entwickeln zwittrige Blüten, von denen ein leichter Duft ausgeht.

Blütezeit

Die Blütezeiten der Gartennelken unterscheiden sich je nach Sorte. Gartennelken blühen zwischen Juni und September in Weiß, Gelb, Rosa oder intensiv Rot. Einige Sorten entwickeln zweifarbige Blüten, die oft gefüllt sind und angenehm duften. Die Wildart Dianthus caryophyllus entwickelt leuchtend rosa- bis purpurfarbene Kronblätter.

Frucht

Zum Ende der Blütezeit verwandeln sich die Blüten in Kapselfrüchte, die zahlreiche Samen enthalten. Zur Fruchtreife vertrocknen die Kapselwände und reißen auf. Wenn die Stängel durch den Wind bewegt werden, streut die Pflanze ihre Samen aus.

Verwendung

Gartennelken verwandeln Beete und Rabatte in ein farbenfrohes Meer aus Blüten. Ihre Wuchsform kommt am besten auf sonnigen Plätzen zur Geltung. Die besonderen Ansprüche dieser Pflanzen machen sie zu perfekten Begleitern für Heide- und Steingärten. Sie zieren Terrassenhänge und dürfen in keinem Bauerngarten fehlen. Einige Sorten wie die fast in Vergessenheit geratene Gebirgshängenelke eignen sich für die Kultivierung im Topf oder in der Blumenampel.

Ist Gartennelke giftig?

Dianthus caryophyllus kann bedenkenlos auf dem Balkon kultiviert werden, selbst wenn dieser zum Revier der Katze gehört. Gartennelken sind ungiftig für Mensch und Tier. Die Pflanzenteile wurden in der Vergangenheit genutzt, um Wein und Bier oder Essig und Sirup zu würzen. Die Blüten eignen sich zur Verfeinerung von Salaten, Süßspeisen und Saucen. Sie können kandiert und als Dekoration für Torten verwendet werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Gartennelken lieben einen Standort in der prallen Sonne. Sie erweisen sich als problemlose Gewächse auf heißen und trockenen Standorten, wobei viele Hybride auf feuchtere Bedingungen angewiesen sind. Einige Sorten sollten an einem windgeschützen Platz gepflanzt werden, da ihre Triebe leicht brechen. Die Wildart wächst in natürlichen Lebensräumen auch auf windexponierten Plätzen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Perfekte Wachstumsbedingungen findet die Edel-Nelke auf einem sehr lockeren Substrat. Sie benötigt eine hohe Durchlässigkeit. Je steiniger und sandiger der Boden ist, desto besser gedeiht das Nelkengewächs. Ein leicht nährstoffreiches Substrat gewährleistet optimale Startbedingungen. Zuchtformen benötigen etwas mehr Nährstoffe als die Wildart. Mischen Sie einige Wochen vor der Pflanzung etwas Kompost unter das Substrat, damit der Boden angereichert aber nicht überdüngt wird. Die Blütenbildung wird durch Kalkzugaben gefördert.

Das brauchen Gartennelken:

  • mäßig frische Bedingungen
  • gleichmäßige Feuchtigkeit
  • eher nährstoffarm

Gartennelke vermehren

Landnelken können durch Aussaat der Samen vermehrt werden, sofern die Sorten fruchten. Gefüllte Hybride der Serie F1 entwickeln keine Samen. Hängende Zuchtformen eignen sich für den Schnitt von Stecklingen.

Aussaat

Zwischen Mitte Februar und Anfang März können die Samen vorgezogen werden. Das Saatgut keimt am besten auf nährstoffarmer Anzuchterde mit gleichbleibend feuchten Bedingungen. Bei 15 bis 18 Grad Celsius zeigen sich nach zwei bis drei Wochen Keimlinge. Wenn das erste Laubblattpaar sprießt, können die Jungpflanzen pikiert und bei 12 Grad Celsius weiterkultiviert werden. Nach den letzten Spätfrösten zieht die Landnelke in den Garten um.

Stecklinge

Hängende Sorten können vegetativ über Kopfstecklinge oder Stutztriebe vermehrt werden. Während Kopfstecklinge zwischen September und November geschnitten und in einem Anzuchttopf bei fünf bis sechs Grad überwintert werden, eignet sich der Zeitraum von Januar bis März für das Schneiden von Stutztrieben. Im Frühjahr werden beide Stecklingsarten in einem Raum mit Temperaturen zwischen zwölf und 14 Grad Celsius gezogen.

Der richtige Pflanzabstand

Setzen Sie Gartennelken unter Berücksichtigung der maximalen Wuchsbreite ins Beet. Als Richtwert gilt ein Abstand von 20 Zentimeter zwischen den Pflanzen. Die Nelkengewächse werden so tief in das vorbereitete Pflanzloch gesetzt, dass die Stängelbasis mit der Erdoberfläche abschließt. Drücken Sie das Substrat leicht an, sodass die untersten Laubblätter nicht mit Erde bedeckt sind. Gießen Sie die Gartennelken an, damit sich Bodenlücken schließen.

Gartennelke im Topf

Selbst gezogene Jungpflanzen können in ein Pflanzgefäß mit einem Durchmesser von zwölf Zentimeter gesetzt werden. Voraussetzung für die Topfkultur ist ein gut durchlässiges Substrat mit gutem Wasserabfluss. Hängenelken eignen sich besser für die Kübelpflanzung. Achten Sie auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte.

Das ideale Gefäß:

  • besteht aus natürlichen Materialien
  • besitzt Abzugslöcher
  • ist größer als der Wurzelballen

Balkon

Wie die Wildart erfordern auch Hybride der Gartennelke einen Standort im Freien. Wenn Sie die Pflanzen im Topf kultivieren, sollten Sie ihnen ab dem Frühjahr einen sonnigen Platz auf Balkon oder Terrasse gönnen. Die Nelkengewächse benötigen viel Licht. Werden Sie ganzjährig im Zimmer kultiviert, vergeilen die Triebe schnell durch Lichtmangel.

Gartennelke gießen

Gartennelken können sich im Beet selbst überlassen werden. In besonders langen Trockenzeiten sollten Sie zur Gießkanne greifen. Zehn Liter Wasser reichen pro Quadratmeter aus, um die Pflanzen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Hängenelken haben einen größeren Wasserbedarf und bevorzugen eine höhere Luftfeuchtigkeit. Besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig und gießen Sie öfter, sobald die obere Bodenschicht abgetrocknet ist.

Gartennelke richtig düngen

Landnelken werden alle vier bis sechs Wochen während der Vegetationsphase gedüngt, wenn im Frühjahr kein Kompost unter das Substrat gemischt wurde. Der Dünger sollte stickstoffreduziert (9,00€ bei Amazon*) sein. Nutzen Sie einen organischen Volldünger in Kugel- oder Stäbchenform. Dadurch verhindern Sie, dass der Boden überdüngt wird und die Pflanze nimmt nicht übermäßig viele Nährstoffe auf.

Gartennelke richtig schneiden

Entfernen Sie regelmäßig verblühte Triebe und knipsen Sie gelegentlich Seitenblüten ab. Dadurch steckt die Pflanze mehr Energie in die Entwicklung der Hauptblüten. Diese Blütentriebe eignen sich gut als Schnittblumen. Weitere Schnittmaßnahmen sich nicht erforderlich.
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Wie pflanze ich richtig um?

Da Gartennelken in Beeten oft einjährig gezogen werden, ist ein Umpflanzen nicht notwendig. Sie können die Pflanze über Samen oder Stecklinge vermehren, wenn Sie die Blütenpracht im nächsten Jahr erneut genießen möchten.

Überwintern

Als Pflanze mediterraner Klimaregionen übersteht die Wildform der Gartennelke keine frostigen Temperaturen. Eine Überwinterung im Kübel ist möglich. Jedoch bedeutet das Umpflanzen vom Freiland in den Kübel Stress für die Nelken. Daher sollten Sie im Herbst Kopfstecklinge schneiden und diese überwintern. Während der Überwinterung ist eine zu hohe Feuchtigkeit im Substrat das größte Problem. Achten Sie daher auf eine sparsame Bewässerung.
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Pilzbefall

Verschiedene Pilze können sich bei falschen Standortbedingungen auf den Nelkengewächsen ausbreiten. Die richtige Pflege beugt einen Befall vor.

Nelkenschwärze

Diese Erkrankung äußert sich durch zunächst helle und später bräunliche Flecken auf den Blättern. Sie sind rot umrandet und treten gelegentlich an Knospen und Trieben auf. Im Zentrum der Flecken bilden sich schwarze Pilzsporen.

Umfallkrankheit

Wurden Samen zu dicht gesät, konkurrieren die Keimlinge um Licht und entwickeln instabile Stängel. Gleiches gilt für Samen, die unter sehr warmen Bedingungen und wenig Licht gezogen werden. Die Stängelbasis wirkt oft eingeschnitten und knickt leicht um. Sie verfärbt sich schwarz, da sich verschiedene Pilzsporen an den Knickstellen ansiedeln.

Schädlinge

Es gibt eine Reihe von Schädlingen, die sich bevorzugt auf Züchtungen der Gartennelke niederlassen. Sie sollten zeitnah bekämpft werden, damit die Pflanze nicht zu stark geschädigt wird.

Thripse

Silbrig weiße oder nussbraune Flecken auf den frischen Blättern deuten auf einen Thrips-Befall hin. Die Blätter verkümmern, da die saugenden Insekten das Wachstum negativ beeinträchtigen.

Blattläuse

An jungen Trieben und Blättern treten gelegentlich Blattläuse auf, wenn die Luft zu trocken ist. Sie hinterlassen eine klebrige Substanz, auf der sich Rostpilze ansiedeln.

Nelkenfliegen

Die Larven dieser Schädlinge fressen sich durch das Blattgewebe der frischen Blätter und hinterlassen mikroskopisch kleine Gänge. Das Laub vergilbt und stirbt langsam ab.

Spinnmilben

Diese roten Insekten siedeln sich auf den Blattunterseiten an und hinterlassen ein feines Gespinst, das beim Besprühen mit einem feinen Wassernebel sichtbar wird. Ein starker Befall führt dazu, dass die Blätter Flecken bekommen und später vergilben.

Tipp

Einige Gartennelken eignen sich als Schnittblumen. Für eine regelmäßige und gerade Wuchsform sollten Sie direkt bei der Pflanzung einen Stab in die Erde stecken und den Stängel daran befestigen.

Sorten

  • Grenadin: Ausdauerndes Nelkengewächs, wird über Samen vermehrt. Blüten weiß, rosa und rot mit angenehmen Duft nach Gewürznelken. Bildet stabile Stängel, bis 40 Zentimeter hoch.
  • Ikat: Frostfest und robust. Blüten rosa gesprenkelt, blüht von Juni bis September. Bis 50 Zentimeter hoch.
  • Chabaud: Zweijährige Staude. Bunte Blüten von Juli bis Oktober. Bis 60 Zentimeter hoch.

Bilder: saroch / Shutterstock