Mais

Maisanbau: Aussaat, Pflege & Ernte im Überblick

Mais ist eine wärmeliebende Nutzpflanze, die an sonnigen Standorten mit nährstoffreichem Boden optimale Erträge liefert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Maisanbaus, von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte.

Steckbrief

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Pflanzenart
Gras
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Lebenszyklus
Einjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Wuchshöhe
1 m bis 3 m
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Blütenform
Endständig, Rispen
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Blütezeit
Juli bis September
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Wuchs

Mais (Zea mays) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) und zählt zu den Therophyten. Der kräftige, bis zu 5 Meter hohe Stängel erreicht in der Praxis meist 1 bis 3 Meter. Umgeben von glatten Blattscheiden, weist der Stängel zahlreiche dicht beieinander stehende Knoten auf, aus denen sprossbürtige Wurzeln entspringen. Diese Wurzeln unterstützen die Pflanze bei der Wasser- und Nährstoffaufnahme und sorgen für Stabilität.

Der Mais ist eine C4-Pflanze, eine Anpassung an warme, sonnige Klimaverhältnisse, was die Effizienz der CO2-Nutzung erhöht und den Wasserverbrauch senkt. Während der Blütezeit von Juli bis September erfolgt die Bestäubung durch den Wind. Die männlichen Blüten sitzen an der Sprossspitze, während die weiblichen Blütenstände, die Maiskolben, sich in den Blattachseln im unteren bis mittleren Bereich des Halms befinden.

Das Innere des Stängels enthält markiges Gewebe mit Zucker, der für die Energieversorgung der Pflanze wichtig ist. Die Griffele der weiblichen Blüten können eine Länge von bis zu 40 cm erreichen und leiten den Pollen zur Samenanlage. Dieser Mechanismus macht Mais besonders geeignet für tropische und subtropische Anbaugebiete.

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Blätter

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Maisblätter und Blütenstand in einem Garten in Trimingham, Norfolk.
Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die wechselständigen Laubblätter des Mais sind bis zu einem Meter lang und vier bis zehn Zentimeter breit. Sie sind leicht rau und mitunter zerstreut behaart. Die Blätter enthalten zahlreiche Spaltöffnungen – etwa 95 je Quadratmillimeter auf der Oberseite und 160 auf der Unterseite, was die Effizienz der Fotosynthese erhöht.

Bulliforme Zellen im Blatt helfen, bei starker Sonneneinstrahlung den Wasserverlust zu minimieren, indem sie sich entleeren und das Blatt einrollen. Diese Anpassung trägt zur Trockenresistenz der Pflanze bei und unterstützt ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen.

Blüte

Mais ist monözisch, das heißt, männliche und weibliche Blüten sitzen auf derselben Pflanze. Die endständigen männlichen Blütenstände (Rispen) bestehen aus paarweise angeordneten Ährchen, während die weiblichen Blütenstände im unteren bis mittleren Bereich des Halmes wachsen. Die weiblichen Kolben sind von Lieschblättern umhüllt und tragen paarweise angeordnete Ährchen in 8 bis 16 Längszeilen.

Während der Blütezeit wachsen lange Griffel aus den weiblichen Blütenständen, welche den Pollen zur Samenanlage leiten. Nach der Befruchtung trocknen die Griffel aus und bilden ein bräunliches Bündel, das aus der Spitze des Kolbens hervorschaut. Pro Pflanze entstehen gewöhnlich ein bis zwei Kolben, die je nach Sorte in unterschiedlichen Farben variieren können.

Früchte

Die Fruchtstände von Mais enthalten Karyopsen, die je nach Sorte in Farbe variieren und ein Tausendkorngewicht von 250 bis 400 Gramm aufweisen. Zuckermais zeichnet sich durch eine helle, dünnschalige Körnung und eine cremige Füllung aus, die besonders zur Erntezeit im Stadium der Milchreife geschätzt wird.

Neben Verzehr als Frischprodukt wird Mais zu Mehl, Stärke oder Sirup weiterverarbeitet. Auch als Viehfutter und industrieller Rohstoff, beispielsweise für die Herstellung von Biokunststoffen, spielt Mais eine wichtige Rolle.

Welcher Standort ist geeignet?

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Maiskörner – Grundlage für Anbau und vielfältige Verwendungen.
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Mais bevorzugt einen sonnigen Standort mit mindestens sechs bis acht Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Ein windgeschützter Platz ist vorteilhaft, um Schäden durch starke Winde zu verhindern und die Bestäubung zu fördern. Der Boden sollte tiefgründig, humos und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 7,0.

Beachten Sie, dass Mais nicht in unmittelbarer Nähe anderer Maiskulturen in Hauptwindrichtung angebaut werden sollte, um Fremdbestäubung zu vermeiden. Außerdem sind Gründüngung und das regelmäßige Hacken zwischen den Pflanzen sinnvoll, um die Bodenqualität zu verbessern und Wildkräuter in Schach zu halten.

Mais pflegen

Eine sorgfältige Pflege ist entscheidend für einen erfolgreichen Maisanbau. Besonders wichtig sind Bewässerung, Düngung und Unkrautbekämpfung. Sorgen Sie für eine ausreichende Wasserversorgung, besonders bei Trockenheit, und achten Sie darauf, den Boden unkrautfrei zu halten. Mulchen und das Anlegen von Bewässerungsgräben können hierbei helfen.

Mais ist ein Starkzehrer und benötigt regelmäßige Düngergaben. Bereiten Sie das Beet vor der Aussaat mit Kompost und Langzeitdünger vor. Bei einer Pflanzenhöhe von etwa 20 bis 30 cm sollte nachgedüngt werden, gegebenenfalls mit Hornmehl. Eine weitere stickstoffhaltige Düngung kann beim Erscheinen der Blütenrispen erfolgen.

Das Anhäufeln der Pflanzen verbessert die Standfestigkeit und kann sie stabiler gegen Wind machen.

Mais richtig pflanzen

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Maispflanzen in voller Pracht in Stutensee, Deutschland.
Foto: H. Zell | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Aussaat von Mais erfolgt in Deutschland gewöhnlich von Mitte April bis Anfang Mai, wenn der Boden warm genug und die Gefahr von Spätfrösten gering ist. Die Bodentemperatur sollte idealerweise zwischen 7 und 9 °C liegen. In kälteren Regionen kann die Aussaat ab Mitte Mai stattfinden oder es können die Pflanzen in Töpfen vorgezogen werden.

Säen Sie die Körner etwa 3 cm tief mit einem Abstand von 15 cm in mehreren kurzen Reihen. Nachdem die Pflanzen aufgegangen sind, sollten sie auf einen Abstand von 30 cm vereinzelt werden. Zwischen den Reihen ist ein Abstand von etwa 40 bis 45 cm ideal.

Der geeignete Standort sollte am nördlichen Rand des Gartens liegen, um andere Pflanzen nicht zu beschatten. Eine gute Bodenvorbereitung mit Kompost und gegebenenfalls Hornmehl verbessert die Wurzelbildung und fördert ein gesundes Wachstum.

Krankheiten & Schädlinge

Mais kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, die Erträge und Qualität beeinträchtigen. Häufige Krankheiten sind Maisbeulenbrand, Turcicum-Blattfleckenkrankheit, Augenfleckenkrankheit, Kolbenfäule, Maisrost und Mais Hexenbesen. Vorbeugend sollten resistente Sorten verwendet und Fruchtwechsel eingehalten werden. Bei starkem Befall können Fungizide eingesetzt werden.

Zu den Schädlingen gehören Maiszünsler, Westlicher Maiswurzelbohrer, Fritfliegen, Drahtwürmer und Ackerschnecken. Effektive Maßnahmen gegen diese Schädlinge sind der Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln, Pheromonfallen (10,00€ bei Amazon*) und Fruchtfolge.

Eine sorgfältige Lagerung des Maises beugt Schimmelbildung vor, die durch den Pilz Aspergillus flavus verursacht wird und toxische Aflatoxine bildet.

Verwendung

Mais gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Kulturpflanzen weltweit. Mehr als die Hälfte der Ernte wird zu Maissilage verarbeitet und als Futtermittel für Nutztiere verwendet, die für die Milch- und Fleischproduktion wichtig sind. Körnermais ist ein Grundnahrungsmittel in vielen Teilen der Welt und eignet sich auch für Personen mit Zöliakie, da es glutenfrei ist.

In der Lebensmittelindustrie wird Mais vielfältig genutzt: als gekocht, gedämpft oder gegrillt Beilage und in Salaten, Suppen und Eintöpfen. Weiterhin dient Mais als Rohstoff zur Herstellung von Bioethanol und Biogas sowie für die Produktion von bio-basierten Kunststoffen.

Mais kann auch im heimischen Garten als natürlicher Sichtschutz und dekorative sowie nützliche Pflanze verwendet werden. Die Pflanzen sind relativ pflegeleicht und bieten eine willkommene Bereicherung für das Gartenbild.

Häufig gestellte Fragen

Welche Besonderheiten hat Zuckermais im Vergleich zu anderen Maissorten?

Zuckermais zeichnet sich durch eine helle, dünnschalige Körnung und eine cremige Füllung aus, die besonders im Stadium der Milchreife geschätzt wird. Er ist vielseitig verwendbar – vom Kochen und Grillen bis hin zur Verarbeitung in Salaten und Dips. Zudem eignet sich Zuckermais hervorragend als Sichtschutz im Garten.

Wie unterscheidet sich der wirtschaftliche Nutzen von Mais zwischen Industrie- und Entwicklungsländern?

In Entwicklungsländern dient Mais überwiegend als Grundnahrungsmittel für die menschliche Ernährung. In Industrieländern wird er vor allem als Nutztierfutter und zunehmend als Rohstoff für die Energieerzeugung, insbesondere für Bioethanol und Biogas, verwendet.

Welche ökologischen Anpassungen machen Mais zu einer effizienten Pflanze in warmen Klimazonen?

Mais ist eine C4-Pflanze, die an warme, sonnige Klimaverhältnisse angepasst ist. Diese Anpassung ermöglicht eine effiziente Nutzung von CO2 und reduziert gleichzeitig den Wasserverbrauch, was Mais besonders anpassungsfähig an tropische und subtropische Anbaugebiete macht.

Kann Mais auch als Heilpflanze genutzt werden?

Ja, historisch wurde Mais zunächst als Heilpflanze angesehen und in Herbarien des 16. Jahrhunderts wegen seiner vermeintlichen Verdauungsfördernden Eigenschaften verzeichnet. Allerdings enthält der Maisgriffel Substanzen, die toxisch wirken können, wenn sie in großen Mengen eingeatmet werden.

Bilder: Kiran / stock.adobe.com