Zuckermais

Süßmais im Garten: Anleitung zum Anbau und Pflege

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Lesen Sie hier im Steckbrief aufschlussreiche Informationen über Zuckermais. Praxiserprobte Tipps erklären, wie Sie Süßmais richtig anbauen, einfach pflegen, lecker zubereiten und lange haltbar machen.

zuckermais
Zuckermais aus dem eigenen Garten ist eine besondere Leckerei
AUF EINEN BLICK
Was ist Zuckermais und wann ist er erntereif?
Zuckermais, auch bekannt als Süßmais oder Gemüsemais, ist eine einjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Er wird wegen seiner süßen, goldgelben Maiskörner angebaut, die in Maiskolben von 10 bis 40 cm Länge gedeihen. Die beste Zeit für die Ernte ist in der sogenannten Milchreife.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Zea mays
  • Familie: Süßgräser (Poaceae)
  • Synonyme: Süßmais, Gemüsemais
  • Vorkommen: Amerika, Europa, Afrika, Asien
  • Wuchs: einjährig, krautig, sommergrün
  • Wuchshöhe: 60 cm bis 300 cm
  • Blüte: einhäusig, getrenntgeschlechtlich
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Frucht: 10 cm bis 40 cm lange Kolben
  • Erntezeit: Ende Juli bis Oktober
  • Genussreife: Milchreife
  • Lagerfähigkeit: 1 bis 3 Tage (gekühlt)

Wo wächst Mais?

Maispflanzen stammen aus Südamerika und werden seit dem 16. Jahrhundert in Europa angebaut. Seinen Siegeszug auf dem europäischen Kontinent begann das wärmeliebende Sommergetreide in Spanien und Italien. Die ersten Anbaugebiete in Deutschland befanden sich im wintermilden Rheinland und in Baden. Ein Jahrhundert später hatte sich Mais als nahrhafte und preisgünstige Ackerfrucht etabliert. Heute wächst Mais rund um den Erdball überall dort, wo für eine frostfreie, warme, sonnige Kulturzeit von mindestens 100 Tagen garantiert werden kann.

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Wie sieht die Blüte aus?

Maispflanzen blühen einhäusig getrenntgeschlechtlich. Das bedeutet, dass jede Pflanze männliche und weibliche Blüten trägt. Die Blüten sitzen in verschiedenen Etagen auf dem monumentalen Stängel und unterscheiden sich im Aussehen deutlich. Folgende Eigenschaften zeichnen die Blüten von Zuckermais aus:

  • Männliche Blüten: unscheinbare, endständige, gelblich-violette Rispen
  • Weibliche Blüten: gestielte Kolben mit grünen Hüllblättern, seitenständig in der Blattachseln
  • Bestäubung: Windtransport

Im Verlauf der Blütezeit wachsen aus den weiblichen Blüten-Kolben lange Narbenfäden, die sogenannten Griffel. Diese Fäden fangen die männlichen Blütenpollen ein.

Wann ist Zuckermais reif?

Im Schutz der Hüllblätter bilden sich am kolbenförmigen Fruchtstand während der Reifezeit die Maiskörner. Zuckermais-Pflanzen produzieren jeweils einen bis drei Maiskolben, die bis zum Beginn der Erntezeit eine Länge von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Den perfekten Erntezeitpunkt erkennen Sie an der Milchreife. In diesem Stadium sind die Narbenfäden braunrot eingetrocknet. Die Maiskörner sind außen goldgelb gefärbt und innen weich. Zerdrücken Sie ein Korn, tritt eine weiße, milchige Flüssigkeit aus. Im Zweifel entfernen Sie die Hüllblätter von einem Probe-Maiskolben und nehmen die Maiskörner unter die Lupe.

Wussten Sie, dass sich Maissorten nicht nur hinsichtlich Wachstum, Reifezeit und Geschmack unterscheiden, sondern auch, in welcher Form die Maiskörner in der Popcornmaschine aufpoppen? Das Wissensmagazin Galileo verrät die Einzelheiten:

Video: Fünf Geheimnisse über Popcorn

Zuckermais anbauen

Im deutschen Hobbygarten ist der Anbau von vorgezogenen Maispflanzen früher bis mittelfrüher Sorten zu empfehlen. Für eine Direktaussaat im Freiland ist die mitteleuropäische Vegetationsperiode für eine Mindest-Kulturzeit von 100 Tagen zu knapp bemessen. Indem Sie Zuckermais unter Glas vorziehen, verschaffen Sie den jungen Maispflanzen einen veritablen Wachstumsvorsprung. Lassen Sie sich diese Kurz-Anleitungen nicht entgehen:

Zuckermais vorziehen

Für die Aussaat von Süßmais empfehlen wir frisches, nicht gentechnisch behandeltes Saatgut vom zertifizierten Fachhändler. Maiskörner aus eigenem Anbau eignen sich für die Anzucht nur bedingt, weil Sie nie sicher sein können, ob Pollen gentechnisch manipulierter Maispflanzen von benachbarten Ackerflächen ihre Hände im Spiel hatten. Für eine optimale Fruchtbildung wird stets nur eine Maissorte angebaut. So säen Sie Zuckermais richtig aus:

  1. Zeitfenster: Mitte Februar bis Anfang März
  2. Anzuchttöpfe füllen mit Kokoserde oder Mix aus Gemüseerde mit Sand
  3. Substrat anfeuchten mit feiner Brause
  4. Je Topf ein Maiskorn 4 bis 5 cm tief pflanzen
  5. Saatgefäße abdecken mit einer transparenten Haube oder Plastiktüte

Am halbschattigen Fensterplatz halten Sie die Anzuchterde konstant leicht feucht. Lüften Sie die Abdeckung täglich eine halbe Stunde, damit sich kein Schimmel bildet. Lesen Sie in folgender Tabelle, wie lange es bis zur Keimung dauert.

Keimtemperaturen Tabelle

Temperatur Keimzeit
10° Celsius 22 Tage
15° Celsius 12 Tage
20° Celsius 7 Tage
25° Celsius 3 bis 4 Tage

Setzt die Keimung ein, können Sie die Abdeckung entfernen. Bis zum Beginn der Pflanzzeit im Freiland gießen Sie bitte regelmäßig und verabreichen keinen Dünger.

Standort

Folgende Kriterien zeichnen den perfekten Standort aus für den Anbau von Maispflanzen:

  • Vollsonnig, warm und gerne windgeschützt
  • Nährstoffreicher, sandig-lehmiger Boden
  • Frisch-feucht und gut durchlässig

In ländlichen Regionen sollte zwischen Ihren Maispflanzen und Feldern mit Futtermais ein Abstand von 300 bis 500 Metern bestehen. Kürzere Entfernungen bergen die Gefahr unerwünschter Einkreuzung zulasten der Erntequalität.

Bodenvorbereitung

Erfolgsgeheimnis im privaten Maisanbau ist eine gute Bodenvorbereitung. Idealerweise nehmen Sie folgende Arbeiten bereits im Herbst des Vorjahres in Angriff:

  1. Erntereste, Steine, Wurzeln entfernen, Unkraut jäten
  2. Beet zwei Spaten tief umgraben, Gartenerde sieben, Boden mehrmals harken
  3. Je m² 3 bis 5 l Kompost und 100 g Hornspäne oberflächlich einarbeiten
  4. Beetfläche beregnen

Von Vorteil ist eine Gründüngung mit Wiesenklee, Erbsen, Wicken oder Lupinen. Die Leguminosen hinterlassen nach der Mahd im Frühjahr einen Stickstoff-reichen Boden mit idealen Voraussetzungen für den Starkzehrer Zuckermais.

Zuckermais pflanzen

Anfang Mai beginnt die Pflanzzeit. In rauen Lagen warten Sie bitte bis nach den Eisheiligen. Im Anbau von Zuckermais hat sich die Pflanzung im Block oder als Karree hervorragend bewährt. So pflanzen Sie Süßmais richtig:

  • Vorgezogene Maispflanzen ab Mitte/Ende April 14 Tage abhärten tagsüber am halbschattigen Standort
  • Eingetopfte Wurzelballen in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr blubbern
  • Pflanzgruben ausheben mit dem 1,5-fachen Durchmesser des Wurzelballens
  • Maispflanzen austopfen und einpflanzen
  • Pflanzabstand in der Reihe: 30 cm bis 40 cm
  • Abstand der Reihen: 70 cm bis 80 cm
  • Erde andrücken und gießen

Eine Vliesabdeckung schützt die Pflanzen in den ersten Wochen vor verspäteten Nachtfrösten. Mulchen mit Komposterde oder Laub hält die Wurzeln zusätzlich warm.

Exkurs

Dream-Team Zuckermais, Bohnen und Kürbis

Wenn Sie ein Gemüsebeet anlegen, punktet ein Triumvirat aus Zuckermais, Bohnen und Kürbis mit unschlagbaren Synergieeffekten. Maispflanzen dienen als Rankhilfe für Kletterbohnen. Mit ihren Wurzeln reichern Bohnen die Erde an mit Stickstoff für die Starkzehrer Süßmais und Kürbis. Kürbispflanzen liegen Mais und Bohnen als Bodendecker zu Füßen, unterdrücken lästiges Unkraut und schützen die Erde vor Austrocknung.

Süßmais ernten

Haben die Maiskolben das Stadium der Milchreife erreicht, beginnt die Erntezeit. Für frühe Sorten fällt der Startschuss bereits Ende Juli. Zum Ernten können Sie den Kolben einfach mit der Hand umfassen und abdrehen. Ziehen Sie die Hüllblätter ab und genießen Sie die Vorfreude auf den zuckersüßen Gaumenschmaus.

Stängel und Blätter trocknen in den folgenden Wochen ein und eignen sich für den Komposthaufen. Wer so lange nicht warten mag, schneidet die abgeernteten Maispflanzen bodeneben ab und zerkleinert das Grün im Gartenhäcksler für die Verwendung als Mulchmaterial.

Zuckermais pflegen

Gießen, düngen und anhäufeln sind die drei tragenden Säulen im unkomplizierten Pflegeprogramm. So versorgen Sie Zuckermais vorbildlich:

  • Mehrmals wöchentlich Unkraut jäten
  • Gießen bei angetrockneter Erdoberfläche
  • Stängel bei 30 cm Wuchshöhe anhäufeln mit Komposterde
  • Mitte Juli düngen mit 100 g Hornspänen je m²
  • Alle 2 Wochen zusätzlich mit verdünnter Brennnesseljauche düngen (10 Teile Wasser, 1 Teil Jauche)

Wichtig zu beachten ist, dass der Gießbedarf mit Beginn der Blütezeit sukzessive ansteigt. Wenn nass-kaltes Spätsommer-Wetter die Ausreifung der Kolben verzögert, entfernen Sie bitte die angehäufelte Erde.

Krankheiten

Mit folgenden Krankheiten ist im Anbau von Zuckermais zu rechnen:

  • Maiskeulenbrand (Ustilago maydis)
  • Maisrost (Puccinia sorghi)
  • Blattfleckenkrankheit (Helminthosporium sp.)

Maiskeulenbrand ist eine Pilzinfektion, die Maispflanzen ausschließlich in Europa befällt. Maisrost wird verursacht von Rostpilzen und bereitet primär in Mitteleuropa reichlich Kopfzerbrechen. Ebenfalls zu den Pilzinfektionen zählt die Blattfleckenkrankheit, die überwiegend im Maisanbau auftritt. Bislang sind keine effektiven, für den Hausgarten zugelassene Bekämpfungsmaßnahmen bekannt.

Zuckermais zubereiten

Viele leckere Rezepte für die Zubereitung von Mais lassen uns das Wasser im Munde zusammenlaufen. Süß oder salzig, gegrillt, geröstet und frisch als Salatbeilage – für jeden Mais-Gourmet ist eine passende Genuss-Variation dabei. Am liebsten knabbern Kinder und Erwachsene die saftig-süßen Maiskörner direkt vom goldgelben, punktgenau gekochten Kolben. Die wichtigsten Fragen rund um die beste Zubereitung erhalten hier eine kompakte Antwort:

  • Wie kochen? In Wasser mit einer Prise Zucker und einem Stich gute Butter.
  • Wie lange kochen? Kleine Maiskolben 10 Minuten, große Kolben 15 Minuten.
  • Wann fertig? Wenn sich Maiskörner mit der Gabel leicht vom Kolben lösen lassen.

Maiskolben haltbar machen – Tipps

Kaum geerntet, verwandelt sich im Süßmais enthaltener Zucker in Stärke. Bereits nach 24 Stunden hat sich der Zuckergehalt um die Hälfte reduziert. Das Resultat ist ein mehlig-fader Geschmack. Gute Gründe, erntefrische Maiskolben haltbar zu machen. So gelingt es:

  • Ein bis drei Tage: Frische Maiskolben in ein feuchtes Tuch einschlagen und in den Kühlschrank legen.
  • Sechs bis acht Monate: Maiskolben 5 Minuten blanchieren, abkühlen lassen, in Gefriertüten einfrieren.
  • Ein Jahr und länger: Hüllblätter nach oben schieben, zum Schopf binden, Maiskolben kopfüber zum Trocknen aufhängen.

Beliebte Sorten

Leckere Maissorten für den privaten Anbau stellt Ihnen folgende Auslese näher vor:

  • Golden Bantam: Premium-Sorte, Blütezeit Juli bis September, für den pflückfrischen Verzehr, Wuchshöhe bis 200 cm.
  • Ashworth: sehr frühe Sorte, gelbe Maiskolben, gut für kühlere Lagen und kleine Gärten, Wuchshöhe bis 150 cm.
  • Nana: klasse Popcorn-Maissorte, Kolben bis 20 cm lang, kompaktes Wachstum bis 150 cm Höhe.
  • Damaun: Maissorte für ungeduldige Hobbygärtner mit 85 bis 95 Tagen Reifezeit, leckere, extra süße Maiskörner.
  • Medzid: mittelfrüh, resistent gegen Krankheiten, standfest, zuckersüße Maiskolben, 150 cm Wuchshöhe.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Zuckermais und Futtermais?

Im Gegensatz zu Futtermais schmecken die Maiskörner von Zuckermais mild-süß. Die als Futtermais angebauten Maissorten nehmen am Ende der Milchreife einen mehligen Geschmack an, der sich auf dem Weg zur Teigreife noch verstärkt. Die milchreifen, erntefrischen Maiskörner von Süßmais halten, was der Name verspricht.

Ist Zuckermais gesund?

Zuckermais ist ein urgesundes Sommergetreide für die ganze Familie. In 100 Gramm Süßmais stecken satte 10 Gramm Ballaststoffe, 9 Gramm Eiweiß, 16 Gramm Kohlenhydrate und 1 Gramm Fett. Fernerhin sind die Maiskörner prall gefüllt mit gesunden Mineralstoffen, wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen und vielen Vitaminen. Mit schlanken 87 Kalorien je 100 Gramm ist Gemüsemais ein leckerer Genuss, der nicht auf den Hüften landet.

Wie werden erntefrische Maiskolben bis zur Zubereitung aufbewahrt?

Maiskolben aus eigenem Anbau, vom Wochenmarkt oder aus dem Supermarkt werden am besten im Kühlschrank aufbewahrt. Eingeschlagen in ein feuchtes Küchentuch bremsen Sie den Umwandlungsprozess von Zucker in Stärke für einen bis drei Tage aus. Für eine längere Haltbarkeit können Sie die Kolben blanchieren und einfrieren.

Bilder: guentermanaus / Shutterstock