Zuckermais

Zuckermais anbauen: So ernten Sie süße Kolben 🌽

Zuckermais, eine schmackhafte Ergänzung für jeden Garten, benötigt einen sonnigen Standort und nährstoffreichen Boden. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anbauanleitung, von der Auswahl der richtigen Sorte bis hin zur Ernte der süßen Kolben.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Gras
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
60 cm bis 300 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Gelblich-violett
Blütezeit icon
Blütezeit
Juli bis August
Toggle Icon Gesamten Steckbrief anzeigen

Herkunft

Zuckermais (Zea mays convar. saccharata), auch Süßmais oder Gemüsemais genannt, gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und unterscheidet sich vom Futtermais durch seine langsame Umwandlung von Zucker in Stärke, was ihm seinen angenehm süßlichen Geschmack verleiht. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Mittelamerika und wurde bereits vor etwa 5000 Jahren bei den indigenen Völkern in Mexiko als wichtige Nutzpflanze kultiviert. Zuckermais entstand vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts durch eine Mutation aus Futter- oder Speisemais. Heute gibt es eine Vielzahl von Zuckermaissorten, die weltweit, vor allem aber in den USA, gezüchtet werden. Diese Sorten sind sowohl für den Anbau auf großen Feldern als auch für den heimischen Garten geeignet.

Wuchs

Zuckermais ist eine einjährige, krautige Pflanze, die zwischen 60 Zentimetern und drei Metern hoch werden kann. Der kräftige, aufrechte Stängel ist von wechselständig angeordneten, grasähnlichen Blättern umgeben, die eine Breite von fünf bis zehn Zentimetern erreichen. In der Blütezeit von Juli bis August bildet Zuckermais große, gelblich-violette männliche Blütenrispen am Stängelende aus. Die weiblichen Blüten, aus denen die Kolben entstehen, sitzen in den Blattachseln und sind von schilfgrünen Hüllblättern umgeben. Aus den Kolben wachsen lange Narbenfäden (Griffel), welche den Blütenstaub durch den Wind aufnehmen.

Wichtige Merkmale und Entwicklungsstadien des Zuckermaises:

  • Pro Pflanze entwickeln sich, je nach Sorte, meist ein bis drei Maiskolben.
  • Die Maiskolben werden etwa 10 bis 40 Zentimeter lang.
  • Die Körner variieren in der Farbe von weiß bis goldgelb, manchmal auch rötlich, violett oder schwarz und enthalten Eiweiß sowie Kohlenhydrate.

Lesen Sie auch

Welcher Standort ist geeignet?

Für ein optimales Wachstum benötigt Zuckermais einen sonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte tiefgründig, humos und nährstoffreich sein, ein frischer bis trockener Untergrund ohne Staunässe ist ideal. Im Gemüsebeet empfiehlt sich der nördliche Rand, um zu verhindern, dass andere Gemüsepflanzen durch den hohen Wuchs des Mais beschattet werden.

Wichtige Standortanforderungen

  • Sonniger und windgeschützter Standort
  • Nördlicher Rand des Beetes
  • Tiefgründiger, humoser und nährstoffreicher Boden
  • Frischer bis trockener Untergrund, Vermeidung von Staunässe

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Zuckermais gedeiht am besten auf tiefgründigen, humosen und nährstoffreichen Böden, die gut wasserspeichernd aber nicht stauend sind. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert von etwa 6,0 bis 7,0 ist optimal. Zur Vorbereitung des Bodens vor der Aussaat empfiehlt sich das Einarbeiten von reifem Kompost und organischem Dünger.

Bodenanforderungen

  • Tiefgründiger, humoser und nährstoffreicher Boden
  • Keine Staunässe, gute Wasserspeicherkapazität
  • Locker und gut durchlüftet
  • Neutraler bis leicht saurer pH-Wert (6,0–7,0)
  • Vorbereitung mit Kompost und organischem Dünger

Ein warmer, leicht feuchter Boden ohne Staunässe fördert die Keimung und Anfangsentwicklung der Pflanzen.

Zuckermais pflegen

Regelmäßige Pflege ist entscheidend, um das Wachstum und die Gesundheit des Zuckermaises zu sichern. In den ersten Wochen nach der Aussaat sollte das Beet unkrautfrei gehalten werden. Mulchen mit leicht angetrocknetem Rasenschnitt oder einer Mischung aus Rasenschnitt und Herbstlaub hilft, das Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren. Ab einer Pflanzenhöhe von etwa 20-30 Zentimetern kann auch eine Abdeckung mit Stroh erfolgen.

Gießen

Zuckermais benötigt bei Trockenheit regelmäßige Wassergaben. Der Boden sollte feucht, jedoch nicht nass gehalten werden. Besonders kurz vor, während und nach der Blütezeit ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig.

Düngen

Um den Nährstoffbedarf zu decken, sind mehrere Düngergaben notwendig:

  • Vor der Aussaat: Drei Liter reifer Kompost und 70 Gramm Hornmehl pro Quadratmeter.
  • Kniehohe Pflanzen: Eine zusätzliche Gabe von etwa 70 Gramm Hornmehl pro Quadratmeter.
  • Während der Blüte: Alle zwei Wochen mit einem stickstoffhaltigen Flüssigdünger versorgen.

Weitere Pflegehinweise

  • Bedecken Sie an der Oberfläche erscheinende Wurzeln mit Erde, um die Windstabilität zu verbessern.
  • Entfernen Sie überzählige Jungpflanzen bei dichter Keimung.
  • Regelmäßiges Durchhacken der Bodenoberfläche fördert die Belüftung und verhindert Unkrautbefall.
  • Zur Unterstützung der Bestäubung können die männlichen Blüten (Quasten) leicht geschüttelt werden.

Mischkultur

Gute Nachbarn wie Kartoffeln, Gurken, Tomaten, Zucchini, Kürbis und Bohnen fördern das Wachstum und halten Schädlinge fern. Schlechte Nachbarn sind Sellerie und Rote Beete.

Zuckermais richtig pflanzen

Die Aussaat von Zuckermais erfolgt idealerweise zwischen Anfang und Mitte Mai direkt ins vorbereitete Beet. Der Boden sollte gut vorbereitet, tiefgründig und humos sein, um ausreichend Nährstoffe bieten zu können.

Direktsaat

Legen Sie die Maiskörner in einem Abstand von 10 bis 15 Zentimetern in etwa drei bis fünf Zentimeter tiefe Rillen. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von 50 bis 60 Zentimetern eingehalten werden. Um eine optimale Bestäubung zu gewährleisten, empfiehlt sich ein Anbau in Karrees oder Doppelreihen.

Vorkultur

In kühleren Regionen kann Zuckermais ab Mitte/Ende April in Anzuchttöpfen vorgezogen werden. Nach den Eisheiligen Anfang Mai können die Jungpflanzen samt Topfballen ins Freiland gepflanzt werden. Auch hier gelten die gleichen Pflanzabstände wie bei der Direktsaat. Eine Vliesabdeckung in der ersten Woche nach der Pflanzung schützt die Jungpflanzen und hält die Wurzeln warm.

Optimale Bedingungen

  • Mindestens 500 Meter Abstand zu Futtermaisanbauflächen, um Kreuzbestäubung zu vermeiden
  • Pflanzung am nördlichen Rand des Gemüsebeetes
  • Regelmäßige Kontrolle der Bodentemperatur und entsprechende Anpassung der Pflanzzeit

Zuckermais vermehren

Die Vermehrung von Zuckermais erfolgt durch die Bestäubung seiner Blüten. Im eigenen Garten ist es ratsam, nur eine Zuckermaissorte anzubauen, um Kreuzungen zu vermeiden. Ein Anbau in mindestens zwei parallel verlaufenden Reihen fördert die Bestäubung.

Vermehrungsschritte

  1. Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Standort, möglichst weit entfernt von anderen Maissorten.
  2. Bereiten Sie das Beet vor und reichern Sie den Boden mit Kompost und organischem Dünger an.
  3. Säen Sie die Maiskörner in einem Abstand von 10 bis 15 Zentimetern in etwa drei bis fünf Zentimeter tiefe Rillen.
  4. Pflanzen Sie Zuckermais in Gruppen oder Doppelreihen, nicht in einer langen Reihe.
  5. Während der Blütezeit können die männlichen Blüten (Quasten) leicht geschüttelt werden, um die Bestäubung zu unterstützen.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass der Zuckermais sortenrein bleibt und eine gute Befruchtung gewährleistet ist.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Zuckermais-Sorten, die sich in Reifezeit, Geschmack, Farbe und Größe der Kolben unterscheiden. Hier sind einige beliebte Sorten:

Samenfeste Sorten

  • ‚Golden Bantam‘: Frühreifend, produziert süße, feste und große Körner.
  • ‚Damaun‘: Sehr süß, kurze Reifezeit und kleinere Kolben, Ernte Ende Juli.
  • ‚Ashworth‘: Frühreifend, geeignet für kühlere Regionen.
  • ‚Mezdi‘: Mittelfrühe Sorte, verlängert die Erntezeit um 2–3 Wochen.
  • ‚Tramunt‘: Sehr süß, Erntezeitraum von Mitte August bis Oktober.
  • ‚Hookers Sweet Indian‘: Frühreif, bunte Maiskörner.

F1-Hybriden

  • ‚Early Extra Sweet‘: Sehr frühreifend mit besonders süßen Körnern.
  • ‚Early Bird‘: Produziert viele saftig-süße Körner.
  • ‚Tasty Sweet‘: Frühreifende Sorte mit süßen Körnern.
  • ‚Tatonka‘: Sehr süß, Körner bleiben lange zart.
  • ‚Swift‘: Frühreifend, sehr süßes und zartes Korn.
  • ‚Sprinter‘: Ertragreiche Sorte, lange, goldgelbe Kolben, hitzebeständig.

Besondere Sorten

  • ‚Black Aztec‘: Fast schwarze Maiskörner, dekorativ und geschmackvoll.
  • ‚Rangold‘: Süße goldgelbe Körner mit wenigen Kornreihen.

Diese Vielfalt ermöglicht eine breite Auswahl für den Anbau im eigenen Garten.

Krankheiten & Schädlinge

Zuckermais kann von zahlreichen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und geeignete Schutzmaßnahmen sind essenziell.

Vögel

Vögel wie Sperlinge und Tauben können die Kolbenspitzen öffnen, um die süßen Körner zu fressen. Schutzmaßnahmen umfassen:

  • Abdeckung der Kolben mit Mandarinennetzen (14,00€ bei Amazon*)
  • Verwendung von dünnen Stoffbeuteln als Schutz

Schnecken

Schnecken sind besonders für Jungpflanzen eine Gefahr. Schutzmaßnahmen sind:

  • Schneckenkragen um die Stängel
  • Schneckenzäune um die Beete

Maiszünsler

Der Maiszünsler ist ein bedeutender Schädling. Maßnahmen umfassen:

  • Befallene Pflanzen im Biomüll entsorgen
  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen

Blattläuse

Blattläuse schwächen die Pflanzen. Bekämpfungsmaßnahmen:

  • Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern
  • Biologische Pflanzenschutzmittel

Nährstoffmängel

Zuckermais ist anfällig für Nährstoffmängel. Häufige Mängel sind:

  • Bormangel: Wachstumsstörungen und Missbildungen.
  • Kalimangel: Welkende und verbrannte Blattränder.
  • Magnesiummangel: Chlorotische Verfärbungen zwischen den Blattadern.

Regelmäßige Überprüfung und gezielte Düngung nach Bodenanalysen vermeiden diese Mängel. Durch die Kombination von vorbeugenden Maßnahmen, regelmäßigen Pflanzenkontrollen und gezielter Bekämpfung kann der Zuckermaisanbau erfolgreich und ertragreich gestaltet werden.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Pilzkrankheiten können bei Zuckermais auftreten und wie erkennt man sie?

Zuckermais kann von verschiedenen Pilzkrankheiten betroffen sein, darunter der Maisbeulenbrand. Diese Krankheit erkennt man an den weißen Gallen und geschwollenen Bereichen (Beulen) an den Kolben, Blättern und Stängeln. Die Beulen können mit einer dunklen Spore gefüllt sein, die bei Reife freigesetzt wird. Regelmäßige Feldkontrollen und das Entfernen infizierter Pflanzen sind wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung.

2. Wie kann man Viruskrankheiten im Zuckermais verhindern?

Viruskrankheiten können zu erheblichen Ertragsausfällen führen. Die Prävention umfasst den Einsatz von virusfreiem Saatgut und die Kontrolle von Insekten, die als Vektoren für Viren dienen, wie Blattläuse. Eine Fruchtfolge, die Mais erst nach mehreren Jahren wieder auf demselben Feld vorsieht, hilft ebenfalls, den Krankheitsdruck zu senken.

3. Welche besonderen Eigenschaften hat Zuckermais im Vergleich zu Futtermais?

Zuckermais unterscheidet sich von Futtermais durch seine langsame Umwandlung von Zucker in Stärke. Dadurch behält er auch in der Milchreifephase seinen süßen Geschmack, während Futtermais schnell einen mehligen Geschmack entwickelt. Zuckermais kann in verschiedenen Farben vorkommen, darunter weiß, goldgelb, rötlich, violett oder schwarz.

4. Wie kann man Vögel davon abhalten, Zuckermaiskolben zu beschädigen?

Vögel wie Sperlinge und Tauben fressen oft die Kolbenspitzen, um an die süßen Körner zu gelangen. Eine effektive Methode, um dies zu verhindern, ist das Abdecken der Kolben mit Mandarinennetzen (14,00€ bei Amazon*) oder dünnen Stoffbeuteln. Diese physischen Barrieren schützen die Kolben ohne den Einsatz von Chemikalien.

Bilder: guentermanaus / Shutterstock