Gemüse

Pflanzen selbst großziehen: Vorteile und Anleitung

Artikel zitieren

Viele Hobbygärtner haben große Freude daran, ihr Gemüse selbst aus Samen zu ziehen. Diese Methode bietet Vorteile, erfordert aber viel Geduld und Aufmerksamkeit. Wer die speziellen Bedürfnisse der Pflanzen berücksichtigt, kann sich über eine hochwertige Ernte erfreuen.

pflanzen-kultivieren
Gemüse aus Samen zu ziehen, ist ein besonderes Erlebnis
AUF EINEN BLICK
Wie kultiviert man Pflanzen aus Samen?
Um Pflanzen aus Samen zu kultivieren, benötigen Sie nährstoffarme Anzuchterde, passende Anzuchtgefäße und die Kenntnis, ob die Pflanze ein Licht- oder Dunkelkeimer ist. Feuchtigkeit und Luftfeuchtigkeit sind ebenfalls wichtig für die erfolgreiche Keimung der Samen.

Welche Pflanzen für die Anzucht geeignet sind

Es ist üblich, dass ein- und zweijährige Arten über Samen kultiviert werden. Einjährige Exemplare durchlaufen während einer Vegetationsperiode ihren gesamten Entwicklungszyklus. Sommeranuelle Pflanzen keimen zwischen April und Mai. Sie kommen vom Spätsommer bis zum Herbst zur Samenreife. Winteranuelle Vertreter sprießen etwas später von Juni bis Juli und blühen im Spätherbst oder nach der Schneeschmelze im Frühjahr.

Lesen Sie auch

Zweijährige Pflanzen entwickeln im ersten Jahr meist eine Blattrosette dicht am Boden. Nach der Überwinterung investieren sie ihre Energie in die Ausbildung von Blüten, die bis zum nächsten Winter zur Fruchtreife kommen. Einjährige und zweijährige Kräuter eignen sich zur Samenzucht.

Samen kultivieren

Für die Anzucht empfiehlt sich eine nährstoffarme Anzuchterde, die Sie mit Sand auflockern. Verteilen Sie die Samen auf der Erde. Um sich später das Pikieren zu ersparen, sollten Sie kleine Kunststofftöpfe (2,00€ bei Amazon*) als Anzuchtgefäße nutzen und ein Korn in jedem Topf anziehen. Kokostabletten sind eine bequeme Alternative.

Licht- oder Dunkelkeimer

Jede Pflanze hat individuelle Ansprüche hinsichtlich den Keimbedingungen. Während einige Arten Licht für die Keimung benötigen, wachsen die Samen anderer Pflanzen nur unter dunklen Bedingungen. Letztere müssen Sie mit einer Schicht Erde bedecken. Bei Lichtkeimern ist es wichtig, dass diese offen auf dem Substrat liegen.

Pikieren

Heben Sie die Pflänzchen vorsichtig aus der Erde, indem Sie einen Pikierstab direkt neben die Pflanze in das Substrat stecken und die Wurzeln vorsichtig heraushebeln. Sortieren Sie kranke und schwache Exemplare aus und verwenden Sie nur die kräftigen Pflanzen. Beim Herausnehmen kommt es vor, dass Feinwurzeln abreißen oder beschädigt werden. Kleine Verletzungen sind nicht weiter schlimm, da sie die Pflanze zur Bildung neuer Wurzeln anregen.

Tipp

Setzen Sie die Pflanzen so tief in die neue Erde ein, dass die Keimblätter dicht über dem Substrat wachsen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die dünnen Stängel beim Gießen umknicken.

Pflege

Jedes Samenkorn benötigt Feuchtigkeit, damit der Überdauerungszustand überwunden und die Keimung angeregt wird. Handwarmes Wasser begünstigt ein schnelles Austreiben. Nutzen Sie eine Sprühflasche, um die Samenkörner nicht wegzusspülen.

Luftfeuchtigkeit bewahren:

  • Pflanztöpfe mit Klarsichtfolie abdecken
  • Kokostabletten im Mini-Gewächshaus platzieren
  • Gefäße nicht in die direkte Sonne stellen

Vorteile des Anziehens

Die Keimlinge wachsen unter optimalen Bedingungen und sind besser an die vorherrschenden Temperatur-, Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen angepasst. Sie haben einen Wachstumsvorsprung gegenüber gekaufter Topfware und sind früher für die Pflanzung im Freiland bereit. Auf diese Weise können Sie die gesamte Vegetationsperiode von März bis Oktober ausreizen.

Bilder: amenic181 / Shutterstock