Amaryllis

Stinkende Amaryllis? Ursachen, Lösungen und Vorbeugung

Amaryllis verströmt einen unangenehmen Geruch? Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen – von Wurzelfäule bis zu Pflegefehlern – und zeigt, wie Sie den Geruch beseitigen und Ihre Pflanze nachhaltig gesund erhalten.

Ursachen für den unangenehmen Geruch

Ein unangenehmer Geruch bei Ihrer Amaryllis kann verschiedene Ursachen haben. Häufig tritt dieser aufgrund von Wurzelfäule auf, die durch übermäßiges Gießen und Staunässe entsteht. Auch die Pilzkrankheit „Roter Brenner“ kann verantwortlich sein. Diese Pilzinfektion zeigt sich durch gelbe, braune und rote Verfärbungen der Blätter und kann im fortgeschrittenen Stadium den Pflanzengeruch negativ beeinflussen. Ein feuchtes Milieu durch übermäßiges Gießen schafft optimale Bedingungen für Pilze und Bakterien, die das Pflanzmaterial zersetzen und somit den unangenehmen Geruch verursachen.

Ein weiterer Grund kann ein unzureichender Wasserwechsel bei Amaryllis-Schnittblumen in Vasen sein. Wenn das Wasser nicht regelmäßig gewechselt wird, beginnen die Stiele zu faulen, was ebenfalls zu einer Geruchsbildung führt.

Auswirkungen der Wurzelfäule

Wurzelfäule beeinträchtigt die Gesundheit und Entwicklung Ihrer Amaryllis erheblich. Die betroffenen Wurzeln werden dunkelbraun und matschig, wodurch die Pflanze einen unangenehmen Geruch verströmt. Erste Symptome zeigen sich durch schlaff hängende Blüten oder gelbe Blätter. Da verfaultes Wurzelgewebe weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen kann, wird die Pflanze stark geschwächt und anfälliger für weitere Krankheiten und Schädlinge.

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Fortschreitende Wurzelfäule führt dazu, dass die Pflanze nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Energie zu produzieren oder zu speichern, was ihr Überleben gefährdet. Daher ist es entscheidend, frühzeitig Anzeichen von Wurzelfäule zu erkennen und umgehend zu handeln.

Maßnahmen zur Beseitigung des Geruchs

Um den unangenehmen Geruch Ihrer Amaryllis nachhaltig zu beseitigen, sollten Sie mehrere Schritte beachten:

1. Reinigung und Entfernung betroffener Pflanzenteile:

Nehmen Sie die Amaryllis aus dem Topf, befreien Sie die Zwiebel von Erde und alten Wurzeln und schneiden Sie faulende oder beschädigte Pflanzenteile mit einem sauberen, scharfen Messer ab. Entsorgen Sie alle entfernten Pflanzenteile im Hausmüll.

2. Abtrocknen der Zwiebel:

Lassen Sie die gereinigte Zwiebel mehrere Tage bei Raumtemperatur gut abtrocknen. Eine trockene Lagerung hilft, Restfeuchtigkeit zu entfernen und die Entstehung neuer Fäulnisherde zu verhindern.

3. Reinigung von Topf und Zubehör:

Reinigen Sie den Pflanztopf gründlich mit warmem Wasser und einem milden Reiniger, um Erdreste und Krankheitserreger zu entfernen. Dekorationsmaterialien wie Kies oder Blähton sollten ebenfalls gründlich durchgespült werden.

4. Verwendung von neuem Substrat:

Befüllen Sie den Topf mit frischer, gut durchlässiger Blumenerde, die eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Boden beinhaltet. Dies verhindert zukünftige Staunässe.

5. Angepasste Bewässerung:

Gießen Sie die Amaryllis nach dem Einpflanzen in mäßigen Mengen und erst, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist, um Staunässe zu minimieren.

6. Pflege von Schnittblumen:

Schneiden Sie die Stiele der Schnittblumen unter fließendem Wasser frisch an, reinigen Sie die Vase gründlich und füllen Sie frisches, abgekochtes Wasser mit einem Stück Holzkohle ein, um eine antibakterielle Wirkung zu erzielen. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig alle zwei Tage.

Richtiges Einpflanzen nach der Wurzelbehandlung

Der richtige Anbau nach der Wurzelbehandlung ist entscheidend, um Ihre Amaryllis zu retten:

1. Vorbereitung des Pflanzgefäßes:

  • Wählen Sie einen Topf, der groß genug ist, damit die Zwiebel genügend Platz hat. Stellen Sie sicher, dass der Topf ein Abzugsloch hat.
  • Legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden des Topfes an, um Staunässe zu vermeiden.

2. Einsetzen der Zwiebel:

  • Platzieren Sie die Amaryllis-Zwiebel mit dem oberen Drittel aus der Erde ragend.
  • Spreizen Sie die Wurzeln vorsichtig und füllen Sie den Topf mit weiterer Blumenerde auf.

3. Erste Wassergabe:

  • Nach dem Einsetzen der Zwiebel angießen, um die Erde zu setzen. Prüfen Sie danach, ob noch Erde nachgefüllt werden muss.

4. Lichtverhältnisse und Standort:

  • Stellen Sie den Topf an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

5. Wasserversorgung:

  • Gießen Sie die Amaryllis anfangs nur sparsam und vermeiden Sie Staunässe.

6. Pflege während des Wachstums:

Beobachten Sie regelmäßig das Wachstum der Amaryllis und passen Sie die Wassergaben entsprechend an.

Vorbeugung von Wurzelfäule

Zur langfristigen Gesundheit Ihrer Amaryllis sollten Sie bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen:

Wahl des richtigen Substrats

Pflanzen Sie Ihre Amaryllis in gut durchlässige Blumenerde und kombinieren Sie diese mit einer Drainageschicht aus Kies oder Blähton, um überschüssiges Wasser abzuleiten.

Pflanzgefäß und Standort

Wählen Sie einen Topf mit Abflusslöchern und leeren Sie den Untersetzer nach dem Gießen. Stellen Sie die Amaryllis an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort.

Angepasste Wässerung

Gießen Sie die Amaryllis nur dann, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Während der Wachstumsphase gießen Sie moderat, in der Ruhephase ist keine Bewässerung erforderlich.

Regelmäßige Kontrollen

Überprüfen Sie die Bodenfeuchtigkeit regelmäßig durch Einstechen eines Holzstäbchens. Entfernen Sie stehendes Wasser aus dem Untersetzer zeitnah.

Nährstoffversorgung

Vermeiden Sie eine stickstoffbetonte Düngung und bevorzugen Sie ausgewogene Dünger, um die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Krankheiten zu erhöhen.

Vorsicht bei neuen Pflanzen

Untersuchen Sie neue Pflanzen gründlich auf Frühstadien von Wurzelfäule, bevor Sie sie mit bestehenden Pflanzen zusammenstellen.

Besondere Vorsicht bei Amaryllis in der Vase

Bei der Pflege von Amaryllis-Schnittblumen in einer Vase sollten Sie Folgendes beachten:

Auswahl der richtigen Vase

Wählen Sie eine hohe, stabile Vase, um die schweren Blüten der Amaryllis zu stützen.

Wasserwechsel und Stielpflege

Wechseln Sie das Wasser alle zwei Tage, um die Ansammlung von Bakterien zu verhindern, die faulige Gerüche verursachen. Schneiden Sie den Stiel bei jedem Wasserwechsel frisch an und umwickeln Sie das Stielende mit einem Stück Klebeband, um ein Aufrollen zu verhindern.

Reinigung und Handhabung

Reinigen Sie die Vase gründlich, insbesondere wenn faulige Gerüche auftreten. Entfernen Sie matschige oder verfaulten Teile der Amaryllis und achten Sie darauf, dass die Vase stets sauber ist.

Temperatur und Standort

Stellen Sie die Vase an einen kühlen, aber hellen Ort, jedoch nicht direkt in die Sonne. Um die Lebensdauer der Blüten zu verlängern, stellen Sie die Vase nachts in einen kühleren Raum.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Schönheit und Frische Ihrer Amaryllis-Schnittblumen bewahren und den unangenehmen Geruch effektiv verhindern.

Bilder: Olesia Sarycheva / stock.adobe.com