Amaryllis pflegen: Blüte, Standort & Ruhephase erklärt
Die Amaryllis, auch bekannt als Ritterstern, begeistert mit ihren eindrucksvollen Blüten in der kalten Jahreszeit. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung und Pflege dieser beliebten Zimmerpflanze.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Amaryllis, auch als Ritterstern bekannt, bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine ideale Temperatur für die Kultivierung liegt zwischen 20° und 25° Celsius, wobei die Pflanze keinen Zugluft ausgesetzt werden sollte.
Während der unterschiedlichen Vegetationsphasen stellt die Amaryllis verschiedene Ansprüche an den Standort:
- Blühphase (Winter): Stellen Sie die Amaryllis auf eine helle Fensterbank bei Tagestemperaturen um 20° Celsius und Nachttemperaturen von bis zu 16° Celsius. Ein kühlerer Standort verlängert die Blütezeit.
- Wachstumsphase (Frühjahr bis Sommer): In dieser Phase benötigt die Pflanze viel Licht und sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Platz, beispielsweise auf einem Balkon oder einer Terrasse stehen. Tagestemperaturen zwischen 24° und 26° Celsius sind optimal. Ab Mai kann die Amaryllis ins Freiland, wobei sie halbschattig und frostfrei stehen sollte.
- Ruhephase (Herbst): Ab August/September braucht die Amaryllis einen kühlen, dunklen Ort bei etwa 16° Celsius, wie einen frostfreien Keller.
Unabhängig von der Phase ist auf eine gleichmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung zu achten, um Staunässe zu vermeiden. Ein durchlässiges Substrat und regelmäßiges Drehen der Pflanze fördern ein gleichmäßiges Wachstum.
Amaryllis pflegen
Die Pflege der Amaryllis erfordert genaue Kenntnis über ihren Wachstumszyklus. Während der Blütezeit von Dezember bis Februar sollten Sie mäßig gießen und vorzugsweise über den Untersetzer bewässern. Halten Sie die Erde leicht feucht, indem Sie sie zwischen den Wassergaben antrocknen lassen.
Nach der Blüte beginnt die Wachstumsphase. Entfernen Sie vertrocknete Blütenstiele und stellen die Pflanze an einen sonnigen Standort. Erhöhen Sie die Wassermenge schrittweise und düngen Sie alle zwei Wochen mit Flüssigdünger.
Im Sommer kann die Amaryllis ins Freie. Achten Sie auf einen halbschattigen Standort und regelmäßige Wassergaben und Düngungen bis August. Ab diesem Zeitpunkt reduzieren Sie die Wassergaben und stellen das Düngen ganz ein, um die Pflanze auf die Ruhephase vorzubereiten.
Während der Ruhephase im Herbst wird die Pflanze an einem kühlen, dunklen Ort gestellt und nicht gegossen. Sobald der Blütenschaft im November sichtbar wird, pflanzen Sie die Zwiebel in frische Blumenerde und erhöhen die Wassergaben allmählich.
Wuchs
Die Amaryllis ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die durch eine Zwiebel als Speicherorgan gekennzeichnet ist. Diese Zwiebel liefert der Pflanze die benötigten Nährstoffe während Trockenperioden. Die Amaryllis erreicht eine Höhe von 70 bis 100 Zentimetern.
Während der Blütezeit entwickelt die Amaryllis bis zu 80 Zentimeter lange hohle Blütenschäfte, die drei bis vier große, trichterförmige Blüten tragen. Nach der Blütephase bilden sich lange, riemenartige Blätter, die in einer zweizeiligen Anordnung wachsen. Die Pflanze zieht sich in der Ruhephase im Herbst vollständig zurück.
Blüte
Im Winter bringt jede Zwiebel ein bis zwei Blütenschäfte hervor, die bis zu 80 cm hoch werden. Jeder Schaft trägt drei bis vier große Trichterblüten, deren Farben von Rot, Rosa und Weiß bis hin zu Gelb und mehrfarbig gestreift reichen.
Die Blüten zeichnen sich durch ihre hohlen Stiele und ihre Vielfalt an Farben und Formen aus. Der Blütenstand kann einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Einige Sorten haben gefüllte Blüten, was die Vielfalt noch erhöht. Diese farbenprächtigen Blüten sind auch als Schnittblumen sehr beliebt.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für Amarylliszwiebeln ist von September bis Februar, wobei November ideal ist. Weichen Sie die Wurzeln der Zwiebel vor dem Einpflanzen einen halben Tag lang in Wasser ein.
Für das Einpflanzen:
- Verwenden Sie ein stabiles Pflanzgefäß.
- Nutzen Sie durchlässige Blumenerde.
- Setzen Sie die Zwiebel so ein, dass etwa zwei Drittel in der Erde sind, das obere Drittel und der Hals der Zwiebel jedoch herausragen.
- Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie zunächst nicht.
Stellen Sie die Zwiebel an einen kühlen, dunklen Ort und warten Sie auf den Austrieb. Sobald neue Blätter und Blütenstängel sichtbar werden, beginnen Sie mit vorsichtigen Wassergaben.
Blätter
Nach der Blütezeit entwickelt die Amaryllis lange, riemenartige Blätter in einem kräftigen Grün. Diese Blätter sind einfach und parallelnervig. Im Herbst zieht sich die Pflanze vollständig zurück und bildet keine neuen Blätter oder Blütenschäfte aus.
Die Blätter sind ein Indikator für die Pflanzengesundheit. Kräftiges Grün zeigt eine gute Nährstoffversorgung an, während schlaffe oder vergilbte Blätter auf Pflegefehler hinweisen können.
Amaryllis richtig schneiden
Der richtige Schnitt unterstützt das Wachstum und die Blüte der Amaryllis:
- Nach dem Verblühen die welkenden Blütenstiele tief am Grund abschneiden, um die Samenbildung zu verhindern.
- Den Blütenschaft erst entfernen, wenn er vollständig verwelkt ist.
- Schneiden Sie die grünen Blätter niemals, solange sie noch grün sind. Entfernen Sie die Blätter erst nach vollständigem Eintrocknen.
Da Amaryllis giftig sind, tragen Sie beim Schneiden immer Gartenhandschuhe.
Amaryllis vermehren
Am einfachsten lässt sich die Amaryllis durch Tochterzwiebeln vermehren. Diese entstehen, wenn die Pflanze im Sommer optimale Bedingungen hat. Trennen Sie die Tochterzwiebeln nach der Ruhephase vorsichtig von der Mutterzwiebel und pflanzen Sie sie in eigene Töpfe.
Eine aufwändigere Methode ist die Vermehrung durch Samen. Nach erfolgreicher Bestäubung werden die Samen in nährstoffarmer Erde ausgesät und an einem hellen Ort auf der Fensterbank platziert.
Sorten & Arten
Die Amaryllis bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sorten:
- Amaryllis ‚Sweet Nymph‘: Zartrosa, gefüllte Blüten, bis zu 40 cm hoch.
- Amaryllis ‚Benfica‘: Tiefrote, prächtige Blüten, bis zu 20 cm Durchmesser.
- Amaryllis ‚Jewel‘: Gefüllte, reinweiße Blüten mit langer Blütezeit.
- Cybister-Typen: Schmale Blütenblätter, filigranes Erscheinungsbild.
- Großblumige Ritterstern-Hybriden: Beeindruckende Blüten, vielfältige Farben.
Achten Sie beim Kauf auf gesunde, feste Zwiebeln ohne sichtbare Schäden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Im Herbst beginnt die Ruhephase der Amaryllis. Entfernen Sie die Zwiebel aus der Erde und befreien Sie sie von Wurzelresten. Lagern Sie die Zwiebel an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort bei 10 bis 16 Grad Celsius.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Zwiebel nach dem Eintrocknen der Blätter aus der Erde nehmen.
- Zwiebel reinigen und an kühlem, dunklem Ort lagern.
- Im November in frische Blumenerde umtopfen und leicht feucht halten.
- Mit sichtbarem Blütenschaft an einen hellen Ort stellen und Wassergaben erhöhen.
Diese Pflege sichert eine kräftige Blüte im nächsten Jahr.
Krankheiten & Schädlinge
Die Amaryllis kann von Schädlingen und Krankheiten befallen werden:
- Roter Brenner: Pilzerkrankung, sichtbar durch rotbraune Flecken. Behandlung durch Kupferlösung.
- Woll- und Schildläuse: Besonders im Winter, heilbar mit handelsüblichen Präparaten.
- Weichhautmilben, Thripse, Narzissenfliegen: Regelmäßige Kontrolle und spezielle Insektizide sind notwendig.
Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Verwendung von durchlässigem Substrat und das Gießen über den Untersetzer.
Häufig gestellte Fragen
Warum wird die Amaryllis auch Ritterstern genannt?
Die Bezeichnung „Ritterstern“ ist ein Trivialname, der sich aufgrund der eindrucksvollen und edlen Blüten der Amaryllis entwickelt hat. Der wissenschaftliche Name der Gattung, Hippeastrum, resultiert aus einem langjährigen botanischen Konflikt, der erst 1987 beigelegt wurde.
Was ist der „Rote Brenner“ und wie kann man ihn bekämpfen?
Der Rote Brenner ist eine Pilzerkrankung (Stagonospora curtisii), die sich durch rotbraune Flecken auf der Pflanze und den Zwiebeln zeigt. Befallene Stellen werden weich und beginnen zu faulen. Zur Bekämpfung kann die Zwiebel für etwa eine Stunde in eine Kupferlösung getaucht werden. Zur Vorbeugung sollte man die Amaryllis nur über den Untersetzer gießen und ein sehr durchlässiges Topfsubstrat verwenden.
Worin liegt die Besonderheit der Blütenschäfte der Amaryllis?
Die Blütenschäfte der Amaryllis sind hohl und können bis zu 80 cm hoch werden. Jeder Schaft trägt drei bis vier trichterförmige, große Blüten, deren Farbpalette von Rot über Rosa bis hin zu Weiß und Gelb reicht. Diese hohlen Blütenschäfte sind ein charakteristisches Merkmal der Amaryllis.
Welche Amaryllis-Sorten sind besonders empfehlenswert?
Zu den empfehlenswerten Sorten gehören:
- ‚Sweet Nymph‘: Zartrosa, gefüllte Blüten.
- ‚Benfica‘: Tiefrote, große Blüten.
- ‚Jewel‘: Reinweiße, gefüllte Blüten.
- Cybister-Typen: Schmale, filigrane Blütenblätter.
- Großblumige Hybriden: Eindrucksvolle Blüten in vielfältigen Farben.
Diese Sorten zeichnen sich durch ihre besonderen Blütenformen und -farben aus und sind ideal für die Kultivierung als Zimmerpflanze.