Amaryllis

Amaryllis: Überraschend giftig – Das sollten Sie wissen!

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Die Amaryllis, bekannt für ihre Schönheit, birgt in allen Pflanzenteilen giftige Substanzen. Dieser Artikel informiert über die Risiken für Mensch und Tier und gibt Tipps zur sicheren Handhabung und Vorbeugung von Vergiftungen.

Ritterstern giftig
Das meiste Gift enthalten die Zwiebeln der Amaryllis

Giftigkeit der Amaryllis: Alle Pflanzenteile sind gefährlich

Die Amaryllis, auch als Ritterstern bekannt, ist in all ihren Teilen giftig. Besonders hohe Konzentrationen der toxischen Alkaloide finden sich in der Zwiebel. Bereits der Verzehr von wenigen Gramm kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen und im schlimmsten Fall tödlich enden. Um Risiken zu minimieren, sollten Sie die Amaryllis außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufstellen. Verwechslungen mit essbaren Zwiebeln sind besonders gefährlich und müssen vermieden werden.

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Die Amaryllis enthält Alkaloide wie Lycorin, die auf das Nervensystem wirken und Lähmungen, Krämpfe sowie Herzrhythmusstörungen auslösen können. Weitere Substanzen wie Caranin und Undulatin verursachen Schleimhautreizungen und Verdauungsstörungen. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft sollte ebenfalls vermieden werden, da er Hautreizungen und Schwellungen hervorrufen kann. Beim Umgang mit der Pflanze ist das Tragen von Handschuhen ratsam.

Gefährdung für Haustiere: Hunde, Katzen und Kleintiere

Die Amaryllis stellt eine erhebliche Gefahr für Haustiere wie Hunde, Katzen und Kleintiere dar. Bereits minimale Mengen können zu schweren Vergiftungen führen.

Symptome einer Vergiftung bei Haustieren

Sollte Ihr Haustier Teile der Amaryllis fressen oder sein Maul damit in Berührung kommen, können folgende Symptome auftreten:

  • Erbrechen und Durchfall
  • Starker Speichelfluss
  • Benommenheit und Zittern
  • Krämpfe und Lähmungen
  • Herzrhythmusstörungen

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Vergiftung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Haustier Teile der Amaryllis gefressen hat, sollten Sie sofort handeln:

  1. Entfernen Sie verbliebene Pflanzenteile aus dem Maul des Tieres.
  2. Kontaktieren Sie sofort Ihren Tierarzt oder eine nahegelegene Tierklinik.
  3. Bringen Sie Ihr Tier unverzüglich zur ärztlichen Versorgung.

Vorbeugende Maßnahmen

Um eine Vergiftung Ihrer Haustiere zu verhindern, können Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:

  • Stellen Sie die Amaryllis außer Reichweite Ihrer Haustiere auf.
  • Bieten Sie Ihren Katzen ausreichend Katzengras an, um ihr Kaubedürfnis zu stillen.
  • Verzichten Sie möglichst ganz auf giftige Pflanzen, wenn Sie Haustiere halten.

Behandlung einer Amaryllis-Vergiftung

Die Behandlung einer Amaryllis-Vergiftung hängt von den Symptomen und der aufgenommenen Giftstoffmenge ab. Im Notfall sollten Sie sofort tierärztliche Hilfe aufsuchen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Entfernen Sie alle sichtbaren Pflanzenteile aus dem Maul des Tieres und spülen Sie bei Hautkontakt die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser.
  2. Informieren Sie den Tierarzt über die Vergiftung und bringen Sie, wenn möglich, ein Stück der Pflanze zur Identifizierung mit.
  3. Der Tierarzt kann Erbrechen auslösen, um verbleibende Giftstoffe aus dem Magen zu entfernen.
  4. Intravenöse Flüssigkeiten helfen, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den Kreislauf zu stabilisieren.
  5. Die Gabe von Aktivkohle kann helfen, die Toxine im Magen-Darm-Trakt zu binden.
  6. Krampflösende und organschützende Medikamente lindern Krämpfe und schützen Leber und Nieren.
  7. Weiterhin wird der Tierarzt je nach Zustand des Tieres unterstützende Maßnahmen ergreifen, wie die Überwachung der Herz- und Atemfunktion.

Vorbeugung einer Vergiftung

Um eine Vergiftung durch die Amaryllis zu vermeiden, sollten Sie umfassende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, insbesondere wenn Kinder oder Haustiere in Ihrem Haushalt leben. Hier sind einige praktische Tipps zur Minimierung der Risiken:

  1. Platzieren Sie die Amaryllis an einem Ort, der für Kinder und Haustiere unerreichbar ist. Hängende Töpfe oder erhöhte Regale bieten sich hierfür an.
  2. Überlegen Sie, ob Sie auf giftige Zimmerpflanzen wie die Amaryllis ganz verzichten können, wenn Sie Tiere oder kleine Kinder haben.
  3. Bieten Sie Ihren Katzen alternative Pflanzen wie Katzengras an, um ihr natürliches Kaubedürfnis nachzukommen.
  4. Achten Sie darauf, dass Blumenwasser der Amaryllis für Tiere unzugänglich bleibt.
  5. Kennzeichnen Sie die Amaryllis klar, um Verwechslungen mit essbaren Zwiebeln zu vermeiden.
  6. Tragen Sie beim Umgang mit der Amaryllis stets Handschuhe und entfernen Sie abgeschnittene Pflanzenteile sofort aus dem Wohnbereich.

Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen beachten, können Sie das Risiko einer Vergiftung durch die Amaryllis erheblich reduzieren und eine sicherere Umgebung für Ihre Familie und Haustiere schaffen.

Bilder: lillisphotography / iStockphoto