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Amaryllispflege im Herbst meistern: Wichtige Tipps & Tricks

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Die Amaryllis verzaubert mit ihren prächtigen Blüten im Winter. Um die Zwiebel auf die nächste Blüte vorzubereiten, benötigt sie im Herbst eine Ruhephase. Dieser Artikel erläutert die notwendigen Schritte zur optimalen Pflege der Amaryllis im Herbst.

Ritterstern Pflege im Herbst
Die Pflege im Herbst ist besonders wichtig, um die Amaryllis auf die Blüte vorzubereiten

Ruhephase einleiten: Wassergaben reduzieren

Der Übergang in die Ruhephase der Amaryllis beginnt beim Eintreffen des Spätsommers. Ende Juli bis Anfang August sollten Sie die Wassermenge allmählich reduzieren. Dies hilft der Amaryllis, sich auf die bevorstehende Ruhephase vorzubereiten, indem sie ihre Aktivität herunterfährt und Nährstoffe in die Zwiebel zurückzieht. Gießen Sie schrittweise weniger, um die Erde nur minimal feucht zu halten. Spätestens ab Anfang September sollten Sie das Gießen komplett einstellen. In dieser Zeit benötigt die Pflanze keinen Dünger. Die reduzierte Feuchtigkeit simuliert die Trockenbedingungen ihrer natürlichen Umgebung und trägt zur optimalen Regeneration der Zwiebel bei.

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Nährstoffversorgung stoppen

Ab Ende August sollten Sie die Düngung Ihrer Amaryllis vollständig einstellen. Zu diesem Zeitpunkt bereitet sich die Pflanze auf ihre Ruhephase vor und benötigt keine zusätzlichen Nährstoffe mehr. Weitere Düngergaben würden unnötig Wachstum anregen, wodurch die Umstellung zur Ruhephase erschwert wird. Verzichten Sie bis zum Beginn der neuen Wachstumsphase im Frühling auf Dünger. Dies hilft der Zwiebel, ihre Energie effizient für die kommende Blüteperiode zu speichern und zu nutzen.

Blätter entfernen: Den richtigen Zeitpunkt abwarten

Im Herbst beginnt die Amaryllis, ihre Blätter zu verlieren, was für den Eintritt in die Ruhephase typisch ist. Warten Sie, bis die Blätter vollständig vergilbt und eingetrocknet sind, bevor Sie sie entfernen, da die Zwiebel bis dahin noch Nährstoffe aus den Blättern zieht. Wenn die Blätter abgestorben sind, können Sie diese vorsichtig abziehen, um Beschädigungen der Zwiebel zu vermeiden.

Optimaler Aufbewahrungsort: Dunkel und kühl

Ein optimaler Standort für die Ruhephase der Amaryllis ist sowohl dunkel als auch kühl mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius. Geeignete Orte sind zum Beispiel ungeheizte Kellerräume, Garagen oder ein frostfreies Gartenhaus. Achten Sie darauf, dass die Amaryllis vor direktem Lichteinfall geschützt ist. Eine gute Belüftung ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Halten Sie die Zwiebel trocken, um Fäulnis zu verhindern.

Zwiebel einpacken: Schutz vor Austrocknung

Nach dem Entfernen der Blätter und dem Reinigen der Zwiebel ist es wichtig, die Amaryllis-Zwiebel vor dem Austrocknen zu schützen. Wickeln Sie die Zwiebel dazu in Zeitungspapier oder eine Papiertüte, um sie trocken und lichtgeschützt zu lagern. Alternativ können Sie die Zwiebel auch in trockenes Torfmoos einbetten. Achten Sie darauf, dass der Lagerort kühl und gut belüftet ist, mit Temperaturen zwischen 4 und 10 Grad Celsius. Kontrollieren Sie die Zwiebel während der Lagerung regelmäßig auf Fäulnis oder andere Anzeichen von Schädigungen.

Ruhephase: Die richtige Dauer

Die Ruhephase der Amaryllis sollte je nach Pflegebedingungen zwischen acht und zwölf Wochen dauern. Diese Phase beginnt typischerweise Ende August und endet Anfang bis Mitte November. Während dieser Zeit ruht die Zwiebel an einem kühlen, dunklen Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius. Stellen Sie sicher, dass die verbleibenden Blätter welken und diese erst entfernen, wenn sie vollständig eingetrocknet sind. In dieser Periode wird die Zwiebel nicht gegossen, um eine optimale Regeneration zu gewährleisten und die Energie für die nächste Wachstums- und Blütephase zu speichern.

Wiedereinpflanzen: Den richtigen Zeitpunkt wählen

Das Wiedereinpflanzen der Amaryllis zehn bis zwölf Wochen vor dem gewünschten Blühtermin ist entscheidend. Idealerweise erfolgt dies im November, um eine pünktliche Blüte zur Weihnachtszeit zu ermöglichen. Wählen Sie dazu einen Topf, der rundherum mindestens zwei Zentimeter Platz zur Zwiebel lässt, und befüllen Sie diesen mit gut durchlässiger Blumenerde. Vor dem Einpflanzen sollten Sie die Zwiebel etwa fünf Stunden in handwarmes Wasser legen, um sie aufzuwecken und das Wurzelwachstum zu fördern. Setzen Sie die Zwiebel anschließend so in den Topf, dass die obere Hälfte aus der Erde herausschaut. Gießen Sie leicht an und stellen Sie den Topf an einen kühlen, dunklen Ort. Beginnen Sie erst mit moderaten Wassergaben, wenn der Blütenschaft eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht hat.

Wassergaben: Langsam steigern

Nachdem Sie die Amaryllis-Zwiebel zum Austreiben gebracht haben, gießen Sie zunächst vorsichtig, um Fäulnis zu vermeiden. Sobald sich der Blütenschaft zeigt, erhöhen Sie die Wassergaben schrittweise, bis sich die Blüten vollständig entfalten. Besonders bewährt hat sich die Wassergabe über einen Untersetzer, damit die Wurzeln das nötige Wasser aufnehmen können, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie kalkarmes Wasser und gießen Sie es neben die Zwiebel, um sie nicht zu befeuchten.

Düngen: Nach dem Austrieb beginnen

Nach dem Austrieb Ihrer Amaryllis sollten Sie etwa ab Ende Februar mit dem Düngen beginnen, wenn sich die Blätter entwickelt haben. Verwenden Sie einen Flüssigdünger, der speziell für Blühpflanzen geeignet ist. Mischen Sie den Dünger gemäß den Herstellerangaben mit dem Gießwasser und geben Sie ihn alle zwei bis drei Wochen. Dieser Rhythmus hilft der Zwiebel, ihre Energiereserven aufzufüllen und die nötigen Nährstoffe zu speichern.

Sobald die Frostgefahr vorüber ist, können Sie Ihre Amaryllis ins Freie stellen. Ein halbschattiger Standort im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon ist ideal. Düngen Sie in dieser Zeit weiterhin regelmäßig und passen Sie die Wassergaben der Witterung an, um die Blätter kräftig wachsen zu lassen. Im Herbst, ab Anfang August, sollten Sie das Düngen einstellen, um die Pflanze auf die kommende Ruhephase vorzubereiten.

Standort: Hell und warm

Während der Blütezeit im Winter sollten Sie Ihrer Amaryllis einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz anbieten. Ideal ist eine Fensterbank, auf der das Licht gefiltert wird, um die Blüten vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen und Verbrennungen zu vermeiden. Die Raumtemperatur sollte zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen, da die Blüten bei diesen Temperaturen länger halten. Um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern, drehen Sie den Topf regelmäßig, sodass sich der Blütenschaft nicht zu stark in eine Richtung neigt.

Beachten Sie diese Pflegetipps, um Ihre Amaryllis gut durch Herbst und Winter zu bringen und sich an ihren prachtvollen Blüten zu erfreuen.

Bilder: alicjane / iStockphoto