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Zimmerpflanzen im Wasser kultivieren: Vorteile & Tipps

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Die Wasserkultur bietet eine faszinierende Alternative zur herkömmlichen Haltung von Zimmerpflanzen in Erde. Dieser Artikel erläutert, welche Pflanzenarten sich für die Wasserkultur eignen, wie Sie sie richtig einsetzen und pflegen, um ein gesundes Wachstum und eine ansprechende Optik zu gewährleisten.

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Zimmerpflanzen im Wasserglas sind eine besondere Attraktion

Geeignete Pflanzenarten für die Wasserkultur

Bei der Auswahl von Zimmerpflanzen für die Wasserkultur sollten Sie vor allem Arten berücksichtigen, die ein starkes Wurzelwerk entwickeln und Feuchtigkeit gut vertragen. Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) aus tropischen Regionen und bestimmte andere tropische Pflanzenarten haben sich als ideal erwiesen.

Hier finden Sie einige Beispiele für geeignete Pflanzen:

  • Anthurie (Flamingoblume): Mit ihren auffälligen Blüten und kräftigen Wurzeln ist die Anthurie eine hervorragende Wahl für die Wasserkultur. Insbesondere in großen, runden Glasgefäßen kommt ihre Schönheit zur Geltung.
  • Monstera: Die Monstera, bekannt für ihre tief geschlitzten Blätter, passt sich gut an die Bedingungen der Wasserkultur an und bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Philodendron: Philodendren gibt es in einer Vielzahl von Arten mit unterschiedlichen Blattformen und -farben. Sie alle gedeihen sehr gut in Wasserkulturen.
  • Clusia: Diese robuste Pflanze entwickelt im Wasser ein interessantes Wurzelwerk und eignet sich auch für die Kombination mit Wasserpflanzen.
  • Ficus benjamina (Birkenfeige): Bei ausreichender Beleuchtung kann auch der Ficus benjamina in Wasserkulturen gedeihen, wobei ein langsames Wachstum zu erwarten ist.
  • Grünlilie: Dank ihrer luftreinigenden Eigenschaften und der einfachen Vermehrung ist die Grünlilie eine unkomplizierte Wahl für die Wasserkultur.
  • Orchideen: Einige Orchideenarten eignen sich ebenfalls gut für die Kultur im Wasser, da sie in der Natur als Epiphyten leben und Luftfeuchtigkeit aus ihrer Umgebung ziehen.

Junge Pflanzen mit kräftigem Wurzelwerk sind besonders gut geeignet, da sie sich leichter an die neuen Bedingungen anpassen können. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Pflanzen für ein Leben ausschließlich im Wasser geeignet sind. Pflanzen mit dicken, verholzten Stämmen oder solche, die Staunässe schlecht vertragen, wie Yucca oder Glückskastanie, sollten vermieden werden, da sie leicht faulen können.

Vorbereitungen für die Wasserkultur

Vorbereitungen für die Wasserkultur

Ein transparentes Gefäß erleichtert die Beobachtung des Wurzelwachstums in der Wasserkultur

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Wasserkultur. Beachten Sie die folgenden Schritte:

  • Auswahl des Gefäßes: Wählen Sie ein wasserdichtes Gefäß mit einer breiten Öffnung, um das Einsetzen und Herausnehmen der Pflanze zu erleichtern. Transparente Glasgefäße sind ideal, da sie Einblick in das Wurzelwerk und eine direkte Beobachtung des Wachstums ermöglichen. Vermeiden Sie Materialien wie Kupfer und Messing, da diese mit dem Dünger reagieren und die Wasserqualität beeinträchtigen könnten.
  • Wasserqualität: Verwenden Sie idealerweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, das mindestens 24 Stunden stehen gelassen wurde, um Chlor und andere Chemikalien ausdampfen zu lassen. Zimmerwarmes Wasser ist dabei zu bevorzugen, um den Pflanzen Stress zu ersparen.
  • Stabilisierung: Um die Pflanze im Gefäß zu stabilisieren, füllen Sie das Gefäß zu etwa drei Vierteln mit Wasser und ergänzen Sie es nach Bedarf mit Kies, Sand oder dekorativen Steinen. Diese geben der Pflanze zusätzlichen Halt und wirken optisch ansprechend.

Pflanzen ins Wasser setzen

Pflanzen ins Wasser setzen

Mineralwasser ist optimal für die Hydrokultur

Um Ihre Pflanzen erfolgreich in Wasser zu setzen, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Vorbereitung der Pflanze: Bevor Sie die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf nehmen, sollten Sie sie einige Tage nicht gießen. Entfernen Sie anschließend vorsichtig die Pflanze und befreien Sie den Wurzelballen so gut wie möglich von der Erde. Nutzen Sie einen lauwarmen Wasserstrahl, um die letzten Erdreste abzuwaschen.
  2. Inspektion und Schnitt der Wurzeln: Untersuchen Sie die Wurzeln gründlich auf Schäden oder Fäulnis. Beschädigte und verfaulte Wurzeln sollten entfernt werden. Lassen Sie die verbliebenen Wurzeln 1-2 Tage antrocknen, damit eventuelle Schnittwunden verheilen können, bevor die Pflanze in Wasser gesetzt wird.
  3. Auswahl des Wassers: Verwenden Sie zum Einsetzen der Pflanze bevorzugt Mineralwasser, da es reich an Mineralien ist, die das Wachstum fördern. Vermeiden Sie Leitungswasser, da es für die Pflanzenentwicklung nicht optimal sein kann.
  4. Bereitstellung des Gefäßes: Füllen Sie eine geeignete Vase oder ein anderes Glasgefäß bis zur Hälfte mit dem ausgewählten Mineralwasser. Achten Sie bei der Wahl des Gefäßes auf eine Form, die den Halt der Pflanze unterstützt und die Wurzeln im Wasser gut zur Geltung bringt.
  5. Positionierung der Pflanze: Platzieren Sie die Pflanze so im Gefäß, dass ausschließlich die Wurzeln vom Wasser bedeckt sind. Achten Sie darauf, den Stamm oder die Blätter der Pflanze nicht ins Wasser zu tauchen, um Fäulnisprozesse zu vermeiden.
  6. Zusatz von Aktivkohle: Um die Frische des Wassers zu verlängern und Algenbildung zu verhindern, können Sie ein Stück frische Holzkohle zum Wasser hinzufügen. Dies hält das Wasser sauber und reduziert die Notwendigkeit häufiger Wasserwechsel.

Pflege von Wasserpflanzen

Eine regelmäßige Pflege ist essenziell, um Wasserpflanzen gesund und schön zu halten.

  • Wasserwechsel: Erneuern Sie das Wasser in den Gefäßen alle 7 bis 10 Tage, um eine saubere Umgebung zu gewährleisten und Algenbildung sowie die Ansammlung von Bakterien zu vermeiden.
  • Düngung: Geben Sie nach jedem Wasserwechsel einen Tropfen Flüssigdünger hinzu, um Ihre Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Achten Sie auf die Reaktion der Pflanzen und passen Sie die Düngermenge entsprechend an, wenn die Blätter gelbliche oder bläulich-grüne Färbungen zeigen.
  • Standort: Platzieren Sie die Wasserpflanzen an einem hellen Standort mit indirektem Sonnenlicht. Vermeiden Sie Orte mit Zugluft oder direkter Heizungsluft, da diese das Wachstum beeinträchtigen können.
  • Beobachtung: Überwachen Sie Ihre Pflanzen auf Anzeichen von Nährstoffmangel oder Überdüngung. Gelbliche Blätter deuten auf Nährstoffmangel hin, während bläulich-grüne Blätter für Überdüngung stehen. Passen Sie die Düngermenge entsprechend der Beobachtungen an.
  • Schneiden: Um die Gesundheit und das ästhetische Erscheinungsbild zu erhalten, entfernen Sie regelmäßig abgestorbene oder vergilbte Blätter. Dadurch wird auch das Wachstum neuer Blätter angeregt.

Die Anforderungen verschiedener Wasserpflanzen können variieren. Es ist immer ratsam, sich spezifisch über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart zu informieren, um eine optimale Pflege zu gewährleisten.

Bilder: tete_escape / Shutterstock