Zimmerpflanzen

Hydrokultur: Optimale Bedingungen für Zimmerpflanzen

Hydrokultur ist eine saubere und effiziente Methode, um Zimmerpflanzen ohne Erde zu kultivieren. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, die geeigneten Pflanzen und die richtige Pflege für eine erfolgreiche Hydrokultur.

Was ist Hydrokultur?

Hydrokultur ist eine pflegeleichte Alternative zur traditionellen Erd-Kultivierung

Was ist Hydrokultur?

Hydrokultur, auch als Hydroponik bekannt, nutzt ein anorganisches Substrat wie Blähton oder Pflanzton, um Pflanzen ohne Erde zu kultivieren. Das Wasser übernimmt dabei die zentrale Rolle und wird mit essenziellen Nährstoffen angereichert, die direkt den Pflanzenwurzeln zugeführt werden. Ein Wasserstandsanzeiger hilft, den Wasserbedarf der Pflanzen zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Wurzeln stets ausreichend feucht bleiben.

Das Konzept besteht aus einem Innentopf mit Drainagelöchern, der in einen wasserdichten Übertopf eingesetzt wird. Der Innentopf dient der Befestigung der Pflanzenwurzeln durch das Substrat. Diese Methode ist besonders vorteilhaft für Wohnräume und Büros, da sie weniger Schädlinge anzieht, keine Staubentwicklung durch Erde verursacht und insgesamt pflegeleichter ist.

Vorteile der Hydrokultur

Hydrokultur ermöglicht platzsparendes Wachstum und eine saubere Umgebung ohne Schädlinge

Vorteile der Hydrokultur

Hydrokultur bietet zahlreiche Vorteile:

  • Wassereffizienz und Kontrolle: Mit einem Wasserstandsanzeiger (15,00€ bei Amazon*) wird die Gefahr von Überwässerung oder Austrocknung minimiert. Dies ist besonders praktisch, wenn Sie im Urlaub sind, da die Wasserversorgung auch bei Abwesenheit gesichert ist.
  • Optimale Nährstoffversorgung: Pflanzen haben ständig Zugang zu den benötigten Nährstoffen im Wasser, was zu gesünderem Wachstum führt. Überdüngung wird vermieden, da die Pflanzen nur das aufnehmen, was sie benötigen.
  • Hygiene und Sauberkeit: Da keine Erde verwendet wird, bleibt Ihre Umgebung sauberer und es gibt weniger Schmutz und Allergene. Substrate wie Blähton lassen sich leicht reinigen und wiederverwenden.
  • Weniger Schädlinge und Krankheiten: Ohne Erde entfallen viele Bodenparasiten und Schädlinge, was den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln verringert und das Risiko von Pflanzenkrankheiten senkt.
  • Platzsparendes Wachstum: Die Pflanzen können dichter gepflanzt werden, was besonders nützlich für vertikale Gärten oder kleine Wohnungen ist.
  • Einfacheres Umtopfen und Pflege: Das Umtopfen ist sauberer und einfacher, und der Pflegeaufwand verringert sich durch selteneres Gießen und weniger Düngereinsatz.
  • Erhöhte Luftfeuchtigkeit: Die Verdunstung des Wassers aus dem Reservoir trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei.

Lesen Sie auch

Geeignete Pflanzen für die Hydrokultur

Pflanzen wie Grünlilien und Efeututen sind ideal für Hydrokultur geeignet

Geeignete Pflanzen für die Hydrokultur

Viele Pflanzen eignen sich für Hydrokultur. Hier einige Beispiele:

Schattenverträgliche Pflanzen

Helle Standorte

  • Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis): Bevorzugt gut beleuchtete Plätze ohne direkte Sonne.
  • Peperomia: Dekorativ mit vielfältigen Blattmusterungen, ideal für die Fensterbank.

Tropische Pflanzen

  • Fensterblatt (Monstera deliciosa): Sorgt für tropisches Flair und gedeiht besonders gut in Hydrokultur.
  • Philodendron: Größere Blätter und pflegeleicht.

Feuchtigkeitsliebende Pflanzen

Pflegeleichte und robuste Pflanzen

  • Drachenbaum (Dracaena): Robust und wenig anfällig für Pflegefehler.
  • Dieffenbachie (Dieffenbachia seguine): Leicht zu pflegen und dekorativ, ähnlich wie Calathea.

Blumige Akzente

  • Flammendes Käthchen (Kalanchoe): Pflegeleicht und blühfreudig, sorgt für farbige Akzente.
  • Flamingoblume: Exotisch und farbenfroh.

Hydrokultur Töpfe und Zubehör

Für den Erfolg in der Hydrokultur sind spezifische Töpfe und Zubehör notwendig:

  • Kulturtöpfe: Diese Kunststofftöpfe mit Drainagelöchern halten die Pflanzen und das Substrat.
  • Übertöpfe: Diese wasserdichten Gefäße dienen als Wasserreservoir. Sie entsprechen verschiedenen Materialien und enthalten den Wasserstandsanzeiger.
  • Blähton: In verschiedenen Korngrößen erhältlich, dient er als Substrat und muss vor Gebrauch gereinigt werden.
  • Wasserstandsanzeiger: Zeigt den Wasserbedarf der Pflanze an und verhindert Über- und Unterwässerung.
  • Hydrokultur-Dünger: Wird dem Gießwasser beigefügt und sorgt für die Nährstoffversorgung.
  • Orchideengranulat und Seramis: Für spezielle Pflanzenarten können alternative Substrate hilfreich sein.
  • Absaugpumpen: Zum Entfernen von überschüssigem Wasser.
  • Styroporeinsätze: Fixieren die Kulturtöpfe und bieten zusätzliche Stabilität.

Richtige Auswahl und Verwendung dieser Materialien sind essenziell für die erfolgreiche Hydrokultur.

Pflanzen in Hydrokultur umtopfen

Eine gründliche Vorbereitung erleichtert das Umtopfen in Hydrokultur erheblich

Pflanzen in Hydrokultur umtopfen

Um Pflanzen auf Hydrokultur umzustellen, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Vorbereitung und Entnahme: Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig aus ihrem bisherigen Topf und befreien die Wurzeln gründlich von Erde.
  2. Neue Umgebung vorbereiten: Füllen Sie den Hydrokulturtopf zu einem Drittel mit gereinigtem Blähton.
  3. Einsetzen der Pflanze: Setzen Sie die Pflanze in den Topf und füllen diesen weiter mit Blähton auf.
  4. Platzierung im Übertopf: Stellen Sie den Innentopf in den Übertopf und platzieren den Wasserstandsanzeiger.
  5. Erstbefüllung: Füllen Sie den Übertopf bis zur Minimum-Markierung und achten darauf, den Wasserstand niedrig zu halten, um die Ausbildung von Wasserwurzeln zu fördern.

Beobachten Sie die Pflanze während der Umgewöhnungsphase genau und erhöhen Sie den Wasserstand nach etwa drei bis vier Monaten schrittweise.

Pflege von Hydrokulturpflanzen

Regelmäßige Reinigung des Blähtons fördert das gesunde Wachstum von Hydrokulturpflanzen

Pflege von Hydrokulturpflanzen

Pflegen Sie Hydrokulturpflanzen durch folgende Maßnahmen:

  • Wasserstand überwachen: Halten Sie den Wasserstand im Normalfall im minimalen Bereich.
  • Gießen: Gießen Sie erst bei Erreichen der Minimum-Markierung und füllen Sie langsam bis zur Optimum-Markierung auf.
  • Düngen: Nutzen Sie speziellen Hydrokultur-Dünger und mischen ihn bei jedem Gießen ins Wasser.
  • Substrat reinigen: Prüfen und reinigen Sie den Blähton regelmäßig.
  • Licht und Temperatur: Sorgen Sie für ausreichend Licht ohne direkte Sonne und halten die Raumtemperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius.
Hydrokulturpflanzen kaufen

Komplette Sets erleichtern den Einstieg in die Hydrokultur erheblich

Hydrokulturpflanzen kaufen

Beim Kauf von Hydrokulturpflanzen sollten Sie auf folgende Aspekte achten:

  • Klimabedingungen: Achten Sie auf geeignete Klimabedingungen, da die Wurzeln empfindlicher auf Kälte reagieren.
  • Fachgeschäfte und Online-Shops: Hier können Sie vorgezogene Hydrokulturpflanzen erwerben, die spezielle Wasserwurzeln ausgebildet haben.
  • Größe der Pflanzen: Größere Pflanzen eignen sich für offene Räume, während kleinere Pflanzen perfekt für Fensterbänke sind.
  • Pflegeleichtigkeit: Dank Hydrokultur sind die Pflanzen pflegeleicht und ideal für vielbeschäftigte Menschen.

Achten Sie darauf, passende Übertöpfe zu wählen, da nicht alle Dekotöpfe kompatibel mit den Hydrokulturtöpfen sind. Viele Anbieter bieten komplette Sets an, um den Einstieg in die Hydrokultur zu erleichtern.

Bilder: Firn / Shutterstock