Drachenbaum

Drachenbaum Pflege: So gedeiht er optimal!

Der Drachenbaum, eine beliebte Zimmerpflanze, besticht durch seinen palmenartigen Wuchs und die dekorativen Blätter. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Pflege und Kultivierung von Drachenbäumen, von der Standortwahl bis zur Vermehrung.

Wuchs

Obwohl der Name es vermuten lässt, handelt es sich beim Drachenbaum nicht um einen echten Baum. Er entwickelt einen verholzten Stamm, der an eine Palme erinnert, jedoch kein echtes Holz ausbildet. Die charakteristischen dichten Blattschöpfe sitzen auf schlanken bis dicken Stämmen. In ihrer natürlichen Umgebung können diese Pflanzen mehrere Meter hoch werden, doch in der Zimmerkultur bleiben sie meist kleiner und erreichen eine Höhe von bis zu 2 Metern.

Drachenbäume wachsen gemächlich und benötigen etwa zehn Jahre, um aus Samen gezogen eine Höhe von einem Meter zu erreichen. Die Verzweigung erfolgt üblicherweise erst nach der ersten Blüte, die etwa alle fünfzehn Jahre auftritt. Der Stamm der Pflanze weist keine Jahresringe auf, aber der Verzweigungsgrad dient als Indikator für das Alter. Alte Exemplare können mehrere hundert Jahre alt werden.

Je nach Art kann der Wuchs des Drachenbaums variieren:

  • Wuchshöhe: In Zimmerkultur 160 cm bis 200 cm
  • Wuchsbreite: 60 cm bis 80 cm
  • Wuchseigenschaften: Ausladend, aufrecht, überhängend

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In den Tropen und Subtropen, der natürlichen Heimat des Drachenbaums, gedeihen die Pflanzen unter optimalen Bedingungen. Für eine gesunde Wuchsentwicklung in Innenräumen tragen optimaler Schutz, jährliche Umtopf- und Pflegearbeiten bei. Abgebrochene oder beschädigte Triebe treiben oft erneut aus und bilden normalerweise zwei neue Triebe, was der Pflanze ein buschiges Aussehen verleiht. Auch der Austritt von rotem Saft bei Verletzungen, der sogenannte „Drachenblut“, erklärt einen Teil des Namens.

Blätter

Die Blätter des Drachenbaums sind lanzettlich und in verschiedenen Farbkombinationen zu finden. Sie können steif aufrecht oder elegant überhängend wachsen. Die Blattfarbe und -musterung variiert je nach Art und Sorte:

  • Dracaena draco (Kanarischer Drachenbaum): Dunkel- bis blaugrüne, lanzettliche und leicht ledrige Blätter, die eine Länge von 40 bis 60 Zentimetern erreichen.
  • Dracaena fragrans (Duftender Drachenbaum): Verschiedene Sorten wie ‚Massangeana‘ (gelbe Streifen), ‚Compacta‘ (dunkelgrün, dicht gewachsen), ‚Lemon Lime‘ (hellgrün mit gelbem Rand) und ‚Janet Craig‘ (dunkelgrün, leicht nach außen geneigt).
  • Dracaena marginata (Gerandeter Drachenbaum): Schmale Blätter mit braunrotem Rand und häufig dünnen Streifen.
  • Dracaena surculosa (Verzweigter Drachenbaum): Gepunktete Blätter und bambusartige Triebe, auch als Bambus-Drachenbaum bekannt.

Ein markantes Merkmal der Dracaena-Arten sind die orangegelben und glatten Wurzeln, die eine Unterscheidung von ähnlichen Pflanzen wie der Keulenlilie (Cordyline australis) ermöglichen.

Welcher Standort ist geeignet?

Die meisten Drachenbaum-Arten bevorzugen einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden. Buntlaubige Sorten benötigen mehr Licht, sind jedoch auch empfindlicher gegenüber direkter Sonne. Der Standort sollte gleichmäßig warm sein, idealerweise mit Temperaturen zwischen 22 und 27 Grad Celsius, und vor Zugluft sowie Bodenkälte geschützt sein.

Hohe Luftfeuchtigkeit ist besonders in lichtreichen Räumen wie Wintergärten oder Badezimmern förderlich. Einige Drachenbaum-Arten können im Sommer auch im Freien kultiviert werden, wobei der Platz wind- und regengeschützt sowie schattig sein sollte, um die Pflanze langsam an die erhöhte UV-Strahlung zu gewöhnen.

Auch im Winter sollte die Temperatur für die meisten Arten nicht unter 15 bis 18 Grad Celsius fallen. Der Kanarische Drachenbaum (Dracaena draco) verträgt sogar Temperaturen bis etwa 10 Grad Celsius und kann ganzjährig in lichtreichen Wintergärten gehalten werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Drachenbäume gedeihen am besten in durchlässigem, mäßig nährstoffreichem und humusreichem Substrat mit einem leicht sauren pH-Wert von etwa 6. Verschiedene Substratmischungen sind geeignet:

  • Grünpflanzen- oder Palmenerde: Diese fertigen Mischungen sind gut auf die Bedürfnisse des Drachenbaums abgestimmt.
  • Hochwertige Blumenerde: Durch das Beimischen von Tongranulat, Sand oder feinem Kies wird die Durchlässigkeit erhöht und Staunässe verhindert.

Eine alternative Methode ist die Hydrokultur, bei der die Pflanzen in einem inerten Substrat wachsen und die nötigen Nährstoffe über eine Wasserlösung erhalten. Dies bietet den Vorteil eines konstanten Feuchtigkeitsniveaus und reduziert Pflegefehler.

Drachenbaum pflegen

Für die Pflege von Drachenbäumen sind eine sorgfältige Bewässerung und regelmäßige Nährstoffzufuhr wichtig. Viele Arten sollten gleichmäßig feucht gehalten werden, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. Gießen Sie, sobald die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Im Winter sollte das Substrat etwas trockener gehalten werden.

Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser fördert bei geringer Luftfeuchtigkeit die Blattgesundheit. Besonders im Winter, wenn durch Heizung trockene Luft herrscht, ist dies empfehlenswert.

Zum Düngen verwenden Sie flüssigen Grünpflanzendünger. Die Dosierung richtet sich nach dem Wachstumsrhythmus der Pflanze:

  • Von März bis September alle zwei Wochen
  • Von Oktober bis Februar alle vier bis sechs Wochen

Eine regelmäßige Reinigung der Blätter mit einem feuchten Tuch entfernt Staub und unterstützt die Photosynthese. Alle zwei bis drei Jahre sollten Drachenbäume umgetopft werden, um das Wachstum zu fördern und die Wurzeln mit frischen Nährstoffen zu versorgen. Wählen Sie dabei einen Topf, der mindestens drei Zentimeter größer als der alte ist, und erneuern Sie das Substrat.

Pflanzung

Im Handel angebotene Drachenbäume sind oft nicht in optimalen Töpfen und Substraten gesetzt. Daher ist es ratsam, sie direkt nach dem Kauf umzutopfen. Ein größeres Gefäß und geeignetes Substrat sind entscheidend.

Verwenden Sie nahrhaftes, durchlässiges Humussubstrat. Beimischen von Tongranulat, Sand oder feinen Kieselsteinen verbessert die Durchlässigkeit und verhindert Staunässe.

Schritte bei der Pflanzung:

  1. Wählen Sie ein Gefäß, das mindestens drei Zentimeter größer im Durchmesser ist als der alte Topf.
  2. Füllen Sie das Gefäß zu einem Drittel mit dem vorbereiteten Substrat.
  3. Nehmen Sie den Drachenbaum vorsichtig aus dem alten Topf und lockern Sie das Wurzelwerk leicht.
  4. Setzen Sie den Drachenbaum in den neuen Topf und füllen Sie die Zwischenräume mit dem restlichen Substrat auf.
  5. Drücken Sie das Substrat leicht an, um Hohlräume zu vermeiden.
  6. Gießen Sie die Pflanze gründlich an, jedoch ohne Staunässe zu verursachen.

Sie können den Drachenbaum auch durch bewurzelte Ableger vermehren. Trennen Sie die Ableger vorsichtig von der Mutterpflanze und pflanzen Sie sie in ein eigenes Gefäß mit hochwertigem Substrat. Einige Arten wie Dracaena draco können auch im Freien gepflanzt werden, wobei ein wind- und regengeschützter Standort gewählt werden sollte.

Drachenbaum richtig schneiden

Das Schneiden des Drachenbaums fördert die Verzweigung und das Wachstum neuer Triebe. Es können Blätter, Triebe und sogar der Stamm eingekürzt werden.

Wichtige Aspekte zum Schneiden:

  • Zeitpunkt: Idealerweise im Frühjahr vor der Wachstumsphase, ein Schnitt kann jedoch ganzjährig erfolgen.
  • Werkzeug: Verwenden Sie scharfe Gartenscheren oder Handsägen für saubere Schnittstellen.
  • Methode: Kappen Sie den Stamm an einer beliebigen Stelle und kürzen Sie größere Triebe ein.
  • Nachbehandlung: Versiegeln Sie größere Schnittstellen mit Baumwachs, um Austrocknen und Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern.

Abgeschnittene Teile können zur Vermehrung genutzt werden. Stellen Sie die Triebe und Stammstücke in Wasser oder setzen Sie sie in feuchtes Substrat. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln und die Stecklinge können in Töpfe gepflanzt werden.

Drachenbaum vermehren

Drachenbäume lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Hierfür eignen sich sowohl Kopf- als auch Stammstecklinge.

Vermehrung durch Stecklinge:

  1. Schneiden Sie ein etwa 10-15 cm langes Stück des Stammes mit einer scharfen Gartenschere ab. Entfernen Sie eventuelle Blätter am unteren Teil.
  2. Tauchen Sie den unteren Teil des Stecklings in Wurzelpulver.
  3. Stellen Sie den Steckling in ein Glas mit Wasser oder pflanzen Sie ihn in feuchte Anzuchterde.
  4. Platzieren Sie die Stecklinge an einem hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  5. Halten Sie die Stecklinge feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  6. Nach einigen Wochen sollten sich Wurzeln bilden. Diese können dann in normale Blumenerde umgesetzt werden.

Alternativ können einige Drachenbaum-Arten auch durch Samen vermehrt werden. Diese Methode ist jedoch langwierig und nicht immer praktikabel, da Drachenbäume selten blühen und die Keimung mehrere Monate dauert.

Sorten & Arten

Beliebte Drachenbaum-Sorten als Zimmerpflanzen umfassen:

Kanarischer Drachenbaum (Dracaena draco): Hervorragend geeignet als Zimmerpflanze dank langer, dunkelgrüner Blätter. Er ist besonders pflegeleicht.

Duftender Drachenbaum (Dracaena fragrans): Bekannt für aromatisch duftende Blütentrauben. Bemerkenswerte Sorten sind:

  • ‚Massangeana‘: Große Blätter mit gelben Streifen.
  • ‚Compacta‘: Kompakte und buschige Wuchsform mit dunkelgrünen Blättern.
  • ‚Lemon Lime‘: Hellgrüne Blätter mit gelbem Rand.
  • ‚Janet Craig‘: Dunkelgrüne Blätter, die sich leicht nach außen neigen.

Gerandeter Drachenbaum (Dracaena marginata): Charakteristisch sind die schmalen Blätter mit braunrotem Rand.

Verzweigter Drachenbaum (Dracaena surculosa): Auch als Bambus-Drachenbaum bekannt, durch gepunktete Blätter und bambusartige Triebe.

Diese Vielfalt macht Drachenbäume zu attraktiven und pflegeleichten Zimmerpflanzen.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl Drachenbäume robust sind, können Pflegefehler einen Schädlingsbefall begünstigen. Häufige Schädlinge sind:

  • Spinnmilben: Saugen Pflanzensaft und hinterlassen feine Gespinste.
  • Schildläuse: Produzieren klebrigen Honigtau, der zu Rußtaupilzen führen kann.
  • Thripse: Verursachen silbrig glänzende Stellen auf den Blättern.

Braune Blattspitzen deuten auf folgende Pflegeprobleme hin:

  • Trockener Wurzelballen oder trockene Heizungsluft
  • Überdüngung führt zu Salzanreicherung im Boden

Schädlingsbekämpfungsmethoden umfassen:

  • Mechanische Entfernung durch Abwischen oder Abduschen
  • Besprühen der Blätter mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser
  • Einsatz von speziellen Schädlingssprays bei starkem Befall

Regelmäßige Kontrolle der Pflanze hilft, einen Befall frühzeitig zu erkennen. Stellen Sie befallene Pflanzen isoliert, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Indem Sie auf die richtige Pflege achten und Ihre Pflanzen regelmäßig überprüfen, können viele Probleme vermieden werden. So bleibt Ihr Drachenbaum lange gesund und attraktiv.

Häufig gestellte Fragen

Wie alt kann ein Drachenbaum werden?

Drachenbäume sind äußerst langlebige Pflanzen. Alte Exemplare können mehrere hundert Jahre alt werden, abhängig von der Art und den Pflegebedingungen.

Warum tritt roter Saft (Drachenblut) aus meinem Drachenbaum aus?

Der rote Saft, auch „Drachenblut“ genannt, tritt bei Verletzungen der Pflanze aus. Er dient als Schutzmechanismus und erklärt zum Teil den Namen „Drachenbaum“.

Was sollte ich tun, wenn mein Drachenbaum an braune Blattspitzen bekommt?

Braune Blattspitzen sind oft ein Zeichen für Pflegeprobleme wie trockene Heizungsluft, einen ausgetrockneten Wurzelballen oder Überdüngung. Achten Sie auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit und vermeiden Sie Staunässe sowie übermäßige Düngergaben.

Können Drachenbäume im Freien gepflanzt werden?

Einige Arten wie der Kanarische Drachenbaum (Dracaena draco) können im Sommer im Freien kultiviert werden, solange sie an einem wind- und regengeschützten Platz stehen und langsam an die erhöhte UV-Strahlung gewöhnt werden. Im Winter sollten sie jedoch an einem hellen Ort im Innenbereich gehalten werden, sofern die Temperaturen fallen.

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