Palmen

Palmenerde: Die besten Zusammensetzungen für gesunde Palmen

Palmen sind exotische Gewächse, die besondere Ansprüche an das Substrat stellen. Die ursprüngliche Herkunft der Arten liefert eine wichtige Orientierung über die Zusammensetzung des Bodens. Um den Ansprüche der Palme gerecht zu werden, sollten Sie das Substrat selbst mischen.

AUF EINEN BLICK
Was ist bei der Wahl der Palmenerde zu beachten?
Die richtige Palmenerde sollte eine lockere und luftige Struktur, die richtige Körnung und Stabilität haben. Vermeiden Sie Blumenerden auf Torfbasis. Wählen Sie stattdessen eine Erde, die den spezifischen pH-Wert und die Substratzusammensetzung der Palmenart berücksichtigt. Eine selbstgemischte Palmenerde ist oft eine gute Wahl.

Wie Sie gute Palmenerde erkennen

Die Regale Gartenfachmärkte sind überfüllt mit Spezialerden, die den unterschiedlichen Ansprüchen der Zimmerpflanzen genügen sollen. Viele Gewächse gedeihen auch in normaler Blumenerde optimal. Palmen haben dagegen ganz bestimmte Anforderungen an das Substrat.

Worauf sie achten sollten

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Palmerde ist nicht gleich Palmerde

Von den bekannten 3.000 Palmenarten hat jedes Gewächs individuelle Anforderungen an das Substrat. Beim Kaufen von Palmenerde sollten Sie auf grundlegende Aspekte achten, denn darauf legen alle Arten großen Wert:

  • Körnung: zu lockere Erde lässt Pflanze austrocknen und im verdichteten Substrat entsteht schnell Staunässe
  • Porenstruktur: Wurzeln benötigen Luft, um Nährstoffe aufnehmen zu können
  • Stabilität: Palmen sind kopflastig und können bei zu leichtem Substrat umkippen

Die meisten handelsüblichen Substrate basieren auf Torf und besitzen nicht die optimale Nährstoffkombination. Abgepackter Torf oder reiner Humus ist nicht als Palmenerde geeignet, da das Substrat nach regelmäßigem Gießen stark zum Verdichten neigt. Dadurch werden die Wurzeln nicht mehr ausreichend belüftet und faulen. Solche Substrate müssen mit Sand, Perlit oder Blähton aufgelockert werden.

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Exkurs

Warum Torfsubstrate der Natur schaden

Im Rahmen des Torfabbaus werden großflächige Moorgebiete entwässert, von ihrer wertvollen Moosdecke befreit und Schicht für Schicht abgetragen. Es bleiben kahle Flächen zurück, die keinen Lebensraum mehr bieten. Solche Flächen können sich nicht mehr auf natürliche Weise regenerieren, da Moore äußerst langsam wachsen und sensibel auf natürliche Störungen reagieren.

Mit den Mooren verschwinden einzigartige Ökosysteme, in denen vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben. Außerdem gehen wichtige Puffer im Klimasystem verloren. Torf speichert enorme Mengen Kohlendioxid, welches ein bedeutendes Treibhausgas darstellt. Durch den Torfabbau werden diese CO2-Vorkommen wieder freigesetzt.

pH-Wert

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Jede Palme hat ihre eigenen Ansprüche an den pH-Wert

Dieser Wert hat einen großen Einfluss auf die Vitalität der Zierpflanzen. Generell bewegt sich der pH-Wert zwischen 5,0 und 9,0. Dennoch sollten Sie die Ansprüche Ihrer Art berücksichtigen, denn bei Überschreitung der Grenzwerte kann die Palme Schaden nehmen.

  pH-Wert Herkunft Substrat wissenschaftlich
Kentiapalme 5,4 bis 7,0 durch Kalksandstein geprägtes Tiefland Erde und Sand, mäßig feucht Howea forsteriana
Hanfpalme 5,5 bis 7,2 subtropische Regionen Mischung mit Kompost oder Humus, Drainage notwendig Trachycarpus fortunei
Goldfruchtpalme 5,5 bis 6,5 sandige Flussbänke, nasse Wälder Erdgemisch auf Kompostbasis Dypsis lutescens
Steckenpalme 5,8 bis 7,0 subtropische Wälder durchlässige, leicht saure Erdmischung Rhapis excelsa
Palmlilie 6,0 bis 7,0 aride und semiaride Regionen durchlässig mit Sand oder Kies Yucca spec.
Bergpalme 6,5 bis 7,9 feuchte bis nasse Wälder durchlässig und leicht alkalisch, gerne lehmig Chamaedorea elegans
Weihnachtspalme 6,5 bis 8,4 tropische Regionen durchlässig und nährstoffreich, mäßig feucht Veitchia merrillii

Wie setzt sich Palmenerde zusammen?

Vorgefertigte Grünpflanzen- und Palmenerde entspricht den Anforderungen vieler Palmen. Eine Startdüngungen versorgt die Gewächse für die nächsten zwei Monate mit Nährstoffen, während zugesetzte Substanzen eine lockere und luftige Struktur fördern. Achten Sie auf die genaue Zusammensetzung der jeweiligen Palmenerde. Da allgemein zwischen Palmen aus feuchten und trockenen Gebieten unterschieden wird, ist nicht jedes Substrat gleich gut geeignet.

Palmenerde: Ideale Substratmischung für trockene und feuchte Gebiete

Allgemeines

Alle Palmen benötigen eine Drainage im Topf, damit keine Staunässe entsteht. Über die etwa zwei Zentimeter hohe Drainageschicht wird der Kübel mit Palmenerde aufgefüllt. Palmen legen großen Wert auf einen lockeren Boden, der Wasser speichert und allmählich abgibt. Zu locker darf die Erde nicht sein, da sie schnell austrocknet. Um Struktur und Durchlässigkeit der Erde zu verbessern, können Sie verschiedene Substrate beimischen. Die oberste Schicht besteht aus normaler Erde ohne Zusätze. Sie wird immer etwas feucht gehalten.

Auflockernde Substanzen und Nährstoffbeigaben:

  • Sand oder Quarzsplitt versorgen die Palmen zusätzlich mit Silikaten
  • Styroporkügelchen für eine lockere Struktur
  • Guano oder Hornspäne als Starthilfe

Tipp

Hochwertige Palmenerde enthält den Langzeitdünger Agrosil und Kokohum anstatt Torf. Sie muss weniger oft gegossen werden, da Kokosfasern ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen können.

Palmen aus trockenen Gebieten

Gewächse, die ursprünglich in ariden Regionen der Erde beheimaten sind, mögen mineralische Bestandteile im Boden. Eine Drainage als Perlit, Lavalit oder Vermiculit gewährleistet optimale Wachstumsbedingungen. Wenn Sie Erde auf Basis von Rindenhumus nutzen, sollten Sie diese mit Kokosfasern im Verhältnis 3:2 mischen.

Ideale Substratmischung:

  • 50 Prozent Blumen- oder Kokoserde
  • zehn Prozent Quarzsand
  • 20 Prozent Ton oder Lehm
  • 20 Prozent Drainageschicht

Palmen aus feuchten Gebieten

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Palmenerde enthält bis zu 70% Blumen- oder Kokoserde

Gewächse, die in feuchten Lebensräumen gedeihen, legen Wert auf ein humushaltigen Boden im sauren Milieu. Für ein vitales Wachstum sollten Sie Blumenerde mit Rindenhumus und geringen Mengen Quarzsand, Ton oder Lehm vermischen. Für die Drainage können Sie Perlite, Lavalite oder Vermiculite mit organischen Zusätzen wie Erdnussschalen oder Kiefernrinde anreichern.

Optimale Substratmischung:

  • 70 Prozent Kokos- oder Blumenerde
  • zehn Prozent Quarzsand
  • fünf Prozent Ton oder Lehm
  • 15 Prozent Drainageschicht

Palmenerde selber mischen

Wenn Sie Ihren Palmen optimale Wachstumsbedingungen bieten möchten, sollten Sie Ihr Pflanzsubstrat selber mischen. Grundsätzlich machen Sie mit einem Mischungsverhältnis von 1:1:1 keine Fehler. Nehmen Sie jeweils ein Drittel Pflanzenerde, Quarzsand und Lehm oder Ton und mischen Sie das Substrat gründlich durch.

Dennoch sollten Sie auf die jeweiligen Ansprüche der Art achten und das Substrat entsprechend abstimmen. Während die Erde für die Hanfpalme einfach herzustellen ist, stellt die Bergpalme größere Anforderungen an die Substratmischung. Es gibt Palmen, die einen höheren Drainageanteil benötigen und solche, die mehr Wert auf Substrate legen:

  • Kentia- und Weihnachtspalme bevorzugen einen hohen Sandanteil
  • Dattelpalme legt Wert auf ein lockeres Substrat, das Wasser speichert
  • Hanf-, Honig- und Kokospalme sind anspruchslos und mögen ein mäßig sandiges Substrat
  • Bergpalme mag mäßig sandige Substrate, die etwas kalkhaltig sind
  • Berg-, Kentia-, Honig- und Kokospalme legen Wert auf eine gute Drainage

Tipp

Wenn das Substrat zu tonhaltig ist, können Sie es mit feinem Quarzsand und Humus anreichern. Sandhaltige Erden sollten mit kalkarmem und feinkörnigem Ton oder Lehm gemischt werden.

Palmen richtig pflegen

Die beste Erde bringt keine Pflanzengesundheit, wenn die Pflege nicht stimmt. Bei größeren Palmen steigt der Wasser- und Nährstoffbedarf, weswegen solche Gewächse mehr Aufmerksamkeit benötigen.

Bewässerung

Hat die Palmenerde einen hohen Nährstoffgehalt, ist das Gießen besonders wichtig. Vor allem an heißen Tagen müssen Sie auf eine optimale Bewässerung achten. Substrate mit höheren Sandanteilen trocknen schneller aus als lehmige Erden. Stecken Sie vor jeder Bewässerung den Finger bis zur Hälfte in das Substrat. Wenn die Schicht unter der Erdoberfläche ausgetrocknet ist, benötigt die Pflanze dringend Wasser.

Düngung

Eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen sorgt für ein vitales Wachstum. Neben den Hauptnährstoffen benötigen viele Palmen Spurenmineralien wie Molybdän oder Bor. Ein Nährstoffmangel zeigt sich häufig durch Verfärbungen der Blattränder oder vollständig abgestorbene Blattabschnitte.

Häufig gestellte Fragen

Wann werden Palmen umgetopft?

Jungpflanzen sollten nach etwa sechs Monaten erstmalig umgetopft werden. Ältere Gewächse dürfen in ihrem Kübel gedeihen, bis sie den Topfballen vollständig durchwurzelt haben. Spätestens nach drei Jahren ist eine neuer Topf empfehlenswert. Idealerweise wird die Palme im Frühjahr umgetopft, bevor die Wachstumssaison beginnt.

Wie werden Palmen umgetopft?

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Eine Drainageschicht im Blumentopf schützt die Palme vor Staunässe

Binden Sie ausladende Kronen locker mit einem Strick zusammen, sodass die Blätter nicht abbrechen können. Bereiten Sie das neue Pflanzgefäß mit einer Drainageschicht vor. Nehmen Sie den Wurzelballen aus dem alten Topf und klopfen Sie das Substrat vorsichtig ab. Die Palme wird so im neuen Kübel platziert, dass die Oberseite des Topfballens etwa einen Finger breit unter dem Topfrand liegt. Befüllen Sie die Zwischenräume mit frischem Substrat und wässern Sie die Pflanze gründlich.

Wie kann ich den pH-Wert der Palmenerde regulieren?

Durch die Zugabe von Torf sinkt der pH-Wert in den sauren Bereich ab. Als Alternative zu Torf bieten sich Kokosfasern an. Wenn das Substrat zu sauer für Ihre Palme ist, sollten Sie dieses durch eine Zugabe von Kalk verbessern. Ein pH-Tester (6,00€ bei Amazon*) gibt Ihnen Aufschluss über den aktuellen Wert.

Was benötigen Palmen?

Die exotischen Gewächse benötigen die Hauptnährstoffe, welche alle Pflanzen für ein gesundes Wachstum brauchen. Wichtig sind Silikate, denn sie unterstützen den Aufbau der pflanzlichen Zellen. Magnesium, Eisen und Mangan sind essentielle Spurenelemente, die durch zusätzliche Dünger verabreicht werden. Nutzen Sie einen Volldünger, der arm an Phosphor ist. Alternativ können Sie Ihre Palmen mit organischen Substanzen versorgen. Grundsätzlich sollten Palmen während der Vegetationsphase alle zwei bis drei Wochen gedüngt werden. Lassen Sie Ihre Palmen nicht austrocknen und vermeiden Sie Staunässe.

Bilder: Valerii Kolomiiets / Shutterstock