Palmen

Palme geht ein? Ursachen erkennen & Palme retten

Palmen können trotz ihrer exotischen Schönheit empfindlich auf ungünstige Bedingungen reagieren und eingehen. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen und gibt wertvolle Tipps zur Rettung und Pflege Ihrer Palme.

Ursachen für das Eingehen einer Palme

Das Eingehen einer Palme kann vielfältige Gründe haben, die sowohl in der Pflege als auch in den Umweltbedingungen liegen. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Ursachen detailliert erläutert.

Mangelnde Luftfeuchtigkeit

Palmen stammen oft aus tropischen oder subtropischen Regionen und benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ein oft trockener Innenraum, besonders im Winter, kann zu trockenen, braunen Blattspitzen und einer allgemein geschwächten Pflanze führen.

Extreme Temperaturen

Palmen sind empfindlich gegenüber extremen Temperaturen. Sie bevorzugen ein Klima, das weder zu heiß noch zu kalt ist. Temperaturen über 25 Grad Celsius können das Wachstum beeinträchtigen und Hitzeschäden verursachen, während Temperaturen unter 10 Grad Celsius zu Frostschäden und Kältestress führen können.

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Schädlingsbefall

Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse und Wollläuse können Palmen nachhaltig schwächen. Diese treten vor allem in trockener Luft und bei mangelnder Kontrolle auf. Regelmäßige Inspektionen und die Behandlung mit geeigneten Mitteln sind notwendig.

Stress durch Standortwechsel

Palmen reagieren empfindlich auf Veränderungen ihrer Umgebung. Ein Umzug an einen neuen Standort kann die Pflanze stressen, besonders wenn sich die Licht- und Temperaturbedingungen deutlich ändern. Dies zeigt sich häufig in vermehrtem Blattabfall oder Verbräunung der Wedel.

Überdüngung

Zu häufige oder zu hoch dosierte Düngergaben führen zu einer Anreicherung von Salzen im Substrat, was die Wurzeln schädigen und Nährstoffaufnahmestörungen verursachen kann. Dies äußert sich oft durch verbrannte Blattspitzen und Wachstumsprobleme.

Unsachgemäßes Umtopfen

Das Umtopfen sollte nur erfolgen, wenn die Wurzeln den Topf vollständig durchwurzelt haben. Unsachgemäßes oder zu häufiges Umtopfen kann die Wurzeln beschädigen und zu Wachstumsstörungen führen.

Weitere Ursachen

Neben den oben genannten Faktoren gibt es zusätzliche Ursachen, die das Wohlbefinden einer Palme beeinträchtigen können:

  • Ungünstige Substratwahl: Ein zu schweres oder schlecht drainiertes Substrat kann Staunässe verursachen und die Wurzeln schädigen. Verwenden Sie spezielle Palmenerde, die gut durchlässig ist.
  • Temperaturschocks: Plötzliche Temperaturwechsel, etwa durch einen Umzug von einem warmen Innenraum auf eine kalte Terrasse, stressen die Palme. Gewöhnen Sie die Pflanze schrittweise an die neuen Temperaturen.
  • Lichtmangel: Unzureichende Beleuchtung, besonders im Winter, kann das Wachstum der Palme beeinträchtigen. Nutzen Sie gegebenenfalls Pflanzenlampen.
  • Seltene Bewässerung: Ein zu seltenes Gießen kann die Pflanze austrocknen lassen. Gießen Sie nur, wenn die oberste Schicht trocken ist.
  • Suboptimale Luftfeuchtigkeit: Trockene Heizungsluft kann die Palme stark belasten. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Luftbefeuchter oder regelmäßiges Besprühen der Blätter.

Anzeichen für eine eingehende Palme

Es gibt verschiedene Symptome, die auf Pflegeprobleme oder Stress hinweisen:

  • Vertrocknete Blattspitzen: Diese deuten oft auf zu trockene Luft hin.
  • Weiche oder breiige Triebe: Dies kann auf unzureichende Lichtverhältnisse und zu viel Wärme und Feuchtigkeit hinweisen.
  • Eingerollte Blätter: Häufig ein Zeichen von Wassermangel.
  • Gelbfärbung der Wedel: Meist ein Hinweis auf Nährstoffmangel.
  • Freiliegende Luftwurzeln: Bei älteren Palmen in der Regel kein Grund zur Sorge.
  • Weißer, filziger Belag an den Blattstielen: Meist unbedenklich.

Maßnahmen, um eine eingehende Palme zu retten

Wenn Ihre Palme Anzeichen des Eingehens zeigt, können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Wasserhaushalt regulieren: Gießen Sie die Palme nur, wenn die obersten Zentimeter der Erde trocken sind und vermeiden Sie Staunässe.
  2. Lichtverhältnisse optimieren: Platzieren Sie die Palme an einem hellen Standort, abseits von direkter Sonneneinstrahlung. Nutzen Sie bei Bedarf eine Pflanzenlampe.
  3. Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen: Halten Sie gleichmäßige Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen oder einen Luftbefeuchter.
  4. Substrat und Umtopfen: Verwenden Sie gut durchlässiges Substrat und topfen Sie bei Bedarf um, jedoch nur, wenn es notwendig ist.
  5. Richtiges Düngen: Verwenden Sie in der Wachstumsperiode regelmäßig Palmendünger, jedoch nicht übermäßig.
  6. Beschneiden von geschädigten Blättern: Schneiden Sie abgestorbene oder stark beschädigte Blätter, um die Pflanze zu entlasten und die Bildung neuer Blätter zu fördern.

Umtopfen einer Palme

Das Umtopfen ist essentiell, um das gesunde Wachstum Ihrer Palme zu fördern. Idealerweise sollten Sie dies im Frühjahr durchführen. Beachten Sie folgende Schritte:

  1. Passenden Zeitpunkt wählen: Umtopfen alle zwei bis fünf Jahre, abhängig vom Wachstumsstadium.
  2. Neuen Topf vorbereiten: Wählen Sie einen Topf, der etwa zwei Finger breiter ist als der vorherige und Abflusslöcher hat.
  3. Geeignetes Substrat verwenden: Verwenden Sie eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Torf.
  4. Palme vorbereiten: Tauchen Sie den Wurzelballen kurz in Wasser, um Schäden zu minimieren.
  5. Palme aus dem alten Topf nehmen: Lösen Sie die Erde vorsichtig und ziehen Sie die Palme heraus.
  6. Wurzeln kontrollieren: Schneiden Sie abgestorbene oder faule Wurzeln ab.
  7. Palme eintopfen: Füllen Sie den neuen Topf mit einer Drainageschicht und frischem Substrat, setzen Sie die Palme zentriert ein und drücken Sie die Erde leicht an.
  8. Anschließend wässern: Gießen Sie gründlich und vermeiden Sie in den ersten Wochen direkte Sonneneinstrahlung.

Besondere Pflege im Winter

Im Winter benötigen Palmen besondere Pflege:

  • Temperatur: Halten Sie die Temperatur um die 20 Grad Celsius und vermeiden Sie Temperaturen unter 10 Grad Celsius.
  • Standort: Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal. Ein unbeheizter Wintergarten eignet sich ebenfalls.
  • Wasserbedarf: Reduzieren Sie die Wassergaben und gießen Sie nur, wenn das Substrat trocken ist.
  • Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Luftbefeuchter oder durch Besprühen der Blätter.
  • Schädlingskontrolle: Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben und Schildläuse.
  • Düngung: Setzen Sie die Düngung im Winter aus.

Indem Sie diese Pflegehinweise beachten, können Sie sicherstellen, dass Ihre Palme gut durch den Winter kommt.

Rettung einer Palme mit abgebrochenem Stamm

Auch bei einem gebrochenen Hauptstamm gibt es Chancen, die Palme zu retten:

  1. Wunde versorgen: Schneiden Sie die ausgefransten Ränder der Bruchstelle glatt und versiegeln Sie sie mit Wachs.
  2. Vorbereiten des abgebrochenen Stamms: Entfernen Sie abgestorbene Blätter und lassen Sie den Stamm 24 Stunden trocknen.
  3. Einpflanzen des abgebrochenen Stamms: Verwenden Sie ein hohes Pflanzgefäß mit gut durchlässigem Substrat und setzen Sie den Stamm ein.
  4. Richtige Bewässerung: Halten Sie das Substrat leicht feucht.
  5. Optimaler Standort: Platzieren Sie das Gefäß an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort.
  6. Beobachten und Pflege: Überwachen Sie den Stamm auf neues Wachstum und halten Sie die Bedingungen konstant.

Mit diesen Maßnahmen erhöhen Sie die Chancen, dass der abgebrochene Palmenstamm Wurzeln schlägt und zu einer neuen Pflanze heranwächst.

Bilder: pavrich / iStockphoto