Palmen

Palmenkrankheiten frühzeitig erkennen: Was tun?

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Palmen verleihen jedem Garten einen Hauch von Exotik, doch auch diese robusten Pflanzen können von Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Dieser Ratgeber beleuchtet häufige Probleme bei Palmen, erklärt die Ursachen und zeigt effektive Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung auf.

Palmen Schädlinge
Gut gepflegte Palmen werden nur selten krank

Verfärbte Palmwedel: Ursachen und Abhilfe

Die Farbe der Palmwedel gibt Aufschluss über die Gesundheit Ihrer Pflanze. Unterschiedliche Verfärbungen können dabei auf verschiedene Ursachen hinweisen:

  • Sonnenbrand: Gelbliche bis bräunliche Flecken, besonders nach dem Umsetzen einer Palme an einen sonnigeren Standort, deuten auf einen Sonnenbrand hin. Gewöhnen Sie Ihre Palme daher schrittweise an mehr Sonne, um solche Schäden zu vermeiden.
  • Nährstoffmangel oder Staunässe: Gelbliche Wedel können auf einen Mangel an Nährstoffen oder zu viel Feuchtigkeit im Wurzelbereich hindeuten. Überprüfen Sie die Bewässerung und den Nährstoffgehalt des Substrats und passen Sie diese bei Bedarf an.
  • Frostschäden: Dunkelgrüne Flecken, besonders bei der Hanfpalme (Trachycarpus fortunei), sind meist ein Zeichen für leichte Frostschäden. Diese Flecken verschwinden in der Regel wieder, sobald die Temperaturen steigen. Langanhaltender, starker Frost kann jedoch zu dauerhaften Schäden führen.

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Vertrocknete Palmwedel: Ursachen und Abhilfe

Auch das Austrocknen von Palmwedeln kann verschiedene Ursachen haben:

  • Wurzelfäule durch Überwässerung: Braune, vertrocknete Wedel können auf Wurzelfäule hindeuten, die durch zu viel Feuchtigkeit entsteht. Überprüfen Sie die Wurzeln auf Fäulnis und entfernen Sie betroffenes Gewebe. Wechseln Sie das Substrat zu einer gut durchlässigen Mischung und reduzieren Sie die Bewässerung.
  • Wassermangel: Vertrocknen die Wedel, während sie grün bleiben, ist dies ein Zeichen für Wassermangel. Überprüfen Sie die Bodenfeuchtigkeit und gießen Sie die Palme bei Bedarf, um ein Austrocknen zu vermeiden. Achten Sie jedoch auch darauf, Staunässe zu verhindern.

Weitere Symptome und ihre Bedeutung

Neben Verfärbungen und Austrocknen können verschiedene weitere Symptome auf Probleme bei Palmen hinweisen:

  • Vertrocknete Blattspitzen: Dies ist oft ein Hinweis auf zu trockene Luft. Regelmäßiges Besprühen der Blätter kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Weiche Triebe und/oder verstärktes Wachstum: Diese Anzeichen deuten auf einen Mangel an Licht in Kombination mit zu viel Wärme und Feuchtigkeit hin. Wählen Sie einen geeigneteren Standort und passen Sie die Bewässerung an.
  • Eingerollte oder braune Blattspitzen: Besonders bei frisch ausgepflanzten Palmen können eingerollte oder braune Blattspitzen auf Wassermangel hindeuten. Sorgen Sie für eine ausgewogene Wasserversorgung.
  • Gelbfärbung aller Wedel (Chlorose): Eine generelle Gelbfärbung der Wedel deutet auf einen Nährstoffmangel hin. Eine gezielte Düngung kann Abhilfe schaffen.
  • Freiliegende Luftwurzeln im unteren Stammbereich: Dies ist ein natürlicher Prozess bei älteren Palmen und kein Grund zur Sorge.
  • Weißer, haarig-filziger Belag an den Blattstielen: Auch dieser Belag ist normal und stellt keine Bedrohung dar.

Pilzkrankheiten bei Palmen

Obwohl Pilzkrankheiten bei Palmen eher selten auftreten, sollten Sie die folgenden Erkrankungen kennen:

Rußtau

Rußtau äußert sich durch einen schwarzen Belag auf den Blättern und tritt häufig in Verbindung mit einem Läusebefall auf. Entfernen Sie den Belag durch Abwischen und bekämpfen Sie die Läuse, um den Rußtau effektiv zu kontrollieren.

Phönix-Brandpilz

Dieser Pilz befällt hauptsächlich Phoenix-Palmen und ist an Knötchen auf den Blättern erkennbar. Entfernen Sie befallene Blätter und behandeln Sie die Palme mit einem geeigneten Fungizid.

Weitere Pilzkrankheiten

Weniger häufig auftretende Pilzkrankheiten sind die Schwarzfleckenkrankheit (Phomopsis-Pilz), die zu Wurzelsterben und kleinen Wedeln führt, sowie der Rostpilz, der sich durch orange oder rötliche Flecken auf den Blättern äußert.

Schädlinge an Palmen

Verschiedene Schädlinge können Palmen befallen und unterschiedliche Schäden verursachen.

Spinnmilben

Spinnmilben erzeugen feine Gespinste auf den Blattunterseiten und verursachen silbrige Punkte oder gelbliche Sprenkelungen. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Spinnmilben vorzubeugen. Bei einem Befall können Sie die Blätter abwaschen oder Mittel auf Teebaumöl- oder Neembasis verwenden.

Woll- und Schmierläuse

Woll- und Schmierläuse bilden weiße, wollartige Beläge und scheiden Honigtau aus. Spritzen Sie die Pflanze mit einem starken Wasserstrahl ab oder betupfen Sie die befallenen Stellen mit Alkohol. In schweren Fällen können Sie ölhaltige Spritzmittel einsetzen.

Blattläuse und Thripse

Blattläuse und Thripse verursachen helle Flecken auf den Blättern. Ein starker Wasserstrahl oder eine Mischung aus Rapsöl, Wasser und Spülmittel können zur Bekämpfung eingesetzt werden.

Schildläuse

Schildläuse bilden wachsartige Schilde auf den Blättern und entziehen der Pflanze Nährstoffe. Wischen Sie die Schädlinge mit Alkohol ab oder verwenden Sie ölhaltige Präparate.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen

Die Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen erfordert unterschiedliche Maßnahmen, je nach Ursache:

Pflegefehler

Optimieren Sie die Bewässerung, den Standort und die Düngung Ihrer Palme, um Pflegefehlern vorzubeugen und die Pflanzengesundheit zu fördern.

Pilzkrankheiten

Entfernen Sie betroffenes Laub und behandeln Sie die Palme bei Bedarf mit Fungiziden. Bei Wurzelfäule kann ein Substratwechsel erforderlich sein.

Schädlinge

Schädlinge können durch Abspritzen mit Wasser, Hausmittel wie Rapsöl oder Neemöl oder im Ernstfall mit Insektiziden bekämpft werden.

Regelmäßige Kontrollen helfen, Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.