Chinesische Hanfpalme

Trachycarpus Palme: Pflege, Standort & Überwinterung

Die Trachycarpus, auch Hanfpalme genannt, ist eine robuste und kältetolerante Palme, die auch in unseren Breitengraden im Garten gedeihen kann. Dieser Artikel beleuchtet alles Wissenswerte rund um die exotische Pflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Palme
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Langsam wachsend
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Wuchshöhe
Bis zu 14 Meter (in freier Natur)
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Blattfarbe
Dunkelgrün (Oberseite), bläulich-weiß bereift (junge Blätter Unterseite)
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Blattform
Fächerförmig
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Herkunft

Die Trachycarpus, auch bekannt als Hanfpalme oder Chinesische Hanfpalme, stammt aus den kalten Höhenlagen des Himalayagebirges und gehört zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Dort wächst sie in Höhen von bis zu 2500 Metern über dem Meeresspiegel, was ihre Widerstandsfähigkeit und Kälteresistenz erklärt.

Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Gebirgsregionen in China, Japan, Myanmar, Nord-Thailand und Vietnam. Verschiedene Arten wie die Trachycarpus fortunei und Trachycarpus takil gedeihen in diesen Höhenlagen, wo der Boden im Winter oft schneebedeckt ist.

Durch ihre Robustheit hat sich die Trachycarpus auch in Europa etabliert. In den milden Küstenregionen Großbritanniens und Italiens wächst sie teils wild. In Südwestdeutschland und der Schweiz wird sie ebenfalls häufig angepflanzt. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat in Österreich kleinere Vorkommen nachgewiesen.

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Diese Anpassungsfähigkeit macht die Trachycarpus zu einer beliebten Gartenpflanze auch in kälteren Klimazonen. Sie hält Temperaturen von bis zu -15 Grad Celsius stand und ist eine der kälteresistentesten Palmenarten.

Wuchs

Trachycarpus-Palmen wachsen charakteristisch langsam, können jedoch unter idealen Bedingungen beachtliche Höhen erreichen. In freier Natur können sie bis zu 14 Meter hoch werden, während sie in Gärten meist eine Höhe von 6 bis 10 Metern erreichen.

Ihre endgültige Größe wird von mehreren Faktoren bestimmt:

  • Wachstumsbedingungen: Gut durchlässiger Boden und ein sonniger, windgeschützter Standort fördern das Wachstum.
  • Alter der Pflanze: Ältere Palmen erreichen größere Höhen als jüngere Exemplare.
  • Art der Trachycarpus: Unterschiedliche Arten, wie Trachycarpus fortunei oder Trachycarpus wagnerianus, zeigen verschiedene Wachstumsraten und maximale Höhen.
  • Klimatische Bedingungen: Milderes Klima begünstigt ein höheres Wachstum im Vergleich zu kälteren Regionen.

Blätter

Die Blätter der Trachycarpus sind fächerförmig und verleihen der Palme ihr exotisches Aussehen. Sie wachsen in einem Blattschopf an der Stammspitze und erreichen eine Länge von 50 bis 90 cm. Die Blattspreite kann einen Durchmesser von 90 bis 160 cm haben und besteht aus 40 bis 50 Segmenten, die sich zur Spitze hin verjüngen.

Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün und schwach glänzend, während junge Blätter auf der Unterseite oft bläulich-weiß bereift sind. Diese Färbung trägt erheblich zu ihrem auffälligen Erscheinungsbild bei. Die Blätter sind robust und können starken Wind gut überstehen, da sie sich bei Bedarf biegen.

Im Winter können die Blätter Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius standhalten. Um sie vor tieferen Temperaturen zu schützen, sollten die Blätter zusammengebunden und mit einer Schilfmatte umwickelt werden. Verfärbte oder unansehnliche Blätter sollten entfernt werden, ohne den Stamm zu beschädigen.

Welcher Standort ist geeignet?

Der richtige Standort trägt wesentlich zum Gedeihen der Trachycarpus bei. Sie bevorzugt einen sonnigen Platz mit ausreichend Licht und kann sowohl im Freien als auch im Innenbereich kultiviert werden, soweit sie genügend Sonnenlicht erhält.

  • Sonnig bis halbschattig: Die Trachycarpus gedeiht sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten. Im Innenbereich sind mindestens fünf Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag ideal.
  • Windgeschützt: Ein Standort, der vor starken Winden geschützt ist, verhindert das Brechen der fächerförmigen Blätter.
  • Temperaturtoleranz: Die Trachycarpus ist winterhart bis zu -18 Grad Celsius. Bei tieferen Temperaturen ist ein zusätzlicher Schutz ratsam.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Trachycarpus bevorzugt gut durchlässigen Boden, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden. Idealerweise sollte der Boden eine lockere Struktur aufweisen und humusreich, aber nur mäßig nährstoffreich sein.

Folgende Eigenschaften sollten berücksichtigt werden:

  • Durchlässigkeit: Wasser sollte gut abfließen können, damit keine Staunässe entsteht.
  • Leicht sauer: Ein pH-Wert im leicht sauren Bereich ist vorteilhaft.
  • Organisches Material: Eine Mischung aus organischem Material wie Kompost oder Torf, gemischt mit Sand, verbessert die Drainage und unterversorgt die Wurzeln mit ausreichend Sauerstoff.

Bei der Pflanzung im Topf sorgen Sie für eine Schicht Hydrokörner (7,00€ bei Amazon*) oder groben Kies am Boden des Topfes und verwenden Sie durchlässige Erde, idealerweise eine Mischung aus Blumenerde und Sand.

Trachycarpus pflegen

Die Trachycarpus ist relativ pflegeleicht, stellt jedoch einige Anforderungen an ihre Pflege.

Gießen

Die Bewässerung hängt stark von Klima und Standort ab:

  • Sommer: Im Sommer benötigt die Trachycarpus reichlich Wasser. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden.
  • Winter: Im Winter verringert sich der Wasserbedarf. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht dauerhaft trocken wird.
  • Feuchtigkeitskontrolle: Den Feuchtigkeitsgrad durch Einstecken des Fingers in die Erde prüfen.

Düngen

Für das Wachstum und die Gesundheit der Trachycarpus ist die richtige Düngung essenziell:

  • Frühjahr bis Sommer: Regelmäßige Düngung mit speziellem Palmendünger ist ideal.
  • Keine Überdüngung: Empfohlene Düngermenge nicht überschreiten.
  • Herbst und Winter: In dieser Zeit die Düngung einstellen.

Besprühen

Das Besprühen der Blätter trägt zur Pflege bei:

  • Staubentfernung: Entfernt Staub und verbessert die Lichtaufnahme.
  • Keine Verbrühungen: Nur außerhalb der hellen Sonnenstunden besprühen.

Trachycarpus richtig pflanzen

Die Trachycarpus kann sowohl im Topf als auch im Freiland gepflanzt werden. Wichtig ist, den Wurzelballen nicht zu beschädigen und eine gute Drainage sicherzustellen.

Pflanzung im Topf

Wählen Sie einen ausreichend großen Topf und legen Sie eine Schicht Hydrokörner zur Drainage an. Füllen Sie den Topf mit einer Mischung aus Blumenerde und Sand.

  1. Wählen Sie einen Topf, der mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Palme.
  2. Sorgen Sie für Abflusslöcher im Topf, um Staunässe zu vermeiden.
  3. Verwenden Sie eine Schicht Hydrokörner zur Verbesserung der Drainage.
  4. Füllen Sie den Topf mit einer Mischung aus Blumenerde und Sand.

Pflanzung im Freiland

In milden Regionen ist auch die Pflanzung im Freiland möglich. Der Standort sollte sorgfältig ausgewählt werden:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig und windgeschützt.
  • Boden: Gut durchlässiger, humusreicher Boden.
  • Pflanzloch: Mindestens 75 cm im Durchmesser und tief genug, um den Wurzelballen vollständig zu bedecken.
  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens 75 cm im Durchmesser hat.
  • Füllen Sie eine Schicht Drainagematerial wie Hydrokörner unten in das Pflanzloch.
  • Bedecken Sie die Drainageschicht mit einer Mischung aus Gartenboden, Kompost und etwas Sand.
  • Setzen Sie die Palme so ein, dass der Wurzelballen vollständig bedeckt ist.
  • Füllen Sie das Pflanzloch mit der Erd-Mischung auf und drücken Sie den Boden leicht an.
  • Wässern Sie die frisch gepflanzte Palme gründlich.
  • Trachycarpus richtig schneiden

    Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig, jedoch sollten abgestorbene, beschädigte oder kranke Blätter entfernt werden.

    • Entfernen Sie die ältesten, unteren Blätter, die vertrocknen.
    • Schneiden Sie braune oder gelbe Blattspitzen ab.
    • Schneiden Sie abgestorbene Blätter und Blütenstiele direkt am Stamm ab, ohne diesen zu beschädigen.
    • Grüne, gesunde Blätter sollten nur im Notfall zurückgeschnitten werden.

    Der ideale Zeitpunkt zum Schneiden ist das Frühjahr.

    Trachycarpus vermehren

    Die Vermehrung erfolgt am besten durch Aussaat der Samen:

  1. Samenvorbereitung: Samen 24 Stunden in Wasser einweichen.
  2. Aussaaterde: Anzuchttopf mit spezieller Aussaaterde füllen und Samen leicht bedecken.
  3. Bewässerung: Erde gleichmäßig feucht halten.
  4. Abdeckung: Topf mit Alufolie abdecken.
  5. Keimtemperatur: Ideale Keimtemperaturen liegen zwischen 18 und 22 Grad Celsius.
  6. Geduld: Keimung kann zwei bis drei Monate dauern.

Nach der Keimung sollten die jungen Pflanzen in größere Töpfe umgepflanzt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl die Trachycarpus robust ist, kann sie dennoch von Schädlingen und Krankheiten betroffen werden.

Häufige Schädlinge

  • Wollläuse: Saugen Pflanzensaft und beeinträchtigen das Wachstum.
  • Schildläuse: Treten oft bei ungünstigen Bedingungen auf.
  • Spinnmilben: Vor allem in Innenräumen bei trockener Luft.

Häufige Krankheiten

  • Pilzkrankheiten: Infizierte Blätter sollten entfernt werden.
  • Dolpuis: Entfernen Sie vertrocknete Blätter und Wedel.

Präventivmaßnahmen und Behandlungen

Regelmäßige Kontrolle und Pflege helfen, Schädlinge und Krankheiten frühzeitig zu erkennen:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Kontrollieren Sie Blätter und Stamm wöchentlich.
  2. Vorbeugendes Besprühen: Reduziert Schädlingsbefall.
  3. Isolieren bei Befall: Befallene Palmen isolieren.
  4. Pflege der Pflanze: Richtige Bewässerung, Düngung und Standortwahl erhöhen die Widerstandskraft.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Trachycarpus ist eine winterharte Palme, die Temperaturen bis zu -17 Grad Celsius standhalten kann. Bei tieferen Temperaturen sollte sie jedoch geschützt werden, insbesondere jüngere Palmen und Topfpflanzen.

Außenschutz

  • Stammschutz: Stamm mit Jutebändern oder Vlies umwickeln.
  • Blattschutz: Blätter zusammenbinden und mit Schilfmatte oder Winterschutzvlies umwickeln.
  • Wurzelschutz: Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Laub oder Rindenmulch bedecken.

Überwinterung im Innenbereich

In raueren Klimazonen sollten Trachycarpus-Palmen in Kübeln an einen geschützten Ort gebracht werden:

  1. Heller, kühler aber frostfreier Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius.
  2. Reduzieren Sie das Gießen. Der Boden sollte leicht feucht bleiben.
  3. Vermeiden Sie Überdüngung während der Überwinterungsphase.

Mit richtiger Pflege und Schutzmaßnahmen bleibt die Trachycarpus gesund und erfreut Sie viele Jahre lang.

Häufig gestellte Fragen

Warum sollten junge Trachycarpus-Palmen drinnen überwintern?

Junge Trachycarpus-Palmen, insbesondere solche, die weniger als drei Jahre alt sind, haben noch nicht genügend Widerstandskräfte entwickelt, um starke Minusgrade im Freien zu überstehen. Daher ist es empfehlenswert, sie in hellen, kühlen, aber frostfreien Räumen zu überwintern, um irreparable Schäden zu vermeiden.

Welche Schutzmaßnahmen sind bei der Überwinterung im Freien wichtig?

Im Freien sollte die Trachycarpus vor winterlicher Nässe und Feuchtigkeit geschützt werden. Beispielsweise kann der Wurzelbereich mit Rindenmulch bedeckt und die Blätter zusammengebunden sowie mit einer Schilfmatte umwickelt werden. Diese Maßnahmen verringern das Risiko von Frostschäden und schützen die Palme vor starken Winden.

Welche typischen Fehler können beim Überwintern der Trachycarpus passieren?

Die häufigsten Fehler beim Überwintern sind Überwässerung, völliges Austrocknen und Erfrieren. Obwohl die Trachycarpus robust ist, sollte sie nicht zu viel Wasser bekommen, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Auch sollte der Boden nicht komplett austrocknen, und die Pflanze muss vor extremen Minusgraden geschützt werden.

Warum werden die Palmwedel im Herbst häufig zusammengebunden?

Das Zusammenbinden der Palmwedel im Herbst hat hauptsächlich zwei Zwecke: Erstens bietet es den Wedeln weniger Angriffsfläche bei starken Winden, und zweitens kann es helfen, die Pflanze vor Schneeschäden und zu viel Feuchtigkeit zu schützen, die im Laufe des Winters auftreten könnten.

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