Pflanzen in Tongranulat umtopfen – Anleitung und Tipps
Tongranulat bietet als Pflanzsubstrat viele Vorteile gegenüber herkömmlicher Erde, wie optimale Luftzirkulation und konstante Wasserversorgung. Dieser Artikel informiert umfassend über die Eigenschaften, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten von Tongranulat.
- Was ist Tongranulat und wie funktioniert es?
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- Vorteile des Umtopfens in Tongranulat
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: So topfen Sie Ihre Pflanze in Tongranulat um
- Richtiges Gießen von Pflanzen in Tongranulat
- Düngen von Pflanzen in Tongranulat
- Umstellung von Erde auf Tongranulat: Schrittweise Anleitung
- Häufige Fehler beim Umtopfen in Tongranulat und wie man sie vermeidet
Was ist Tongranulat und wie funktioniert es?
Tongranulat, auch als Blähton oder Pflanzgranulat bekannt, ist ein Pflanzsubstrat aus Ton. Der Herstellungsprozess umfasst Mahlen und Granulieren von Ton, ehe dieser bei rund 1200 °C gebrannt wird. Das Ergebnis sind poröse, kugelförmige Kügelchen mit einer Größe von 2 bis 8 mm.
Tongranulat zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, Wasser wie ein Schwamm aufzunehmen und bei Bedarf abzugeben. Diese Eigenschaft macht es zu einem effizienten Wasserspeicher für Pflanzen. Seine poröse Struktur fördert die Luftzirkulation, wodurch Staunässe und Wurzelfäule vermieden werden. Dies ist für die Wurzeln besonders vorteilhaft, da sie kontinuierlich mit Sauerstoff versorgt werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Tongranulat keine Nährstoffe enthält, die die Nährstoffquellen aus Blumenerde beeinträchtigen könnten. So stehen Nährstoffe aus der Erde oder dem Dünger den Pflanzenwurzeln ungehindert zur Verfügung. Diese Eigenschaften machen das Granulat ideal für Hydrokulturen und als Ergänzung zu Blumenerde, besonders zur Vermeidung von Schimmel und Schädlingen.
Bei der Anwendung wird das Granulat in wasserdichte Töpfe eingefüllt, wobei etwa ein Drittel des Topfvolumens mit dem Granulat bedeckt wird. Danach wird die Pflanze eingesetzt und der restliche Raum um den Wurzelballen mit weiterem Granulat aufgefüllt. So bleiben die Wurzeln gut durchlüftet und gleichmäßig mit Wasser versorgt.
Vorteile des Umtopfens in Tongranulat
Das Umtopfen in Tongranulat bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Optimale Luftzirkulation: Die poröse Struktur sorgt für eine hervorragende Belüftung der Wurzeln, was das Risiko von Wurzelfäule signifikant reduziert.
- Konstante Wasserversorgung: Durch die effiziente Wasserspeicherung sichert Tongranulat eine konstante Wasserversorgung, ohne die Gefahr von Staunässe.
- Längere Gießintervalle: Da Tongranulat viel Wasser speichern kann, müssen Sie Ihre Pflanzen nicht so oft gießen, was den Pflegeaufwand erheblich reduziert.
- Vermeidung von Schädlingen: Schädlinge wie Trauermücken finden in Tongranulat keinen Lebensraum, wodurch Ihre Pflanzen besser geschützt sind.
- Ideal für Allergiker: Tongranulat begünstigt keine Schimmelbildung und sorgt so für eine sauberere Luft, was besonders für Allergiker vorteilhaft ist.
- Ganzjährig verwendbar: Im Gegensatz zu herkömmlicher Erde können Sie Pflanzen zu jeder Jahreszeit in Tongranulat umtopfen.
- Wiederverwendbarkeit: Tongranulat kann mehrmals verwendet werden, sofern es gut gereinigt wird, was sowohl nachhaltig als auch kostensparend ist.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So topfen Sie Ihre Pflanze in Tongranulat um
Das Umtopfen in Tongranulat ist ein einfacher Prozess:
- Materialien vorbereiten: Sie benötigen Tongranulat (bitte vorher abspülen, um Staub zu entfernen), einen Topf ohne Löcher am Boden und einen Feuchtigkeitsanzeiger (16,00€ bei Amazon*). Der neue Topf sollte mindestens um ein Drittel größer sein als der vorherige.
- Pflanze entnehmen: Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus ihrem aktuellen Behälter heraus, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Falls die Pflanze stark verwurzelt ist, kann das Aufschneiden des alten Topfes hilfreich sein.
- Wurzeln reinigen: Reinigen Sie die Wurzeln gründlich unter laufendem Wasser, um die Erde zu entfernen. Schneiden Sie alle abgestorbenen oder beschädigten Wurzeln mit einer sauberen Schere ab.
- Tongranulat vorbereiten: Schütten Sie etwa ein Drittel Tongranulat in den neuen Behälter. Stellen Sie sicher, dass das Granulat zuvor abgespült wurde, um Staubreste zu entfernen.
- Pflanze einsetzen: Platzieren Sie die gereinigten Wurzeln der Pflanze zentral im neuen Topf, sodass sie unterhalb des Topfrandes liegen.
- Auffüllen: Füllen Sie den verbleibenden Bereich im Behälter mit weiterem Granulat auf, bis die Wurzeln vollständig bedeckt sind. Drücken Sie das Granulat leicht an, um der Pflanze Stabilität zu geben.
- Gießanzeiger platzieren: Setzen Sie den Wasserstandsanzeiger so ein, dass er den unteren Rand des Wurzelballens erreicht und gut sichtbar ist.
- Anwässern: Gießen Sie die Pflanze, bis der Wasserstandsanzeiger den optimalen Feuchtigkeitsgrad anzeigt. Vermeiden Sie dabei Staunässe.
Durch diese Schritte wird die Umstellung Ihrer Pflanze in das neue Substrat erleichtert.
Richtiges Gießen von Pflanzen in Tongranulat
Für eine optimale Wasserversorgung und zur Vermeidung von Staunässe beachten Sie folgende Punkte:
- Gießanzeiger nutzen: Platzieren Sie den Gießanzeiger nahe am Wurzelballen, um die Feuchtigkeit im Tongranulat präzise zu überwachen. Der Anzeiger zeigt an, wann die Pflanze Wasser benötigt.
- Wassermenge dosieren: Geben Sie etwa ein Viertel des Topfvolumens an Wasser hinzu. Dies verhindert, dass das Substrat dauerhaft feucht bleibt.
- Staunässe vermeiden: Das Wasser sollte nie über die Optimum-Markierung hinausgehen, da überschüssiges Wasser zu Wurzelfäule führen kann.
- Düngergabe berücksichtigen: Da Tongranulat keine Nährstoffe enthält, empfiehlt es sich, bei jedem Gießen Flüssigdünger beizufügen.
Düngen von Pflanzen in Tongranulat
Die regelmäßige Düngung ist entscheidend, da Tongranulat keine eigenen Nährstoffe enthält:
- Spezialdünger verwenden: Nutzen Sie einen Flüssigdünger, der speziell für Hydrokulturen oder Pflanzgranulate konzipiert ist. Normale Düngemittel sind oft zu hoch konzentriert.
- Optimalen Nährstoffmix sicherstellen: Wählen Sie Dünger mit einem hohen Phosphat-Stickstoff-Verhältnis, um Phosphorbindung im Granulat zu verhindern.
- Düngergaben dosieren: Beachten Sie die Dosierungsempfehlungen der Hersteller, um eine Überdüngung zu vermeiden.
- Regelmäßiger Rhythmus: Düngen Sie bei jedem Gießvorgang, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Umstellung von Erde auf Tongranulat: Schrittweise Anleitung
Wenn Ihre Pflanze bereits in Erde eingetopft ist, können Sie diese problemlos auf Tongranulat umstellen:
- Pflanze vorbereiten: Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus ihrem derzeitigen Topf. Bei stark verwurzelten Pflanzen kann ein Aufschneiden des alten Topfes hilfreich sein.
- Erde entfernen: Schütteln Sie möglichst viel Erde von den Wurzelballen ab, ohne größere Erdklumpen an den Wurzeln zu lassen.
- Wurzeln reinigen: Spülen Sie die Wurzeln gründlich unter fließendem Wasser ab, bis keine Erdreste mehr sichtbar sind.
- Neuen Topf vorbereiten: Füllen Sie einen wasserdichten Topf zu etwa einem Drittel mit Tongranulat. Spülen Sie das Granulat vorher ab, falls es staubig ist.
- Pflanze einsetzen: Setzen Sie die gereinigte Pflanze mittig im neuen Topf, sodass die Wurzeln bequem liegen.
- Auffüllen: Füllen Sie den restlichen Raum um den Wurzelballen mit weiterem Tongranulat und drücken Sie es leicht an, um die Pflanze zu stabilisieren.
- Gießanzeiger platzieren: Setzen Sie den Gießanzeiger ein, sodass er gut sichtbar und tief genug im Granulat steckt.
- Anwässern: Gießen Sie die Pflanze, bis der Gießanzeiger den optimalen Feuchtigkeitsgehalt anzeigt, ohne Staunässe zu verursachen.
Lassen Sie die Pflanze einige Wochen an einem schattigen Platz stehen, damit sich die Wurzeln an die neuen Bedingungen gewöhnen können.
Häufige Fehler beim Umtopfen in Tongranulat und wie man sie vermeidet
Um den Erfolg Ihrer Pflanzung zu sichern, beachten Sie folgende Punkte:
- Falsches Einsetzen der Pflanze: Platzieren Sie die Pflanze mittig im Topf, sodass die Wurzeln gleichmäßig von Granulat umgeben sind.
- Unangemessene Vorbereitung des Tongranulats: Spülen Sie das Granulat vor dem Einfüllen ab, um Staub und Schmutz zu entfernen.
- Fehler bei der Wurzelreinigung: Entfernen Sie gründlich alle Erdreste von den Wurzeln, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Falsche Wasserstandskontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig den Gießanzeiger und vermeiden Sie Überwässerung.
- Unzureichender Pflanzenschutz: Kontrollieren Sie regelmäßig die Pflanze und das Substrat auf Schädlinge.
- Fehlende Düngerzugabe: Fügen Sie regelmäßig Flüssigdünger hinzu, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Durch die Beachtung dieser Hinweise können Sie sicherstellen, dass Ihre Pflanzen im Tongranulat optimal gedeihen.