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Schimmel auf dem Tongranulat? Was wirklich dahinter steckt

Tongranulat ist ein beliebtes Substrat für Pflanzen, doch Feuchtigkeit und ungünstige Bedingungen können zu Schimmelbildung führen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, gibt Tipps zur Vorbeugung und zeigt Maßnahmen zur effektiven Schimmelbekämpfung.

Ursachen für Schimmel auf Tongranulat

Schimmel auf Tongranulat kann durch mehrere Faktoren begünstigt werden, die in der Pflege und den Umweltbedingungen der Pflanzen begründet sind. Insbesondere feuchte, nicht optimal belüftete Substrate bieten Schimmelpilzen ideale Wachstumsbedingungen.

  • Feuchtigkeitsüberschuss: Zu häufiges oder übermäßiges Gießen sorgt dafür, dass das Granulat dauerhaft feucht bleibt, was Schimmelpilzen ideale Bedingungen bietet. Das Tongranulat sollte zwischen den Wassergaben ausreichend abtrocknen können.
  • Organische Rückstände: Abgestorbene Pflanzenteile oder eingeschlossene Insekten können im Substrat verbleiben und sich zersetzen, was eine Nahrungsquelle für Schimmelpilze darstellt. Daher sollten Sie organische Rückstände regelmäßig entfernen.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Eine ständig hohe Luftfeuchtigkeit kann die Oberfläche des Granulats feucht halten und so Schimmelwachstum begünstigen. Es ist wichtig, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu regulieren.
  • Mangelnde Belüftung: Eine unzureichende Luftzirkulation im Substrat kann der Entstehung von Schimmel Vorschub leisten. Achten Sie darauf, dass das Granulat locker bleibt und der Topf nicht zu dicht bepflanzt ist.
  • Ungünstiger Standort: Ein Standort mit wenig Licht und niedrigen Temperaturen kann die Verdunstung des Wassers verlangsamen und damit die Feuchtigkeit im Substrat erhöhen, wodurch Schimmelbildung gefördert wird.

Unterscheidung von Schimmel und Kalkablagerungen

Weißliche Beläge auf Tongranulat können sowohl auf Schimmel als auch auf Kalkablagerungen hinweisen. Die Unterscheidung ist wichtig für die richtige Behandlung.

  • Kalkablagerungen: Diese entstehen meist durch hartes Gießwasser oder übermäßigen Einsatz von Dünger. Kalkbeläge erscheinen trocken, fest und haben eine krümelige oder kristalline Struktur. Sie sind schwer zu entfernen, können aber eventuell durch Einweichen in Essigessenz oder Zitronensäure gelöst werden. Da Kalkablagerungen hauptsächlich ästhetisch störend sind, ist eine Entfernung nicht zwingend notwendig.
  • Schimmel: Schimmel hat eine weiche, flaumige Oberfläche und tritt oft in Verbindung mit Wurzelfäule oder organischen Rückständen im Granulat auf. Schimmelbeläge riechen modrig und lassen sich leicht abwischen oder abkratzen.

Eine einfache Methode zur Unterscheidung besteht darin, den Belag anzufassen: Kalk ist hart und bröckelig, während Schimmel weich und pelzig ist. Zudem kann Schimmel durch seinen charakteristischen muffigen Geruch erkannt werden, der bei Kalk fehlt. Führen Sie bei Unsicherheit eine Kratzprobe durch: Kalk bleibt krümelig, während Schimmel eine schmierige Textur zeigt.

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Vorbeugung von Schimmel auf Tongranulat

Um Schimmelbildung auf Tongranulat zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen hinsichtlich Standort, Gießverhalten und Hygiene entscheidend:

  • Vorbereitung der Pflanzen: Entfernen Sie vor dem Einsetzen abgestorbene oder verfaulte Wurzeln sowie alle Erdkrümel von den Wurzeln der Pflanze. Organische Rückstände können leicht Fäulnisherde bilden und somit Schimmel fördern.
  • Standortwahl: Wählen Sie einen Standort mit einer Luftfeuchtigkeit von 40-60 % und ausreichendem Tageslicht. Achten Sie darauf, dass der Standort für eine gute Belüftung sorgt. Ein trockener Standort hilft, die Schimmelbildung zu minimieren.
  • Optimiertes Gießverhalten: Verwenden Sie kalkfreies oder weiches Wasser, wie z.B. gesammeltes Regenwasser, und gießen Sie erst, wenn das Tongranulat in den oberen Schichten abgetrocknet ist. Dies reduziert die Feuchtigkeit im Substrat.
  • Regelmäßige Substratpflege: Kontrollieren Sie das Tongranulat regelmäßig und entfernen Sie umgehend herabgefallene Blätter oder eingeschlossene Insekten, da diese Schimmelbildung begünstigen können. Lockern Sie das Granulat gelegentlich auf, um die Luftzirkulation zu verbessern.

Beseitigung von Schimmel auf Tongranulat

Hat sich Schimmel auf dem Tongranulat gebildet, sind umgehende Maßnahmen erforderlich, um die Ausbreitung zu stoppen und sowohl die Pflanze als auch das Substrat zu schützen:

1. Entfernung des befallenen Granulats: Entfernen Sie alle sichtbaren Schimmelherde. Bei lokalem Befall reicht es, das betroffene Granulat zu entfernen. In schweren Fällen sollten Sie das gesamte Substrat austauschen, da sich Schimmelsporen im gesamten Topf verteilt haben könnten.

2. Säuberung des Pflanzgefäßes: Reinigen Sie den Topf gründlich mit heißem Wasser und einem geeigneten Reinigungsmittel oder verdünnter Essigessenz. Lassen Sie den Topf danach vollständig trocknen.

3. Behandlung der Wurzeln: Untersuchen und säubern Sie die Wurzeln der Pflanze. Entfernen Sie verfaulte oder von Schimmel betroffene Wurzelteile und behandeln Sie die restlichen Wurzeln bei Bedarf mit einem für Pflanzen geeigneten Fungizid.

4. Schutz und Lagerung des Tongranulats: Das gereinigte Tongranulat kann unter bestimmten Bedingungen wiederverwendet werden:

  • Essigessenz oder Zitronensäure: Weichen Sie das Granulat eine Stunde in einer Lösung aus verdünnter Essigessenz oder Zitronensäure ein.
  • Hitze: Alternativ können Sie das Granulat bei 150°C für eine Stunde im Ofen sterilisieren.
  • Gründliches Spülen: Nach der Behandlung ist es wichtig, das Granulat gründlich mit klarem Wasser zu spülen, um alle Rückstände der Säure oder des Fungizids zu entfernen.

Wiederverwendung von Tongranulat nach Schimmelbefall

Nach einem Schimmelbefall ist die richtige Reinigung des Tongranulats entscheidend, damit es erneut verwendet werden kann. Nutzen Sie dabei eine der folgenden Methoden:

  1. Einweichen in Essigessenz oder Zitronensäure: Legen Sie das Tongranulat für etwa eine Stunde in eine Lösung aus verdünnter Essigessenz oder Zitronensäure. Diese Behandlung tötet Schimmelsporen wirksam ab. Spülen Sie das Granulat danach gründlich mit klarem Wasser ab, um alle Rückstände zu entfernen.
  2. Hitzeanwendung: Erhitzen Sie das Tongranulat im Backofen bei einer Temperatur von 150°C für ungefähr eine Stunde, um die Schimmelsporen zu eliminieren. Lassen Sie das Granulat anschließend vollständig abkühlen, bevor Sie es wieder verwenden.
  3. Sonnenlicht-Desinfektion: Lassen Sie das Tongranulat für 2–3 Tage direktem Sonnenlicht ausgesetzt, vorzugsweise unter der Folie eines Gewächshauses. Die UV-Strahlen der Sonne helfen dabei, Schimmelsporen abzutöten. Überprüfen Sie das Granulat regelmäßig und rühren Sie es gelegentlich um, damit alle Bereiche ausreichend bestrahlt werden.

Nach der Reinigung und Trocknung des Tongranulats können Sie es auf mögliche Reste von Schimmel untersuchen und sicherstellen, dass es bereit für die Wiederverwendung ist. Achten Sie darauf, zukünftig präventive Maßnahmen zu ergreifen, um erneuten Schimmelbefall zu verhindern.

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