Weißklee

Weißklee: Vom Wuchs bis zum ökologischen Wert

Der Weißklee ist eine robuste und anpassungsfähige Pflanze mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale des Weißklees von Wuchs und Blüte bis hin zu Standort und ökologischem Wert.

Wuchs

Der Weißklee (Trifolium repens), auch bekannt als Kriechender Klee, ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit niederliegenden Trieben. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 5 bis 20 Zentimetern, während die waagerechten Triebe bis zu 30 Zentimeter lang werden. Diese Triebe wurzeln leicht an den Blattknoten und ermöglichen so die Ausbreitung über größere Flächen. Der Weißklee besitzt eine kräftige Pfahlwurzel, die bis zu 70 Zentimeter tief in den Boden reicht und zur Stabilität und Nährstoffversorgung beiträgt.

Die Pflanze gedeiht in Höhenlagen bis zu 2200 Metern über dem Meeresspiegel und passt sich unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen an. Der kahle, kriechende Stängel kann in seltenen Fällen bis zu 40 Zentimeter lang werden.

Blätter

Die Blätter des Weißklees sind dreiteilig und bestehen aus verkehrt-oval geformten Einzelblättchen. Diese sind fein gezähnt, gestielt und weisen eine hellgrüne, halbmondförmige Zeichnung auf der Oberseite auf. Die glatte Unterseite ist mit etwa 20 Paar schwach verzweigten Seitennerven durchzogen. Die Blattstiele können bis zu 20 Zentimeter lang sein und enden in breit-elliptischen bis verkehrt-eiförmigen Blattfiedern. Eine Besonderheit des Weißklees ist die Wintergrünheit: Die Blätter bleiben auch im Winter grün und werden erst im Frühjahr durch frisches Laub ersetzt.

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Blüte

Der Weißklee bildet kugelförmige Blütenstände mit einem Durchmesser von etwa 1,5 bis 2,5 Zentimetern. Jeder Blütenstand besteht aus 40 bis 80 Einzelblüten, die auf langen Stielen sitzen und von einem zehnnervigen Kelch umgeben sind. Die Einzelblüten sind cremeweiß und weisen oft eine rötliche Färbung an der Basis auf. Typisch für Weißklee sind die Schmetterlingsblüten mit fünf Kronblättern, die zweiseitig symmetrisch sind. Nach dem Verblühen färben sich die Blüten bräunlich und hängen herab. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober.

Früchte

Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich bräunliche Fruchtstände mit zahlreichen abgeflachten Hülsenfrüchten. Diese enthalten drei bis vier gelbliche Samen, die entweder eiförmig oder nierenförmig sind. Die Verbreitung der Samen erfolgt primär durch Wind und Klettwirkung, wobei die Hülsenfrüchte entweder vom Wind weitergetragen werden oder sich im Fell von Tieren anheften.

Welcher Standort ist geeignet?

Weißklee bevorzugt sonnige Standorte, gedeiht aber auch im Halbschatten. Optimal ist ein Platz, der für mindestens vier Stunden täglich volles Sonnenlicht bekommt. Beim Boden bevorzugt der Weißklee nährstoffreiche, feuchte, aber gut durchlässige Bedingungen. Lehmige bis sandig-lehmige Böden sind ideal, und kalkhaltige Böden werden gut toleriert. Die Pflanze zeigt bemerkenswerte Toleranz gegenüber verschiedenen Bodenarten, wächst jedoch am besten ohne Staunässe.

Weißklee ist äußerst trittfest und häufig auf Wiesen, Weiden, an Wegrändern sowie in Parks und Gärten anzutreffen. Aufgrund seiner Robustheit eignet er sich auch hervorragend als Rasenersatz oder Bestandteil von Rasenmischungen. Die Pflanze wächst gut in maritimen, gemäßigten und mediterranen Klimazonen und hat sich in vielen Teilen der Welt etabliert.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der optimale Boden für den Weißklee ist humos, lehmig und nährstoffreich. Er bevorzugt frische bis feuchte Bedingungen und verträgt auch dichtere Böden, solange keine Staunässe auftritt. Kalkhaltige Böden werden gut akzeptiert und können das Wachstum sogar fördern. Insgesamt ist Weißklee sehr anpassungsfähig an unterschiedliche Bodenverhältnisse.

Ökologischer Wert

Weißklee spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem und dient als bedeutende Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten und Tiere. Bestäuber wie heimische Hummel-Arten, Wildbienen und Schmetterlinge wie der Braune Feuerfalter und der Hauhechel-Bläuling profitieren vom reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot der Blüten. Auch Schmetterlingsraupen und Kleinsäuger nutzen die Pflanze als Nahrungsquelle.

Zusätzlich sorgt Weißklee durch Symbiosen mit Knöllchenbakterien für die Stickstoffbindung im Boden, was die Bodenqualität verbessert und den Bedarf an Düngemitteln reduziert. Die Pflanze trägt zudem zur Bodenerosion und Wasserspeicherung bei und eignet sich hervorragend als Gründüngung sowie zur Unkrautunterdrückung.

Verwendung

Weißklee findet in vielen Bereichen Anwendung:

  • Futterpflanze: Reich an Eiweiß und somit eine wertvolle Nahrungsquelle für Nutztiere wie Kühe, Schafe, Ziegen sowie kleine Haustiere wie Kaninchen und Meerschweinchen.
  • Gründüngung: Der Weißklee reichert den Boden mit Stickstoff und Humus an und schützt ihn im Winter vor Frost und Erosion.
  • Rasenersatz: Aufgrund seiner Robustheit und Anspruchslosigkeit wird Weißklee gerne als Rasenersatz verwendet. Er benötigt weniger Dünger, bleibt länger grün und verträgt Trockenheit besser als viele Rasengräser.
  • Heilpflanze: Der Weißklee wird auch in der Naturheilkunde genutzt, hauptsächlich in Form von Tee. Die Blüten enthalten Vitamine, Mineralien, Phytohormone und Flavonoide, die bei verschiedenen Beschwerden helfen können.
  • Kulinarische Verwendung: Junge Blätter und Triebe können in Kräutermischungen, Suppen und Salaten verwendet werden. Die süßlichen Blüten eignen sich als Dekoration oder für Teigvariationen.

Krankheiten & Schädlinge

Weißklee kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, darunter:

  • Pilzkrankheiten: Rostpilze (Uromyces trifolii-repentis), Kleeschwärze (Cymadothea trifolii), Mehltau und Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum).
  • Schädlinge: Blattläuse, Kleeblattkäfer, Klee-Seide und Kleine Sommerwurz.

Vorbeugung und Behandlung umfassen den Anbau in gut durchlässigen Böden und das Vermeiden von Staunässe. Biologische Schädlingsbekämpfungsmittel können bei starkem Insektenbefall hilfreich sein.

So kommt die Pflanze über den Winter

Weißklee ist eine winterharte Pflanze, die auch bei frostigen Temperaturen ihre grünen Blätter behält. Ein vor Regen geschützter Standort erleichtert die Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit, und Gießen ist nur bei frostfreien Temperaturen nötig. Die tiefe Pfahlwurzel trägt erheblich zur Winterhärte der Pflanze bei und ermöglicht ihr, auch nach widrigen Witterungsbedingungen im Frühjahr wieder kräftig auszutreiben.

Häufig gestellte Fragen

Wie vermehrt sich der Weißklee?

Der Weißklee (Trifolium repens) vermehrt sich auf zwei Weisen: vegetativ durch seine oberirdischen Ausläufer und generativ durch Samen. Die Ausläufer wurzeln an den Blattknoten, sobald sie den Boden berühren. Die Samen keimen bei Temperaturen um 20 Grad Celsius innerhalb weniger Tage. Dadurch kann sich der Weißklee sehr effizient über größere Flächen ausbreiten.

Wie tief wurzelt der Weißklee?

Die Wurzeln des Weißklees können bis zu 70 Zentimeter tief in den Boden reichen. Diese tiefe Verwurzelung trägt zur Stabilität der Pflanze und ihrer Fähigkeit bei, auch in Trockenperioden zu überleben. Darüber hinaus fördert die Pfahlwurzel die Aufnahme von Nährstoffen aus tieferen Bodenschichten.

Ist Weißklee winterhart und wie übersteht er den Winter?

Ja, der Weißklee ist absolut winterhart. Die Pflanze übersteht die kalte Jahreszeit mit ihren grünen Blättern und einer langen Pfahlwurzel, die bis zu 70 Zentimeter tief in den Boden reicht. Es ist ideal, den Weißklee über den Winter an einem vor Regen geschützten Platz zu halten, um die Erde besser kontrolliert feucht zu halten. Gießen ist nur bei frostfreien Temperaturen nötig, um ein Austrocknen des Substrats zu verhindern.

Welche Rolle spielt Weißklee im Ökosystem?

Weißklee hat einen hohen ökologischen Wert. Er dient als wichtige Nahrungsquelle für Bestäuber wie Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge. Zudem fördert er durch Symbiosen mit Knöllchenbakterien die Stickstoffbindung im Boden, was die Bodenqualität verbessert und den Bedarf an Düngemitteln reduziert. Dadurch trägt Weißklee auch zur Bodenerosion und Wasserspeicherung bei und wirkt als Gründüngung zur Unkrautunterdrückung.

Bilder: Chung Yi Fang / Shutterstock