Gummibaum verjüngen: So gelingt die Verjüngungskur
Gummibäume können mit der Zeit ihr vitales Aussehen verlieren. Mit den richtigen Methoden lassen sich die beliebten Zimmerpflanzen jedoch effektiv verjüngen und in neuem Glanz erstrahlen. Dieser Artikel stellt zwei bewährte Vorgehensweisen vor: die Vermehrung durch Knotenstecklinge und die Verjüngung durch Abmoosen.
Methoden zur Verjüngung eines Gummibaums
Ein Gummibaum (Ficus elastica) lässt sich je nach Zustand der Pflanze und Ihren Präferenzen auf verschiedene Weise verjüngen. Hier finden Sie zwei bewährte Methoden, die sich besonders gut eignen.
Knotenstecklinge
Eine besonders bewährte Methode zur Verjüngung des Gummibaums ist die Vermehrung durch Knotenstecklinge. Diese Methode eignet sich vor allem für großblättrige Exemplare und läuft wie folgt ab:
- Auswahl des Stecklings: Schneiden Sie mit einem sauberen, scharfen Messer ein etwa zwei bis drei Zentimeter langes, verholztes Sprossstück mit einem gut ausgebildeten Auge ab.
- Vorbereitung des Stecklings: Entfernen Sie die Blätter bis auf ein oder zwei an der Spitze, um den Wasserverlust zu minimieren.
- Einpflanzen: Setzen Sie den Steckling in einen Einzeltopf mit nährstoffarmer Anzuchterde, da dies die Wurzelbildung fördert.
- Feuchtigkeit und Standort: Um den Steckling vor Austrocknung zu schützen, besprühen Sie ihn leicht und stülpen eine durchsichtige Abdeckung darüber. Stellen Sie den Topf an einen hellen, warmen Ort mit Temperaturen über 25 °C.
Innerhalb von sechs bis zehn Wochen bilden sich Wurzeln, sodass der Steckling in normale Blumenerde umgetopft werden kann.
Abmoosen
Das Abmoosen ist eine komplexere, aber effektive Methode zur Verjüngung. Diese Methode eignet sich besonders für ältere Gummibäume mit wenigen Blättern und funktioniert wie folgt:
- Schnittvorbereitung: Machen Sie einen waagerechten Schnitt unterhalb eines Blattknotens am Stamm. Der Schnitt sollte etwa fünf Zentimeter lang und bis zur Mitte des Stammes reichen. Stecken Sie einen kleinen Keil oder ein Streichholz in die Einkerbung, um zu verhindern, dass sie wieder zusammenwächst.
- Moos und Schutz: Bedecken Sie die Schnittstelle mit feuchtem Sphagnum-Moos und wickeln Sie diese anschließend mit Frischhaltefolie ein. Fixieren Sie die Folie mit Draht, um die Feuchtigkeit zu halten.
- Wurzelbildung: Nach etwa sechs Wochen sollten sich neue Wurzeln gebildet haben. Wenn die Wurzeln kräftig genug sind, können Sie den bewurzelten Teil unterhalb der Schnittstelle abschneiden und in einen Topf mit humusreicher Blumenerde pflanzen.
Beide Methoden bieten die Möglichkeit, Ihren Gummibaum erfolgreich zu verjüngen und ihm ein längeres, vitales Leben zu schenken.
Tipps für die Pflege eines verjüngten Gummibaums
Nach der Verjüngung benötigt Ihr Gummibaum spezielle Pflege, um optimal zu gedeihen. Hier sind einige konkrete Tipps, die Ihnen dabei helfen können:
Blattpflege
Achten Sie darauf, die Blätter Ihres Gummibaums regelmäßig abzuwischen, um Staubansammlungen zu vermeiden und die Lichtaufnahme zu verbessern. Nutzen Sie ein weiches, feuchtes Tuch oder stellen Sie kleinere Exemplare in die Dusche. Schützen Sie dabei den Wurzelballen mit einer Plastiktüte, um Staunässe zu verhindern.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Halten Sie die Raumtemperatur konstant zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad fallen. Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, sprühen Sie die Blätter gelegentlich mit zimmerwarmem Wasser ein.
Schädlinge und Krankheiten
Überwachen Sie Ihren Gummibaum regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen wie Schildläusen oder Wollläusen. Wenn Sie Befall feststellen, können bewährte Hausmittel wie Neem-Öl oder eine Mischung aus Paraffinöl, Wasser und Spülmittel hilfreich sein. Sorgfältige Blattpflege hilft zudem, Krankheiten vorzubeugen.
Substrat und Topf
Verwenden Sie eine gut durchlässige, nährstoffreiche Blumenerde. Eine Mischung aus Blumenerde und Sand oder Anteile von Kokosfasern und Lavagranulat können die Bodenstruktur verbessern und Staunässe verhindern. Achten Sie darauf, dass der Topf eine Drainageschicht besitzt und einen Abfluss für überschüssiges Wasser hat.
Umtopfen
Planen Sie, junge Gummibäume alle zwei Jahre im Frühjahr umzutopfen. Ältere Exemplare können seltener umgetopft werden, etwa alle vier bis fünf Jahre. Wählen Sie stets einen etwas größeren Topf als den vorherigen, um dem Wurzelwachstum ausreichend Platz zu bieten. Lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig und entfernen Sie faulige Wurzelteile vor dem Einsetzen in frische Erde.
Durch diese Maßnahmen wird Ihr verjüngter Gummibaum optimal wachsen und gedeihen.