Gummibaum

Gummibaum verzweigen: So gelingt’s mit Anleitung

Gummibäume neigen zu einem einstämmigen Wuchs, doch mit dem richtigen Wissen können Sie die Verzweigung fördern. Dieser Artikel erklärt, warum Gummibäume nicht von Natur aus verzweigen und wie Sie durch gezielte Maßnahmen eine buschigere Wuchsform erzielen.

Warum verzweigt sich ein Gummibaum nicht?

Ein heller Standort fördert das einstämmige Wachstum und die Verzweigung des Gummibaums

Warum verzweigt sich ein Gummibaum nicht?

Ein Gummibaum wächst zunächst einstämmig, um schnell an Höhe zu gewinnen und dem Schatten größerer Pflanzen zu entkommen. Erst ab einer Höhe von etwa 1,5 bis 2 Metern bildet er natürliche Verzweigungen. Diese Entwicklung wird durch ideale Bedingungen wie ausreichendes Licht und gleichbleibende Temperaturen gefördert.

Die natürliche Anpassung des Gummibaums an lichtreiche Standorte begünstigt das einstämmige Wachstum. Nur unter optimalen Bedingungen bildet er Verzweigungen. Ein heller, geschützter Standort ohne extreme Temperaturschwankungen und mit ausreichender Luftfeuchtigkeit begünstigt ein gesundes Wachstum und frühe Verzweigungen. Um eine frühere Verzweigung zu fördern, können Sie einen gezielten Rückschnitt vornehmen.

Den Gummibaum zum Verzweigen bringen: Anleitung

Gezielter Rückschnitt fördert eine buschige Wuchsform und gesunde Verzweigungen des Gummibaums

Den Gummibaum zum Verzweigen bringen: Anleitung

Ein gezielter Rückschnitt ist der Schlüssel zu einer buschigeren Wuchsform Ihres Gummibaums. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

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1. Schnittzeitpunkt:

Wählen Sie das Ende des Winters oder den zeitigen Frühling, um den Gummibaum zu schneiden. Zu dieser Zeit ist der Saftfluss am geringsten und neue Austriebe werden im Frühling gefördert. Schneiden Sie möglichst in den frühen Abendstunden, um den Saftfluss weiter zu minimieren.

2. Vorbereitung:

Tragen Sie Handschuhe, um sich vor dem hautreizenden Milchsaft zu schützen. Decken Sie den Boden mit einem Tuch oder Zeitungspapier ab.

3. Werkzeugwahl:

Eine scharfe Gartenschere (22,00€ bei Amazon*) oder ein Messer sind notwendig, um saubere Schnitte zu machen und Quetschungen zu vermeiden.

4. Haupttrieb schneiden:

Schneiden Sie den Haupttrieb einige Zentimeter oberhalb eines Blattes oder eines „schlafenden Auges“. Eine empfehlenswerte Stelle ist über dem dritten bis fünften Blatt.

5. Seitentriebe kürzen:

Kürzen Sie vorhandene Seitentriebe oberhalb von Blättern oder schlafenden Augen, um einen gleichmäßigen Wuchs zu erzielen.

6. Schnittführung:

Setzen Sie den Schnitt schräg, damit Wasser ablaufen kann und keine Fäulnis entsteht. Schneiden Sie einige Millimeter über dem Blattansatz oder einem schlafenden Auge.

7. Wundversorgung:

Entfernen Sie den Milchsaft mit einem Papiertuch und versiegeln Sie die Schnittstelle gegebenenfalls mit heißem Wasser oder durch Abflammen.

8. Nachsorge und Standortwahl:

Stellen Sie den Gummibaum nach dem Rückschnitt an einen hellen Ort mit viel indirektem Licht und regelmäßigen Düngung, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern.

Was sind

Der Rückschnitt oberhalb schlafender Augen fördert das Austreiben neuer Triebe und Blätter

Was sind „schlafende Augen“?

„Schlafende Augen“ sind Knospenanlagen entlang des Stammes des Gummibaums, die im Ruhezustand verbleiben, bis sie durch Bedingungen wie das Abschneiden von Ästen aktiviert werden. Diese Knospen sind als kleine Erhebungen fühlbar, auch wenn sie oft nicht sofort sichtbar sind. Sie dienen der Regeneration der Pflanze, indem sie neue Triebe und Blätter bilden.

Um diese Knospen zum Austreiben zu animieren, schneiden Sie den Gummibaum einige Zentimeter oberhalb eines schlafenden Auges. Der erhöhte Saftdruck an der Schnittstelle erweckt die ruhenden Reserven der Pflanze.

Was tun, wenn der Gummibaum zu groß geworden ist?

Ein Rückschnitt hilft, die Größe des Gummibaums zu kontrollieren und eine ansprechende Form zu erhalten:

1. Haupttrieb kürzen:

Schneiden Sie den Haupttrieb auf die gewünschte Höhe zurück, oberhalb eines Blattes oder schlafenden Auges, um neue Triebe zu fördern.

2. Seitentriebe kürzen:

Schneiden Sie lange oder störende Seitentriebe oberhalb eines Blattes oder schlafenden Auges zurück.

3. Abgestorbene und kranke Triebe entfernen:

Schneiden Sie abgestorbene, kranke oder beschädigte Triebe direkt am Ansatz ab.

4. Rundum-Rückschnitt bei älteren Pflanzen:

Kürzen Sie eine voll ausgebildete Krone um bis zu ein Drittel, um eine kompakte Form zu erzielen, und umtopfen Sie die Pflanze bei Bedarf.

Wichtige Tipps

Schutz vor dem Milchsaft:

Tragen Sie Handschuhe und schützen Sie den Boden vor Flecken.

Nachsorge:

Reinigen Sie die Wunden nach dem Schnitt mit einem Tuch und warmem Wasser, um den Milchsaftaustritt zu stoppen.

Standortwahl nach dem Schnitt:

Ein heller Standort mit viel indirektem Licht fördert den Austrieb neuer Triebe und Blätter.

Vorsichtsmaßnahmen beim Schneiden

Schutzkleidung und richtige Werkzeuge sind essentiell beim Schneiden des Gummibaums

Vorsichtsmaßnahmen beim Schneiden

Beim Schneiden des Gummibaums sollten Sie die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten:

1. Handschutz:

Tragen Sie robuste Gartenhandschuhe, um Ihre Hände vor dem hautreizenden Milchsaft zu schützen.

2. Kleidung:

Ziehen Sie alte Kleidung oder eine Schürze an, um Flecken auf Ihrer Alltagskleidung zu vermeiden.

3. Bodenschutz:

Decken Sie den Boden mit Zeitungen oder einer Plastikplane ab, um Flecken zu verhindern.

4. Werkzeugreinigung:

Reinigen und desinfizieren Sie scharfe Schneidwerkzeuge nach jedem Einsatz gründlich.

5. Augen- und Gesichtsschutz:

Vermeiden Sie jeglichen Kontakt des Milchsafts mit Augen oder Gesicht. Spülen Sie betroffene Stellen sofort mit Wasser und suchen Sie im Falle anhaltender Reizungen einen Arzt auf.

6. Schneiden im Freien:

Führen Sie den Rückschnitt wenn möglich im Freien durch, um das Risiko von Milchsaftflecken in Innenräumen zu minimieren. Bei schlechtem Wetter treffen Sie zusätzliche Schutzvorkehrungen im Haus.

Mit diesen Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass der Rückschnitt Ihres Gummibaums reibungslos und sicher verläuft.

Bilder: tunart / iStockphoto