Gummibaum

Gummibaum als Zimmerpflanze: Standort- und Pflegetipps

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Der Gummibaum ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren großen, glänzenden Blättern ein Hauch von Exotik in die eigenen vier Wände bringt. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege des Gummibaums und beleuchtet wichtige Aspekte von Standortwahl über Gießen und Düngen bis hin zur Vermehrung.

Gummibaum Topfpflanze
Der Gummibaum ist eine hervorragende Zimmerpflanze und lässt si h auch als Bonsai ziehen

Herkunft und Aussehen des Gummibaums

Der Gummibaum (Ficus elastica) stammt aus den tropischen Regionen Ostindiens und Indonesiens. In seiner natürlichen Umgebung kann er beachtliche Höhen von bis zu 40 Metern erreichen und durch rippenartige Wurzeln im Boden verankert sein. Diese Pflanze gehört zur Familie der Maulbeergewächse und zur Gattung der Feigen.

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Das markanteste Merkmal des Gummibaums sind seine immergrünen, ledrigen Blätter, die je nach Pflege bis zu 40 cm lang und 20 cm breit werden können. Die Oberseite der Blätter glänzt in Variationen von dunkelgrün bis gelblich panaschiert, während die Unterseite helle bis leicht rötliche Töne zeigt. Die Blätter besitzen ausgeprägte Blattspitzen und Blattstiele, die etwa zwei bis fünf Zentimeter lang sind.

In den heimischen vier Wänden erreicht der Gummibaum normalerweise eine Höhe von einem bis zwei Metern und bildet bei optimalen Bedingungen eine breite, verzweigte Krone. Unter ungünstigen Lichtverhältnissen bleibt das Wachstum spärlicher. In Zimmerkultur zeigt der Gummibaum selten Blüten, da sie spezielle Feigenwespen zur Bestäubung benötigen.

Der Gummibaum sondert bei Verletzungen eine milchige Flüssigkeit ab, die Latex enthält. Früher war dies zur Gewinnung von Naturkautschuk von Bedeutung, heute ist der ertragreichere Kautschukbaum (Hevea brasiliensis) wichtiger.

Mit seinem prachtvollen Blattwerk und seiner charakteristischen Erscheinung ist der Gummibaum ein wahrer Hingucker und ein pflegeleichter Klassiker unter den Zimmerpflanzen.

Der ideale Standort für den Gummibaum

Für gesundes Wachstum benötigt der Gummibaum einen optimalen Standort. Die Pflanze bevorzugt einen hellen bis halbschattigen Platz mit viel indirektem Licht. Direkte Sonneneinstrahlung, besonders während der heißen Mittagsstunden, kann zu Blattverbrennungen führen. Ein Standort in der Nähe eines östlich oder westlich ausgerichteten Fensters ist ideal.

Achten Sie darauf, den Gummibaum vor Zugluft zu schützen und ihn nicht auf einem kalten Boden zu platzieren. Die Zimmertemperatur sollte konstant über 18 Grad Celsius liegen, wobei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad optimal sind. Sinkt die Temperatur unter 16 Grad Celsius, kann der Gummibaum Blätter abwerfen.

Im Sommer kann der Gummibaum auch im Freien gedeihen, sollte aber an einem geschützten, halbschattigen Ort stehen, um vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt zu sein. Sobald die Temperaturen im Herbst sinken, bringen Sie die Pflanze rechtzeitig ins Haus, um Frostschäden zu vermeiden.

Das richtige Substrat für den Gummibaum

Für das gesunde Wachstum des Gummibaums ist die Wahl des richtigen Substrats entscheidend. Verwenden Sie eine lockere, gut durchlässige Erde, die reich an Nährstoffen ist. Herkömmliche Zimmerpflanzen- oder Grünpflanzenerde eignet sich in der Regel bestens. Diese können Sie mit Komposterde kombinieren, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Um Staunässe zu verhindern, mischen Sie der Erde Materialien wie Perlit, Sand oder Kokosfasern bei, die für eine gute Belüftung und Drainage sorgen. Zusätzlich empfiehlt es sich, am Topfboden eine Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Tonscherben anzulegen.

Pflanzen Sie den Gummibaum in einen Topf mit Abzugslöchern und achten Sie darauf, dass der Topf nur geringfügig größer ist als der Wurzelballen. Dies beugt schnellem Austrocknen des Substrats vor und fördert das Wurzelwachstum.

Den Gummibaum richtig gießen

Ein ausgewogenes Gießverhalten ist entscheidend für die Pflege des Gummibaums. Die Pflanze bevorzugt eine gleichmäßige Feuchtigkeit, jedoch ohne Staunässe.

Grundregeln beim Gießen

Überprüfen Sie die Feuchtigkeit der obersten Erdschicht vor dem Gießen. Diese sollte leicht abgetrocknet sein. Gießen Sie mäßig und entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer. Ideal ist zimmerwarmes, abgestandenes Wasser oder Regenwasser.

Alternative Gießmethode: Tauchen

Stellen Sie den Topf des Gummibaums in einen Eimer mit Wasser, sodass der gesamte Erdballen ins Wasser getaucht wird. Sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen, lassen Sie das überschüssige Wasser gut abtropfen.

Saisonale Anpassungen

Im Sommer kann der Gummibaum draußen an einem schattigen Platz von natürlichem Regenwasser profitieren. Erhöhen Sie die Gießfrequenz geringfügig. Im Winter benötigt der Gummibaum weniger Wasser. Gießen Sie seltener, aber achten Sie darauf, dass die Erde nie vollständig austrocknet.

Um Staunässe effektiv zu verhindern, legen Sie am Topfboden eine Drainageschicht an.

Düngen des Gummibaums

Während der Wachstumsperiode von März bis August sollte der Gummibaum regelmäßig gedüngt werden. Ein Flüssigdünger für Grünpflanzen alle zwei Wochen ist ideal. Mischen Sie den Dünger ins Gießwasser und achten Sie darauf, die empfohlene Menge nicht zu überschreiten.

Alternativ können Langzeitdünger verwendet werden, die etwa alle drei Monate verabreicht werden. Das ist praktisch bei weniger häufigem Düngen. Außerhalb der Wachstumsphase benötigt der Gummibaum geringere Nährstoffgaben, etwa alle acht bis zehn Wochen.

Gummibaum schneiden und umtopfen

Ein regelmäßiges Umtopfen und gelegentliches Schneiden sind wichtig für das Wachstum und die Form Ihres Gummibaums.

Umtopfen

Junge Gummibäume sollten alle zwei Jahre im Frühjahr umgetopft werden, ältere Exemplare etwa alle vier bis fünf Jahre. Verwenden Sie lockere, nährstoffreiche Erde und achten Sie darauf, dass der neue Topf nur geringfügig größer ist als der alte.

Schneiden

Ein Schnitt ist nicht zwingend notwendig, kann jedoch helfen, die Pflanze in Form zu halten. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist Spätwinter oder Frühjahr. Kappen Sie den Mitteltrieb, um die Bildung von Seitenzweigen zu fördern, und kürzen Sie gegebenenfalls die Seitentriebe.

Beim Schneiden tritt ein milchiger Saft aus, der schwer zu entfernen und hautreizend ist. Tragen Sie daher Handschuhe und alte Kleidung.

Gummibaum vermehren

Der Gummibaum lässt sich am besten durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie im Frühjahr einen gesunden Trieb mit mindestens zwei Blattpaaren ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und stellen Sie den Steckling in ein Glas mit zimmerwarmem Wasser. Warten Sie, bis sich Wurzeln gebildet haben, bevor Sie den Steckling in Erde einpflanzen.

Alternativ können Sie den Steckling direkt in feuchte Anzuchterde setzen und mit einer Folie abdecken, um ein feucht-warmes Klima zu schaffen. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmel zu vermeiden.

Krankheiten und Schädlinge

Der Gummibaum ist zwar robust, kann aber von Schädlingen wie Wollläusen, Schildläusen, Spinnmilben oder Trauermücken befallen werden. Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge und isolieren Sie befallene Pflanzen sofort, um eine Ausbreitung zu vermeiden.

Maßnahmen gegen Schädlinge

Neemöl oder ein Paraffinöl-Gemisch können bei der Behandlung von Schädlingen helfen. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig damit oder spülen Sie sie unter Wasser ab.

Reinigung der Blätter

Die großen Blätter des Gummibaums ziehen Staub an. Eine regelmäßige Reinigung ist wichtig, um die Lichtaufnahme und somit das Wachstum Ihrer Pflanze zu unterstützen. Wischen Sie die Blätter mit einem feuchten Tuch ab oder duschen Sie kleinere Pflanzen vorsichtig ab. Sprühen Sie die Blätter in trockener Luft mit kalkfreiem Wasser ein. Ein Tuch, das leicht in Bier getränkt ist, kann den Blättern zusätzlichen Glanz verleihen.

Giftigkeit des Gummibaums

Der Gummibaum ist als leicht giftig einzustufen. Sein latexhaltiger Milchsaft kann Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen. Bei Verschlucken von Pflanzenteilen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Platzieren Sie die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren und tragen Sie bei Pflegearbeiten Handschuhe, um Hautkontakt zu vermeiden.

Bilder: JackF / iStockphoto