Gummibaum-Zimmerpflanze: Pflege & Vermehrung einfach erklärt
Der Gummibaum ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren großen, glänzenden Blättern für tropisches Flair sorgt. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Herkunft, Pflege und Vermehrung des Gummibaums und gibt Tipps zur Gesunderhaltung der Pflanze.
- Herkunft und Aussehen des Gummibaums
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Der ideale Standort für den Gummibaum
- Das richtige Substrat für den Gummibaum
- Den Gummibaum richtig gießen
- Düngen des Gummibaums
- Gummibaum schneiden und umtopfen
- Gummibaum vermehren
- Krankheiten und Schädlinge
- Reinigung der Blätter
- Giftigkeit des Gummibaums
Herkunft und Aussehen des Gummibaums
Der Gummibaum, botanisch bekannt als Ficus elastica, stammt aus den tropischen Regionen von Nordostindien bis Indonesien. In seiner natürlichen Umgebung kann er bis zu 40 Meter hoch werden. Charakteristisch für den Gummibaum ist sein milchiger Saft, der Latex enthält, jedoch hauptsächlich zur Zierde und nicht zur Kautschukgewinnung dient.
Der Gummibaum hat immergrüne, ledrige Blätter, die bis zu 40 cm lang werden können. Diese Blätter haben eine glänzende Oberseite, die je nach Sorte stark variieren kann. Neben den klassischen dunkelgrünen Blättern gibt es auch Sorten mit mehrfarbigen Blättern.
In unseren Breiten wird der Gummibaum üblicherweise als Zimmerpflanze gehalten und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Der Stamm ist unregelmäßig und wird durch rippenartige Wurzeln im Boden verankert. Je nach Lichtverhältnissen variiert die Neigung zur Verzweigung: Helle Standorte fördern eine breitere Krone, während bei weniger Licht die Verzweigung des Mitteltriebs reduziert ist.
Der ideale Standort für den Gummibaum
Ein heller Standort ist optimal für den Gummibaum, jedoch sollte direkte Mittagssonne vermieden werden. Ein Platz in der Nähe eines Fensters mit indirektem Licht, idealerweise östlich oder westlich ausgerichtet, eignet sich bestens.
Halten Sie die Umgebungstemperatur konstant zwischen 18 und 20 Grad Celsius und vermeiden Sie Zugluft, da diese Blattabwurf verursachen kann. Eine Luftfeuchtigkeit von über 50 Prozent verhindert das Austrocknen der Blätter und fördert die Vitalität der Pflanze.
Im Sommer kann der Gummibaum auch draußen auf einem geschützten, halbschattigen Platz stehen, um Sonnenbrand auf den Blättern zu vermeiden.
Das richtige Substrat für den Gummibaum
Gummibäume sind hinsichtlich des Substrats relativ anspruchslos, bevorzugen jedoch ein lockeres und gut durchlässiges Substrat. Eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde und Perlit oder Sand sorgt für eine gute Belüftung und Drainage.
Empfehlenswert sind:
- Grober Kies oder Blähton: 2-3 cm dicke Schicht am Topfboden als Drainage
- Gartenerde mit Zusatzstoffen: Eine nährstoffreiche Basis
- Perlite oder grober Sand: Um die Drainage zu optimieren
- Kokos-Substrat: Fördert die Feuchtigkeitsbindung
Ein Topf mit Abzugslöchern ist essenziell, um überschüssiges Wasser abzuführen und Wurzelfäule zu verhindern.
Den Gummibaum richtig gießen
Gummibäume benötigen moderate Wassergaben. Kontrollieren Sie vor dem Gießen den Feuchtigkeitsgehalt der obersten Erdschicht mit einem Fingertest. Gießen Sie erst, wenn die Erde trocken ist, und verwenden Sie am besten abgestandenes, zimmerwarmes Wasser.
Alternativ können Sie den Gummibaum tauchen, indem Sie den Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer stellen und warten, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Lassen Sie überschüssiges Wasser gründlich abtropfen, bevor Sie den Baum zurückstellen.
Im Winter sollte weniger gegossen werden, die Erde jedoch regelmäßig kontrolliert werden, um Trockenheit zu vermeiden. Staunässe ist dringend zu vermeiden.
Düngen des Gummibaums
Während der Wachstumsphase von März bis August benötigt der Gummibaum regelmäßig Nährstoffe. Düngen Sie etwa alle sechs Wochen mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen, oder verwenden Sie einen organischen Langzeitdünger, der alle drei Monate ausgebracht wird.
In der Ruhephase von September bis Februar reicht eine sparsamere Düngung alle acht bis zehn Wochen aus. Beachten Sie die Dosierungsanleitungen, um Überdüngung zu vermeiden.
Gummibaum schneiden und umtopfen
Ein regelmäßiger Schnitt und das gelegentliche Umtopfen tragen zur Gesundheit und Form des Gummibaums bei.
Umtopfen des Gummibaums
Junge Gummibäume sollten alle zwei Jahre im Frühjahr umgetopft werden, während bei älteren Pflanzen ein vier- bis fünfjähriger Rhythmus ausreicht. Wählen Sie einen Topf, der etwa 20 % größer ist als der vorherige.
- Überprüfen Sie, ob der Wurzelballen den Topf vollständig durchwurzelt hat.
- Lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig.
- Pflanzen Sie den Gummibaum in derselben Höhe wie zuvor ein.
Schneiden des Gummibaums
Ein Schnitt ist nicht zwingend notwendig, kann jedoch die gewünschte Form und Gesundheit fördern.
- Kronenschnitt: Reduzieren Sie die Größe der Krone bei Bedarf.
- Förderung von Seitentrieben: Schneiden Sie den Haupttrieb knapp oberhalb eines Blattes ab.
- Entfernen von toten Abschnitten: Schneiden Sie kranke oder abgestorbene Teile direkt an der Basis ab.
- Tragen Sie Handschuhe beim Schneiden, um Hautreizungen durch den Milchsaft zu vermeiden, und verwenden Sie sauberes Schneidwerkzeug.
Gummibaum vermehren
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Stecklinge und Abmoosen. Der ideale Zeitpunkt ist das Frühjahr.
Vermehrung durch Stecklinge
- Schneiden Sie einen gesunden Trieb mit mindestens zwei Blattpaaren ab und entfernen Sie die unteren Blätter.
- Setzen Sie den Steckling in ein Glas mit zimmerwarmem Wasser oder in feuchte Anzuchterde.
- Stellen Sie die Stecklinge an einen warmen, hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Nach sechs bis zehn Wochen haben sich in der Regel Wurzeln gebildet.
Vermehrung durch Abmoosen
- Wählen Sie einen Trieb und schneiden Sie unterhalb des vierten Blattpaares waagerecht und leicht nach oben.
- Spreizen Sie die Schnittstelle mit einem Holzstäbchen.
- Bedecken Sie die Stelle mit gut durchfeuchtetem Moos und umwickeln Sie sie mit Frischhaltefolie. Fixieren Sie diese mit Schnur.
- Nach etwa sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Schneiden Sie den bewurzelten Trieb ab und pflanzen Sie ihn in Anzuchterde.
Krankheiten und Schädlinge
Der Gummibaum ist robust, kann jedoch von Schädlingen wie Wollläusen, Schildläusen, Trauermücken und Spinnmilben befallen werden. Verfärbte, vertrocknete oder herabfallende Blätter sind oft Anzeichen.
Häufige Schädlinge
- Wollläuse: Entfernen Sie die Läuse mit einem feuchten Tuch oder behandeln Sie bei starkem Befall mit Neemöl.
- Schildläuse: Abspritzen oder mit neemölhaltigem Mittel behandeln.
- Trauermücken: Gelbsticker einsetzen und Neemöl zur Bekämpfung der Larven verwenden.
- Spinnmilben: Blätter abwischen oder abduschen, bei stärkerem Befall spezielle Sprays nutzen.
Krankheiten
- Wurzelfäule: Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für ein gut durchlässiges Substrat.
- Blattfleckenkrankheit: Entfernen Sie betroffene Blätter und verbessern Sie die Belüftung.
Vorsorge und Pflege
- Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig und isolieren Sie befallene Pflanzen.
- Halten Sie die Luftfeuchtigkeit hoch und vermeiden Sie Staunässe, um das Risiko von Wurzelfäule zu minimieren.
Reinigung der Blätter
Reinigen Sie die Blätter regelmäßig, um Staubansammlungen zu verhindern, die die Photosynthese beeinträchtigen können. Kleine Pflanzen können Sie einfach abduschen. Wickeln Sie den Wurzelballen in einen Plastikbeutel, um überschüssige Nässe zu vermeiden.
Größere Pflanzen wischen Sie am besten mit einem feuchten, weichen Tuch ab. Verwenden Sie keine aggressiven Reinigungsmittel. Um den Glanz zu fördern, können Sie die Blätter gelegentlich mit einem in Bier getränkten Tuch abreiben oder eine Bananenschale nutzen.
Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit entkalktem Wasser verbessert die Luftfeuchtigkeit und beugt erneutem Staub vor.
Giftigkeit des Gummibaums
Der Gummibaum ist leicht giftig für Menschen und Tiere. Der Milchsaft enthält latexhaltige Substanzen und Chlorogensäure, die Hautreizungen verursachen können.
Symptome bei Verschlucken
Durch den Verzehr von Pflanzenteilen können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfe auftreten. Die Symptome sind insbesondere bei kleinen Kindern und Haustieren stark ausgeprägt. Platzieren Sie die Pflanze daher außer Reichweite.
Vorsorgemaßnahmen
- Stellen Sie die Pflanze an einen sicheren Ort.
- Tragen Sie Handschuhe beim Umgang mit der Pflanze.
- Waschen Sie nach Kontakt die Hände gründlich.
Suchen Sie bei Verdacht auf eine Vergiftung umgehend ärztliche Hilfe oder kontaktieren Sie einen Tierarzt, wenn Ihr Haustier betroffen ist.