Erdbeeren

Erdbeersorten: Überblick & Tipps für Garten und Balkon

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Erdbeeren begeistern mit ihrer Vielfalt an Sorten, die sich in Erntezeitpunkt, Geschmack und Wuchsform unterscheiden. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über beliebte Erdbeersorten, von einmaltragenden Klassikern bis hin zu remontierenden und sogar weißen Exemplaren, und gibt hilfreiche Tipps für die Kultivierung im Garten oder auf dem Balkon.

Erdbeersorten

Unterscheidung nach Erntezeitpunkt

Im Hinblick auf die Erntezeit lassen sich Erdbeersorten in zwei Hauptkategorien einteilen: einmaltragende und mehrmals tragende Sorten.

  • Einmaltragende Sorten: Diese Sorten erfreuen Sie mit einer üppigen Ernte einmal im Jahr, meist im Frühsommer. Sie bilden ihre Blüten und Früchte unter Kurztagbedingungen, d.h. bei kürzeren Tageslichtstunden. Je nach Sorte erstreckt sich die Ernte von Mai bis Juli. Zu den frühen bis mittelfrühen Sorten zählen ‚Clery‘, ‚Lambada‘, ‚Honeoye‘ und ‚Elvira‘, während ‚Elsanta‘, ‚Mieze Schindler‘ und ‚Salsa‘ im mittelspäten bis späten Bereich angesiedelt sind.
  • Mehrmals tragende Sorten: Auch als remontierende Sorten bezeichnet, zeichnen sich diese Erdbeeren durch ihre Fähigkeit aus, während der gesamten Vegetationsperiode mehrmals Früchte zu tragen. Die Bildung von Blüten und Früchten erfolgt unter Langtagbedingungen, sodass nach der ersten Ernte im Juni oder Juli weitere Ernten bis in den Herbst hinein möglich sind. Bekannte Vertreter dieser Gruppe sind ‚Amandine‘, ‚Favori‘, ‚Mara de Bois‘ und ‚Ostara‘.

Besondere Erdbeersorten: Alte und weiße Sorten

Besondere Erdbeersorten: Alte und weiße Sorten

Ungewöhnliche Erdbeersorten können den Garten auf besondere Weise bereichern

Neben den klassischen roten Erdbeeren gibt es auch weniger bekannte Varianten, die Ihren Garten bereichern können.

Alte Sorten:

  • `Königin Luise`: Diese frühe Sorte besticht durch zarte, süße Früchte in leuchtendem Rot. Um eine reiche Ernte zu erzielen, benötigt sie eine Bestäubersorte wie `Ostara` oder `Senga Sengana` in ihrer Nähe.
  • `Reuraths Allerfrühste`: Diese frühe, einmaltragende Sorte trägt mittelgroße, runde Früchte mit intensivem Aroma und einem ausgewogenen Verhältnis von Süße und Säure.
  • `Mieze Schindler`: Bekannt für ihre mittelgroßen, äußerst aromatischen und süßen Früchte, eignet sich diese späte Sorte ideal für die Herstellung von Marmelade. Sie stellt geringe Ansprüche an den Boden, benötigt aber ebenfalls eine Bestäubersorte.

Weiße Sorten:

  • `Snow White` (Synonym: `Hansawhit`): Diese einmaltragende Sorte, die bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist, reift von Anfang Juni bis Anfang Juli. Ihre wenig empfindlichen, spitz geformten Früchte überzeugen mit einem intensiven, frischen Ananasgeschmack.
  • `Weiße Ananas`: Diese Sorte, die um 1850 in den USA entstand, begeistert mit außergewöhnlich süßen und aromatischen, reinweißen Früchten. Charakteristisch sind die rosa überhauchte Außenhaut und das über dem Laub stehende Fruchtfleisch.
  • `Lucida Perfecta`: Als Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstandene Kreuzung verkörpert sie eine hocharomatische Sorte mit relativ großen, zartrosa überhauchten Früchten.
  • `Weiße Baron Solemacher`: Diese Monatserdbeere fällt durch ihre weißen, runden Früchte auf, die sie bis in den Spätherbst hinein bildet. Sie eignet sich hervorragend als Unterpflanzung von Johannisbeeren oder zur Begrünung von Baumscheiben.
  • `Blanc Ameliore`: Diese weißfrüchtige Walderdbeere bildet dichte Teppiche und kann daher als Bodendecker verwendet werden. Sie gedeiht auch im Halbschatten ausgezeichnet.

Erdbeersorten für den Balkon: Hänge- und Klettererdbeeren

Erdbeersorten für den Balkon: Hänge- und Klettererdbeeren

Hänge- und Klettererdbeeren sind ideal für den Balkon

Auch auf dem Balkon lassen sich Erdbeeren wunderbar kultivieren. Besonders geeignet sind Hänge- und Klettererdbeeren, die platzsparend wachsen und den begrenzten Raum optimal nutzen.

  • Hängeerdbeeren: Diese Sorten zeichnen sich durch eine kompakte Wuchsform und die geringe Bildung von Ausläufern aus, was sie ideal für die Kultivierung in Töpfen oder Balkonkästen macht. Ursprünglich von den heimischen Walderdbeeren abstammend, sind sie robust und tolerieren auch halbschattige Standorte. Je nach Sorte können Sie von Juni bis November mit einer reichen Ernte rechnen.
  • Klettererdbeeren: Charakteristisch für diese Sorten sind stark wachsende Ranken und Ausläufer. Sie benötigen eine unterstützende Rankhilfe, beispielsweise ein Rankgitter oder Kletterspiralen, um vertikal wachsen zu können. Dies ermöglicht eine platzsparende und dennoch ertragreiche Kultivierung auf dem Balkon. Bewährte Sorten für den vertikalen Anbau sind Flamenco, Hummi, Kletter Toni sowie die über die gesamte Saison tragende Toscana.
Bilder: cjp / iStockphoto