Erdbeeren

Erdbeeren: Nüsse oder Früchte? Die überraschende Antwort

Artikel zitieren

Die Antwort auf diese Frage sorgt stets für große Augen. Erdbeeren sind keine Früchte, sondern Nüsse. Warum das so ist und welcher geniale Plan von Mutter Natur dahinter steckt, ergründen Sie hier.

Erdbeeren Nüsse oder Früchte
AUF EINEN BLICK
Sind Erdbeeren Nüsse oder Früchte?
Erdbeeren sind botanisch gesehen keine Früchte, sondern Sammelnussfrüchte, weil ihre kleinen gelben Samen (Nüsschen) außen auf dem saftigen roten Blütenboden sitzen und von einer harten Schale umgeben sind, welche typisch für Nüsse ist.

Darum sind Erdbeeren Nüsse

Die Botaniker stürzen Hobbygärtner ja gerne in tiefste Verwirrung und geben Anlass zu hitzigen Diskussionen. Im Hinblick auf die Zuordnung von Erdbeeren gelingt dieses Manöver den Wissenschaftlern besonders gut. Möchten Sie nicht nur sattelfest auftreten im Pflanzen von Erdbeeren, sondern sich gerne auskennen in den durchaus spannenden Aspekten der botanischen Zuordnung zu den Nüssen? Der Entwicklungsverlauf einer Erdbeere gibt Aufschluss:

  • vor dem sichtbaren Austrieb legt die Pflanze im Inneren die erste Blüte an für die größte A-Frucht
  • daran anschließend erfolgt die Blütenanlage für die späteren B- und C-Früchte
  • im Verlauf des Blütenwachstums entwickelt sich an jedem Fruchtknoten ein Nüsschen
  • dieses Nüsschen wird in Teilen auseinander gedrückt durch den wachsenden, roten Blütenboden
  • eine Erdbeere ist somit eine Scheinfrucht

Lesen Sie auch

Botaniker bezeichnen eine Scheinfrucht als Sammelnussfrucht. Die eigentlichen Früchte sind demnach die kleinen gelben Nüsschen, die sich auf dem saftigen roten Blütenboden versammeln. Im Gegensatz zu echten Beeren, befinden sich im Inneren von Erdbeeren somit keine Samen. Diese sitzen außen und sind von einer harten Schale umgeben, wie es sich für Nüsse gehört.

Erdbeeren als Scheinfrüchte – genialer Plan von Mutter Natur

Der tiefere Sinn saftig roter Erdbeeren liegt nicht darin, unter einer Haube aus Schlagsahne die Leckermäuler zu verwöhnen. Hier schuf die Evolution eine ausgeklügelte Überlebensstrategie. Angewiesen auf einen einzigen Ausbreitungsmechanismus, sollen die Samentransporteure durch den verlockenden Blütenboden angelockt und belohnt werden.

Vögel und kleine Säugetiere naschen von den Erdbeeren, wobei die Samen im Verdauungstrakt landen. Diesen durchwandern sie unbeschadet und keimen weit entfernt von der Mutterpflanze. Mäuse, Igel, Dachse, Amseln, Rotkehlchen sowie Ameisen und Käfer haben es abgesehen auf die Erdbeeren. Sie umlagern die Beete im Garten und die Pflanzgefäße auf dem Balkon, sodass Hobbygärtner hier auf gezielte Schutzmaßnahmen achten müssen.

So profitieren Hobbygärtner von den Sammelnussfrüchten

Somit sind Sie nun ausgestattet mit der Erkenntnis, dass Erdbeeren zu den Nüssen zählen. Einen praktischen Nutzen für begeisterte Hobbygärtner hat dieses Wissen ebenfalls. Aufgrund der botanischen Beschaffenheit, lassen sich die Samen von Erdbeeren kinderleicht selber ernten. Wenngleich die Vermehrung in der Regel mittels Ableger erfolgt, steht Ihnen die Aussaat nun als Alternative offen. So ernten Sie die Erdbeersamen:

  • reife Erdbeeren halbieren
  • auf Zeitungspapier legen mit der Schnittseite nach unten
  • trocknen lassen bei Zimmertemperatur

Nach einigen Tagen sammeln Sie die abgefallenen Nüsschen ein und schaben den Rest vom Blütenboden vorsichtig ab.

Tipps & Tricks

Figurbewusste Erdbeerfans dürfen sich nicht verwirren lassen durch die Zuordnung zu den Nüssen. Erdbeeren bleiben mit spärlichen 32 Kalorien je 100 Gramm immer noch ein schlankes Essvergnügen. Erdnüsse kommen dagegen mit satten 567 Kalorien je 100 Gramm daher, Kokosnüsse mit beeindruckenden 660 Kalorien und Makadamianüsse mit rekordverdächtigen 718 Kalorien.