Banane

Warum sind Bananen Beeren, Erdbeeren aber Nüsse? Verrückte Botanik!

Bananen, Tomaten, Gurken: Wussten Sie, dass viele beliebte Früchte botanisch gesehen zu den Beeren gehören? Dieser Artikel beleuchtet die botanische Definition einer Beere und erklärt, warum auch Früchte wie die Banane in diese Kategorie fallen.

Botanische Definition einer Beere

In der Botanik wird eine Beere als Schließfrucht klassifiziert. Diese Art von Frucht zeichnet sich durch ihre saftige oder fleischige Fruchtwand, das sogenannte Perikarp, aus, die während der Reifung ausgebildet wird. Die Samen sind vollständig von diesem Fruchtfleisch umschlossen. Entscheidend ist, dass eine Beere aus einem einzigen Fruchtknoten hervorgeht, der mehrere Samen enthalten kann.

Eine typische Beere besteht aus drei klar definierten Schichten:

  • Exokarp: Dies ist die äußere Hautschicht der Frucht, die oft als Schale bezeichnet wird.
  • Mesokarp: Der mittlere, meist fleischige und saftige Teil der Fruchtwand bildet den Großteil des essbaren Fruchtfleisches.
  • Endokarp: Diese innerste Schicht schützt die Samen, die unmittelbar von ihr umgeben sind.

Diese strukturellen Merkmale unterscheiden eine Beere von anderen Fruchttypen wie Steinfrüchten oder Nüssen, bei denen teilweise oder vollständig verholzte Schichten vorhanden sind.

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Warum Bananen Beeren sind

Botanisch betrachtet wächst eine Banane aus einem einzigen Fruchtknoten und weist die typischen Schichten einer Beere auf:

  • Exokarp: Die äußere Schale der Banane.
  • Mesokarp: Der mittlere, fleischige Teil, den wir als Fruchtfleisch verzehren.
  • Endokarp: Die innerste Schicht, die die Samen umgibt.

Ein wesentliches Kennzeichen von Beeren ist das Vorhandensein mehrerer Samen im Fruchtfleisch. Bei kultivierten Bananen wurden diese Samen durch gezielte Züchtung entfernt, um den Verzehr zu erleichtern. Ursprüngliche Bananensorten enthalten hingegen große, harte Samen, was ihre Einordnung als Beere unterstreicht.

Zusätzlich besitzt die Banane eine Pulpa, ein spezielles fleischiges Gewebe innerhalb des Fruchtfleisches, das ebenfalls die Samen umschließt.

Weitere Früchte, die botanisch zu den Beeren gehören

Neben Bananen gibt es zahlreiche weitere Früchte, die botanisch als Beeren klassifiziert werden, auch wenn sie im Alltag oft nicht als solche erkannt werden. Beispiele hierfür sind:

  • Gurken: Sie entstehen aus einem einzigen Fruchtknoten und ihre Samen sind vom Fruchtfleisch umgeben.
  • Melonen: Sowohl Honigmelonen als auch Wassermelonen entwickeln sich aus einem Fruchtknoten und enthalten viele Samen.
  • Kürbisse: Sie zeichnen sich durch ihre feste Außenschicht aus und gehören zu den sogenannten Panzerbeeren.
  • Zitrusfrüchte: Orangen, Zitronen und Grapefruits zählen ebenfalls zu den Panzerbeeren.
  • Avocados: Diese Früchte haben eine große Samenanzahl und eine sie umgebende Fruchtschicht.
  • Tomaten: Auch Tomaten entstehen aus einem Fruchtknoten und enthalten mehrere Samen.
  • Paprika: Unabhängig von ihrer Farbe sind auch sie botanisch gesehen Beeren.
  • Auberginen: Diese gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und entsprechen der botanischen Definition einer Beere.

Diese Einordnungen zeigen, wie vielfältig die Welt der Beeren im botanischen Sinne ist.

Beeren mit fester Außenschicht: Panzerbeeren

Ein besonderes Merkmal der Panzerbeeren ist ihre feste, oft ledrige oder harte Außenschicht, die das Fruchtfleisch und die Samen effektiv schützt. Beispiele für Panzerbeeren sind Kürbisse und Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen.

Panzerbeeren bestehen ebenfalls aus den typischen drei Schichten der Beere:

  • Exokarp: Die äußere, harte oder ledrige Schale.
  • Mesokarp: Der darunterliegende, saftige oder fleischige Teil.
  • Endokarp: Die innere Schicht, die die Samen umschließt.

Dank ihrer robusten Struktur sind Panzerbeeren besonders gut für Lagerung und Transport geeignet, da ihre feste Schale für eine längere Haltbarkeit sorgt.

Warum Erdbeeren keine Beeren sind

Obwohl Erdbeeren im Alltag als Beeren bezeichnet werden, sind sie aus botanischer Sicht Sammelnussfrüchte. Diese setzen sich aus vielen kleinen Nüsschen zusammen, die auf dem vergrößerten und fleischigen Blütenboden der Erdbeerpflanze sitzen. Jedes der Nüsschen enthält einen Samen und verteilt sich auf der äußeren Oberfläche der Erdbeere. Der rote und saftige Teil, den viele als Frucht ansehen, ist in Wirklichkeit der aufgequollene Blütenboden der Pflanze.

Diese Einordnung unterscheidet sich deutlich von der botanischen Definition einer Beere, die Samen im Fruchtfleisch enthalten und aus einem einzigen Fruchtknoten stammen muss. Bei der Erdbeere hingegen stammt jedes Nüsschen aus einem eigenen Fruchtknoten innerhalb der Blüte.

Himbeeren und Brombeeren: Sammelsteinfrüchte

Himbeeren und Brombeeren werden ebenfalls häufig als Beeren bezeichnet, sind jedoch botanisch Sammelsteinfrüchte. Diese Früchte entstehen aus einer einzigen Blüte und setzen sich aus vielen kleinen Steinfrüchten zusammen. Jede dieser Steinfrüchte hat einen eigenen, verholzten Samen, der von einem saftigen Fruchtblatt umhüllt wird. Diese Struktur verleiht Himbeeren und Brombeeren ihre charakteristische körnige Textur.

Die kleinen, kugelförmigen Steinfrüchte haften aneinander und bilden so die bekannte Form der Himbeere oder Brombeere.

Beerenobst vs. Beeren

Der Begriff „Beerenobst“ umfasst verschiedene kleine, weiche und oft rundliche Früchte, die im allgemeinen Sprachgebrauch als Beeren wahrgenommen werden. Dies schließt Früchte wie Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren ein, die jedoch nicht den botanischen Kriterien einer Beere entsprechen.

Himbeeren und Brombeeren sind Sammelsteinfrüchte, da sie sich aus vielen kleinen Steinfrüchten zusammensetzen. Erdbeeren sind Sammelnussfrüchte, weil ihre kleinen Nüsschen auf der Oberfläche des erweiterten Blütenbodens sitzen.

Diese Unterschiede zeigen, dass die umgangssprachliche und die botanische Definition oft auseinandergehen. Dennoch bleibt der Genuss und die Freude am Anbau dieser Früchte unverändert.

Wichtige Hinweise für Ihren Garten

  • Erdbeeren: Pflanzen Sie sie an einem sonnigen Standort und achten Sie auf regelmäßige Bewässerung. Da sie Sammelnussfrüchte sind, benötigen sie spezielle Pflege.
  • Himbeeren und Brombeeren: Unterstützen Sie ihre Ranken mit Spalieren oder Stützen und vermeiden Sie Staunässe, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
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