Banane

Bananensorten: Von Cavendish bis hin zu roten Exoten

Von der bekannten Cavendish bis hin zu exotischen Sorten: Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Vielfalt der Bananen und ihre einzigartigen Eigenschaften. Erfahren Sie mehr über Anbau, Verwendung und die Bedeutung dieser faszinierenden Pflanze.

Die Cavendish-Banane: Die Königin des Exports

Monokulturen fördern die massive Produktion von Cavendish-Bananen weltweit

Die Cavendish-Banane: Die Königin des Exports

Seit den 1950er-Jahren dominiert die Cavendish-Banane den globalen Markt für Dessertbananen und ist die am häufigsten exportierte Sorte. Ihr milder Geschmack, die dünne Schale und ihre lange Haltbarkeit machen sie ideal für den internationalen Handel. Die bis zu sechs Meter hohen Stauden der Cavendish-Banane werden vorwiegend in tropischen Ländern wie Ecuador, Costa Rica, Honduras, China und auf den Philippinen angebaut.

Historischer Vergleich: Von der Gros Michel zur Cavendish

Vor der Cavendish-Banane dominiert die Sorte Gros Michel den weltweiten Bananenexport. Sie war bekannt für ihre dickere Schale und ihren süßeren Geschmack. In den 1950er-Jahren wurde sie jedoch von der Panama-Krankheit, einer Pilzerkrankung, die die Pflanzen lähmte, nahezu vollständig vernichtet. Die widerstandsfähigere Cavendish-Banane ersetzte die Gros Michel als führende Exportsorte.

Aktuelle Bedrohungen und Zukunftsperspektiven

Heute steht die Cavendish-Banane vor der Herausforderung durch die Pilzerkrankung Tropical Race 4 (TR4). Diese aggressive Variante breitet sich seit den 1990er Jahren aus und bedroht weltweit Bananenplantagen. Wissenschaftler arbeiten an der Entwicklung neuer resistenter Bananensorten, um die weltweite Bananenproduktion langfristig zu sichern. Gentechnische Ansätze sind vielversprechend, doch bisher gibt es keine marktreifen Sorten, die alle Eigenschaften der Cavendish-Banane erfüllen.

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Babybananen: Kleine Größe, großer Geschmack

Babybananen, auch bekannt als Fingerbananen oder Ladyfinger, sind die kleinste Bananensorte und zeichnen sich durch ihre süße, cremige Konsistenz aus. Sie messen etwa 10 Zentimeter in der Länge und haben eine dünne, leuchtend gelbe bis leicht rosafarbene Schale. Kleine „Sommersprossen“ auf der Schale zeigen den optimalen Reifegrad an. Hauptsächlich in Ländern wie Kenia, Costa Rica und Ecuador angebaut, sind Babybananen fast das ganze Jahr über in gleichbleibender Qualität erhältlich. Ihr intensiver, süßer Geschmack und ihre feine Textur machen sie zu einem beliebten Snack. Sie enthalten wichtige Nährstoffe wie B-Vitamine, Kalium und Magnesium und sind aufgrund ihres niedrigen Säuregehalts auch gut für empfindliche Mägen geeignet.

Mehl- und Kochbananen: Stärkehaltige Alleskönner

Mehl- und Kochbananen sind vielseitige Zutaten für herzhafte und süße Gerichte

Mehl- und Kochbananen: Stärkehaltige Alleskönner

Mehl- und Kochbananen, auch bekannt als Gemüsebananen, enthalten einen hohen Stärkegehalt und sind roh ungenießbar. Sie müssen vor dem Verzehr gekocht, gebraten oder gebacken werden. Diese Bananensorten sind in tropischen und subtropischen Ländern ein zentrales Grundnahrungsmittel, ähnlich wie Kartoffeln in Europa. Die Schale dieser Bananen kann grün, gelb oder rot sein und wird beim Reifungsprozess fast schwarz.

Sie können in Scheiben geschnitten und frittiert zu knusprigen Bananenchips verarbeitet werden, gebraten oder gekocht als Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten serviert oder zu Bananenmehl verarbeitet werden, das als glutenfreies Mehl in Backwaren und zum Andicken von Speisen verwendet wird. Besonders reife Früchte eignen sich hervorragend für die Zubereitung von süßen Speisen wie Bananenbrot. Nährstofftechnisch sind Mehl- und Kochbananen reich an Ballaststoffen, Kalium, Vitamin C und Vitamin B6. Sie enthalten jedoch weniger Zucker und Kohlenhydrate als Dessertbananen und sind auch bei Histamin- und Fruktoseintoleranz gut verträglich, sofern sie im mittleren Reifezustand verarbeitet werden.

Faserbananen: Von der Pflanze zum Textil

Faserbananen, auch bekannt als Abacá oder Manilahanf, werden hauptsächlich wegen ihrer festen Fasern und nicht für ihre Früchte kultiviert. Der wissenschaftliche Name dieser Pflanzenart lautet Musa textilis, und sie stammt ursprünglich von den Philippinen und Borneo. Der Scheinstamm der Pflanze, der aus vielen Blattscheiden besteht, wird zur Fasergewinnung verwendet. Diese Fasern werden herausgelöst, getrocknet und gebündelt.

Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten

Abacá-Fasern sind besonders reißfest, auch im nassen Zustand, und daher besonders strapazierfähig. Sie sind biologisch abbaubar und stellen eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Fasern dar. Die Fasern sind leicht, atmungsaktiv, UV-beständig und antibakteriell. Abacá-Fasern werden traditionell zur Herstellung von Seilen, Fischernetzen und Matten genutzt. Heute finden sie vielseitige Anwendungen in der Textilindustrie, beispielsweise in moderner Kleidung, Spezialpapieren und technischen Geweben.

Weitere Bananensorten: Eine bunte Vielfalt

Die Welt der Bananen bietet weit mehr als nur die klassischen gelben Obstbananen. Mit über 1.000 verschiedenen Sorten gibt es eine beeindruckende Vielfalt an Farben, Geschmacksrichtungen und Nutzungsmöglichkeiten.

  • Rote Bananen: Diese exotischen Bananen fallen durch ihre rote Schale auf. Ihr Fruchtfleisch ist süß und aromatisch, ideal zum Rohverzehr, aber auch perfekt für Desserts und herzhafte Gerichte.
  • Apfelbananen: Diese Sorte zeichnet sich durch einen leicht apfelähnlichen Geschmack aus.
  • Kanarische Zwergbanane: Diese kleine Sorte stammt ursprünglich von den Kanarischen Inseln. Aufgrund ihrer Größe und Geschmacksintensität eignet sie sich hervorragend für den Frischverzehr oder als Bestandteil von Desserts.
  • Rosa Zwergbanane: Diese dekorative Pflanze trägt kleine, rosa Früchte und gedeiht in warmen, feuchten Klimazonen.
  • Himalaya-Banane: Bekannt für ihre prächtigen Blüten und großen Blätter, eignet sie sich gut für die Kübelhaltung. Die Früchte werden meist wegen ihres dekorativen Wertes angebaut.
  • Silberbanane: Diese schnell wachsende Sorte beeindruckt mit dekorativen, silbrig überzogenen Blättern und essbaren, kernhaltigen Früchten. Sie zeigt eine gewisse Winterhärte.
  • Blaue Java-Banane: Bekannt für ihre blau-türkise Schale und das cremige Fruchtfleisch, das an Vanilleeis erinnert.

Diese Vielfalt verdeutlicht die spannende Bandbreite an Bananensorten, die weit über die bekannten gelben hinausgeht. Jede Sorte bringt ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten mit sich. Entdecken Sie diese außergewöhnlichen Bananen und bringen Sie Abwechslung in Ihre Küche!

Bilder: Suzifoo / iStockphoto