Lungenkraut

Lungenkraut im Garten: Pflege, Standort & Vermehrung

Lungenkraut ist ein robuster Frühlingsblüher, der mit attraktiven Blüten und dekorativem Laub jeden Garten bereichert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultur von Lungenkraut, von der Standortwahl und Pflanzung über die Pflege bis hin zur Vermehrung.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Rot, Violett, Blau, Weiß
Blütenform icon
Blütenform
Trichterförmig, radiärsymmetrisch, fünfzählig, Glockenform
Blütezeit icon
Blütezeit
März bis Mai
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Blätter

Die Blätter des Lungenkrauts (Pulmonaria) sind ein besonderer Blickfang. Sie können je nach Sorte vollständig grün, weiß gefleckt oder silbergrau sein. Die Blattformen variieren; sie sind oval bis lanzettlich, teils spitz zulaufend oder mit gewelltem Rand. Besonders auffallend sind die Rosettenblätter, die groß und gestielt sind, während die kleineren Stängelblätter sitzend oder undeutlich gestielt wachsen.

Der gesamte Blattaufbau ist durch eine Behaarung gekennzeichnet, die sowohl die Blätter als auch die Stängel überzieht und als Schutz gegen Tierfraß dient. Die raue Textur entsteht durch winzige Stachelhöcker auf den Blättern. Insbesondere die weißen Flecken auf einigen Blättern tragen zu einer dekorativen Optik bei. In milden Wintern können die Blätter des Gefleckten Lungenkrauts (Pulmonaria officinalis) wintergrün bleiben.

Ein weiterer praktischer Nutzen des Laubs ist die Verwendung in der Küche: Junge Blätter können Salaten beigefügt und ältere Blätter zum Verfeinern von Suppen und Gemüsegerichten genutzt werden. Jedoch sollte dies sparsam erfolgen, da die Unbedenklichkeit umstritten ist.

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Blüte

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Blüten des Lungenkrauts in Val Noci, Genova, Italien.
Foto: Hectonichus | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Von März bis Mai erscheinen die trichterförmigen Blüten des Lungenkrauts, die in Farben wie Rot, Violett, Blau und selten Weiß variieren. Sie sind in borstig-drüsigen Wickeltrauben am Ende der Stängel angeordnet. Die Blüten eröffnen sich kontinuierlich über den Zeitraum, was eine verlängerte Blütezeit gewährleistet. Einige Sorten zeigen einen Farbwechsel, der durch Änderungen im pH-Wert des Zellsaftes verursacht wird.

Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit einer Glockenform. Sie bieten wertvolle Nahrungsquellen für langrüsselige Bienen und Schmetterlinge, während Schwebfliegen den Pollen fressen. Nach der Blütezeit entwickeln sich die Klausenfrüchte, die vier kleine Samen enthalten. Diese Samen besitzen einen nährstoffreichen Anhang, der Ameisen zur Verbreitung anlockt.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blüte des Echten Lungenkrauts (Pulmonaria officinalis) im Frühling.
Foto: Kristian Peters | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Das Lungenkraut gedeiht am besten an halbschattigen bis schattigen Standorten, idealerweise unter laubabwerfenden Bäumen oder Sträuchern. Diese bieten im Frühjahr genügend Licht. Ein Platz am Gehölzrand oder in absonnigen Staudenbeeten ist ebenfalls geeignet. Zu starke Sonneneinstrahlung führt zur Welke der Blätter.

Die optimale Erde sollte nährstoffreich, humos, lehmig und durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Im Garten sollte ein Pflanzabstand von etwa 15 cm eingehalten werden. Für die Kübelhaltung sind Pflanzgefäße mit einem Durchmesser von mindestens 20 cm geeignet.

Geeignete Kombinationspartner sind Funkien, Farne, Waldsteinien, Leberblümchen, Lenzrosen und Buschwindröschen.

Lungenkraut richtig pflanzen

Pflanzen Sie das Lungenkraut an einem halbschattigen bis schattigen Standort, vorzugsweise unter Laubgehölzen. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und humos sein. Bei der Pflanzung im Herbst setzen Sie die Pflanzen mit einem Abstand von 15 bis 30 Zentimetern zueinander. Bei schweren Böden können Sie diesen mit Sand oder Kies auflockern.

Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist regelmäßiges Wässern wichtig, um ein kräftiges Wurzelwachstum zu fördern. Bei der Aussaat stecken Sie die Samen zwischen März und April etwa 0,5 cm tief in den Boden, da sie Kaltkeimer sind.

Für die Kübelpflanzung verwenden Sie Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens 20 cm. Sorgen Sie dafür, dass die Blumenerde locker und gut durchlässig ist und verhindern Sie Staunässe durch eine Drainage am Boden des Gefäßes.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Lungenkraut bevorzugt nährstoffreiche, frische bis feuchte Böden, die lehmig-humos und leicht kalkhaltig sind. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Schwere Böden können mit Sand oder Kies aufgelockert werden. Eine Kompostgabe erhöht den Nährstoffgehalt.

Extrembedingungen wie Trockenheit und Staunässe sollten vermieden werden, um die Gesundheit der Pflanze zu gewährleisten.

Lungenkraut pflegen

Lungenkraut ist pflegeleicht, doch einige Maßnahmen fördern das Wachstum:

  • Versorgen Sie den Boden im Frühjahr mit reifem Kompost oder Langzeitdünger.
  • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Ein kräftiger Rückschnitt nach der Blüte fördert neuen Austrieb und eine schöne Blattzeichnung.
  • Im Herbst kann das Lungenkraut bis auf Bodennähe zurückgeschnitten werden.
  • Mulchen mit Kompost oder Grasschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Krankheiten & Schädlinge

Lungenkraut ist anfällig für Echten Mehltau, Wurzelfäule, Blattläuse, Sägewespen, Schnecken und Schmetterlingslarven. Ein optimaler Standort kann vielen Problemen vorbeugen. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern, und schützen Sie die Pflanzen gegebenenfalls vor Schneckenfraß.

Lungenkraut vermehren

Lungenkraut kann durch Teilung der Rhizome nach der Blüte im Frühsommer, durch Wurzelschnittlinge im Herbst oder durch Aussaat vermehrt werden. Teilung und Wurzelschnittlinge ermöglichen eine gezielte Vermehrung und erhalten die Eigenschaften der Mutterpflanze.

Teilung der Rhizome

Graben Sie die Pflanze nach der Blüte aus, teilen Sie die Wurzelballen in mehrere Teile und pflanzen Sie die größeren Teilstücke wieder ein. Kleinere Stücke sollten zunächst in Töpfe gepflanzt und an einem schattigen Platz vorgestreckt werden.

Wurzelschnittlinge

Wählen Sie im Herbst kräftige junge Wurzeln, schneiden Sie sie in etwa fünf Zentimeter lange Stücke und pflanzen Sie die Schnittlinge in durchlässiges Substrat. Überwintern Sie die Töpfe an einem kühlen, frostfreien Ort und pflanzen Sie die Jungpflanzen im Frühjahr ins Freiland.

Aussaat

Die Samen sollten nur leicht auf die Erde angedrückt werden. Nach der Aussaat benötigen sie eine Wärmeperiode gefolgt von einer Kälteperiode, um zu keimen. Die Keimlinge können ab Mai ins Freiland umziehen.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Lungenkraut-Sorten, die sich in Wuchsform, Blütenfarbe und Blattzeichnung unterscheiden. Beliebte Sorten sind:

‚Frühlingskleid‘: Rosafarbene Blüten, die ins Blaue wechseln, mit silbernen Flecken auf grünem Laub.

‚Dora Bielefeld‘: Leuchtend blaue Blüten und dunkelgrüne, silbrig gefleckte Blätter.

‚Mrs. Moon‘: Großgeflecktes Laub mit intensiven Blauviolett-Blüten.

‚Alba‘: Reinweiße Blüten und grün-silbern gefleckte Blätter.

‚Rote Anna‘: Kräftig rote Blüten und leicht geflecktes, grünes Laub.

‚Majeste‘: Blauviolette Blüten und vollständig silbrig gefleckte Blätter

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Verwendung

Lungenkraut eignet sich hervorragend als Bodendecker oder Zierpflanze im Vordergrund von Gehölzpflanzungen und kann mit früh blühenden Zwiebelblumen kombiniert werden. Es bietet auch wertvolle Nahrungsquellen für Wildbienen und andere Insekten und kann in Kübeln auf Balkon und Terrasse angebaut werden.

In der Küche können junge Blätter in Salaten und ältere Blätter in Suppen verwendet werden. Aufgrund der umstrittenen Unbedenklichkeit sollte die Nutzung jedoch sparsam erfolgen.

Das Lungenkraut hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Es soll Linderung bei Atemwegserkrankungen, Husten und Heiserkeit bringen und wurde früher auch zur Wundbehandlung genutzt.

Häufig gestellte Fragen

Warum heißt das Lungenkraut „Lungenkraut“ und wofür wurde es traditionell verwendet?

Der Name „Lungenkraut“ leitet sich vom lateinischen Wort „pulmo“ für Lunge ab. Dies bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blätter mit Lungenflügeln. Traditionell wurde Lungenkraut zur Behandlung von Lungenkrankheiten und Atemwegserkrankungen eingesetzt, da man glaubte, die Pflanze habe heilende Wirkungen auf die Lunge. Es wurde auch in der mittelalterlichen Signaturenlehre verwendet, wo die Form der Pflanze auf ihre Heilwirkung hinweisen sollte.

Welche besonderen Inhaltsstoffe hat das Lungenkraut und welche Wirkung haben sie?

Das Lungenkraut enthält unter anderem Kieselsäure, Schleimstoffe, Saponine und Gerbstoffe. Diese Inhaltsstoffe sind bekannt für ihre schleimlösenden, schweißtreibenden, zusammenziehenden und reizlindernden Eigenschaften. Besonders die Schleimstoffe befeuchten die Schleimhäute der Bronchien und können somit bei Atemwegserkrankungen helfen. Die Kieselsäure reinigt und stärkt das Lungengewebe.

Ist das Lungenkraut sicher für den Verzehr und die medizinische Anwendung?

Obwohl Lungenkraut traditionell als Heilpflanze verwendet wurde, sind moderne medizinische Belege für seine Wirksamkeit spärlich und die Unbedenklichkeit umstritten. Das Lungenkraut kann leicht giftig sein, weshalb eine Dauereinnahme oder kurmäßige Anwendung nicht empfohlen wird. Es sollte nur sparsam und gezielt bei akuten Beschwerden eingesetzt werden. Vor allem die Blätter sollten nur in kleinen Mengen und mit Vorsicht konsumiert werden.

Wie kann das Lungenkraut in der Küche und Hausapotheke verwendet werden?

In der Küche können die jungen Blätter des Lungenkrauts in Salaten und die älteren Blätter zur Verfeinerung von Suppen und Gemüsegerichten genutzt werden. Geschmacklich erinnern die Blätter leicht an Gurken. In der Hausapotheke wird das getrocknete Kraut oft als Tee gegen Atemwegserkrankungen verwendet. Das getrocknete Kraut kann auch zu Pulver verarbeitet und in lauwarmer Milch getrunken oder als Wundpulver aufgetragen werden. Allerdings sollte die Anwendung stets sparsam und unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen erfolgen.

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