Akelei

Akelei-Pflege: Standort, Blütezeit & Vermehrungstipps

Die Akelei (Aquilegia) ist eine kurzlebige, aber pflegeleichte Staude, die mit ihren glockenförmigen Blüten in vielen Farben Gartenbeete bereichert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Akeleipflege, von den idealen Standortbedingungen über Pflanzung und Vermehrung bis hin zu häufigen Krankheiten und Schädlingen.

Wuchs

Akeleien sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die je nach Art und Sorte Wuchshöhen zwischen 15 und 90 Zentimetern erreichen. Sie wachsen aufrecht, wobei die Stängel oft behaart sind und im oberen Bereich kahl werden. Die stark verzweigten Wurzeln und Rhizome helfen ihnen, den Winter zu überstehen. Die Blätter bilden im Frühjahr eine lockere Rosette und treiben ab März aus. Im Herbst färbt sich das Blattwerk rötlich und die Pflanze zieht sich auf das Rhizom zurück.

Zu den verschiedenen Arten gehören:

  • Zwerg-Akelei ‚Ministar‘ (Aquilegia flabellata var. pumila): Diese kompakt wachsende Pflanze erreicht Höhen von 15 bis 20 Zentimetern.
  • Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris): Erreicht Höhen zwischen 40 und 70 Zentimetern.
  • Hybride Gartenakeleien (Aquilegia caerulea): Diese können bis zu 90 Zentimeter hoch werden.

Neben den auffälligen Blüten, die Akeleien im Frühjahr hervorbringen, sind auch die Blätter bemerkenswert. Die Laubblätter sind doppelt dreiteilig, wobei die Fiederblättchen fein gekerbt und leicht wasserabweisend sind.

Lesen Sie auch

Blätter

Die Blätter der Akelei sind doppelt dreiteilig und setzen sich aus gelappten Fiederblättchen mit fein gekerbten Rändern zusammen. Sie treiben bereits im März aus und bilden eine lockere Rosette. Die Blattoberseite ist glatt und blaugrün, während die Unterseite gräulich-grün und behaart ist. Besonders anpassungsfähige Akelei-Pflanzen entwickeln kleinere, wechselständig und spiralig am Stängel verteilte Blätter, die ungestielt und einfach sind. Nach der Blütezeit beginnen die Blätter zu welken, während sich die Pflanze auf die Überwinterung vorbereitet.

Blüte

Die Blütezeit der Akelei erstreckt sich von Mai bis Juli. Die markanten, nickenden Blüten sind glockenförmig und werden etwa drei bis fünf Zentimeter groß. Sie erscheinen an langen, reich verzweigten Stängeln in einer Palette von Blau, Gelb, Rot, Rosa und Weiß. Der Nektar befindet sich in einem langen, gebogenen Sporn, der Insekten wie Hummeln und Schwärmer anzieht, die für die Bestäubung sorgen.

Einige Sorten, wie die ‚Nora Barlow‘ (auch als Elfenschuh bekannt), verfügen über zweifarbige oder gefüllte Blüten. Der Nektar im Sporn macht die Blüten besonders attraktiv für langrüsselige Insekten, obwohl kurzrüsselige Hummelarten oft den Sporn anbeißen, um an den Nektar zu gelangen.

Welcher Standort ist geeignet?

Akeleien bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und gedeihen besonders gut im lichten Schatten von Gehölzen, vor allem unter Laubbäumen. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und mäßig feucht bis feucht sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Kalkhaltige, humose Böden bieten optimale Wachstumsbedingungen.

Die Gemeine Akelei zeigt sich auch in kraut- und grasreichen, lichten Mischwäldern sowie am Rand von Hecken und Wiesen als anpassungsfähig. Je sonniger der Standort, desto wichtiger ist eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für das optimale Wachstum der Akeleien sollten Sie durchlässigen, nährstoffreichen Boden wählen. Kalkhaltige, lehmige Böden bieten die besten Voraussetzungen. Zudem ist eine gleichmäßige Feuchtigkeitsbalance wichtig, besonders an sonnigen Standorten.

Um die Bodenqualität zu verbessern:

  • Arbeiten Sie etwa 3 Liter Kompost pro Quadratmeter ein, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
  • Fügen Sie 3 bis 5 Liter Sand pro Quadratmeter hinzu, um die Durchlässigkeit zu verbessern.

Akelei pflegen

Akeleien sind pflegeleicht und profitieren von wenigen, aber gezielten Maßnahmen:

  • Rückschnitt: Entfernen Sie die Blütenstiele nach der Blütezeit im Frühsommer, um eine unkontrollierte Selbstaussaat zu vermeiden und eine mögliche Nachblüte im Herbst zu fördern.
  • Bewässerung: Gießen Sie die Pflanzen gleichmäßig, aber nicht zu häufig. Die Erde sollte leicht feucht, aber nicht nass sein.
  • Düngung: Düngen Sie während der Blütezeit im Mai/Juni und ein weiteres Mal im Herbst. Gelegentliches Einarbeiten von Kompost oder Hornmehl während des Sommers verbessert die Nährstoffversorgung.
  • Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, damit die jungen Pflanzen nicht konkurrenziert werden.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Akeleien ist das Frühjahr. Samen können ab Mitte Mai direkt ins Beet gesät werden. Bereiten Sie den Boden durch Lockerung und Anreicherung mit Kompost vor. Alternativ können die Samen von Februar bis März auf der Fensterbank vorgezogen werden. Eine Keimtemperatur von 17 bis 20 Grad Celsius und gleichmäßige Feuchtigkeit des Substrats sind wichtig.

Für die Pflanzung gekaufter Akeleistauden bieten sich die Wochen nach den Eisheiligen an. Achten Sie darauf, dass die jungen Pflanzen genügend Abstand von etwa 25 cm haben, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Akelei vermehren

Akeleien lassen sich leicht durch Aussaat vermehren. Die Samen können im Frühling geerntet und direkt ausgesät werden. Lagern Sie die Samen bis zur Aussaat trocken und kühl. Alternativ können Sie große Pflanzen durch Teilung vermehren, sollten dabei jedoch vorsichtig vorgehen, um die Wurzeln nicht zu verletzen.

Folgende Schritte sind wichtig für die Aussaat:

  • Ernte der Samen: Die reifen Samenkapseln öffnen sich im Sommer. Sammeln Sie die Samen, bevor die Kapseln vollständig aufspringen.
  • Lagerung: Lagern Sie die Samen trocken und kühl.
  • Aussaatzeit: Die beste Zeit ist der Frühling, von April bis Mai.
  • Saatbett vorbereiten: Lockern Sie den Boden und mischen Sie ihn mit etwas Sand.
  • Bewässerung: Feuchten Sie die Erde nach der Aussaat gründlich an.

Sorten & Arten

Die Akelei (Aquilegia) bietet eine Vielzahl an Sorten:

  • Aquilegia vulgaris ‚Nora Barlow‘: Pomponförmige, rosafarbene Blüten mit weißen Spitzen, etwa 70 cm hoch.
  • Aquilegia flabellata var. pumila ‚Ministar‘: Kompakt, 15 bis 20 cm hoch, hellblaue Blüten.
  • Aquilegia chrysantha ‚Yellow Queen‘: 60 bis 70 cm hoch, tiefgelbe Blüten.
  • Aquilegia caerulea-Hybride ‚Kristall‘: Reinweiße Blüten, etwa 60 cm hoch.
  • Aquilegia flabellata ‚Blue Angel‘: Blaue Blüten, 15 bis 20 cm hoch.
  • Aquilegia flabellata ‚Cameo Weiß‘: Weiße Blüten, 30 bis 40 cm hoch.
  • Aquilegia flabellata ‚Cameo Rosa-Weiß‘: Rosa-weiße Blüten, 10 bis 15 cm hoch.

Krankheiten & Schädlinge

Akeleien sind anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten:

  • Akelei-Blattwespe: Die Larven fressen die Blätter kahl. Verwenden Sie Insektizide oder schneiden Sie die Pflanze zurück.
  • Blattläuse: Saugen Pflanzensaft aus und hinterlassen klebrigen Honigtau.
  • Miniermotten: Larven bohren Gänge in die Blätter. Entfernen Sie befallene Blätter sofort.
  • Echter Mehltau: Weißer, pulverartiger Belag auf den Blättern. Schneiden Sie betroffene Pflanzenteile ab.
  • Falscher Mehltau: Gelblich bis rötlich-braune Flecken auf der Blattoberseite und grauer Belag auf der Unterseite. Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzen komplett.
  • Rostpilze: Hinterlassen rostfarbene Pusteln auf den Blättern.
  • Gallmücken: Befallen die Knospen. Entfernen Sie befallene Knospen frühzeitig.

Verwendung

Akeleien sind vielseitig einsetzbar:

  • Bauerngarten: Harmoniert gut mit Rosen und Glockenblumen.
  • Gehölzrand: Hohe Arten sind ideal für halbschattige bis schattige Standorte an Gehölzrändern.
  • Freifläche: Gut kombinierbar mit großblättrigen Arten wie Purpurglöckchen oder Kaukasusvergissmeinnicht.
  • Steingarten: Kleinere Arten gedeihen in Steingärten, bevorzugen absonnige Standorte.
  • Kübel und Balkon: Für kompakte Sorten wie die Zwerg-Akelei geeignet.
  • Homöopathie: Verwendet bei Menstruationsbeschwerden, Nervosität und Hautkrankheiten.
  • Schnittblumen: Bieten grazile Blüten für Wildblumensträuße.

Historische Nutzung

Historisch wurde die Akelei als Heilpflanze geschätzt. Ihre jungen Sprösslinge wurden ähnlich wie Spargel zubereitet, und sie kam bei Leber- und Gallenleiden zum Einsatz. Heute findet sie aufgrund ihrer Giftigkeit vor allem in der Homöopathie Anwendung.

Häufig gestellte Fragen

Welche Giftstoffe enthält die Akelei und wie wirken sie?

Die Akelei enthält cyanogene Glykoside, besonders die Blätter. Beim Verzehr von bereits 20 g kann es zu Durchfall, Erbrechen, Herzbeschwerden, Übelkeit und Benommenheit kommen. Das Berühren der Pflanze kann außerdem Hautreizungen verursachen. Die Giftstoffe verschwinden jedoch beim Trocknen oder Erhitzen der Pflanze, was eine Verwendung in der Homöopathie ermöglicht.

Warum war die Akelei im Mittelalter als Symbol in der Kunst beliebt?

Im Mittelalter wurde die Akelei aufgrund ihrer Symbolik und eleganten Form in der Kunst verwendet. Sie war auf vielen Tafelgemälden zu sehen und symbolisierte den Heiligen Geist und die Erlösung. Ein berühmtes Beispiel ist das ‚Paradiesgärtlein‘, ein um 1410 entstandenes Gemälde, auf dem die Akelei prominent dargestellt ist.

Welche Akelei-Sorten eignen sich besonders für die Verwendung in Steingärten?

Für Steingärten eignen sich besonders kleinere Arten wie die Aquilegia flabellata var. pumila (Zwerg-Akelei) und die Aquilegia flabellata ‚Blue Angel‘. Diese Sorten gedeihen gut in den durchlässigen, absonnigen Standorten von Steingärten und sind aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe ideal für diese Anwendung.

Wie wurde die Akelei historisch in der Heilkunde verwendet?

Historisch gesehen wurde die Akelei bei verschiedensten Beschwerden verwendet: Leber- und Gallenleiden, Hautausschlägen und Mundgeschwüren. Ihre Samen wurden auch als Aphrodisiakum genutzt. Heute wird die Akelei aufgrund ihrer Toxizität nur noch in der Homöopathie verwendet, insbesondere bei Menstruationsbeschwerden und Hautkrankheiten.

Bilder: Mikhail Yakovenko / stock.adobe.com