Gartengestaltung

Eisheilige: Fakten, Tipps und Schutz vor Spätfrostschäden

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Im Mai behalten viele Gärtner die Eisheiligen im Blick, denn in der Mitte des Frühlingsmonats bescheren uns diese Jahrestage meist die letzte Kälteperiode mit Nachtfrostgefahr. Doch wer genau waren die „gestrengen Herrn“ und gelten die alten Bauernregeln auch heute noch? Diesen und anderen Fragen möchten wir im nachfolgenden Artikel auf den Grund gehen.

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Vor den Eisheiligen kann es noch Morgenfröste geben
AUF EINEN BLICK
Was sind die Eisheiligen und wie schützt man Pflanzen davor?
Die Eisheiligen sind Gedenktage von Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai), während denen Spätfröste auftreten können, die die Vegetation schädigen. Um Pflanzen zu schützen, beachten Sie die Wettervorhersage und ergreifen entsprechende Schutzmaßnahmen wie Folientunnel oder Vliesabdeckungen.

Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie.

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Die Gedenktage der Eisheiligen

Name Datum Leben
11. Mai Mamertus Im fünften Jahrhundert ein Bischof im französischen Vienne.
12. Mai Pankratius Er wurde im vierten Jahrhundert in Rom als Märtyrer hingerichtet.
13. Mai Servatius Bischof, der im vierten Jahrhundert im belgischen Tolgern gelebt hat.
14. Mai Bonifatius Sizilianischer Märtyrer, der im vierten Jahrhundert hingerichtet wurde.
15. Mai Sophie (Sophia) Sie starb im zweiten Jahrhundert als Märtyrerin in Rom.

Warum gelten die Eisheiligen als Lostage?

Die Eisheiligen markieren einen Zeitpunkt, in dem die beginnende Vegetation durch Spätfröste Schaden nehmen kann. Das führt unter Umständen zu massiven Ernteeinbußen.

Der Grund für die Wetterkapriole: Häufig treffen Mitte Mai in unseren Breiten Nord-Wetterlagen auf arktische Polarluft. Kälteeinbrüche sind die Folge, die späte Nachtfröste mit sich bringen können. Da sich die Kälte in Deutschland von Nord nach Süd ausbreitet, beginnen die Eisheiligen in Norddeutschland am 11. Mai (Mamertus) und im Süden erst am 12. Mai (Pankratius).

Geduld zahlt sich aus

Damit Ihre Pflanzen keinen Schaden nehmen, sollten Sie um die Eisheiligen herum die Wettervorhersage gut im Auge behalten. Spätfrost schädigt Freilandpflanzen zwar nicht nachhaltig, da in der Regel nur die frischen Triebe, die rasch nachwachsen, erfrieren. Im Gemüse- und Obstgarten hingegen drohen massive Ernteeinbußen.

Wird kaltes Wetter mit Nachtfrösten angesagt, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Schützen Sie empfindliche Gewächse wie Tomaten mit einem Folientunnel (16,00€ bei Amazon*) oder einer Vliesabdeckung.
  • Bereits bepflanzte Balkonkästen und frostempfindliche Kübelgewächse holen Sie über Nacht einfach ins Haus.
  • Sind Triebe erfroren, sollten Sie diese zeitnah zurückschneiden. Die Pflanze kann dann die schlafenden Augen aktivieren und treibt rasch wieder aus.

Tipp

Durch den Klimawandel fallen die Eisheiligen immer öfter aus oder verschieben sich auf Anfang Mai. Zudem ist das Klima in Deutschland regional sehr unterschiedlich, sodass die Lostage nicht als starre Regel, sondern nur als Anhaltspunkt gesehen werden sollten.

Bilder: Lucy Kozyra / Shutterstock