Johanniskraut im Winter: Tipps für den perfekten Schutz
Johanniskraut ist bekannt für seine Winterhärte, doch insbesondere empfindliche Sorten und Topfpflanzen benötigen zusätzlichen Schutz. Dieser Artikel gibt einen Überblick über winterfeste Arten, Pflegehinweise und geeignete Maßnahmen für die kalte Jahreszeit.
Winterhärte von Johanniskraut
Johanniskrautpflanzen sind in Mitteleuropa in der Regel winterhart und widerstehen Temperaturen bis zu –28 °C. Dennoch können empfindlichere Arten und junge Pflanzen in besonders strengen und schneearmen Wintern Schaden nehmen. Besonders empfindliche Sorten sollten in sehr kalten Regionen mit einer Abdeckung aus Reisig geschützt werden, um Frostschäden zu vermeiden. Selbst immergrüne Arten wie das Großblumige Johanniskraut (Hypericum calycinum) können während schneefreier Perioden zurückfrieren, treiben jedoch im Frühjahr verlässlich wieder aus.
Johanniskraut in Töpfen benötigt zusätzlichen Schutz, da die Wurzeln im Container anfälliger für Frost sind. Isolieren Sie die Töpfe mit Jutesäcken, Vlies (11,00€ bei Amazon*) oder Luftpolsterfolie und stellen Sie sie an einen geschützten Ort. Eine Schicht aus Laub oder Stroh auf der Erdoberfläche hilft ebenfalls, die Wurzeln vor dem Durchfrieren zu bewahren.
Winterfeste Johanniskrautarten
Für den Anbau winterfester Johanniskrautarten gibt es einige robuste Sorten, die nicht nur frosthart sind, sondern auch optische und ökologische Vorteile bieten.
Große Johanniskrautarten
1. Großblumiges Johanniskraut (Hypericum calycinum)
- Höhe: Circa 40 cm
- Blüten: Große, schalenförmige, gelbe Blüten von Juli bis September
- Eigenschaften: Immergrün, breitet sich durch Ausläufer aus, als Bodendecker und zur Böschungsbefestigung geeignet
- Pflege: Im Frühling zurückschneiden, um neues Wachstum zu fördern
2. Strauch-Johanniskraut (Hypericum androsaemum)
- Höhe: Bis zu 1,5 Meter
- Blüten und Früchte: Gelbe Blüten, die orangerote Früchte bilden
- Eigenschaften: Wintergrün in milden Lagen, dekorativer Fruchtschmuck, Blütezeit von Juni bis Oktober
- Pflege: Verträgt regelmäßigen Schnitt im April
Kleinere Johanniskrautarten
3. Kalms Johanniskraut (Hypericum kalmianum)
- Höhe: 60 bis 100 cm
- Blüten: Gelbe Blüten, ca. 3,5 cm im Durchmesser, blüht von August bis Oktober
- Eigenschaften: Anspruchslos, verträglich mit Sonne und Schatten, empfindlich gegen Trockenheit
4. Zwerg-Johanniskraut (Hypericum olympicum)
- Höhe: 15 bis 20 cm
- Blüten: Leuchtend gelbe Blüten, ideal für Steingärten und als Bodendecker
- Eigenschaften: Kompakter Wuchs, ideal für trockene Standorte und Trockenmauern
Pflegehinweise
- Standort: Johanniskraut bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und humose, durchlässige Böden.
- Gießen: Während trockener Perioden und im ersten Jahr nach der Pflanzung regelmäßig gießen.
- Winterschutz: Eine Reisigdecke oder Mulch schützt selbst winterfeste Arten in schneearmen Wintern vor extremem Frost.
Mit diesen winterharten Johanniskrautarten bereichern Sie Ihren Garten nicht nur optisch, sondern bieten auch Nahrung für bestäubende Insekten bis in den Herbst hinein.
Winterschutz für Johanniskraut im Topf
Johanniskraut im Topf braucht besondere Vorsicht im Winter, da die Wurzeln weniger geschützt sind als im Boden. Um Frostschäden vorzubeugen, sollten Sie einige wesentliche Schutzmaßnahmen ergreifen, um Johanniskraut zu überwintern:
- Den richtigen Platz wählen: Stellen Sie den Topf an einen geschützten, möglichst sonnigen Ort. Ein Standort nahe einer südlichen Hauswand oder unter einem Vordach bietet extra Schutz.
- Mulch auftragen: Bedecken Sie die Erdoberfläche im Topf mit einer dicken Schicht organischen Materials wie Blätter, Heu oder Astwerk, um die Wurzeln gegen Frost zu isolieren.
- Topf isolieren: Umwickeln Sie den Topf mit schützenden Materialien wie Vlies, Jutegewebe oder Blasenfolie. Diese Isolation mindert die Wirkung von Temperaturschwankungen.
- Isolierende Unterlage: Platzieren Sie den Topf auf einer frostresistenten Unterlage, beispielsweise aus Holz oder Styropor, um die Wurzeln vor Kälte von unten zu schützen.
- Winterliches Bewässern: Auch im Winter benötigt Johanniskraut gelegentlich Wasser. Gießen Sie moderat an frostfreien Tagen, um das Austrocknen der Wurzeln zu verhindern. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann, um Staunässe zu verhindern.
Rückschnitt von Johanniskraut im Winter
Im Winter sollten Sie Johanniskraut nicht zurückschneiden. Die im Herbst abgestorbenen Pflanzenteile schützen die Wurzeln vor Frost und sollten bis zum Frühjahr an der Pflanze verbleiben. Im Frühjahr ist ein umfassender Rückschnitt empfehlenswert, um abgestorbene oder erfrorene Triebe zu entfernen und das Wachstum neuer, kräftiger Triebe zu fördern.
Für immergrüne Johanniskrautarten, die auch über den Winter hinweg ihr Laub behalten, ist der Rückschnitt besonders wichtig, um das Erscheinungsbild der Pflanze zu pflegen und erfrorene Spitzen zu entfernen. Bodendeckende Arten wie das Großblumige Johanniskraut können großflächig zurückgeschnitten werden. Warten Sie mit dem Rückschnitt, bis keine Gefahr von Spätfrösten mehr besteht, da neuer Austrieb durch Frost beschädigt werden könnte. Schneiden Sie die Pflanzen idealerweise im März oder April kräftig zurück, um ein gesundes und dichtes Wachstum im Sommer zu gewährleisten.