Johanniskraut

Johanniskraut schneiden: So geht’s richtig

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Johanniskraut, eine vielseitige Staude, erfreut mit leuchtenden Blüten und wertvollen Inhaltsstoffen. Regelmäßiger Rückschnitt fördert gesundes Wachstum und eine reiche Blüte. Dieser Artikel erläutert die optimale Schnitttechnik für verschiedene Johanniskraut-Arten und gibt wertvolle Pflegetipps.

Johanniskraut ernten
Johanniskraut wird zur Blütezeit geerntet

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt

Um Ihr Johanniskraut optimal zu pflegen, sollten Sie den Rückschnitt im Frühjahr, vorzugsweise in den Monaten März und April, durchführen. Nach den letzten Frösten und vor dem Neuaustrieb ist der ideale Zeitpunkt, um die Pflanze vor möglichen Frostschäden zu bewahren und gleichzeitig ein kräftiges Wachstum zu fördern. Bodendeckende Arten können Sie sogar bequem mit einem Rasenmäher auf maximaler Schnitthöhe kürzen, um eine dichte und vitale Pflanzendecke zu erhalten.

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Rückschnitt von mehrjährigem Johanniskraut

Mehrjähriges Johanniskraut benötigt einen regelmäßigen Rückschnitt, um seine Gesundheit und Blütenpracht zu erhalten. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Rückschnitt:

  1. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Planen Sie den Rückschnitt für März oder April, um Ihrem Johanniskraut nach dem Winter ausreichend Erholungszeit vor dem Neuaustrieb zu ermöglichen.
  2. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile: Beginnen Sie, indem Sie alle trockenen und abgestorbenen Pflanzenteile bis zur Basis entfernen. So beugen Sie Krankheiten vor und schaffen Platz für neues, gesundes Wachstum.
  3. Schneiden Sie auf die richtige Höhe zurück: Kürzen Sie das Johanniskraut auf etwa 8 cm über dem Boden. Dies regt die Bildung neuer Triebe an und sorgt für ein buschiges Wachstum.
  4. Sorgen Sie für ausreichend Sonnenlicht: Durch den Rückschnitt auf eine geeignete Höhe gewährleisten Sie, dass die neu austreibenden Pflanzenteile ausreichend Licht und Luft erhalten und sich optimal entwickeln können.

Mit diesen Schritten stärken Sie Ihre Pflanze für das kommende Wachstumsjahr und fördern eine üppige Blüte.

Rückschnitt von immergrünem Johanniskraut

Immergrüne Johanniskraut-Arten, wie das Großblütige Johanniskraut (Hypericum calycinum) oder die Sorte ‚Hidcote‘, zeichnen sich durch ihre Robustheit und ihre ausläuferbildende Wuchsform aus. Sie eignen sich hervorragend für die Bepflanzung großer Flächen und steiler Böschungen. Um ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte zu gewährleisten, beachten Sie folgende Pflegeschritte beim Rückschnitt:

  1. Entfernen Sie erfrorene und abgestorbene Teile: Nach einem schneearmen Winter sollten Sie alle erfrorenen, alten oder beschädigten Triebe entfernen, um Platz für neue, gesunde Triebe zu schaffen.
  2. Fördern Sie den Neuaustrieb: Ein Rückschnitt im Frühjahr unterstützt den Neuaustrieb und trägt zu einer dichten, grünen Pflanzendecke bei.
  3. Kontrollieren Sie Größe und Wuchsform: Um die Größe und Form der Pflanze zu kontrollieren, können Sie sie um etwa ein Drittel zurückschneiden. Achten Sie jedoch darauf, die Pflanze nicht zu stark zu kürzen, um sie nicht zu schwächen.
  4. Regen Sie die Blütenbildung an: Regelmäßiger Schnitt fördert nicht nur die Form und Vitalität der Pflanze, sondern auch ihre Blütenbildung.

Indem Sie diese Pflegehinweise beachten, bleibt Ihr immergrünes Johanniskraut ein attraktiver und pflegeleichter Teil Ihres Gartens.

Rückschnitt von Strauch-Johanniskraut

Um ein harmonisches Erscheinungsbild und ein gesundes Wachstum Ihres Strauch-Johanniskrauts, wie Hypericum androsaemum ‚Orange Flair‘ oder ‚Autumn Blaze‘, zu fördern, sollten Sie folgende Schritte beim Rückschnitt beachten:

  1. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Planen Sie den Rückschnitt für April, nachdem die Gefahr von Spätfrösten weitgehend vorüber ist. So vermeiden Sie einen zu frühen Neuaustrieb, der durch späte Kälteeinbrüche Schaden nehmen könnte.
  2. Führen Sie den Schnitt durch: Schneiden Sie die Sträucher um etwa zwei Drittel ihrer ursprünglichen Höhe zurück. Dies hält sie kompakt, fördert die Verzweigung und sorgt für ein dichtes Wachstum.
  3. Überprüfen Sie die Triebe: Entfernen Sie erfrorene oder abgestorbene Triebe, um Platz für neues, gesundes Wachstum zu schaffen. So ermöglichen Sie der Pflanze einen kräftigen und gesunden Neuanfang.

Mit diesen bewährten Methoden unterstützen Sie Ihr Strauch-Johanniskraut dabei, seine volle Pracht zu entfalten und Ihren Garten zu bereichern.

Werkzeuge für den Rückschnitt

Für einen effektiven und schonenden Rückschnitt Ihres Johanniskrauts benötigen Sie die richtigen Werkzeuge. Folgende Hilfsmittel sollten Sie bereithalten:

  • Scharfe Gartenschere: Eine scharfe Gartenschere ermöglicht präzise und saubere Schnitte an einzelnen Trieben. Saubere Schnitte fördern die schnelle Regeneration der Pflanze.
  • Heckenschere: Für größere Flächen oder umfangreicheren Rückschnitt, insbesondere bei dicht gewachsenem Johanniskraut, ist eine Heckenschere praktisch. Sie ermöglicht ein zügiges und gleichmäßiges Kürzen.
  • Desinfektion: Desinfizieren Sie Ihre Werkzeuge vor und nach dem Gebrauch gründlich, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Ein einfaches Abwischen der Klingen mit Alkohol oder speziellen Desinfektionsmitteln für Gartengeräte reicht aus.

So wird der Rückschnitt von Johanniskraut zu einer routinemäßigen und pflanzenschonenden Aufgabe.

Weitere Pflegetipps

Johanniskraut ist eine genügsame und widerstandsfähige Staude, die mit wenig Aufwand gedeiht. Dennoch können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und Blüte Ihrer Pflanze zu fördern:

  • Gießen: Gießen Sie Ihr Johanniskraut in den ersten Wachstumsjahren sowie während längerer Trockenperioden regelmäßig. Ein tiefes, durchdringendes Gießen fördert die Wurzelentwicklung und macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Trockenstress.
  • Düngen: Eine jährliche Gabe von Kompost im Frühjahr deckt den Nährstoffbedarf des Johanniskrauts, ohne die Gefahr einer Überdüngung. Vermeiden Sie eine hohe Stickstoffzufuhr, da dies den Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen in der Pflanze negativ beeinflussen kann.
  • Rückschnitt: Ein kräftiger Rückschnitt im frühen Frühjahr fördert den Neuaustrieb und die Verzweigung. Kürzen Sie die Pflanzen auf 5 bis 10 cm über dem Boden, um ein gesundes und kompaktes Wachstum zu gewährleisten.
  • Überwinterung: Obwohl Johanniskraut winterhart ist, kann es bei sehr kalten, schneearmen Wintern zu einem Zurückfrieren der Blätter kommen. Ein leichter Winterschutz aus Reisig oder Laub schützt die Pflanzen in solchen Fällen vor Austrocknung.
  • Verjüngung: Um eine konstante Blüh- und Wuchskraft zu erhalten, empfiehlt es sich, Johanniskraut alle 2-3 Jahre zu teilen. Entfernen Sie dabei schwache Wurzeln und Triebe, bevor Sie die Pflanze wieder einsetzen.

Mit diesen Tipps gedeiht Ihr Johanniskraut prächtig und wird Sie jedes Jahr aufs Neue mit seiner Blüte erfreuen.

Johanniskraut vermehren durch Stecklinge

Die Vermehrung von Johanniskraut durch Stecklinge ist eine effektive Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen. Hier eine Anleitung:

  1. Zeitpunkt wählen: Die beste Zeit, um Stecklinge zu schneiden, ist im Mai, vor der Blütezeit des Johanniskrauts.
  2. Stecklinge vorbereiten: Wählen Sie junge, noch nicht verholzte Triebspitzen aus und schneiden Sie etwa 10 cm lange Sprossstücke ab. Entfernen Sie die unteren Blätter, um Fäulnis vorzubeugen.
  3. Einsetzen der Stecklinge: Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in Anzuchterde, die idealerweise zur Hälfte mit Sand gemischt ist, um eine gute Drainage zu gewährleisten.
  4. Pflege: Halten Sie die Stecklinge kontinuierlich feucht und platzieren Sie sie an einem hellen Ort bei Temperaturen um 20 °C, um das Wurzelwachstum zu unterstützen.
  5. Ausplanzung: Nachdem sich nach einigen Wochen zarte Wurzeln gebildet haben, können Sie die Stecklinge in den Garten oder in größere Töpfe umsetzen.

Mit dieser Methode können Sie effektiv neue Johanniskraut-Pflanzen züchten und die Vielfalt in Ihrem Garten erweitern.