Dahlienpflege: Standort, Pflanzung & Überwinterung
Dahlien bestechen durch ihre Farbenpracht und Formenvielfalt im Spätsommergarten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Standortwahl und Pflanzung bis zur Überwinterung und Vermehrung.
Welcher Standort ist geeignet?
Dahlien, auch als Georginen bekannt, bevorzugen einen vollsonnigen und windgeschützten Standort. Um ihre volle Blütenpracht zu entfalten, benötigen diese aus Mittelamerika stammenden Pflanzen mindestens acht Stunden Sonne täglich. Ein humusreicher, nährstoffreicher und gut durchlässiger Boden mit einem leicht sauren pH-Wert von etwa 6,5 ist optimal. Staunässe sollte vermieden werden, daher sind sandige oder aufgelockerte Böden ideal. Arbeiten Sie vor dem Einpflanzen Kompost ein, um die Bodenstruktur zu verbessern und zusätzliche Nährstoffe zu liefern.
Pflanzung
Pflanzen Sie die Dahlienknollen frühestens ab Ende April, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Wählen Sie ein großzügiges Pflanzloch und heben Sie es aus, um den Boden mit einer Grabegabel aufzulockern. Geben Sie etwas Kompost und Hornspäne ins Pflanzloch und setzen Sie die Knollen fünf bis zehn Zentimeter tief in die Erde. Achten Sie darauf, den alten Stängelansatz aus dem Vorjahr leicht herausragen zu lassen. Hohe Sorten benötigen mindestens 60 Zentimeter Abstand zu anderen Pflanzen für eine gute Luftzirkulation.
Besonders frühe Blütezeiten können durch das Vorziehen der Knollen im Haus ab März erreicht werden.
Dahlien pflegen
Die richtige Pflege ist entscheidend für ein kräftiges Wachstum und eine reiche Blüte der Dahlien.
Gießen
Gießen Sie die Dahlien bedarfsgerecht und achten Sie darauf, dass der Boden leicht antrocknen kann. Vermeiden Sie Staunässe, insbesondere während langer Trockenperioden und Hitze.
Schneiden
Zur Förderung der Blütenpracht sollten verwelkte Blüten regelmäßig entfernt werden. Schneiden Sie diese über dem nächsten gut entwickelten Blattpaar ab.
Düngen
Düngen Sie die Dahlien organisch. Geben Sie beim Pflanzen im Frühjahr Kompost oder organischen Dünger hinzu und düngen Sie erneut im Juli vor der Blütenbildung. Auch Brennnesseljauche oder ein Bio-Flüssigdünger kann im Zwei-Wochen-Rhythmus verwendet werden.
Stützen
Hochwachsende Sorten profitieren von Stützen durch Bambusstäbe oder ein Gerüst, das schon beim Pflanzen der Knollen angebracht wird. Binden Sie die Pflanzen regelmäßig an, um sie vor Umknicken zu schützen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Dahlien sind nicht winterhart. Graben Sie die Knollen nach den ersten leichten Frösten vorsichtig aus und schneiden Sie die oberirdischen Pflanzenteile auf etwa fünf bis zehn Zentimeter zurück. Nach dem Säubern und Abtrocknen werden die Knollen in einem dunklen, trockenen und kühlen Raum bei Temperaturen von 4 bis 8 Grad Celsius überwintert. Ideal sind mit Zeitungspapier ausgelegte Holzkisten oder Plastiktüten mit Luftlöchern.
Dahlien vermehren
Dahlien können durch die Teilung der Knollen oder durch Stecklinge vermehrt werden.
Knollenteilung
Teilen Sie die Knollen im Frühjahr mit einem scharfen, sauberen Messer oder Spaten. Jede Teilung sollte mindestens ein Auge und einen Teil des alten Triebes enthalten.
Stecklinge
Gewinnen Sie Stecklinge, indem Sie die Knollen im zeitigen Frühjahr vortreiben lassen. Trennen Sie die neuen Triebe ab, wenn sie etwa 10 cm lang sind, und pflanzen Sie diese in Töpfe mit Anzuchterde. Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen, warmen Ort und sorgen Sie für eine regelmäßige Bewässerung.
Samen
Dahlien lassen sich auch aus Samen ziehen. Säen Sie die Samen im Frühjahr aus und pikieren Sie die Keimlinge, sobald sie etwa 5 cm groß sind. Beachten Sie, dass sich die Nachkommen nicht sortenrein entwickeln und von den Elterpflanzen abweichen können.
Krankheiten & Schädlinge
Dahlien sind relativ robust, können aber von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Echter Mehltau
Dieser zeigt sich durch einen weißen, mehlartigen Belag auf Blättern und Stängeln. Vorbeugend sorgen gute Belüftung und Vermeidung von Staunässe.
Grauschimmel
Braune, pelzige Flecken auf Blättern und Blüten deuten auf Grauschimmel hin. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und sorgen Sie für gute Bodendrainage.
Blattläuse
Blattläuse schwächen die Pflanzen durch Saftentzug. Fördern Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer oder behandeln Sie die betroffenen Stellen mit Seifenlauge.
Nacktschnecken und Wühlmäuse
Schnecken und Wühlmäuse können erheblichen Schaden anrichten. Verwenden Sie Schneckenkorn und schützen Sie die Knollen mit Drahtkörben vor Wühlmäusen.
Regelmäßige Kontrollen und vorbeugende Maßnahmen helfen, Dahlien gesund zu halten und ihre Blütenpracht zu erhalten.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum sind Dahlien in Norddeutschland als Georginen bekannt?
Dahlien werden in Norddeutschland häufig als Georginen bezeichnet, was historisch bedingt ist und auf den Botaniker Christian Ehrenfried von Weigel zurückgeht, der die Pflanze zu Ehren seines Freundes, des Botanikers Johann Georg Adam Forster, Georgina nannte.
2. Kann man Dahlienknollen essen?
Tatsächlich haben Dahlienknollen in ihrem Herkunftsland Mexiko auch eine historische Bedeutung als Nutzpflanze. Die stärkehaltigen Knollen können ähnlich wie Kartoffeln zubereitet werden.
3. Warum sollte man Dahlien nicht zu eng pflanzen?
Ein zu dichter Stand kann das Risiko von Pilzkrankheiten wie Echtem Mehltau und Grauschimmel erhöhen. Ein ausreichender Pflanzabstand sorgt für gute Luftzirkulation und hilft, Pilzinfektionen zu vermeiden.
4. Gibt es blaue Dahlien?
Trotz zahlreicher Züchtungserfolge gibt es keine Dahlien mit rein blauen oder tief violetten Blüten. Diese Farbnuancen konnten bisher bei der Züchtung nicht erreicht werden.