Löwenmäulchen pflanzen & pflegen: So blühen sie üppig!
Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) bezaubern mit ihrer reichen Blütenpracht und eignen sich hervorragend für Beete und Balkonkästen. Dieser Artikel liefert alle wichtigen Informationen rund um Standort, Pflege und Vermehrung der beliebten Sommerblume.
Welcher Standort ist geeignet?
Löwenmäulchen, auch bekannt als Großes Löwenmaul oder Antirrhinum, gedeihen am besten in einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Volle Sonne fördert die Blütenfülle und intensivere Farben. Sie tolerieren jedoch Halbschatten, was zu einer weniger üppigen Blüte führt. Ein windgeschützter Standort schützt vor umknickenden Stängeln.
Der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein, um Staunässe und damit verbundene Wurzelfäule zu vermeiden. Sandige bis lehmige Böden eignen sich gut, und ein leicht saures Substrat wie Rhododendron-Erde kann förderlich sein.
- Sonne bis Halbschatten: Optimale Blüte in der Sonne, akzeptiert Halbschatten
- Bodenbeschaffenheit: Durchlässig, sandig bis lehmig, leicht sauer möglich
- Wasserversorgung: Gleichmäßig bis mäßig feucht halten
- Windschutz: Schutz vor starkem Wind
- Temperaturen: Leichte Nachtfröste verträglich, Schutz bei starkem Frost notwendig
Löwenmäulchen bevorzugen luftige Standorte, damit die Blätter nach Regen schnell abtrocknen und kein Pilzbefall entsteht.
Wuchs
Die einjährige Sommerblume wächst krautig und kann je nach Sorte zwischen 20 und 100 Zentimeter hoch werden. Regelmäßiges Ausputzen und Rückschnitt fördern eine bessere Verzweigung.
- Wuchstyp: Einjährig, krautig
- Wuchshöhe: 20 bis 100 Zentimeter, je nach Sorte
- Verzweigung: Durch Rückschnitt gefördert
Diese Pflanze ist ideal für die Gestaltung unterschiedlicher Höhenlagen im Garten, von niedrigen Beeträndern bis hin zu hohen Blickfängen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden ist locker, gut durchlässig und nährstoffreich. Eine Mischung aus Sand oder Kies kann die Drainage verbessern und Staunässe vermeiden.
- Beschaffenheit: Locker, gut durchlässig
- Nährstoffe: Reich an Humus oder Kompost
- pH-Wert: Neutral bis leicht sauer
- Kalkgehalt: Kalkarm bevorzugt
Bereiten Sie den Boden vor der Pflanzung gründlich vor, indem Sie ihn auflockern und von Unkraut befreien.
Blätter
Löwenmäulchen haben gegenständige, eiförmige bis länglich-elliptische Blätter, die spitz zulaufen. Die glatte und glänzende Blattoberfläche unterstützt die Photosynthese und trägt zur Vitalität der Pflanze bei.
- Anordnung: Gegenständig
- Form: Eiförmig bis länglich-elliptisch
- Oberfläche: Glatt und glänzend
- Farbe: Meist grün, leichte Variationen möglich
Eine gesunde Blattstruktur verhindert Pilzkrankheiten und trägt zur Entwicklung der Blüten bei.
Blüte
Die Blüten des Löwenmäulchens bestehen aus mehreren Einzelblüten und haben eine ähren- oder rispenartige Form. Bei leichtem Druck entsteht die namensgebende „Maul“-Öffnung.
Das Farbspektrum reicht von Weiß, Gelb und Orange bis hin zu Rot- und Rosatönen, oft mit charakteristischem gelben Fleck auf der „Unterlippe“. Diese Blüten sind ausgezeichnet als Schnittblumen für die Vase geeignet.
- Blütenform: Ähren- oder rispenartig
- Farben: Weiß, Gelb, Orange, Rot, Rosa, mehrfarbig
- Blütezeit: Juni bis September, bei warmem Wetter bis Oktober
Die Blüten bieten reichlich Nahrung für Hummeln und andere Insekten.
Aussaat und Pflanzung
Löwenmäulchen sind einjährige Pflanzen, die jährlich neu ausgesät werden müssen. Für eine frühe Blüte ab Juni sollten die Samen zwischen Januar und März in Anzuchtschalen vorgezogen werden. Alternativ kann ab April im Freiland ausgesät werden.
- Aussaat: Samen in Anzuchterde leicht eindrücken, feucht halten
- Kühlschranklagerung: Kaltkeimer benötigen einen Kältereiz
- Keimung: Heller Standort, etwa 20 Grad Celsius
- Abhärtung: Nach Keimung bei etwa 15 Grad Celsius weiterkultivieren
Die Jungpflanzen können ab Mitte April ins Freiland setzen, wobei ein Pflanzabstand von 10 bis 50 Zentimetern eingehalten werden sollte, je nach Sorte. Vor dem Auspflanzen den Boden lockern und eventuell Sand hinzufügen.
Loewenmaeulchen pflegen
Für eine gute Verzweigung sollten Jungpflanzen auf etwa zehn Zentimeter zurückgeschnitten werden. Regelmäßiges Ausputzen fördert die Blühfreudigkeit. Verblühte Blüten sollten entfernt werden, um die Bildung neuer Knospen zu stimulieren.
- Düngung: Alle 14 Tage mit Kompost, Hornspänen oder flüssigem Blühpflanzendünger
- Gießen: Mit kalkarmem Regenwasser nach Bedarf; mäßig feucht halten
Hohe Sorten benötigen möglicherweise eine Stütze, um Windbruch zu verhindern.
Schädlingskontrolle: Regelmäßige Kontrolle auf Blattläuse und Spinnmilben
Pflegen Sie die Pflanze durch regelmäßiges Zurückschneiden und Dünger, um eine üppige Blüte zu gewährleisten.
Loewenmaeulchen vermehren
Löwenmäulchen lassen sich durch Selbstaussaat oder gezielte Vermehrung vermehren. Verblühte Blütenstände bilden Samenkapseln, die sich öffnen und die Samen im Boden verteilen.
Für gezielte Vermehrung:
- Reife Samenkapseln ernten und Samen im Winter trocken und dunkel lagern.
- Im Frühjahr aussäen.
Die Samen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht auf die Erde gedrückt werden. Sie benötigen einen Kältereiz, bevor sie bei etwa 20 Grad Celsius keimen.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Blütenfarben, ideal für verschiedene Gartenbereiche.
Hohe Sorten (60 bis 100 cm):
- ‘Rosella’: Rosafarbene Blüten
- ‘Rocket Mix’: Mix aus Rot, Gelb, Rosa und Weiß
Halbhohe Sorten (40 bis 60 cm):
- ‘Liberty Classic’: Unterschiedliche Blütenfarben
- ‘Monarch’: Vielfarbige Blüten
Zwergsorten (unter 40 cm):
- ‘Twinny Peach’: Apricotfarbene, gefüllte Blüten
- ‘Floral Carpet’: Verschiedene Farben
Spezialsorten:
- Hängendes Löwenmäulchen (Antirrhinum pendula): Für Ampeln
- Zwerglöwenmäulchen (Antirrhinum majus var. pumilum): Bodendecker mit Miniblüten
- Spanisches Löwenmäulchen (Anthirrhinum hispanicum): Filzige Blätter, rosa-weiße Blüten
- Breitblättriges Löwenmäulchen (Antirrhinum latifolium): Winterhart, cremeweiße bis gelbe Blüten
Krankheiten & Schädlinge
Löwenmäulchen können von Pilzkrankheiten wie Echtem und Falschem Mehltau, Grauschimmel und Löwenmaulrost befallen werden. Diese treten häufig in schattigen oder eng stehenden Bereichen auf.
- Echter und Falscher Mehltau: Weißlicher, mehlartiger Belag auf der Blattoberfläche
- Grauschimmel: Graue, flauschige Beläge auf Blättern und Blüten
- Löwenmaulrost: Gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und dunkelbraune Pusteln auf der Unterseite
Vorbeugung: Luftige Standorte, um schnelles Abtrocknen der Blätter zu unterstützen. Bei Befall können Pflanzenschutzmittel auf Schwefelbasis helfen.
Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben, Trauermücken und Schnecken können ebenfalls vorkommen. Regelmäßige Kontrolle und biologische Bekämpfungsmittel sind empfehlenswert. Ein gut gepflegtes Löwenmäulchen ist widerstandsfähiger und zeigt eine reiche Blütenpracht.
Indem Sie diese Pflegetipps befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Löwenmäulchen gedeihen und Ihren Garten mit ihrer farbenfrohen Blüte bereichern.
Häufig gestellte Fragen
1. Wie kann ich die Bestäubung von Löwenmäulchen unterstützen?
Löwenmäulchen bieten reichlich Nahrung für Hummeln und andere Insekten. Der besondere Aufbau der Blüten ist für schwerere Insekten wie Hummeln ideal, da sie die Stärke besitzen, das „Maul“ der Blüte zu öffnen und so an den Nektar zu gelangen. Falls Sie also die Bestäubung fördern möchten, sorgen Sie für eine insektenfreundliche Umgebung im Garten, indem Sie zusätzliche Blumen pflanzen, die Nektar- und Pollenquellen bieten. Dies zieht noch mehr Insekten an, die dann auch Ihre Löwenmäulchen bestäuben können.
2. Sind alle Löwenmäulchen-Sorten einjährig?
Obwohl die meisten Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) als einjährige Pflanzen kultiviert werden, gibt es bestimmte Sorten und Wildformen, die mehrjährig sind und den Winter überstehen können. Ein Beispiel dafür ist das Breitblättrige Löwenmäulchen (Antirrhinum latifolium), das winterhart ist. Bei geeigneter Pflege und leichten Wintern können auch andere Sorten gelegentlich mehrjährig werden.
3. Was ist der Ursprung des Namens „Löwenmäulchen“?
Der Name „Löwenmäulchen“ stammt von der besonderen Form der Blüten. Wenn man die Blüte leicht seitlich drückt, öffnet sie sich wie ein Löwenmaul. Diese Eigenschaft ist insbesondere für Hummeln von Vorteil, da sie schwer genug sind, um die Blüte zu öffnen und an den Nektar zu gelangen. Dies ist eine Win-win-Situation: Die Insekten bekommen Nahrung, und die Pflanze wird bestäubt.
4. Kann das Löwenmäulchen auch im Haus vorgezogen werden?
Ja, Löwenmäulchen können im Haus vorgezogen werden, um eine frühere Blüte zu erreichen. Hierfür sollten die Samen zwischen Januar und März in Anzuchtschalen ausgesät und an einem hellen, kühlen Ort bei etwa 20 Grad Celsius aufgestellt werden. Da Löwenmäulchen Kaltkeimer sind, brauchen die Samen einen Kältereiz, der durch einige Wochen im Kühlschrank erzeugt werden kann, bevor sie keimen. Sobald die Jungpflanzen eine angemessene Größe erreicht haben, können sie ab Mitte April ins Freiland gesetzt werden.