Löwenmäulchen schneiden: So blühen sie prächtig
Löwenmäulchen erfreuen mit ihrer Farbenpracht und langen Blütezeit. Mit gezielten Schnittmaßnahmen und der richtigen Düngung lassen sich diese Vorzüge noch verstärken.
Zeitpunkt und Vorgehensweise beim Schneiden
Ein üppiger Blütenflor ist der Traum eines jeden Gartenliebhabers. Um diesen bei Löwenmäulchen zu verwirklichen, spielt der richtige Schnitt eine entscheidende Rolle. Dabei gilt es, sowohl den Zeitpunkt als auch die Methode zu beachten.
Schnitt bei hochwachsenden Sorten
Hochwachsende Löwenmäulchen-Sorten benötigen einen gezielten Schnitt, um ein harmonisches Wachstum und eine kontinuierliche Blütenbildung zu gewährleisten. Je nach Wuchshöhe variiert die empfohlene Schnitthöhe:
- Entfernen verblühter Blütenstände: Schneiden Sie die verblühten Blütenstände vorsichtig mit einer sauberen Schere ab. Wählen Sie dazu eine Stelle knapp oberhalb einer Triebverzweigung oder eines kräftigen Blattpaares.
- Schnittposition für kompaktes Wachstum: Um die Pflanze zu einem kompakten Wuchs anzuregen und die Bildung neuer Blüten zu fördern, wählen Sie eine Stelle, die etwa ein bis drei Blattpaare unterhalb des entfernten Blütenstandes liegt.
Schnitt bei kompakten Sorten
Auch kompakte Löwenmäulchen-Sorten profitieren von regelmäßigen Schnittmaßnahmen, um ihre dichte und buschige Struktur zu erhalten und zu fördern. Diese Sorten, die meist nicht höher als 40 cm werden, erfordern eine spezielle Handhabung:
- Regelmäßiges Entfernen verblühter Blüten: Um eine ununterbrochene Blüte bis in den Herbst hinein zu gewährleisten, sollten Sie auch bei kompakten Sorten Verblühtes regelmäßig entfernen.
- Schnittposition für buschigen Wuchs: Schneiden Sie dabei entweder bis zum nächsten gesunden Blattpaar zurück oder direkt über eine gut entwickelte, junge Verzweigung. So regen Sie die Pflanze zur Verzweigung an und fördern die Neubildung von Blütentrieben.
Vorteile des regelmäßigen Schnitts: Ein sorgfältiger Schnitt fördert nicht nur die Verzweigung und die Blütenbildung, sondern verbessert auch die Luftzirkulation innerhalb der Pflanze und ermöglicht ein gesundes Wachstum. Achten Sie darauf, stets scharfes und sauberes Werkzeug zu verwenden, um Verletzungen an den Pflanzen zu vermeiden und die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
Düngung nach dem Schneiden
Um Ihre Löwenmäulchen beim kräftigen Nachblühen zu unterstützen, ist eine durchdachte Düngung unerlässlich. Eine Kombination aus Kompost und gezielter Düngung deckt den Nährstoffbedarf der Pflanzen optimal.
- Kompost für langfristige Nährstoffversorgung: Reichern Sie den Boden bei der Pflanzung in Beeten oder im Freiland mit Kompost an. Dies versorgt die Pflanze langfristig mit Nährstoffen und fördert gleichzeitig ein gesundes Bodenleben.
- Hornspäne für Blatt- und Stängelbildung: Eine ergänzende Gabe von Hornspänen alle zwei Wochen sorgt für eine kontinuierliche Versorgung mit Stickstoff, was vor allem die Blatt- und Stängelbildung fördert.
- Langzeitdünger für Topfpflanzen: Bei Löwenmäulchen in Töpfen oder Kübeln hat sich die Zugabe von Langzeitdünger bewährt. Frischen Sie den Dünger bis Anfang September etwa alle drei Wochen auf, um den durch das Gießen beschleunigten Nährstoffverlust auszugleichen.
- Flüssigdünger als Alternative oder Ergänzung: Alternativ oder ergänzend können Sie bei Topfpflanzen im Wochenrhythmus einen flüssigen Blühpflanzendünger verwenden, um eine kontinuierliche Nährstoffverfügbarkeit sicherzustellen und die Blütenbildung zu unterstützen.
Durch die Kombination aus einer Grundversorgung mit Kompost und gezielter Nachdüngung mit Langzeit- oder Flüssigdünger können Sie die Blütenpracht Ihrer Löwenmäulchen über die gesamte Blühsaison hinweg erhalten und sogar steigern.
Selbstaussaat
Die Selbstaussaat von Löwenmäulchen ist eine einfache und naturnahe Methode, diese charmanten Sommerblumen in Ihrem Garten zu vermehren. Etwa sechs Wochen nach der Blüte bilden die ungeschnittenen Pflanzen reife Samen, deren Anzahl aus den Samenkapseln ausreicht, um über den Winter zu überdauern und im nächsten Frühling für neuen Blütenschmuck zu sorgen. Ein paar Schritte unterstützen Sie dabei, diesen Prozess erfolgreich zu gestalten:
Vorbereitungen für die Selbstaussaat
- Belassen Sie einige Blütenstände: Um die Selbstaussaat zu fördern, sollten Sie ab Anfang September die Schneidearbeiten einstellen und die Pflanzen sich selbst überlassen.
- Beobachten Sie die Samenreife: Die Samenkapseln der Löwenmäulchen öffnen sich etwa sechs Wochen nach der Blüte. Kontrollieren Sie regelmäßig den Reifezustand, damit Sie den richtigen Zeitpunkt für die nächste Stufe nicht verpassen.
- Sammeln Sie die Samenkapseln optional: Für eine gezielte Aussaat können Sie die reifen Samenkapseln sammeln, bevor sie sich öffnen. Trocknen Sie die Kapseln und lagern Sie die Samen über den Winter an einem kühlen, trockenen Ort.
Aussaat im nächsten Jahr
- Beetvorbereitung: Lockern Sie den Boden im Frühling und entfernen Sie Unkraut. Löwenmäulchen bevorzugen einen lockeren, humusreichen und leicht sauren Boden in sonniger Lage.
- Aussaat: Streuen Sie die gesammelten oder selbst gefallenen Samen in vorbereitete Beete oder Pflanzkübel. Da Löwenmäulchen Lichtkeimer sind, sollten die Samen nicht mit Erde bedeckt werden.
- Pflege der Keimlinge: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Die Samen keimen bei kühlen Temperaturen besser, bieten Sie daher eine gewisse Kühle in den ersten Wochen nach der Aussaat.
Durch die Selbstaussaat entstehen häufig neue Varianten, da sich die Pflanzen natürlich kreuzen und für Überraschungen im Garten sorgen können. Dieser Prozess spiegelt den Charme und die Vielfalt der Natur wider, wodurch Ihr Garten jedes Jahr aufs Neue mit farbenfrohen Blüten überraschen kann.